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Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

Beziehung zwischen Nicht-Schizophrenen und Schizophrenen geht das?


Hallo Veronika,

Ich hab mir deinen Text jetzt mehrfach durchgelesen. Es hilft mir ein wenig es nachvollziehen zu lernen. Ich dachte immer das Menschen mit Schizophrenie oder Schizzo Affekter Störung Medikamentös so eingestellt werden können, daß zumindest ein bisschen normales Leben zu führen ist. Meine Ex Freundin ist nach unserer kurzen Beziehung nicht mehr wieder zu erkennen. Das was du schriebst mit Emotionallosigkeit und beleidigend sein konnte ich mich drin wiedersehen. Ja es war teilweise unterste Schublade. Sie schwärmte am Anfang von "Traummann" und das Sie sowas noch nie hatte und dann kam die eiskalte Abservierung als wäre nie was zwischen ihr und mir gewesen. Sie empfindet nichts für mich und möchte auch nicht mit mir befreundet bleiben. Ich dachte immer das gibt sich wieder. Es sei ein Schub oder so etwas. Aber sie wurde nie mehr die selbe. Selbst ihre Betreuerin wusste daraufhin keinen Rat. Mein Wunsch war immer ein klärendes Gespräch. Aber wahrscheinlich hast du recht, das es mit solch kranken Menschen aussichtslos ist. Oft kommt es mir vor, daß sie gar nicht gesund werden wollen. Man reicht ihr ständig die Hand und die wird jedesmal weggeschlagen. Ich kann das Wimern von Einsamkeit nicht mehr ertragen. Ich habe nur einen Wunsch....das die Zeit die wir hatten auch Echt war. Weil die war unbeschreiblich. Im Nachhinein teilte sie mir mit sehr unglücklich gewesen zu sein und ihr was anderes vorschweben würde. Ein Zusammenleben könnte sie sich mit mir nicht vorstellen. Aber das hab ich auch niemals von ihr erwartet. Warum wird man so verletzt, gedemütigt und enttäuscht, wenn sie doch wissen müsste, das es nicht viele Menschen in ihrem Leben kreuzen, wenn man erfährt mit was für einer Krankheit sie leben.
 

Aber ich möchte das nochmal ausführen, weil es so ein schönes Paradebeispiel ist:

Erstens Schuld. Grade im Suchtbereich wird dir jeder Therapeut sagen, dass man nicht von Schuld spricht. Sucht ist eine Krankheit. Die Ursachen für erlerntes Verhalten liegen oft bei der Erziehung und der Sozialisation. Man müsste also sagen, dass die Eltern schuld am Suchtverhalten eines Sohnes sind. Diese haben ihr Verhalten aber auch nur gelernt. Man könnte dann also weiterführen, dass die Schuld irgendwo in den Erziehungsmethoden liegt, die nach dem Krieg populär wurden. Dazu werden auch gerne Familienaufstellungen gemacht, in denen das Umfeld betrachtet wird und oft das Verhalten des Partners zu einem problematischem Konsum beiträgt. Die Schuldfrage ist also wahnsinnig komplex und spielt einfach in diesem Bereich keine Rolle. Man spricht einfach nicht über Schuld.

Das selbe gilt für Krankheiten oder Behinderungen. Es gibt quasi keine Krankheit, die keine Risikofaktoren hat. Das bedeutet eigentlich hat jeder Mensch seine Krankheit zu einem gewissen Teil selbst verursacht. Bspw bei Krebs erkrankungen könnte man wundervoll sagen "ja ihr Leben hat diese Krankheit verursacht, daher sind sie selber schuld" bei Zahnbehandlung wird es ja bspw schon gemacht, dass Menschen die nicht beim Zahnarzt waren mehr zahlen müssen.

Diese Schuldfrage ist also unendlich komplexer als du es hier darstellst und daher wird sie in diesen Bereichen einfach vermieden. Sucht ist eine Krankheit. Warum hast du es einfach zugelassen, dass dein Mann unter seiner Krankheit leidet und ihn nicht aufgehalten als er Drogen genommen hat? Ist das jetzt dein Anteil der Schuld? Hat vielleicht deine miese Laune erst den Konsum ausgelöst? Über solche Dinge spricht man einfach nicht, weil sie niemanden weiterbringen.

