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Guest

Hi leute,

Ich hab mal ne frage, undzwar hab ich mein risperidon bis auf 0.5mg ausgeschlichen und hab es vor 3 Tagen ganz abgesetzt.

Vom ersten Abend an hatte ich schlafprobleme, bin die Tage jetzt immer zwischen 5 und 7 Uhr eingeschlafen und hab nur 3 bis 4 Std Schlaf gehabt. Desweiteren schwitze ich abends im Bett, habe morgens einen sehr zitrigen Körper und durchgehend Übelkeit. Da sind noch paar andere Kleinigkeiten.

Hat jemand hier Erfahrungen mit dem absetzen gemacht und kann mir sagen wie lang es bei Ihm / ihr in etwa gedauert hat bis alles sich normalisiert hat?
 

Nach dem Absetzen von Risperidon ging's ungefähr 1 Monaten gut. Danach hab ich heftigeste Absetzpsychosen bekommen, die in nichts mit normalen Psychosen vergleichbar waren. Nicht schlafen und schwitzen war noch die geringste Symptomatik. Im weiteren Verlauf hab ich mich mit meiner Familie zerstritten und wurde obdachlos. Dann habe ich 3 Jahre auf der Straße gelebt und musste teilweise um Essen betteln. Es sind auch gute Dinge passiert in der Zeit, aber hauptsächlich ging es mir sehr schlecht durch's Absetzen.
Durch einen Zufall fing ich nach 3 Jahren wieder an Risperdal zu nehmen. Ich hatte nicht gemerkt, dass ich die vorangegangenen Jahre dauerhaft psychotisch war (Ein Verrückter kann eben nicht erkennen, dass er verrückt ist). Nachdem ich das Medikament wieder eingeschlichen hatte, konnte ich meine Jahre im Wahn erkennen. Heute geht es mir wieder gut. Ich hab wieder eine Wohnung etc.
 

Wichtig beim Absetzen ist es langsam zu machen, gerade der letzte Rest ist oftmals sehr schwer. Wie lange warst du denn auf den 0,5mg und von wo kamst du? Empfohlen sind ca. 10%-Schritte alle vier Wochen, je nachdem wie lange du das Medikament genommen hast noch länger. Es gibt auch die Möglichkeit, die 0,5er nochmal zu halbieren, um deinem Hirn länger Zeit zu geben, ohne Risperidon auszukommen, damit sich die Rezeptoren wieder anpassen können.
 

Hmmm jetzt ist mein Optimismus etwas angekratzt
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danke für deine Antwort, ich werde versuchen meine Gedanken und Emotionen sorgfältig zu beobachten
 

Also ich war gaaanz am Anfang, vor 2 Jahren ca auf 4mg. Habe dann vor paar Monaten mit meiner Psychiaterin geredet und entschlossen risperidon komplett abzusetzen. 0.5mg hab ich jetzt genau 1 Monat lang genommen, ehrlich gesagt hab ich da schon gemerkt dass es mir richtig gut geht und ich den Umständen entsprechend wieder etwas machen kann. Ich leide sehr an antriebslosigkeit, das nervt.
 

