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Medikamente-Empfehlung für Psychose – Schizophrenie – Kurzfassung

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  • Medikamente-Empfehlung für Psychose – Schizophrenie – Kurzfassung


    Überblick: Der Therapieansatz basiert auf einem intervallbasierten Einsatz eines atypischen Antipsychotikums (vorzugsweise Aripiprazol) in Kombination mit täglich einzunehmenden Antidepressiva (Bupropion), um nicht nur Positivsymptome, sondern vor allem auch Negativ‑ und kognitive Symptome (wie Störungen des Arbeitsgedächtnisses, der Aufmerksamkeit und exekutiver Funktionen) wirksam zu begegnen.



    Kernbestandteile der Strategie

    1. Intermittierende Antipsychotika-Behandlung (Aripiprazol) – A-Typisch

    • Anwendung: Aripiprazol wird nicht durchgängig eingenommen, sondern erst bei Auftreten von leichten Frühwarnsymptomen für einen Einnahmezeitraum von ca. 1–3 Wochen, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind. Anschließend wird Aripiprazol für etwa 2–6 Monate abgesetzt, währenddessen das durchgängig eingenommene Bupropion für Stabilität sorgt.
    • Ziel: Dieser kurzzeitige Einsatz von Aripiprazol soll sowohl Positiv- als auch Negativsymptome kontrollieren. Die Symptome bessern sich zu Beginn der Absetzphasen deutlich; nach 2–6 Monaten ohne Aripiprazol kommt es jedoch zu einer Verschlechterung. Sobald diese erkennbar ist, sollte Aripiprazol für 1–3 Wochen wieder eingenommen werden, damit insbesondere das Bupropion seine volle Wirkung entfalten kann.
    • Vorsicht: Da Bupropion ein starker Inhibitor von CYP2D6 ist, muss die Dosierung des Aripiprazol's gegebenenfalls reduziert (Schätzung: ca. 20-40%) werden (aufgrund der derzeit unklaren Datenlage wäre Medikamente-Monitoring durch Blutuntersuchungen vor und nach der Umstellung ratsam). Auch andere medikamentöse Wirkstoffe, die über CYP2D6 metabolisiert werden, können betroffen sein.


    2. Kontinuierliche Antidepressiva-Therapie (Bupropion) – SNDRI-AD

    • Dosierung: In der Regel 300–450 mg täglich (Beginn oft mit einer niedrigeren Startdosis).
    • Wirkung: Bupropion, das durchgängig eingenommen wird, stabilisiert den Krankheitsverlauf während der 2–6‑monatigen Absetzphase von Aripiprazol. Zu Beginn der Absetzphase verbessert es kognitive Funktionen und Negativsymptome erheblich, reduziert innere Unruhe sowie Stimmungsschwankungen und mindert die damit verbundene Reizbarkeit. Zudem unterstützt es den Nikotinentzug. Da diese stark positive Wirkung zeitlich limitiert ist, muss nach etwa 2–6 Monaten Aripiprazol für kurze Zeit erneut eingenommen werden.
    • Vorsicht: Bupropion ist ein starker Inhibitor von CYP2D6, was zu einem erhöhten Blutspiegel von Aripiprazol (ca. 20-40%) – sowie anderer über CYP2D6 verstoffwechselter Medikamente – führen kann. Es wirkt ausschließlich beim Nikotinentzug und ist bei anderen Süchten eher wirkungslos. Außerdem lässt die antidepressive Wirkung der Antidepressiva mit der Zeit nach, weshalb Aripiprazol zwingend eingesetzt werden muss, sobald deutliche Verschlechterungen eintreten. Aripiprazol scheint zudem antidepressiv verlässlicher zu wirken als die Antidepressiva (Bupropion & Citalopram), die vor allem dazu dienen sollen, Negativsymptome und kognitive Symptome zu verbessern.