Dann zu der Faulheit deines Mannes: Viele Psychologen schreiben Bücher darüber, dass es keine Faulheit gibt. Trotzdem kapieren die Menschen es nicht. Das was wir unter Faulheit verstehen hat immer Ursachen, die behandelbar sind. Ich kann dir gerne Artikel dazu schicken.

Aber grade bei deinem Mann ist es so, dass er unter Schizophrenie leidet. Die Tabletten und die Negativsymptomatik machen ihm zu schaffen. Er hat eine Behinderung. Dafür braucht er Hilfe und nicht Verurteilung. Und grade bei dieser Krankheit kann es gut sein, dass er eines Tages wieder gesunded. Was hättest du gemacht, wenn er einen Unfall gehabt hätte und im Wachkoma liegt? Hättest du ihm dann auch seinen fehlenden Beitrag vorgeworfen?

Und nochmal weil es so klar macht was du für Liebe für ihn empfindest: Wenn eins deiner Kinder behindert gebohren wäre. Würdest du dann auch so über es reden?

Und zu eurer Gemeinschaft: 8 Jahre und gemeinsame Kinder zählt mindestens als wilde Ehe. Ihr ward so lange zusammen, dass ihr eine langjährige Partnerschaft habt, welche in vielen Bereichen der Ehe gleichgestellt ist. Wenn ihr bspw zum Jobcenter gehen würdet, dann wärt ihr eine Bedarfsgemeinschaft und du wärst verpflichtet für deinen Mann auch finanziell zu sorgen. Bei einer Ehe müsstest du deinem Mann bei einer Trennung Unterhalt zahlen. Da er behindert ist, wärst du verpflichtet ihn sein gesamtes Leben zu finanzieren. Meinst du ein Ja Wort in der Kirche ändert hier alles?

Ich kenne viele Paare die in einer ähnlichen Situation sind. In der der Partner noch weniger beitragen kann, aufgrund Behinderung. Und die würden niemals so toxisch über die Liebe ihres Lebens sprechen.

Was ich bei dir einfach nur höre ist, dass du erschöpft bist und mit deinem eigenen Leben überfordert. Dann trenn dich doch. Dann machst du alles alleine. Vielleicht geht es dir dann ja besser. Viel Erfolg bei der Suche nach einem Mann, der dich in deinem Alter mit 2 Kinder haben will.

Arbeite an dir selbst und such nicht die Schuld für dein Versagen bei deinem Mann. Das ist einfach nur behindertenfeindlich.
 

@Delphine: Es tut mir leid, dass deine Ex dir so die kalte Schulter zeigt. Besonders wenn man eine so schöne Zeit miteinander hatte ist das echt hart.

Ich kenne von meinem Freund auch diese Undankbarkeit. Man tut so vieles für den Partner und es wird alles als selbstverständlich hingenommen. Man bekommt nie ein Dankeschön oder wird sogar noch angepampt.

Aber ich meine du scheinst ja alles versucht zu haben. Wenn sie nicht will, dann hat sie dich nicht verdient.

Da musst du auch mal an dich selbst denken.

@KotosWegbegleiter: Ich gebe dir vollkommen recht mit der schwierigen Frage ob man selbst schuld ist an seiner Krankheit. Das ist wirklich ein komplexes Thema. Ich gebe auch tatsächlich seinen Eltern eine große Mitschuld am Ausbruch seiner Schizophrenie. Und zugegebenermaßen auch mir selbst.

Wir haben früher als die Kinder noch nicht da waren viele Drogen zusammen ausprobiert. Cannabis ohnehin täglich, gelegentlich psychoaktive Pilze, Kokain, Speed, sogar GBL und das schlimmste waren immer die Technopartys auf MDMA. Du siehst also zum Thema Sucht kenne ich mich bestens aus.