Nicht den Mut verlieren! Absetzen kann funktionieren, wenn man seinem Körper die Zeit gibt. Das Ding ist ja, dass durch die Medikamente deine Dopamin-Zufuhr gehemmt wird und dein Hirn dadurch mehr Dopamin-Rezeptoren bildet, weil es das Zeug ja gerne haben möchte. Wenn man jetzt zu schnell absetzt, hat man auf einmal zu viele Dopaminrezeptoren frei, an denen das Dopamin andocken kann. Das Gute ist: das Hirn kann das wieder rückgängig machen! Es braucht nur echt Zeit. Meine Partnerin hat Risperidon vor zwei Wochen auch komplett abgesetzt und bisher noch keine Absetzsymptome oder psychotische Symptome bekommen, auch keine Schlafprobleme oder irgendetwas. Sieht also echt wirklich gut aus! Sie hat die 0,5er Tabletten halbiert und war dann noch gute 3 Wochen auf 0,25er und dann hat sie das auch nochmal halbiert, um auf Nummer Sicher zu gehen. Insgesamt ist sie seit ca. Dezember von 4mg auf nichts runter und wir haben schon einiges an Büchern und so gelesen, die erfolgreiche Absetzen bestätigen und Tipps geben (sie hat die Tabletten aber auch noch sehr kurz genommen, nichtmal ein Jahr). Schlaflosigkeit ist mit eins der größten Absetzsymptome, muss also jetzt erstmal noch nichts Dramatisches heißen. Wenn du aber Angst hast, probier's vielleicht nochmal paar Wochen mit 0,25 und schau mal, ob du noch paar gute Gewohnheiten aufbauen kannst, wie z.B. Schlafritual oder eben auch pflanzliche Präparate oder was vom Psychiater, was dich beim Schlafen unterstützen kann.

Das fanden wir echt ganz hilfreich: https://www.dgsp-ev.de/fileadmin/user_files/dgsp/pdfs/Publikationen/DGSP_Broschuere_Neuroleptika_reduzieren_und_absetzen.pdf
 

Meine Lehre aus meinen Absetzpsychosen ist übrigens, dass ich gerne bis an das Ende meines Lebens diese Medikamente nehmen werde, aber eben minimal dosiert. Und ich finde das ist ein guter Kompromiss.

4 mg R. ist die Empfehlung für Psychosepatienten. Es gibt jedoch Studien die von 0,7 bis 1,5 mg Risperidon als minimal wirksame Dosis sprechen. Da möchte ich auch wieder hinkommen und dann ist gut. Ich hatte erst im November wieder eine Psychose und war auf 5 mg hoch. Mittlerweile hab ich auf 1,5 mg ausgeschlichen. Es macht mir jedenfalls Hoffnung, wenn du schreibst, dass es dir mit 0,5 mg schon merklich besser geht. Da irgendwo liegt mein Ziel.
 

P.S.: Bücher über das Absetzen von Neuroleptika, Fachliteratur und Erlebnisberichte hab ich auch vor meinem Absetzversuch zahlreiche gelesen. Diese haben mir aber leider nicht die Absetzpsychosen vom Leib gehalten. Und leider werden die immer nur marginal beschrieben. Im Endeffekt waren die Absetzpsychosen um Welten schlimmer und in keinstem mit einer normalen Psychose zu vergleichen. Schlimmer als jeder Drogentrip. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich wahrscheinlich trotzdem versucht abzusetzen... im Nachhinein bin ich über den Versuch auch froh. Aber heute weiß ich halt, dass es _für mich_ ohne Medis nicht geht.
 

Hey,

Danke für den Tipp. Ich will natürlich keinen Rückfall riskieren und die 0.5mg zu halbieren kam mir dummerweise nicht in den Sinn. Ich nehm mal paar Wochen lang 0.25mg und gucke dann weiter. Sicher ist sicher. Ich wünsche deiner Partnerin und dir alles Gute und einen lebenslangen Erfolg damit
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Hey Mando! Meine Partnerin hat mir berichtet, dass sie ab ca. 1mg kaum mehr Nebenwirkungen hatte von den Medikamenten (abgeflachte Gefühle, kaum Interesse etc. waren so ihre Hauptprobleme auf Risperidon), ich sende dir also bisschen Mut zu. Ist auch schon beachtlich, dass du schon soweit runtergekommen bist! Wünsch dir alles Gute, das wird. Ich glaube mit einer Minimalstdosis zu leben ist auch echt machbar, wenn's halt ohne einfach nicht geht! Die Absetzpsychosen meiner Partnerin waren auch schlimmer als ihre eigentliche Psychose, kann also echt total nachvollziehen, dass du das vermeiden möchtest. Ist wirklich schlimm, dass Ärzte etc. einen da nicht genügend drüber aufklären und es stimmt, selbst in den Büchern etc. über's Absetzen könnte es noch konkretere Informationen geben, es ist bisschen "trial and error", aber ich glaube schon, dass es einige gibt, die ohne können. Andere nicht und ich denke, da ist dein Weg mit einer minimalen Dosis echt gut.

