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Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

Was habe ich? (Hilfe)

K

Kuhnibert

Guest

Guten Tag,

kurz zu mir: ich bin 25, männlich und Student. Ich liebe das Leben und war immer ein sehr positiver Mensch.

Letzte Woche Freitag (09.04.2021) habe ich dann dummerweise das erste mal in meinem Leben LSD genommen. Das in Kombination mit Cannabis, was ich schon häufiger konsumiert habe (jede Woche ca. 2 mal seit 4 Jahren).

Von diesem Trip bin ich dann einfach nicht mehr richtig runtergekommen. Ich hab mich dann selbst in die Psychiatrie mit u.a. Selbstmordfantasien einweisen lassen. Ich habe es jedoch nach 4 Tagen nicht mehr dort ausgehalten, da meine Symptome unverändert blieben, ich immer noch kein Gespräch mit einem Psychiater hatte und die mir immer nur Tavor (Beruhigungsmittel) gegeben wurde. Danach hab ich mich selbst ausweisen lassen, mit der Behauptung, keine Symptome mehr zu haben.

Bin dann zu meinen Eltern und hab zum Glück sofort einen Termin beim Psychiater bekommen. Die gute Dame verschrieb mir Zyprexa (Olanzapin). Davon nehme ich aktuell 5-7,5 mg 1 mal am Tag.

Nun zu meinen Symptomen :

- Ich weiß, dass alles was ich an neuen Eindrücken wahrnehme, nicht real ist. Wenn ich irre Gedanken habe, dann bemerke ich auch, dass das von der Psychose kommt.

- bevor ich Zyprexa genommen habe war es manchmal als habe mich etwas übernommen für kurze Zeit. So bin ich in diesem Zustand in den Aldi gelaufen und hab mir Rasierklingen gekauft und wollte schon einen Abschiedsbrief schreiben und es beenden. Das ging einher mit unkontrollierbarer Panik und einem Kribbeln im ganzen Körper (vor allem Brustbereich).

- Schaflosigkeit --> ich kann ohne Medikament unmöglich Schlafen. Immer, wenn ich eindöse trifft es mich ähnlich wie ein Blitz und ich bin hellwach und voller Gedanken. Auch die Herzfrequenz ist dann mäßig erhöht.

- intensivierte Wahrnehmung. --> Farben sind intensiver und Muster sehen nach mehr aus.

- ich bin immer in Gedanken und kriege meine Umwelt kaum mehr mit.

- abgebrochene Gedanken

- kribbeln im Gehirn (vor allem Stirnbereich)

- manchmal hallen Wörter im Kopf nach

- ich bin sehr schnell überreizt

- selten haben andere Menschen (auch Eltern) für kurze Zeit etwas Bedrohliches an sich

- im Verlaufe eines Tages abwechselnd erhöhter Antrieb und totale Müdigkeit

Da ich immer noch keine Diagnose habe und der nächste Termin beim Psychiater erst in ein paar Tagen ist, wende ich mich hilfesuchend an die Forumsgemeinschaft
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Ich persönlich vermute eine Cannabispsychose, aber ich bin mir nicht sicher.

Seit diesem Erlebnis hab ich keinerlei Drogen mehr genommen. Weder Cannabis noch milde Substanzen wie Koffein.

Sollte ich mich wieder einweisen lassen? Ich will meinen Eltern ja auch nicht zur Last fallen und vielleicht ist mir in der Psychiatrie jetzt, wo ich wieder klarer im Kopf bin, besser geholfen?

Einen Tee trinkend,

Kuhnibert
 

... zu viele Drogen genommen. Punkt.

Finger weg bis du verantwortungsvoll damit umgehen kannst. Und jetzt erstmal noch viel Spaß mit den Positivsymptomen. Hab keine Angst, es wird nichts schlimmes passieren und es wird bald vergehen. Ich würde dir aber im Gegensatz zu Serendipity die Psychiatrie empfehlen. Nicht weil ich gemein bin, sondern weil ich der Meinung bin, dass ein Umfeld in dem man seine Psychose ausleben kann, sinnvoll ist. Meinen letzten Klinikaufenthalt hab ich sogar richtig genoßen, weil ich alle Abläufe kannte, es drei Mal am Tag essen gab, ohne dass ich mich darum kümmern musste und die meisten Pfleger*innen meist doch ganz cool sind, gerade die im Psych/Geschlossenen Bereich. Sollten dir noch peinliche Dinge passieren während deiner aktuellen Psychose, wäre es vielleicht auch besser die in geschütztem Umfeld auszuleben und deine Familie zu entlasten.