In den Schwangerschaften musste ich dann zwangsweise auf alles verzichten. Das war hart, aber ich habe es durchgezogen. Ich lag oft mehrere Nächte wach wegen Schlafstörungen. Es war nicht lustig.

Man kann also mit genügend Selbstdisziplin eine Sucht verhindern.

Habe auch eher das Gefühl, dass nicht die Schizophrenie selbst ihn so faul macht, sondern das Olanzapin. Er lässt es seit gestern weg und seitdem ist das zombihafte weg. Seine Augen wirken viel klarer. Er wirkt wieder mehr wie früher. Lieber habe ich einen Mann mit Wahnvorstellungen als einen Zombie mit toter Seele.

Er dämpft seinen Wahn nun mit Benzos. Das ist sicher auch keine Dauerlösung, aber Neuroleptika gehen mal gar nicht. Dieses Zeug sollte verboten werden.

Es ist übrigens nicht so, dass er vollkommen behindert ist. Vielleicht ist das etwas falsch rüberkommen. Er geht immerhin noch arbeiten.

Ansonsten hilft er aber wirklich gar nichts.

Und wie gesagt: Ich habe nicht vor ihn zu verlassen. Mich regt es einfach auf alles alleine machen zu müssen, nie etwas schönes mit ihm zu unternehmen und ich stelle mir oft vor wie es wäre wenn er gesund wäre. Es ist einfach ungerecht dem gesunden Partner gegenüber.

Und ja ich bin sehr erschöpft!

Kann man sich als Schizophrener nicht auch etwas zusammen reißen? Ist das so schwer? Muss man da unbedingt jede freie Minute schlafend auf dem Sofa verbringen und nichts auf die Reihe kriegen?
 

@Veronika Uff, das kann ganz schön nach hinten losgehen, wenn er die Tabletten von jetzt auf gleich einfach absetzt. Da ist eine Absetzpsychose eigentlich vorprogrammiert und die sind - meiner Erfahrung nach mit meiner Partnerin - ziemlich heftig. Welche Medikamente hat er denn schon ausprobiert? Auf Risperidon war meine Partnerin auch ein Zombie, das hat sie gar nicht vertragen (wird aber auch damit zusammenhängen, dass es ihre erste Psychose war und die post-psychotische Depression sehr heftig ist, da spielen mehrere Faktoren mit rein). Jetzt nimmt sie Reagila und fährt damit sehr, sehr gut. Vielleicht wäre eine Umstellung was für euch? Ich bin auch skeptisch gegenüber Antipsychotika, aber ich sehe auch, dass sie eine gewisse Stabilität geben, die meine Partnerin und ich nicht missen möchten. Wenn sie ein Jahr+ stabil ist ohne weitere psychotischen Schübe, versuchen wir auch, mit dem Arzt zu reduzieren. Absetzen ist jetzt erstmal kein Thema, dafür sind die Psychosen viel zu traumatisierend.

Was die Hilfe im Haushalt angeht, hast du dich da schonmal über das "persönliche Budget" informiert? Wenn dein Partner behindert ist oder von Behinderung bedroht, steht ihm vom Staat ein gewisser Betrag zu, um sich Hilfe zu holen im Alltag, Geld für z.B. Taxi aber eben auch Geld für eine Haushaltshilfe. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, euch zu entlasten? Und was die Aktivitäten angeht... ist es noch möglich, da Kompromisse zu finden? Du machst mal was, was er mag und was in seinen Kapazitäten liegt und er macht was mit dir, was du schön fändest, ihm aber nicht zu viel abverlangt? Gerade wenn er arbeitet, ist er wahrscheinlich sehr erschöpft, die Krankheit ist eben unglaublich schwer und da braucht es Pausen, viel Ruhe etc. etc.
 

Wow das war einsichtiger als ich erwartet hatte.

Schizophrenie ist eine schlimme Krankheit. Hier im Forum wurde schon öfter besprochen, dass dein Mann auch sofort ein Anrecht auf Erwerbsunfähigkeitsrente hätte. Sehr viele im Forum gehen nicht arbeiten.