@Twixx Ich wünsch dir auch alles Gute! Und das haben wir auch gelernt: sicher ist sicher. Lieber länger auf einer minimalen Dosis bleiben als dem Körper und dem Hirn zu viel zumuten. Meine Partnerin hatte ja zwei Absetzpsychosen (direkt nach ihrer ersten, weil sie die Tabletten vorschnell komplett abgesetzt hat) und daraus haben wir gelernt. Ich hoffe die Nebenwirkungen halten sich bei dir soweit in Grenzen, dass es auf den 0,25mg noch ein bisschen für dich geht. Und dann eben schauen, wie du mit Schlaflosigkeit etc. umgehen kannst, sollte das nochmal auf dich zukommen. Da findest du was!
 

Hey Mando,

Ja meine Psychiaterin meinte auch zu mir das oft absetzpsychosen erscheinen können. Ich hoffe ich bleibe davon verschont. Wie man genau mit so einer absetzpsychose umgehen soll hat sie nicht genauer erklärt, sie meinte halt nur dass positivsymptome auftreten können diese aber wieder von alleine ganz abklingen können. Und sollte es doch nicht der Fall sein, soll ich mich bei denen melden. Naja, hoffen wir mal dass es bei mir gut geht
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Um es kurz zu fassen, ich bezweifle stark das du das Risperidon (bei einer Schizophrenie) durch langsames reduzieren absetzen kannst. Diesen Versuch haben schon etliche Erkrankte unternommen und normal endet das nach ein paar Wochen/Monaten im Wahn und dann in der akuten Psychose.

Ich würde dir davon abraten @Twixx , da die Risiken größer sind als der Nutzen oder Chance. Klar wenn du eine einmalige psychotische Episode hattest, dann kann das sein das es keine Schizophrenie ist und du das Neuroleptikum absetzen kannst, sonnst kannst du das so eher vergessen.

Ich würde dir ganz einfach eine komplette Umstellung empfehlen auf diese Kombination mit Aripiprazol statt Risperidon, wo das Aripiprazol auch gefühlt deutlich verträgtlicher ist, aber das wichtige dabei die Zusatzwirkstoffe die bei der Entwöhnung vom Neuroleptikum helfen und auch gegen Nikotinsucht wenn du Raucher bist. Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme sollten deutlich geringer sein als unter Risperidon.

Medikamene-Empfehlung bei Psychose

In dieser Empfehlung nimmst du Anfangs das Aripiprazol möglichst niedrig dosiert, wobei 5mg oft schon optimal wirkt. Bei Neuroleptika ist es eher so, das wenn diese eine bestimmte Dosis unterschreiten, das Dopamin im Kopf wieder zu steigen beginnt, insofern spielt es keine so große Rolle ob du bei einer niedrigen Dosis dann in Minimalschritten vorgehst oder einfach komplett weglässt, weil man da in beiden Fällen bei üblichen Absetzversuchen in der Psychose landet.