Meine 5 Cent

Mando
 

@Kuhnibert

Das könnte eine drogeninduzierte Psychose sein, wobei es ebenso eine chronische Psychose sein kann, also die Droge nur der Brandbeschleuniger gewesen ist.

Wenn es wirklich nur an den Drogen liegt, dann sollte es ja eigentlich nach einen Entzug besser werden. Bin da nun kein richtiger Experte was Drogenpsychosen angeht, aber die von dir beschriebenen Symptome erinnern mich an meine Psychose(Schizophrenie), ich hatte zwar vorher Antidepressiva aber das wurde auch nur als beschleunigender Faktor gesehen, also darüber lässt sich wohl streiten und lang diskutieren.

Da du 26 bis passt das Alter für eine richtige Psychose(keine Dorgenpsychose) , da bei Männern eher vor 25 Jahren und bei Frauen so eher etwas später die Erkrankung ausbricht. So 20-30 Jahre wenn man ist, dann liegt man diesbezüglich schon mal im Rahmen des Üblichen.

Bis auf die Selbstmordgedanken(wobei ich ja Antidepressiva hatte) hab ich die gleichen Symptome wie du gehabt, also das klingt durchaus nach einer richtigen Psychose, wobei ich glaube das wenn man etwas (rein) Drogeninduziertes hat eben auch die Grundsymptomatik und Wahninhalte sich unterscheiden. Gut Schizophrene kiffen und rauchen auch sehr häufig.
Also du passt von der Symptomatik ganz ins Bild von jemanden mit Psychose, wobei man da bei der chronischen Form von schizophrener Psychose (Schizophrenie) spricht, aber es dann auch andere Namen dafür wie "paranoide Psychose" gibt, also da gibts dann Unterschiede bezüglich der Ausprägung der Erkrankung. Manche haben Stimmen(Stimmenhörer), Andere haben nur leichte Halluzinationen die sich kaum von der Wirklichkeit unterscheiden.

Das mit der Schlaflosigkeit ist auch für Psychosen üblich weil man ab irgend einen Punkt so ein Feuerwerk im Kopf hat, das man dann wegen den ganzen Gedanken und so keinen Schlaf mehr findet, dann ist es meistens schon zu spät, dann ist man praktisch Akut oder ganz kurz davor.

Da gibt es von den Diagnoserichtlinien bezüglich des ICD und dem Amerikanischen DSM bezüglich der Schizophrenie auch unterschiede. Laut DSM müssen da bestimmte Symptome über 6 Monate anhalten. Laut ICD sind das nur 4 Wochen (1 Monat) der ausreicht wenn bestimmte (anscheinend Eindeutige) Symptome auftreten.
Du kannst ja mal schauen wo du dich da wiederfindest unten bei den Diagnosekriterien:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schizophrenie
(wikipedia ist oft unseriös aber diese medizinischen Sachen gehen manchmal schon. Von daher diese Quelle, weil das grad passt)
Du kannst dir zum Beispiel auch das mal anschauen wenn du etwas zum lesen brauchst:
https://www.uke.de/dateien/kliniken/psychiatrie-und-psychotherapie/dokumente/lehrmaterialien-stud-med/f2.f3.diagnostik_und_therapie_der_schizophrenie.pdf
Dieser Artikel ist auch gut und recht verständlich:
https://psychenet.de/de/psychische-gesundheit/informationen/psychosen.html
da steht: "Drogeninduzierte Psychose Der Gebrauch oder das Absetzen von Drogen und/oder Alkohol kann mit dem Auftreten psychotischer Symptome verbunden sein. Normalerweise verschwinden die Symptome direkt nach Absetzen der Drogen."

insofern würde das bei Psychenet auch eher dafür sprechen das du eine richtige Psychose haben könntest wenn die Symptome auch ohne Droge vorhanden sind. Gut ein gewisser Entzug spielt da ja auch mit rein, von daher würde ich das mit den drogeninduziert nicht ausschließen.

Was ich dir sagen kann ist das die Therapien für Schizophrenie und vermutlich auch zum Entzug eher unzureichend sind und praktisch häufig keine komplette Heilung möglich ist, also vor allem Symptome unterdrückt werden mit den Neuroleptika, wie bei dir das Olanzapin. Tavor ist ja auch eher etwas für die Klinik und macht schnell abhängig. Hast du Tavor immer noch? Also das Tavor mag angenehm sein, aber anscheinend zieht man Neuroleptika bei einer Psychose vor.