Ich würde euch empfehlen noch mehr Hilfesystem zu suchen. Sozialberatung bspw oder es gibt auch Therapien für Angehörige. Selbsthilfegruppen oder Hausärzte.

Ich empfand es auch immer als hart, dass meine Frau im Vergleich zu anderen Frauen eine Extrabelastung trägt. Heute ist mir klar wir hätten auch versuchen können eine Pflegestufe zu beantragen, dann hätte es weitere Hilfen und Pflegegeld gegeben. So könnte ein Partner bspw Stunden reduzieren.

Der Schwerbehindertenausweis ist auch eine gute Sache. Bspw bringt dieser auch einen Steuerfreibetrag oder auch Kostenersparnis beim Autokauf.

Und so gibt es viele Hilfen und Unterstützung von denen man nur wissen muss. Seine Krankheit kann euch auch Vorteile bringen.

Allgemein will ich aber nochmal sagen, dass deine Sicht auf die Dinge genau so berechtigt ist. Ich wollte nur nochmal die Gegenposition aufzeigen. Inwieweit kann ein Schizophrener für seine Leistung verantwortlich gemacht werden? Sollte man ihm in den Arsch treten sodass er sich mehr anstrengen muss? Das sind solche individuellen Fragen. Das kann bei dem einen genau richtig sein und bei dem anderen falsch.

Allgemein ist es immer eine schwierige Situation wenn der Partner erkrankt. Egal welche Krankheit oder Unfall oder Behinderung. Will man sein Leben dann trotzdem an dessen Seite verbringen? Ich kann jeden verstehen, der da für sich eine Grenze zieht und lieber etwas anders mit seinem Leben anfangen will. Sich quasi aus der Verantwortung stiehlt. Das hat meine Exfrau auch getan.

Aber ich kenne ja eure Situation nicht. Vielleicht hat dein Mann sogar eine gute Prognose. Wenn er sogar noch arbeiten geht, dann schafft er es vielleicht wieder ganz der Alte zu werden. Oder seine Krankheit soweit in den Griff zu bekommen, sodass sie nicht mal dir noch auffällt. Das ist bei Schizophrenie auch möglich.

Wenn du Drogenerfahrung hast: Ich habe schon oft mit Schizophrenen diskutiert. Dass Psychose eine gewisse ähnlichkeit mit heftigen Horrortrips auf LSD hat. Wenn dir sowas schonmal passiert ist, stell dir vor dieser Zustand hält Tage oder Wochen an und dann bekommst du endlich Tabletten und kommst wieder runter und dann musst du diese ganze Scheiße irgendwie integrieren und verarbeiten, sodass du wieder ein stabiler Mensch wirst. Das kann dich innerlich zerfressen und auch mal dazu führen, dass du völlig schlapp keine Kraft mehr für gar nichts hast. Dazu musst du dann auch noch mit den Nebenwirkungen der Neuroleptika klar kommen.

Also ich weiß nicht wie lange dein Mann erkrankt ist und in welcher Phase der Erkrankung ihr steckt.

Aber alles was du entscheidest ist völlig richtig. Tu das Beste für deine Kinder. Es ist gut möglich, dass alles sich wieder zum besseren wendet.

Viel Erfolg und Alles Gute für dich
 

Hallo @Veronika,

ich bezweifle, dass die Faulheit vom Olanzapin kommt. Ich selbst nehme Olanzapin und bin definitiv nicht fauler wie vor meiner Psychose. Das Olanzapin raubt einen etwas die Energie, allerdings nicht so den Willen Dinge zu bewerkstelligen.

Die Faulheit ist definitiv auf die Negativsymptome der Schizophrenie zurückzuführen.

Kannst du deinen Freund nicht mal zur Rede stellen bezüglich der Faulheit und wie sehr er dich belastet. Du kommst mir bisschen so vor, als würde es dir sehr weh tun das offen anzusprechen. Stattdessen frisst du alles in dich hinein, bis es vielleicht irgendwann überkocht und du ihm am Ende noch verlässt oder so.