Erst das Risperidon mit Aripiprazol(Abilify) ersetzen, welches ein atypisches Antidepressivum der neueren Generation ist. Hattest du diesen Wirkstoff schon)
Damit wäre ein Anfang gemacht, dann müsstest du Bupropion (SNDRI Antidepressivum und Nikotinentwöhnungsmittel) einschleichen und später noch Citalopram ein SSRI Antidepressivum gegen bestimmte zu erwartende Nebenwirkungen. Die beiden Antidepressiva können eine Intervalleinnahme des Aripiprazols ermöglichen, da könntest du dann für ein 2 Wochen oder Monate das Neuroleptikum weglassen, aber die Antidepressiva müssten weiterhin eingenommen werden. Mit der Zeit, also über Jahre helfen die Antidepressiva eventuell komplett auf das Neuroleptikum verzichten zu können, aber da solltest du vorsichtig sein weil Bupropion Krampfanfälle(Epilepsie) machen kann, grade wenn man seinen Körper durchs Absetzen extrem Stress und gleichzeitig Bupropion wie Benzin ins Feuer gießt könnte zu schnelles Absetzen und zu viel Stress die Krampfschwelle senken.
Ich bin da kein Experte.
Bupropion wirkt eher gegen die Negativsymptome, was ich persönlich als Ursache der Erkrankung sehe, dadurch werden bei gleichzeitiger minimaler Aripiprazoleinnahme auch die Positivsymtome indirekt durch das Bupropion reduziert, das Aripiprazol ist praktisch fürs gröbere und so eine Intervalleinnahme kann helfen das diese Antidepressiva besser wirken können, wo sonnst das Neuroleptikum die Wirkung abschwächen würde.

Also doch etwas komplexer und da gibt es noch ein paar zusätzliche Optionen.
Schau dir den Link/Artikel von mir oben an und lese dir das am besten mal genau durch.

Ich beispielsweise frage mich wie 10% Schritte beim Risperidon da überhaupt noch möglich sind, oder ob man das in Tropfenform bekommt?
Wie du dich auch entscheidest, es wäre toll wenn du hier deine Absetzerfahrungen oder Umstellungserfahrungen teilst.
Bei einer Umstellung auf die von mir empfohlenen Medikamente, kann auch eine Unverträglichkeit oder Allergie beispielsweise auftreten die das dann erschweren würde, von daher macht es auch Sinn wenn du dich dafür entscheidest hier dir weiterhin Rat zu holen .. dann muss man sich nach Ausweichmedikamenten beispielsweise umschauen. Kann auch sein das diese Antidepressiva auch mit Risperidon funktionieren, aber da die Wechselwirkungen sich da erheblich unterscheiden können, würde ich dir Schrittweise zu einer Umstellung raten. Du solltest dich auch so eventuell mit Aripipazol viel besser fühlen, aber es kann etwas Unruhig machen von daher sind die Antidepressiva (zuerst Bupropion) zusätzlich sehr wichtig.

Soviel dazu. Ich glaube eine Spontanheilung ist realistischer als zu glauben man können die Neuroleptika so einfach absetzen. Die Antidepressiva würden dem über einen längeren Zeitraum (Jahre) entgegensteuern und die Negetivsymptome der Erkrankung verbessern, bis man den Punk erreicht hat wo es eventuell ohne Aripiprazol aber vorerst mit Antidepressiva klappt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Admin,

Danke für den link und deinen Rat.

Ich glaube schon dass es eine Schizophrenie ist, da ich vereinzelt ich- Störungen hatte seitdem die Krankheit ausgebrochen ist. Aber so richtig krass psychotisch war ich nur am Anfang, also beim Ausbruch, ging dann aber auch fast 1 Jahr lang bis ich in Behandlung ging und dort durch die medis wieder die Realität sah.

Ich werde erstmal bei dem absetzversuch bleiben und wenn es dann doch nichts wird, dann kann ich ja immernoch umstellen. Nehme momentan zusätzlich noch escitaloprame und werde das auch erstmal Weiterhin nehmen.
 