Ich kann dir sagen das man auch mit den Neuroleptika es sehr schwer hat, der Nutzen übersteigt den Risiken und Problemen, weil man ohne praktisch immer wieder Rückfällig(Akut) wird und man irgendwann die Einsicht hat das es eben derartige Medikamente braucht. Da gibt es Unterschiede von den Nebenwirkungen und Wirkung, von daher hat man eine Auswahl an Wirkstoffen(Neuroleptika/Antipsychotika) die alle bisschen ihre Vor- und Nachteile haben.
Aripiprazol ist zwar Nebenwirkungsarm(im Vergleich), kann aber auch Unruhe und Suchtprobleme fördern. Das ist ein etwas moderner Wirkstoff als die üblichen Atypischen wie Olanzapin, das ganz neue Reagila oder wie sich das nennt wird zurzeit vermutlich beworben, aber wird vermutlich kaum viel besser oder schlechter sein. Ist also häufig eine Entscheidung mit welchen Nebenwirkungen du eher leben kannst und danach probieren die Psychiater bei Beschwerden dann auch mal andere Antipsychotika aus.

Meine Empfehlung ungeachtet des ganzen psychiatrischen Wahnsinns ist eine Kombi aus Aripiprazol(Atypisches Neuroleptikum 3.Gen)+Bupropion(SNDRI Antidepressivum und Nikotinentwöhnungsmittel)+Citalopram(SSRI Antidepressivum)
Das Aripiprazol hilft gegen die Psychose sehr gut und hat kaum Nebenwirkungen außer Unruhe und Suchtprobleme, gegen die Unruhe und Suchtprobleme ist das Bupropion passend, gleichzeitig wirkt es den Negativsymptomen entgegen die bei einer Psychose sogut wie unbehandelt bleiben. Das Citalopram dämpft die Emotionen / Libido etwas, was bei der Kombi sonnst auch eher übersteigert ist und bestimmte Nebenwirkungen des Bupropions kann man damit umgehen. Von daher diese 3 Wirkstoffe. Bezüglich der Antidepressiva wirkt Bupropion auf Noradrenalin und Dopamin was auch gegen Stimmungsschwankungen helfen kann(wenn man ein Minimum des Neuroleptikums (Aripiprazol) einnimmt), das Citalopram wirkt auf das Serotonin, so ergänzen sich die Beiden Antidepressiva sehr gut, wo diese einzeln ihre Schwächen haben(Citalopram kann einzeln Unruhe und Reizbarkeit auch steigern, oder im Akutfall die Psychose auch fördern), beim Bupropion kann es auch sein das es im Akutfall die Psychose eher fördert, also von daher kommt man um das Neuroleptikum kaum rum, dieses kann aber mithilfe dieser beiden ADs dann einfacher reduziert und sogar Bedarfsweise eingenommen oder auf langer Sicht ganz abgesetzt werden, also das zieht sich über Jahre auch wenn alles gut läuft, aber diese Kombi ist wesentlich angenehmer und verträglicher als das Übliche und man hat eine gute Chance da auf längerer Sicht gestärkt aus dieser Kriese herauszukommen.

Ärzte schreiben ja Schizophrene im Grunde genommen ab(unheilbare Erkrankung) von daher würde ich dich auch empfehlen alles auch zu hinterfragen, gerne auch meine Ausführungen, aber ich bin kein Arzt der dir etwas verschreiben kann. Die Macht liegt also bei deinen Arzt/Psychiater mit dem du klarkommen musst, gerade wenn du etwas von ihm möchtest(Rezept etc.), also im Grunde muss man derzeit als Erkrankter wohl selbst die Verantwortung für sich übernehmen, wenn man da wieder rauskommen möchte. Ansonsten ist man als Schizophrener ein "Drehtürpatient", der praktisch immer wieder kommt und vom wohlwollen Anderer durchaus abhängig ist.

Hier findest du das mit den Medikamenten zur Übersicht und den Dosierungen(ungefähre Angaben):
Medikamente für Psychose (Empfehlung!)

Also bleib Stark und mit etwas Zuversicht und Selbstvertrauen hast du eine gute Chance das du hinterher ein viel glücklicherer Mensch wie vorher bist.