Sprich offen aus, dass es so nicht weitergehen kann und zwar nicht halbherzig sondern ernst mit voller Konsequenz.

Das Absetzen des Olanzapins sehe ich sehr kritisch. Vielleicht würde eine Reduktion auch schon den gewünschten Effekt haben ohne, dass dein Mann wieder dem Wahn verfällt. Welche Dosis nimmt er denn aktuell ein?
 

Vielen Dank für eure Antworten.

Olanzapin hat er ganz frisch verschrieben bekommen. Es also nur wenige Tage eingenommen. Von daher kann er jetzt keinen Entzug bekommen.

Er nimmt schon länger Benzos (leider nicht vom Arzt verschrieben sondern auf eigene Faust) und hat vorher mal Risperidon probiert, was auch gar nicht ging.

Die Benzos scheinen gut zu helfen, aber da er eh ein Suchtproblem hat ist der Konsum auf eigene Faust natürlich sehr riskant. Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht wie viel er inzwischen nimmt.

Ich weiss auch nicht wie das Zeug noch wirkt wenn er es Jahre lang einnimmt.

Aber Neuroleptika haben einfach zu krasse Nebenwirkungen.

Ich will nicht dass sein ganzer Charakter verändert wird.

Hat den jemand Erfahrung mit einer Behandlung gegen Schizophrenie nur mit Benzodiazepinen? Ist das möglich?

Ja, auf Pilze hatte ich mal einen Horrortrip. Bin zum Glück wieder davon runter gekommen. Aber wenn man sich als Schizophrener so dauerhaft fühlt muss das ja echt übel sein.

Pflegegeld erhalten ist sicher ein guter Tipp, doch ich bin ehrlich gesagt froh, dass es noch nicht so weit gekommen ist.

Die Arbeit tut ihm auch gut und lenkt ihn ab. Solange er arbeiten geht, ist er kein reiner Pflegefall.

Er sagt sogar er fühle sich bei der Arbeit wohler weil er da weg von den Nachbarn ist.

Außerdem ist es doch ein schlechtes Gefühl wenn man finanziell abhängig von anderen ist. Also mich würde das depri machen wenn ich immer nur zuhause wäre.
 

Hey,

Neuroleptika verändern nicht den Charakter. Zumindest meiner Erfahrung nach nicht. Als ich aber angefangen habe Olanzapin zu nehmen war ich die erste Wochen auch richtig geistig abwesend. Ich glaube der Körper braucht einfach etwas. Zur Langzeitbehandlung ist das aber wesentlich besser als Benzos. Man baut weniger Toleranz auf und diese auch viiiiiel langsamer.

Probierts doch noch mal mit ner geringen Dosis Olanzapin: 5mg zum Beispiel. Bei der ersten Psychose reicht sone Dosis oft schon aus.
 

Die Tabletten brauchen einfach einige Zeit bis sie ihre Wirkung entfalten und bis der Körper sich dran gewöhnt. Paar Tage sind da nichts, in der Regel gibt man Medikamenten mindestens vier Wochen Zeit. Außerdem ist der Entzug auch bei kurzer Einnahme möglich, insbesondere wenn er vielleicht erst umgestellt worden ist. Ich würde da ehrlich gesagt wirklich nicht so mit seiner Gesundheit spielen, besprecht das doch mal mit einem Psychiater, genauso mit den Benzodiazepinen. Da braucht er wahrscheinlich Hilfe mit einem Entzug, langfristig sind die wirklich nicht zu unterschätzen von den Nebenwirkungen her, da habe ich persönlich mehr Angst als bei Antipsychotika, die man so niedrig wie möglich dosiert. Benzodiazepine können ja zu Atemstillstand führen und auch die kommen mit einem Haufen Nebenwirkungen daher, Müdigkeit und Benommenheit mit eingenommen. Wollt ihr euch da nicht beraten lassen?
 

Ok danke. Das Problem ist, dass es hier bei uns in der Gegend keine freien Therapieplätze gibt. Man will ihn nicht mal auf die Warteliste setzen. Er hat schon alle Psychologen im Umkreis von 30 km abtelefoniert und ich hab es auch schon mehrmals versucht.

