Also ich muss sagen, dass Therapie auch immer Nebenwirkungen hat und ich wurde auf Grund von Therapie auch mal psychotisch. Ich hatte damals keine Medikamente und nur Psychotherapie. Ich glaube ich für mich brauche mein Antipsychotikum. Aber ich hatte auch schon mehrere Psychosen. Andere Leute, die vielleicht nur eine Psychose hatte können es ruhig mit Psychotherapie und vielleicht ohne Medikamente probieren. Ich denke das ist immer individuell. Es ist schwierig das rauszufinden.
Das kann ich gut verstehen. Was hattest Du denn für eine Therapieform?
Ich glaube der Erfolg einer Therapie hängt sehr stark davon ab, was man daraus macht. Ich spreche jetzt nicht von
Gesprächstherapie oder
Verhaltenstherapie. Das sind Methoden, die stabilisierend wirken, dir das Alltagsleben erleichtern können: die aktuellen Schwierigkeiten von der Seele reden, auch Wahnideen abschwächen oder Hilfe dabei den Tag zu strukurieren. Das sind Hilfen auch zur Selbsthilfe, wie Maggi es schreibt. Hier sehe ich auch keine Gefahr für Psychosen, im Gegenteil, Wahnideen können schneller als solche erkannt werden.
Therapieformen wie
Psychoanalyse und
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder
spezielle Traumatherapie und
Psychotherapie nach Jung sind Methoden, die zu den Ursachen von Schizophrenie gelangen können in dem stark belastende oder gar traumatische Ereignisse der Vergangenheit noch einmal bewusst erlebt und somit aufgearbeitet werden können. Die als Kind schmerzlich erfahrenen Emotionen können nun als Erwachsener noch einmal gefühlt und mit Abstand gesehen werden. Die starke unbewusste psychische Dynamik aus unterdrückten, verdrängten und bewerteten Emotionen, die zu Depression, Psychosen und Schizophrenie führt, wird so schwächer, wird so abgebaut und löst sich nach und nach ganz auf. So funktioniert Heilung.
Es gibt auch andere Methoden, die nach dem selben Prinzip funktionieren, wo die unbewussten geistigen Muster an die Oberfläche kommen und erkannt werden können. Mit Meditation, Body-Mind-Therapien, energetische Therapien oder auf der Intuitiven Ebene durch Hypnose, Familienstellen, schamanische Therapien.
All diese Dinge bringen Unbewusstes an die Oberfläche und nun liegt es an einem selber, was man daraus macht. Der Therapeut und man selbst, sollte sicher auch darauf achten, das es nicht zu viel wird was man hochholt und nicht überfordernd ist.
Es kommen, Bilder, Gedanken, Emotionen, Spannungen. Wenn man darauf ausschließlich reagiert, mit starker Panik, Abwehr, Kränkung, Flucht, neurotischen Verhalten oder träumerischer verklärter Anhaftung und Illusionen, dann kann es sein, das man diese selbstkränkenden geistigen Muster nährt und ggf. auch stärkt.
In der Regel ist es aber so, das sich die hochgeholten Muster, trotz des Gefühls einer Belastung, mit der Zeit abschwächen mit Bewusstheit, Gleichmut, Selbstliebe und verzeihen können.
Eine Psychose, ist auch nur ein Ausdruck seiner eigenen Persönlichkeit und Charakters. Wenn Dinge nicht auf herkömmliche Art verarbeitet werden können, sucht der Geist eine Möglichkeit einer anderen Art der Verarbeitung der unterdrückten Emotionen. In der Regel ist der Grad der Bewusstheit im Wahn und bei Halluzinationen stark eingeschränkt und doch kommen unbewusste Geistesinhalte an die Oberfläche, die mit dem noch bewussten Teil auch verarbeitet werden können. Eine Psychose durch Meditation, viel Yoga, spirituelle Arbeit oder eine tiefgehende Psychotherapie zu bekommen ist daher ungünstig und schmerzlich, aber der Gewinn dieser Methoden, das positive dabei, also das Unbewusste bewusst zu machen und damit auch zu verarbeiten bleibt als Erfolg und Lohn der Arbeit.