Hey! Ich wollte nochmal fix was zu den 10%-Schritten sagen: klar, das ist nicht einfach, aber machbar. Risperidon gibt's ja in verschiedenen Größen und wie du meintest in Tropfenform, da gibt's also schon mehrere Möglichkeiten. Es gibt außerdem auch Foren, die einem dabei helfen und verschiedene Methoden aufzeigen, z.B. Wasserlösmethode oder eben es mit der Feinwaage in die Dosen bringen, die man braucht. Aufwendig, aber meiner Meinung nach kann's das wert sein. Außerdem sind Psychiater theoretisch fähig dazu, der Apotheke ein Rezept mit einer speziellen Wirkstoffdosis aufzuschreiben, die die Apotheker dann vorbereiten. Es gibt also Möglichkeiten! Ich weiß auch nicht, ob jeder diese 10%-er Schritte braucht, die sind empfohlen und gelten eben soweit als sicher und dass die Erfolgschance sehr viel höher ist, weil es eben langsam genug abgesetzt wird, dass die Hirnchemie hinterkommt. Das haben meine Partnerin und ich jetzt auch nicht so gemacht, wir haben es soweit immer verkleinert wie's uns möglich war ohne Waage oder Wasserlösemethode, das waren natürlich keine 10%er-Schritte, aber es hat ja gut geklappt. Ich denke auch, dass es da ganz viel drauf ankommt wie lange man schon auf dem Medikament ist und von welcher Dosis man startet - die ersten Schritten bei einer Reduzierung können größer sein, die Schritte am Ende sind die schwierigsten. Sollte meine Partnerin noch einmal psychotische Symptome bekommen, werden wir da natürlich wieder mit Minimalstdosen arbeiten, wenn's sein muss, aber ich glaube trotzdem, dass es ein Versuch wert ist, soweit runterzukommen wie's geht, ob das jetzt Minimaldosis ist oder ganz. Ich habe schon viel Leuten gelesen, die Neuroleptika jahrelang genommen haben und es geschafft haben, erfolgreich abzusetzen. Ich bin aber persönlich auch der Meinung, dass jede Zeit ohne Nebenwirkungen und ohne psychotische Symptome wertvoll ist, selbst wenn meine Partnerin jetzt beispielsweise in zwei Jahren wieder einen Schub hätte.
 

Manche lösen die Tabletten tatsächlich auf, um diese 10% Schritte zu ermöglichen. Das ist aber nur nötig, wenn man das Medikament bereits jahrelang eingenommen hat. In meinem Fall, nach etwa einem halben Jahr, hat es völlig ausgereicht von 0,5 auf 0,25 und dann zur Sicherheit noch mal auf 0,125 runterzugehen. Da ich an dieser Stelle überhaupt nichts mehr von den Nebenwirkungen gemerkt habe, war es auch nicht schlimm, diesen letzten Schritt zu machen, um auch wirklich auf Nummer Sicher zu gehen. So wie ich Absetzpsychosen erlebt habe, treten sie wenige Tage bis etwa zwei Wochen nach dem Absetzen auf, weil das der Zeitraum ist, in dem das Medikament noch im Blut ist, danach nicht mehr und danach muss sich der Körper darauf einstellen, dass das Dopamin nicht mehr geblockt wird. Dass diese Umstellung Monate dauern soll und Monate später noch eine Absetzpsychose kommt, kann ich mir aber auch nur bei Menschen vorstellen, die das Medikament jahrelang eingenommen haben, sodass die Umstellung dementsprechend lange dauert, weil sich schon zusätzliche Dopaminrezeptoren gebildet haben, in Anpassung auf das Medikament. Das ist nach wenigen Monaten soweit ich weiß noch nicht der Fall.

Ich finde es offen gesagt auch schade, dass Menschen, die ihre Medikamente abgesetzt haben oder auf sehr niedrigen Dosen keine Symptome haben, oft dieses Damoklesschwert ala "du wirst sowieso wieder psychotisch also versuch es besser gar nicht erst" über den Kopf gehängt wird. Das kann keiner wissen und man nimmt dadurch jemandem, der es eventuell geschafft hätte, medikamentenfrei zu leben, vielleicht den Mut es auszuprobieren, indem man noch mehr Angst schürt, als Psychiater das ohnehin schon tun.