Einen Neurologen hat er zwar, aber da muss er meistens einen Monat auf einen Termin warten.

Ist traurig aber leider Realität.
 

Ja, Wartezeiten sind auf jeden Fall ein Übel, aber wenn dein Freund da so eine Suchtproblematik hat und auf eigene Faust da mit Medikamenten rumexperimentiert, kann ich mir vorstellen, dass er z.B. bei der Ambulanz einer psychiatrischen Klinik relativ schnell einen Termin bekommen würde, vielleicht sogar eine Möglichkeit stationär zu gehen für den Entzug und gute Einstellung auf ein Neuroleptikum. Da ist man immer relativ gut angebunden an die Dienste vor Ort. Vielleicht geht's ja auch ohne stationären Aufenthalt, das wäre natürlich richtig, richtig gut, aber so ganz ohne Hilfe würde ich das als Partnerin ehrlich gesagt nicht laufen lassen wollen. Ich würde auf jedenfall bei Psychiatern, Neurologen etc. die Dringlichkeit erwähnen, die da momentan ist, dass er nicht mehr Antipsychotika einnimmt aber dafür Benzos schon länger. Das ist ja schon ein wirklich ernstzunehmender Zustand mit der Gefahr auf eine akute Psychose und natürlich die Abhängigkeit von den Benzos. Habt ihr denn eine Klinik in der Nähe/erreichbar?

In seinem Fall ist eine ambulante Psychotherapie erstmal zweitrangig, er braucht einen engmaschigeren Rahmen und auf jeden Fall Psychiater/Ärzte, die ihm da helfen. Therapie dann nachdem er den Entzug etc. überstanden hat oder eben in der Klinik.
 
@Delphine: Es tut mir leid, dass deine Ex dir so die kalte Schulter zeigt. Besonders wenn man eine so schöne Zeit miteinander hatte ist das echt hart.

Ich kenne von meinem Freund auch diese Undankbarkeit. Man tut so vieles für den Partner und es wird alles als selbstverständlich hingenommen. Man bekommt nie ein Dankeschön oder wird sogar noch angepampt.

Aber ich meine du scheinst ja alles versucht zu haben. Wenn sie nicht will, dann hat sie dich nicht verdient.

Da musst du auch mal an dich selbst denken.

@KotosWegbegleiter: Ich gebe dir vollkommen recht mit der schwierigen Frage ob man selbst schuld ist an seiner Krankheit. Das ist wirklich ein komplexes Thema. Ich gebe auch tatsächlich seinen Eltern eine große Mitschuld am Ausbruch seiner Schizophrenie. Und zugegebenermaßen auch mir selbst.

Wir haben früher als die Kinder noch nicht da waren viele Drogen zusammen ausprobiert. Cannabis ohnehin täglich, gelegentlich psychoaktive Pilze, Kokain, Speed, sogar GBL und das schlimmste waren immer die Technopartys auf MDMA. Du siehst also zum Thema Sucht kenne ich mich bestens aus.

In den Schwangerschaften musste ich dann zwangsweise auf alles verzichten. Das war hart, aber ich habe es durchgezogen. Ich lag oft mehrere Nächte wach wegen Schlafstörungen. Es war nicht lustig.

Man kann also mit genügend Selbstdisziplin eine Sucht verhindern.

Habe auch eher das Gefühl, dass nicht die Schizophrenie selbst ihn so faul macht, sondern das Olanzapin. Er lässt es seit gestern weg und seitdem ist das zombihafte weg. Seine Augen wirken viel klarer. Er wirkt wieder mehr wie früher. Lieber habe ich einen Mann mit Wahnvorstellungen als einen Zombie mit toter Seele.

Er dämpft seinen Wahn nun mit Benzos. Das ist sicher auch keine Dauerlösung, aber Neuroleptika gehen mal gar nicht. Dieses Zeug sollte verboten werden.

Es ist übrigens nicht so, dass er vollkommen behindert ist. Vielleicht ist das etwas falsch rüberkommen. Er geht immerhin noch arbeiten.