Therapie, in welcher Form auch immer, heist also im besten Sinne Schmerzliches und Belastendes, was zu Depressionen und Psychosen führt hochholen, anschauen, annehmen, verarbeiten, heilen.
Medikamente nehmen, heißt das Gegenteil: Ich kann mich so wie ich jetzt wirklich bin, mit dem was im Geiste auftaucht, meine Emotionen, Bilder und Gedanken meine vergangenen Taten, Erinnerungen und Erfahrungen nicht mehr aushalten. Es überfordert mich, ich gebe auf , ich kann es nicht mehr aushalten. Die schweren belastenden Emotionen müssen unterdrückt werden. Gut, das kann sein, das man einfach nicht mehr kann und eine Hilfe braucht. (Am wohlsten fühen sich Menschen mit Psychosen in Einrichtungen, wie Soteria oder Open Dialouge, die ganz klar bedürfnisorientiert sind und auch bessere Heilungschanchen bieten, mit wenig oder keinen Medikamenten. Im Vergeich zu Zwangsmedikation in Kliniken)
Es ist klar das mit AP diese destruktive und auch selbstverletzende Energie die Psychosen haben können und entsprechende Verhaltenmuster nun wieder nach innen eingeschlossen werden, aber da nun weiterwirken. Medikamente unterdrücken nur die Symptome. Menschen mit Depression (= Unterdrückung) und Schizophrenie haben eine 2-3 so hohe Sterberate und eine 10- 25 Jahre verkürzte Lebenszeit. Warum? Eine ungesunde sebstverletzende Lebensführung und die Nebenwirkungen von AP. Unterdrückte Emotionen können typischer Weise zu Krebs führen.
Die Mehrheit, also über 50% bekommt eine und 1/3 sogar eine 2. und mehr Folgekrankheiten u.a. aufgrund der Nebenwirkungen von Medikamenten. Übergewicht, Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, ...
Und kennt Ihr den Wirkungsgrad von AP? Ich nenne Euch jetzt mal die konsenvativen Daten aus Meta-Studien die von Professoren erstellt sind, die von der Pharmaindustrie bezahlt werden und es auch so unter " Interessenkonflikte?" ehrlich angeben, wie Herr Prof. Leucht, der auch die S3 Leitlinien für Ärzte und Psychiater maßgeblich mitverfasst hat. Seine Meta-Studie von 2009: (d.h. wenn sie unglaubwürdig klingen, dann nur zu gunsten von AP)
Zitat
„Wir haben eine systematische Überprüfung und Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien durchgeführt, in denen Antipsychotika der zweiten Generation (SGA) mit Placebo bei schizophrenen Patienten verglichen wurden. 38 randomisierte kontrollierte Studien mit 7323 Teilnehmern wurden eingeschlossen. Die absolute Differenz in den Responder-Raten lag bei
18% (
41% sprachen auf das Medikament an, verglichen mit
24% auf das Placebo, erforderliche Anzahl zur Behandlung = 6 Wochen).“
D.h. bei einer Behandlungsdauer von 6 Wochen mit AP erfahren
41% eine minimale Verbesserung ( von ≥ 20% Verbesserung der Psychopathologie in PANSS), wobei es auch
24% erfahren die ein Scheinmedikament in der Zeit bekommen. Also die Differenz sind
18% die real, gegenüber einem Scheinmedikament, die eine minimale klinisch relevante Verbesserung duch Medikamente spüren.
weiter heißt es:
„
23% der Patienten mit Antipsychotikabehandlung und
14% der Patienten unter Plazebo zeigten eine gute Response (≥ 50% Verbesserung der Psychopathologie in PANSS/BPRS).“ Damit konnte im Vergleich mit der Placebogruppe nur bei weiteren
9% der Vorteil einer Reduktion der Symptomatik von mindestens 50% festgestellt werden. Dieses Ergebnis wurde allerdings nur in 14 der insgesamt 167 Studien erhoben und ergab eine NNT von 10 , also mit 10 Wochen Behandlungszeit. (Leucht et al 2017, Suppl. S. 72).
Klar ist, das eine Psychose nach 1-3 Monaten auch von selbst abklingt. Bei einer Behaldungsdauer von 10 Wochen, also 2,5 Monaten kann man auch so schon wieder fit sein, auch ohne AP.