@Twixx Ich weiß nicht, wie lange du das Risperidon genommen hast, aber darauf kommt es an, wie schnell du es wieder absetzen kannst. In dieser Broschüre findest du jede Menge Tipps und Infos dazu, wie man mit möglichst wenig Risiko absetzt: https://www.dgsp-ev.de/fileadmin/user_files/dgsp/pdfs/Publikationen/DGSP_Broschuere_Neuroleptika_reduzieren_und_absetzen.pdf

Da ich von 5mg Risperidon abgesetzt hab, über mehrere Monate hinweg, hat es bei mir auch seine Zeit gedauert, bis sich alles wieder normalisiert hat. Ab einer Dosis von 1mg habe ich allerdings schon kaum noch Nebenwirkungen gemerkt. Das kann bei dir natürlich anders sein, jeder reagiert anders auf Medikamente. Ich hoffe du lässt dir nicht den Mut nehmen, ja die Prognosen von Ärzten sind oft nicht gut und es gibt wenig Informationen über Menschen, die es langfristig ohne Medikamente schaffen, das heißt aber nicht, dass es nicht möglich ist. Ich würde dir auch die Doku "nicht alles schlucken" empfehlen, dort berichten Menschen über ihre Erfahrungen mit Psychopharmaka und es sind auch einige dabei, die schon über längere Zeit keine mehr nehmen.
 

Wie sahen die Ich-Störungen bei dir denn aus?

Meinst du, du könntest dich bei leichten Störungen noch stoppen bevor eine neue Psychose anfangen würde?

Grüße
 

@Twixx
Für die nächste Spontanheilung müsste ich dich zu einer Pilgerfahrt nach Rom zu Papst Franziskus anmelden
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(kleiner Scherz)

Twixx schrieb:
Ich werde erstmal bei dem absetzversuch bleiben und wenn es dann doch nichts wird, dann kann ich ja immernoch umstellen. Nehme momentan zusätzlich noch escitaloprame und werde das auch erstmal Weiterhin nehmen.
Mach dir keinen Stress. Da du bereits Escitalpram hast entspricht das glaube ich dem Citalopram nur etwa die halbe Dosis davon.
Sammle deine Erfahrungen, aber tue dir keinen Zwang an das du dich und Andere gefährdest in der akuten Erkrankung, falls du Rückfällig wirst. Ein Medikament in ausreichender Dosis für den Notfall wäre ratsam, manchmal fällt es Erkrankten in der Psychose schwer dem rechtzeitig entgegenzusteuern mit Medikamenten. Wenn du eine Bezugsperson in deinen Umfeld hast, dann merkt es beispielsweise eine außenstehende Person eventuell schon deutlich früher wie du wenn es kritisch wird.

Meine Erfahrung ist da eben sehr wenig Licht am Ende des Tunnels aber hinterher wenn nix arg schief läuft bist du zumindest eine Erfahrung reicher. Grade auch bei Reizbarkeit und starken Emotionalen Schwankungen sollte man aufpassen. Ich hab da zum Teil bei meinen früheren Absetzversuchen zuhause rumgebrüllt und so, das war schon heftig im Nachhinein nimmer vorstellbar, aber damals hab ich es auch probiert.
Ich hatte Anfangs auch mal Risperidon(Depotspritze) was ich schnell abgesetzt habe nach der Klinik, es entwickelte sich langsam eine Art Manie, wie Internetsucht bei mir und was eben teil der Wahnproblemtik war, das wurde immer schlimmer bis Monate später dann ich äußerst Akut war und bei der Polizei dann einen verdächtigen Vorgang gemeldet habe.
Du hättest ja noch diese Option von mir oder vergleichbares, also no Stress.
 

Die ich Störungen sind etwas schwer zu erklären
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also bei mir war es der Fall dass meine Gedanken iwie gespalten waren und auch mein Körper der sich anfühlte als würde er nicht von mir kontrolliert werden. Ich hab geglaubt, ein höheres Wesen würde einfach alles an mir kontrollieren und es ging immer in Richtung Glauben, nur dass dieser nicht auf irgendeine Religion eingegrenzt war.

Das letzte mal als mir das passierte hab ich am selben Tag die Tabletten wieder genommen und dann ging das auch wieder weg. Das waren aber absetzversuche von 3mg direkt auf 0, also ohne Absprache mit einem Arzt
 
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