    3. Ergänzende Medikation (SSRI und trizyklische Antidepressiva)

    • Citalopram (10–40 mg) – SSRI-AD Alternativen:Escitalopram, Sertralin
      • Wirkung: Citalopram dämpft emotionale Übererregung, reguliert eine übersteigerte Libido (sexuelle Reizbarkeit) und mildert begleitende depressive Symptome. Nebenwirkungen von Bupropion, wie Miktionsstörungen und Verstopfung, können damit effektiv und prophylaktisch behandelt werden.
      • Vorsicht: Kognitive Funktionen können sich in Umstellungsphasen leicht verschlechtern. Auch innere Unruhe wird tendenziell begünstigt, weshalb zunächst Bupropion – das innerlich beruhigend wirkt – etabliert werden sollte.
      • Alternative: Sertralin und Escitalopram könnten bessere Alternativen darstellen. Andere SSRIs, etwa Fluoxetin, erfordern aufgrund unklarer Wechselwirkungen (weiterer CYP2D6‑Inhibitor) ein klinisches bzw. labormedizinisches Monitoring.
    • Trimpiramin-Tropfen (40mg/ml) – trizyklisches AD (optional in den Absetzphasen von Aripiprazol)
      oder Trazodon 100mg (weniger Schlafüberhang als Trimipramin)
      • Werden in niedriger Dosierung (etwa 10–20 Tropfen abends) eingesetzt, um Schlafstörungen vorzubeugen und Suchtprobleme (z. B. bei Alkohol) zu lindern – besonders in Phasen, in denen der anregende Effekt von Bupropion stärker zum Tragen kommt.
      • Es kann zu einem Schlafüberhang führen, weshalb es zur Mitte bis zum Ende der Absetzphase des Aripiprazol's günstig ist. Während der Aripiprazol-Einnahme und kurz danach kann es von daher wegen möglichen längerem Schlafüberhang unpassend sein.
        => Schlaffördernde Wirkstoffe wie etwa Trazodon (SARI) können eignen sich womöglich besser.
      • Vorsicht: Trimipramin (oder Trazodon) ist vor allem auch bei Suchtproblemen sehr wichtig, da Kauf-, Spiel- und Alkoholsucht ein Risikofaktor dieser Therapieempfehlung sind, sollten diese schlaffördernden, sedierenden Wirkstoffe genutzt werden, um solche Nachteile auch abzuschwächen. Gleichzeitig sollte man solche Problematiken im Blick. Die rechtzeitige Intervalleinnahme des Aripiprazol's ist auch wichtig, da bei psychotischer Frühwarnsymptomatik und zu Beginn der Einnahme von Aripiprazol diese Suchtdynamiken verstärkt auftreten können.


    4. Nahrungsergänzung

    • Supplements: Vitamin B6, B‑Komplex und Magnesium.
    • Nutzen: Diese Supplemente können innere Unruhe sowie Akathisie reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden fördern.
    • Vorsicht: Vitamin B6 sollte in einer therapeutischen Dosis von ca. 50–300 mg eingesetzt werden. Bei medikamentenbedingter Akathisie oder starker innerer Unruhe in den Absetzphasen sind kurzzeitig höhere Dosierungen (400 bis 1200 mg in einem kurzen Zeitraum) möglich. Da periphere Neuropathie ab 200 mg auftreten kann, sollten höhere Dosierungen für Akathisie nur kurzfristig unter ärztlicher Kontrolle erfolgen und dann unter auf unter 200mg reduziert werden. Magnesium hat einen positiven Einfluss auf Schizophrenie, und ein hochdosierter B‑Komplex (alle 8 B‑Vitamine) kann ebenfalls als wertvoller Zusatz zu Vitamin B6 dienen. Hochdosiertes B3 spielt auch eine Rolle bei Schizophrenie, es erweitert Blutgefäße und kann die so die Sauerstoffversorgung verbessern.

    Intervalltherapie.png

    + Vitamin B6, Magnesium und B-Komplex


    Therapeutisches Konzept

    Der kombinierte Ansatz nutzt die Vorteile einer reduzierten, intermittierenden Antipsychotika‑Therapie, um kognitive und negative Symptome langfristig zu stabilisieren. Während die kontinuierliche Einnahme von Bupropion (SNDRI‑Antidepressivum) kognitive Funktionen und die psychische Stabilität unterstützt, sorgen SSRI‑Antidepressiva und Trimipramin (trizyklisches Antidepressivum) insbesondere in den Absetzphasen des Antipsychotikums für Schutz vor emotionalen Schwankungen, Schlafstörungen und Suchtproblemen. Aripiprazol muss dabei immer wieder kurzzeitig (1–3 Wochen) eingenommen werden, da die Wirkung der Antidepressiva in den Absetzphasen (2–6 Monate) schleichend nachlässt.

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    Bearbeitungsstand: 06.05.2025
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