41% +
23% spüren eine Verbesserung, dadurch das ihnen etwas (AP oder Plazebo) gegeben wird. = 65%,
heißt auch ( 100%-65%) =35% haben keine Verbesserung durch AP oder Plazebo und
25%+14% = 40% haben eine Verbesserung, weil sie ein Plazebo bekommen. Macht in der Summe 73%.
D.h. nur
27% haben eine Verbesserung durch Anti-Psychotika, und davon
18% nur minimal und
9% eine gute Besserung, diese aber nach einer Zeit von 10 Wochen oder 2,5 Monaten wo die meisten Psychosen schon längst von allein abgeklungen sind und sich auch so um 50% besser fühlt.
D.h.
75% werden mit Medikamenten behandelt, die gar keine Wirkung auf sie haben bzw. nur schwere Nebenwirkung und nach 3 Monaten braucht eigentlich auch niemand mehr Medikamente weil, die Psychose auch so schon abgeklungen ist.
Und 37 % brechen die Behandlung mit AP oder Plazebo innerhalb von 6 Wochen ab. Das sind die wirklich schlauen. Die kurzen Vorteile von AP während eines Schubes nutzen und sich die Nachteile so gut es geht sich ersparen. Oder Plazebo bekommen und auch darauf versichten können. Deshalb machen auch die Studien Sinn:
"In einem 2019 veröffentlichten systematischen Review zu placebokontrollierten Studien zu Antipsychotika bei unbehandelten Menschen mit Psychosen (Danborg & Gøtzsche 2019) finden die Autoren eine neuere Studie (Wang et al 2013) und kommen zu dem Ergebnis: „Es war eine chinesische Studie, in der Olanzapin und Placebo bei 261 Patienten mit einer ersten Episode einer Schizophrenie verglichen wurden. Nach
12 Wochen gab es einen extrem großen Unterschied zugunsten von Placebo,..." (in der Wirksamkeit).
Also, nach drei Monaten keine Psychose mehr und keine belastenden Nebenwirkungen durch AP in der Plazebo-Gruppe. Den geht es bestens !!!
AP verändern das Gehirn so, das es bis zu der 3 fachen Menge an Rezeptoren (Tierversuche)entstehen können die Hyper-Sensibel sind und eine Abhängigkeit von AP enstehen lassen. Beim Versuch die AP abzusetzten gibt es schwere Absetzprobleme. Zudem wird das Gehirn geschrumpft, was zu kognitiven Schwierigkeiten führt.
Ich glaube jetzt wird klar warum Psychiater nie selbst Medikamente nehmen würden und auch keinen Angehörigen verschreiben würden, hier ein Video von einem netten Psychiater der mal diese Wahrheit über AP ausspricht , in min. 1 (
Video), seine Mutter ist schizophren. Und weil das alles so unglaublich ist, das so etwas sein kann ist es hilfreich, dass auch von Ärzten zu hören, die das Wohl der Patienten im Sinn haben und sich trauen die Wahrheit zu sagen (
Video).
Es sind alles leider belastenden Tatsachen, aber ich hoffe es ist eine Hilfe es zu wissen und dann klug zu handeln und sich und andere zu schützen, als ein Leben lang schmerzlich getäuscht zu werden und an kostbarer Lebenszeit, Lebensfreude und Qualität zu verlieren.
Medikamente sind nur sehr eingeschränkt, während eines Schubes ein kleine Hilfe, wenn man es ohne absolut nicht mehr aushält. Eine längere Einnahme ist eine Belastung für den Körper und die Psyche und verschlechtert die Genesungschanchen. Der Umgang mit Therapieformen erfordert eine innere Stärke, um die hochgebrachten Inhalte auch verarbeiten zu können, was auch geübt werden kann. Eine positive Entwicklung und Gesundung kann aber auf sehr vielen Wegen gelingen....
Mit den besten Wünschen für unsere Gesundheit.
Quelle:
Leucht, S. Arbter D, Engel RR, Kissling W, Davis JM (2009) How effective are second-generation antipsychotic drugs? Molecular Psychiatry 14: 429-47).