Ansonsten hilft er aber wirklich gar nichts.

Und wie gesagt: Ich habe nicht vor ihn zu verlassen. Mich regt es einfach auf alles alleine machen zu müssen, nie etwas schönes mit ihm zu unternehmen und ich stelle mir oft vor wie es wäre wenn er gesund wäre. Es ist einfach ungerecht dem gesunden Partner gegenüber.

Und ja ich bin sehr erschöpft!

Kann man sich als Schizophrener nicht auch etwas zusammen reißen? Ist das so schwer? Muss man da unbedingt jede freie Minute schlafend auf dem Sofa verbringen und nichts auf die Reihe kriegen?
Erstaunlich dass er dann aber einen Job nachgehen kann trotz der Antriebslosigkeit.
 
Hallo,mein Bekannter hat eine paranoide Schizophrenie,ist viel alleine,meidet Kontakte,geht nicht raus,schreibt auch viel Facebook, WhatsApp u.co.
Er lebt seit Jahren in einer Einrichtung, Bis vor ca.3wo.haben wir fast täglich geschrieben, sogar ein paar Sprachnachrichten,ich habe ihn mehr zugetextet,dann auf einmal kippte es,er war regelrecht unfreundlich, aggressiv, meinte ich soll ihn in Ruhe lassen,ich nerve,er will nicht mehr schreiben.Seit dem nix mehr,wenn ich nochmal versucht habe,kam nix nur auf mehrmaligem Nachfragen,aber er will nicht.Seit der Zeit ist auch sein Kumpel in die Einrichtung gezogen,der ihn ordentlich beeinflusst,ich weiss nicht ob es die Krankheit ist ,oder derKumpel,ich bin hilflos.Blockiert,oder gelöscht hat er mich nicht.Wie soll ich mich verhalten.

Gruss
Betreuerin
 
Also ich mit meiner Antriebslosigkeit, meiner Unlust zu längeren Gesprächen, meinen vielen körperlichen Symptomen kann keine Beziehung zu einer gesunden Frau führen. Und im Schub bin ich abweisend, verletzend und manchmal sogar bösartig. Die Frage ist, wer sich sowas antun möchte ....
 
Ich bin mittlerweile seit 6 Jahren mit meiner Freundin zusammen, die nicht schizophren ist. Allerdings hat sie auch psychische Probleme (dissoziative Identitätsstörung) und meine Krankheit ist erst letztes Jahr so richtig ausgebrochen. Darauf folgte eine sehr krasse Depression, während der sie auch über Trennung nachgedacht hat, weil ich kaum noch reden konnte und komplett emotionslos war, was sie zu sehr verletzt hat. Ich habe dann für zwei Monate bei meinen Eltern gewohnt, um sie zu entlasten und bin zurückgekommen, als es wieder besser geworden ist.

Sie hat mir auch versichert, dass sie es jetzt bereut, über Trennung nachgedacht zu haben, aber dass sie einfach nicht die Stärke hatte, anders damit umzugehen. Meine Prognose von Seiten der Ärzte war sehr schlecht, weil ich in sehr kurzer Zeit drei Episoden hatte, deswegen konnte sie auch nicht wissen, ob es noch mal besser wird. Seit ich aber aus der Depression raus bin, ist unsere Beziehung genauso intakt und liebevoll wie vorher. Ich glaube also schon, dass es funktionieren kann, wenn die Symptome nicht so stark sind, dass es den Partner komplett überfordert. Vor allem mit starker Emotionslosigkeit stelle ich es mir schwer vor, eine Beziehung zu führen, konnte ich zu dem Zeitpunkt auch nicht.