Bezüglich dem finanziellen sollte man sich da rechtzeitig über eine Erwerbsminderungsrente erkundigen, damit man im Falle einer Arbeitslosigkeit oder wenn man seinen Job nimmer packt da eine finanzielle Sicherheit bekommt. Da müsste es auch Teilerwerbsminderungsrenten und so geben je nachdem wieviele Stunden man arbeiten kann. Da Psychosen sehr heftig sein könne bekommt man da zum Teil auch die volle Erwerbsminderungsrente was etwa der Rente entspricht, die du bekommen würdest wenn du bis 67 gearbeitet hättest. Dazu kann man dann zusätzlich mit einen 450€ Job etwas dazuverdienen oder 525€.
Das sollte man eben im Hinterkopf behalten, auch wenn man einen guten Job hat ist das mit der Psychose und den Neuroleptika zumindest schwierig zu halten, da steht man manchmal besser da wenn man die Leistungen in Anspruch nimmt die einen zustehen wenn man wirklich schwer erkrankt ist, was bei einer chronischen Psychose(Schizophrenie) schon sein kann.

Ich bin kein Fan der Psychiatrie und so, aber selbst wenn es schlimm und hart ist, für die Ärzte und den Betroffenen ist das mit den Neuroleptika meist alternativlos. Sowas wie die Kombi die ich dir empfohlen habe haben die kaum auf ihrem Radar, also da muss man aktuell irgendwo selbst sehen wo man bleibt und sich schlau genug machen. Letztendlich ist jeder für sich selbst verantwortlich.

Falls du das ausprobieren möchtest mit diesen Medikamenten, dann wäre es toll wenn du später dann über deine Erfahrungen damit berichten würdest(hier im Forum), das würde dann auch anderen Erkrankten helfen.

 

Hallo,

erst ein mal vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich nehme aktuell 5mg Olanzapin täglich immer 30 Minuten vor dem Schlafen gehen.

Ich weiß leider nicht, ob die Psychose durch die Drogen kam, oder schon immer in mir schlummerte und durch Drogen ausgelöst wurde.

Meine Psychiaterin sagt mir, ohne, dass sie irgendwas über mich weiß, dass ich die Tabletten ein halbes Jahr nehmen muss. Dieser Zeitraum kommt mir aber viel zu lange vor. --> Ich hatte vor 12 Tagen meinen LSD-Trip, von dem ich nicht mehr runter gekommen bin und nehme seit 6 Tagen die Tabletten. Die Symptome sind fast vollständig verschwunden. Am stärksten sind aktuell die Negativsymptome (Unkonzentriertheit, Verletzlichkeit). Ansonsten wirkt optisch alles als habe es nen mystischen Touch. Ist aber sehr subtil, also es leuchtet nichts mehr und Farben sind auch nicht mehr intensiviert. Ich habe auch keinen Wahn.

Warum also soll ich die Tabletten ein halbes Jahr nehmen?

@Admin danke für die Mühe.

In anderen Quellen steht, dass drogeninduzierte Psychosen bis zu wenige Monate dauern können. Da unterscheiden sich die Aussagen wirklich stark.

Tavor hab ich nur die ersten 2 Nächte in der Psychiatrie bekommen. Aktuell "nur" Olanzapin 5mg. Ich fühle mich aktuell wohl. Hab viel über Olanzapin gelesen. Das soll einen dick wie einen Kugelfisch im Abwehrmodus machen. Um den entgegenzusteuern unterdrücke ich die Heißhungerattacken und mache so gut wie jeden Tag Sport. Hoffentlich klappt das mit dem Gewicht.

Für deine Medikamentenempfehlung bedanke ich mich. Ich muss aber passen. Das kommt mir im Vergleich zu dem was ich jetzt nehme um einiges mehr vor.

Aktuell studiere ich (Psychologie.... was für eine Ironie des Schicksals). Ich habe vor das Studium weiter zu machen und bin zuversichtlich es zu schaffen.

Grüße an Alle
 
Kuhnibert schrieb:
Aktuell "nur" Olanzapin 5mg. Ich fühle mich aktuell wohl. Hab viel über Olanzapin gelesen. Das soll einen dick wie einen Kugelfisch im Abwehrmodus machen. Um den entgegenzusteuern unterdrücke ich die Heißhungerattacken und mache so gut wie jeden Tag Sport. Hoffentlich klappt das mit dem Gewicht.

