@MagdalenasHerz Also ich bin ja mit meiner Partnerin zusammen, die schizoaffektiv ist, das jetzt auch schon seit einigen Jahren. Ich selbst habe aber mit Depressionen zu kämpfen, mit einer Persönlichkeitsstörung, sozialer Phobie, so einen kleinen Haufen halt. Und es funktioniert. Unsere Beziehung ist sehr harmonisch, auch wenn der Ausbruch ihrer Krankheit natürlich eine große, große Herausforderung war. Uns dadurch zu kämpfen hat uns aber sehr viel stärker gemacht und ich weiß nun, dass wir alles zusammen durchstehen werden. Ich glaube es ist wichtig als Partner, zu verstehen, dass Schizophrenie eben eine Krankheit ist, auf die man als Betroffener und auch als Angehöriger bei bestimmten Symptomen kaum bis gar keinen Einfluss hat. Da hilft es nichts, wütend zu werden, sich in Verzweiflung oder Traurigkeit reinzusteigern, da ist radikale Akzeptanz und Grenzensetzen angebracht. Das muss man sich gegenseitig erlauben. Kommunikation ist das A und O und gegenseitige Wertschätzung, ich würde auf jeden Fall Therapie für beide Parteien empfehlen, gegebenfalls Paartherapie.
Ich weiß jetzt, dass meine Partnerin nicht alles machen kann, so wie ich das auch nicht kann. Dann versuchen wir uns zu ergänzen und ich hoffe ich kann ihr auch zeigen, dass ich sehr stolz auf sie bin und es okay ist, wenn ihr manche Sachen schwerfallen oder ihr die Energie fehlt. Stress, Leistungsdruck (wegen was auch immer) ist einfach der Killer schlechthin, da muss man ehrlich mit sich sein - wissen, was geht, wissen, was nicht geht. Wofür findest du denn nicht die Kraft? Da könntest du vielleicht ja mit potentiellen Partnern drüber reden, offen sein, wer weiß, vielleicht geht's ihnen ja ganz genauso und es gibt Dinge, die kosten sie einfach viel Energie, selbst wenn sie schön sind. Ich bin überzeugt davon, dass Beziehungen zwischen Schizophrenen und Nicht-Schizophrenen funktionieren können. Man muss halt bereit sein, sich ehrlich aufeinander einzulassen, mit allem was so dazugehört. wenn man Gefühle füreinander hat.
Was natürlich auch hilft, ist kein sexistisches, veraltetes und absolut widerliches Frauenbild zu haben...
Habe gehört, dass darauf wirklich die allerwenigsten Frauen stehen.