Wichtig ist, dass die Partnerin oder der Partner einfühlsam ist und sich Mühe gibt zu verstehen, wie es sich anfühlt, mit der Krankheit zu leben. Ich glaube schon, dass es da förderlich ist, wenn die Person auch anders geartete psychische Probleme hat oder andere Angehörige mit psychischen Problemen, weil ich mir sonst eine Schizophrenie als ersten Kontakt damit sehr überfordernd vorstelle.
Hallo Maxi, du sagtest das du sehr depressiv warst und kaum reden konntest. Bei mir ist das genauso. Also bei meiner Partnerin geht das einigermaßen allerdings unter ihrer Familie oder ihren Freunden bekomme ich kaum ein Wort raus. Was hat dir geholfen das dies wieder besser wurde. Meine Psychose ist jetzt 6 Monate her und diesbezüglich ist keine Besserung in Sicht. Lg
 
Da ich wenig spontan und nur bei engen Menschen von mir selbst erzähle, hab ich mir angeeignet Fragen zu stellen und Interesse zu zeigen.So werde ich auch gefragt und es entsteht ein Gespräch
 
Ich wäre aufgrund meiner NICHT so schizophrenen Veranlagung und meiner starken menschlichen sozialen Fähigkeiten (viel Empathie, selbstbewusstsein, hohes Selbstwertgefühl,starke verbale Kommunikationsfähigkeiten,keine Schizophrenie Symptome und menschlich vergleichbar mit normalos) Durchaus in der Lage mit einer gesunden Frau eine Beziehung zu führen... Dadurch das ich aber so oft verletzt wurde in der Vergangenheit und weiß welchen Stress Beziehungen bedeuten können ,habe ich keine Lust mehr auf Beziehungen... Höchstens Sex ohne Verpflichtungen... Freundschaft-plus ... ;)
 
Ich wäre aufgrund meiner NICHT so schizophrenen Veranlagung und meiner starken menschlichen sozialen Fähigkeiten (viel Empathie, selbstbewusstsein, hohes Selbstwertgefühl,starke verbale Kommunikationsfähigkeiten,keine Schizophrenie Symptome und menschlich vergleichbar mit normalos) Durchaus in der Lage mit einer gesunden Frau eine Beziehung zu führen... Dadurch das ich aber so oft verletzt wurde in der Vergangenheit und weiß welchen Stress Beziehungen bedeuten können ,habe ich keine Lust mehr auf Beziehungen... Höchstens Sex ohne Verpflichtungen... Freundschaft-plus ... ;)
Ich hasse Freundschaft + hab die Erfahrung gemacht, dass Männer ich kann jetzt nicht von Frauen sprechen, keine Erfahrungswerte 😄, dahin tendieren ,diese Form zu bevorzugen.Ich hab da kein Bock drauf, dass es nur um Sex geht, wo bleibt der Mensch?
 
Ich hasse Freundschaft + hab die Erfahrung gemacht, dass Männer ich kann jetzt nicht von Frauen sprechen, keine Erfahrungswerte 😄, dahin tendieren ,diese Form zu bevorzugen.Ich hab da kein Bock drauf, dass es nur um Sex geht, wo bleibt der Mensch?
Wie gesagt, normalerweise bevorzuge ich soetwas nicht , aber das ist für mich die einzigste Form ,die ich noch eingehen würde ... Endweder das ,oder garnichts... Eine Beziehung kommt für mich nicht mehr infrage... Lieber würde ich auf Sex mit einer heißen Dame verzichten,als eine Beziehung einzugehen. Und das zeigt , schonmal,das ich nicht zu dieser Sorte Mann angehöre,der mit dem schwa** denkt ... Hatte ich aber schon bei dem letzen Beitrag erörtert,den du gelesen hast .... Sex ist für mich nicht an erster Stelle, es gibt viel wichtigere Dinge im Leben...wenn es sich aber ergibt,ist es so , allerdings sollte dann halt eben die Frau wissen ,das ich keine Beziehung möchte.

Hab einfach zu viele toxische Beziehungen gehabt,die letzen 3 Jahre. Es waren nicht alle Beziehungen schlecht,aber die letzten zwei haben mir den Rest gegeben und mich nachhaltig psychisch stark belastet. Das möchte ich nicht nochmal erleben... deswegen fällt es mir schwer gefühle zuzulassen und wenn das passiert, distanziere ich mich aus Selbstschutz.
 
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