Für deine Medikamentenempfehlung bedanke ich mich. Ich muss aber passen. Das kommt mir im Vergleich zu dem was ich jetzt nehme um einiges mehr vor.
Naja, Olanzapin hat auch andere Nebenwirkungen. Heilung ist praktisch ausgeschlossen weil man bei der Erkrankung ein Leben lang auf diese Neuroleptika angewiesen ist. Von daher sollte man auch eher längerfristig denken. Gibt ja viele andere Neuroleptika die weniger dick machen, wo du es einfacher hättest. Zudem macht Olanzapin oft Diabetes, da haben viele die dieses Medikament nehmen oder genommen haben.

Also das was ich empfohlen habe ist mit 5mg Aripiprazol(Abilify) eine niedrige Neuroletikadosis. Eventuell vergleichbar mit Quetiapin wo 5mg ja auch relativ wenig sind.
Aripiprazol ist deutlich verträglicher, aber hat auch Vor- und Nachteile.
Die Antidepressiva (Bupropion+Citalopram) sollen helfen das Neuroleptikum in dem Fall Aripiprazol weiter reduzieren zu können(Bedarfseinnahme) oder auf längere Sicht das man komplett darauf verzichten kann.
In dem Fall sind das zwar 3 Wirkstoff, aber wahrscheinlich weniger schädlich als das Olanzapin, zumal es eben wenn man nur ein Neuroleptikum nimmt meist keine Möglichkeit gibt das abzusetzen ohne dabei Rückfällig zu werden.
Die ADs wie das Bupropion hilft auch gegen Nikotinsucht und so, also da hat jedes Medikament einen Sinn und man kann das von den Dosierungen her auf die Situation anpassen.

Also im Grunde ist das weniger schlimm als wenn man Lebenslang Olanzapin einnehmen muss. Diese selektiven Antidepressiva sind da relativ gut verträglich, also von daher würde ich dann nur das Aripiprazol rechnen, was sich so aber reduzieren/absetzen lässt. Zwar auch ein langer Weg aber das wäre eher von Erfolg gekrönt. Letztendlich muss man das selbst zusammen mit den Arzt entscheiden, ich kann dir ja auch nur den Tipp geben. Wenn es also eine Schizophrenie ist, dann ist die normale Medizin soweit, das man ein Leben lang Neuroleptika einnehmen muss und es sich um eine praktisch unheilbare Erkrankung handelt. Von daher führen auch die üblichen Absetzversuche und Lösungen meist zu keinen Erfolg.

Viel Glück.

 

Schizophrenie ist keine besonders schlimme Krankheit und ich kenne etliche Menschen, die ohne Neuroleptika leben. Die meisten in meinem Umfeld machen auch nur eine Monotherapie. Sprich sie nehmen ein Medikament und nicht gleich drei.
Nach einer drogeninduzierten Psychose weisst du erstmal noch gar nichts. Es kann ebenso gut sein, dass du den Rest deines Lebens nie wieder Probleme mit Psychosen hast, wenn du mit Drogen verantwortungsvoll umgehst - sprich sie weglässt.
 

Ich würde nicht ohne Medikamente leben mit einer Schizophrenie weil ich es sehr wohl als Belastung und unzumutbare Zustände sind unerträglich was du aber mit den richtigen Medikamenten Einstellungen mindern oder sogar Abklingen lässt sodass ein normales Leben zu führen möglich ist das ist mit Einer akuten Schizophrenie nicht möglich ist weil da gar nichts dran normal ist weder Empfinden noch Gedanken Real sind es Extratiert nur für dich so... Völlig lost
 

Es steht noch gar nicht fest, dass ich Schizophrenie habe. Hab zum Beispiel keine Negativsymptome. Vielleicht ist es auch ne Schizoaffektive Störung oder was auch immer. Hab leider immer noch keine Diagnose bekommen.

Aktuell heißt es: Drogeninduzierte Psychose
 
Kuhnibert schrieb:
Es steht noch gar nicht fest, dass ich Schizophrenie habe. Hab zum Beispiel keine Negativsymptome. Vielleicht ist es auch ne Schizoaffektive Störung oder was auch immer. Hab leider immer noch keine Diagnose bekommen.

Aktuell heißt es: Drogeninduzierte Psychose
Das wird sich zeigen. Bist du dir sicher das du keine Negativsymptome hast? Ich denke eigentlich das kognitive Symptome eher zu den Negativsymptomen gerechnet werden. Meist tritt da noch Antriebsschwäche/Motivationslosigkeit verstärkt auf. Also im Grunde wenn selbst einfachste Aufgaben dir schwer fallen. Meistens überschneiden sich die Negativsymotome mit den Nebenwirkungen der Neuroleptika. Konzentrationsstörungen die etwa auch vor der Medikamenteeinnahme auftreten, wären beispielsweise auch so Negativsymptome.

Deine Symptome klingen zumindest nach Symptomen die man bei einer Schizophrenie hat, da fällt oft auch diese Schizoaffektivität darunter. Wenn du viel Glück hast, dann wird es ohne Drogen wieder besser, aber ich würde zumindest mit "dem Schlimmsten" rechnen.

Mando schrieb:
Schizophrenie ist keine besonders schlimme Krankheit und ich kenne etliche Menschen, die ohne Neuroleptika leben. Die meisten in meinem Umfeld machen auch nur eine Monotherapie. Sprich sie nehmen ein Medikament und nicht gleich drei.
Doch Schizophrenie ist schwerwiegend im Verlauf in den meisten Fällen und auf jeden fall eine schlimme Erkrankung. Damit ein erfülltes Leben zu haben und noch arbeiten zu gehen ist sehr schwierig, also da muss man zumindest einige Abstriche im Leben machen. Auch können Freundschaften und andere Dinge darunter leiden. Negativsymptome sind oft so ausgeprägt das Erkrankte sich bei ihrer täglichen Pflege, aufräumen und Haushalt schon so sehr schwer tun, Konzentration und Wahrnehmung ist oft durch die Medikamente verändert so das man sich selbst kaum wiedererkennt. Also ein 40 Stunden Job, wie es Gesunde schaffen ist meistens kaum mit der Erkrankung machbar. Häufig bekommen Erkrankte auch die Volle Erwerbsminderungsrente und sind sogesehen Berufsunfähig, insofern finde ich es schon deutlich untertrieben wenn du von "keine besonders schlimme Krankheit" schreibst.
Bei Erkrankten die es ohne Neuroleptika schaffen, geht man meistens von einer Fehldiagnose aus, meist schafft man es da nur mal über Zeiträume von Wochen oder Monaten ohne Neuroleptika. Wäre also sehr interessant zu sehen wie es manche ohne Neuroleptika schaffen. Was ich weis, ist das viele die Medikamente recht früh absetzen aber wieder rückfällig werden, bei schizoaffektiven und reinen Drogenpsychosen scheint der Verlauf besser zu sein.

Monotherapie ist so der Standard und ist mehreren Neuroleptika vorzuziehen, da hast du zwar recht, aber gibt bessere Kombinationen, wenn man die richtigen ADs etwa zusätzlich einnimmt Problem ist das man von der Monotherapie mit Neuroleptika nur schwer wieder wegkommt, das ist wie eine Abhängigkeit wo man nix zur Entwöhnung hat, von daher bekommen auch Schizophrenene normal ihre Neuroleptika nie mehr los.
 

Hallo @Admin.

Ich hatte meine Psychose am 09.04.21. Medikamente (Olanzapin 5mg) nehmen ich seit dem 14.04. Heute sind meine Symptome nur noch sehr schwach. Kann natürlich auch durch Olanzapin kommen.

Ich habe glaube ich keine negativen Symptome. Ich habe eigentlich jeden Tag Sport gemacht. Heute und gestern war ich jeweils bis 18:30Uhr unterwegs. Ich fühle mich müder und energieloser als sonst, aber der Wille Dinge zu tun ist eigentlich unverändert. Auch Körperpflege und so ist wie immer.

Die kognitiven Symptome werden aktuell jeden Tag besser. Ich kann seit gestern wieder normal zuhören und mich völlig normal unterhalten. Heute fallen mir auch endlich wieder dumme Sprüche und Witze ein.

Was mir aktuell aber auffällt, ist eine starke Schüchternheit gegenüber Fremden --> Ich denke mir die Leute könnten merken, dass ich verändert bin, weshalb ich vor allem Fremden gegenüber mehr auf Abstand gehe. Ich fühle mich allgemein unsicherer. Das schiebe ich allerdings eher auf die Positivsymptome (Ein auf sich selbst gerichteter Wahn: Die Leute merken, dass du hängen geblieben bist. Die Leute werden über dich reden.)

Achja und Bäume wirken so mystisch. Es ist wie in der Kindheit: Man sieht einfach etwas mehr als "normal" in Bäumen und Schatten.

Ich hoffe natürlich, dass es weiterhin jeden Tag besser wird: Immer 3 Schritte voran und 2 Schritte zurück und immer positiv bleiben.
 
Admin schrieb:
Wäre also sehr interessant zu sehen wie es manche ohne Neuroleptika schaffen. Was ich weis, ist das viele die Medikamente recht früh absetzen aber wieder rückfällig werden, bei schizoaffektiven und reinen Drogenpsychosen scheint der Verlauf besser zu sein.
Hallo,

ich hatte schon 5 mal eine Psychose (Diagnose Schizophrenie). Habe vor vier Jahren mein Medikament (Aripiprazol) abgesetzt und lebe seitdem ohne Symptome und Einschränkungen.

Bin allerdings berentet, vor allem wegen Wirbelsäulenproblemen. Meine Kinder sind seit einer eile erwachsen und aus dem Haus, habe normalerweise keinen Stress mehr. Bin auch schon 54 Jahre alt. Also ein leben ohne Neuroleptika geht unter Umständen.
 

Oh Nadja, mich würde deine Geschichte etwas genauer interessieren. Wann hattest du deine erste Psychose? Wie groß waren die Abstände? Hast du die Kinder vor oder nach der Erkrankung bekommen? Wie lange gingen die akuten Phasen denn immer? Ich weiss, viele Fragen. Aber ich würde mich über eine Antwort sehr freuen! LG
 

Hallo,

die erste Psychose hatte ich mit 32 Jahren. War alleinerziehend mit zwei kleinen Kindern, und voll berufstätig, zudem bin ich um diese Zeit umgezogen. Die nächsten drei Episoden hatte ich im Abstand von ein bis zwei Jahren, hatte immer mein Medikament abgesetzt. Jede dauerte so ca. neun Wochen, ich bin da immer schnell in die Klinik gekommen. Zum Glück haben meine Eltern sich um meine Kinder gekümmert, wenn ich im Krankenhaus war.

Dann nahm ich sechs Jahre lang eine niedrige Dosis Olanzapin, und hatte in der Zeit auch keine Psychose. Schließlich setzte ich es ab, und wurde wieder psychotisch. Diesmal klappte es nicht, mich zwangsweise in eine Klinik einzuweisen, ich kam nicht in Behandlung und blieb fast vier Jahre lang psychotisch. Meine 15-jährige Tochter musste in dieser Zeit in eine betreute WG ziehen (mein Sohn war schon erwachsen).

Bin aber nun berentet, auch kein Stress mehr mit pubertierenden Kindern. Nun geht es schon lange ohne Medikamente.

Viele Grüße, Nadja
 

Oha...krass. Was heisst denn 4 Jahre psychotisch? Hattest du während der ganzen Zeit Halluzinationen und/oder Wahnvorstellungen?

Und wie sahen denn deine akuten Phasen aus? Sorry, dass ich dich so löchere mit Fragen, aber wir sind gerade erat am Anfang unseres Leidessweges.

Ach ja....und wie lange nach dem Absetzen hat es immer wiedeer gedauert, bis ie akute Psychose wieder durchkam? Innerhalb von Tagen oder erst Monate später?
 

Wenn ich früher mein Medikament abgesetzt hatte, dauerte es fast immer ein Jahr, bis ich wieder psychotisch wurde.

Während dieser vier Jahre hatte ich keine Halluzinationen, aber manische Wahnvorstellungen. Ich hielt mich für in Besitz geheimer Informationen und Erkenntnisse, z.B. über die äthiopischen Minister (Äthiopien interessierte mich, da mein Ex-Ehemann von dort stammt). Ich versuchte auch, die amharische Schrift zu lernen, und hielt diese Schriftzeichen für etwas sehr mächtiges, das man möglichst geheim halten soll.

Von Natur aus bin ich still und zurückhaltend, dich in dieser Zeit war ich laut und frech. Ich ging viel in Cafés und Restaurants, aber hatte schließlich in mehreren Cafés Hausverbot, weil ich mich irgendwie frech benommen hatte. Auch war ich nicht mehr in der Lage, mein Geld einzuteilen, und hatte gegen Monatsende nichts mehr für Essen und Zigaretten, wahrscheinlich weil ich zu viel in Restaurants war, wenn ich Geld hatte.

Meine anderen psychotischen Episoden sahen ähnlich aus. Z.B. glaubte ich, über den Computer mit der UNO kommunizieren zu können, und einen Einfluss auf die Weltpolitik zu haben. Auch dachte ich, dass einige Musikvideos nur für mich gemacht waren.

Viele Grüße, Nadja
 

Hilfe,

ich verstehe nicht was mit mir passiert. Ich fühle mich absolut hilflos.

Die meisten meiner Positivsymptome sind komplett weg. Das einzige was noch ist, ist das der Boden minimalst zu morphen scheint wenn ich schnell hin und her gucke (Ist mir auch erst seit ca. 3 Tagen aufgefallen). Ansonsten ist so gut wie alles weg.

Die letzten 2,5 Tage sind aber neue Symptome aufgetreten, mit denen ich gar nichts anzufangen weiß:

- Seit ca. 4 Tagen ist meine Sicht leicht am kriseln. Ähnlich wie man es von den alten Fernsehern kennt (dieses schwarz-weiße).

- Regelmäßige Kopfschmerzen seit 2,5 Tagen (Vorderer Kopfbereich hinter der Stirn).

- Ich fühle mich, als könnte ich nicht mehr lachen.

- Ich habe einfach Angst. Diese Angst kommt sowohl von außen (Angst davor nie wieder normal zu werden), wie auch von innen.

- Meine Gedanken kreisen sich immer wieder rund ums Thema Selbstmord. Weniger, wie ich mich umbringen würde, sondern eher, wie viel Schmerzen meine Eltern dadurch hätten, weshalb ich es nicht tun kann und was ich alles bürokratisch davor machen müsste (Testament, Wohnung kündigen, Auto verkaufen, Alle möglichen Versicherungen kündigen usw.) --> Gestern hab ich mich da so tief reingedacht, dass mein ganzer Körper sich richtig unangenehm angefühlt hat. Ich kanns gar nicht richtig beschreiben: Wie ein Blitz der einen bis in die Füße durchfährt.

Ich laufe 15 Km (gestern) und es macht mich nicht glücklich (sorgt eher dafür, dass die Gedanken noch mehr kreisen). Ich mache 12 Sätze Klimmzüge + Bauchtraining heute und ich fühle mich weder ausgelastet noch sonst wie befriedigt danach.

Sind das die Negativsymptome oder aber wirken meine Tabletten nicht mehr und der Wahn holt mich wieder ein? Kennt ihr sowas?

Grüße
 

also ich weiss nicht. Mach dir mal keine Panik. Beobachte das mal weiter. Kann auch eine kleine manische Phase sein. Aber nach einer Psychose neigt man auch (und v.a. das Umfeld) dazu alles überzuinterpretieren. Du hast dich vielleicht nur in einen Gedanken reingesteigert....
 

@Kuhnibert

Die ersten beiden Symptome (Kopfschmerzen, Sicht) sind nicht weiter beunruhigend und können sehr gut Nebenwirkungen von Medikamenten sein. Einfach weiter beobachten, aber keine sorgen mehr machen.

Auch das mit dem nicht lachen können, ist nicht weiter beunriuhigend. Könnten Negativsymptome sein oder einfach gerade der Stress. Das legt sich wieder.

Angstzustände, vor allem die Angst,nicht mehr normal oder leistungsfähig zu werden, sind auch absolut normal, wenn man so etwas wie eine Psychose, Depression oder ähnliches durchgemacht hat.

Möglicherweise, könnte das auch eine Postschizophrene Depression sein. Gerade Gedankenkreisen und nicht mehr lachen können, können ein Hinweis dafür sein. Ich will aber keine Diagnose stellen.

Dagegen hilft halt einfach nur weiter aktiv bleiben (sozial, kognitiv, sportlich) ev. ergänzt mit einem Antidepressivum. Auch wenn es schwer ist... aber da muss man einfach dranbleiben.

LG
 

Danke für die Antworten,

heute Nacht bin ich wieder mit nen Minnischub aufgewacht. Also mit starken Ohrwurm von nen absoluten Kacklied + verändertem Körpergefühl + stark kriselnde Sicht + leichte Manie. Nach ner Stunde hat es sich zum Glück beruhigt.

Jetzt aktuell hab ich gefühlt fast gar keine Symptome... weder negativ noch positiv. War aber auch grad joggen. Vielleicht liegts daran.

Es ist wirklich ein auf und ab. Jeder Tag verläuft von der Stimmung ähnlich einer Sinuskurve. Mal mittelweit oben, mal ganz unten. Du hast recht @silverstrade97 .

Solange nichts extremes bei mir passiert, versuche ich mich auch ein bisschen mehr mit den Beiträgen zu meiner Person zurückzuhalten. Es ändert sich eh aktuell viel zu viel in zu kurzer Zeit, als dass irgendwas davon beständig ist und viel Sinn macht gepostet zu werden. Man will das Forum ja auch nicht vollspamen
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Grüße
 
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