@Patrick
Das Problem ist die Verallgemeinerung und dass du aus einem Verdacht (potenziell krebserregend) einen Fakt mit Steigerungsstufe generierst (sehr krebserregend).
Das Problem bezüglich Krebs und andere Erkrankungen ist häufig die Lebensweise von Betroffenen, da über 80% der Schizophrenen etwa Raucher sind und dann häufig starke Raucher. Da spielen also etwa Suchtprobleme mit hinein.
Dazu kommt, dass einige Psychopharmaka dick machen können und auch Übergewicht ein Risikofaktor ist.
Es kann ja sein, dass einige der Neuroleptika oder Antidepressiva potenzielle Risiken haben oder gar krebserregend sind, aber verallgemeinern sollte man das trotzdem nicht. Beim Amisulprid habe ich selbst schon mal gelesen, dass es möglicherweise zu Tumorbildung oder so führen kann, aber im Grunde steht jedes Medikament für sich und man sollte sich entsprechend über die potenziellen Nebenwirkungen informieren, gerade wenn man irgendwie von der Familie her vorbelastet ist.
Es gibt ja auch Herzerkrankungen und auch da können Psychopharmaka QT-Verlängerungen machen, aber letztendlich spielt da die Wahl der richtigen Medikamente und deren Zusammenstellung eine entscheidende Rolle.
Betroffene setzen wegen der Negativsymptome auch so häufig ihre Medikamente ab, aber werden trotzdem rückfällig, da es bei einer Schizophrenie eben schwerwiegend ist und man im besten Fall zu den 30% gehört, wobei da vermutlich normale Psychosen mit klaren äußeren Auslösern mit reingerechnet sind. Also auch da gehe ich davon aus, dass bei Schizophrenie eher die 7% oder 10% hinkommen und dann häufig eine Art Spontanremission stattfindet, also es dann auch eher Glückssache ist, wenn man es ohne Neuroleptika schafft.
Wie ist es bei dir selbst, hast du eine Schizophrenie und schaffst es dauerhaft(durchgehend) ohne Neuroleptika?
Das mit "potenziell krebserregend" würde ich hier im Forum annehmen, aber das hier ist, kein Homöopathieforum welches eher grundsätzlich gegen die Allgemeinmedizin ist. Von daher lehne ich auch ab, solche Sachen von dort einfach so zu übernehmen, selbst wenn dann irgendeine Studie dafür spricht, denn Studien findet man in alle Richtungen und gerade bei solchen Allgemeinerungen "quase alle Psychopharmaka" da gehen bei mir alle Ausrufezeichen hoch.
Es gibt zig Neuroleptika und die unterschiedlichsten Antidepressiva, die in der Praxis viele Menschenleben retten, denn häufig ist Suizid oder Hoffnungslosigkeit die Alternative. Klar haben das Homöopathen und Heilpraktiker gerne, wenn sich Betroffene von der normalen Medizin abwenden, denn das ist dann deren Geschäft und darum geht es diesen Seiten wie "Zentrum der Gesundheit" eben. Da wird eben Lobbyarbeit für Heilpraktiker und deren Therapieoptionen gemacht.
Auch wenn die Psychiatrie einiges besser machen müsste, so haben Heilpraktiker für solche schweren psychischen Erkrankungen meist keine Alternative anzubieten und einfach so die Medikamente abzusetzen ist eben gut und schön, aber es klappt nur selten.
Wir brauchen hier echte Alternativen und da ist die Reduzierung an sich, wie etwa der psychiatriekritische Psychiater Volkmar Aderhold es beschreibt, noch im Bereich des Möglichen:
https://www.dgsp-ev.de/fileadmin/us...hold_Neuroleptika_minimal_12-2014.-Januar.pdf
Falsche Hoffnungen zu erzeugen, kann das Leid auch vergrößern und Betroffene davon abhalten, sich gute Tipps und Hilfe zu suchen.
Hier im Forum biete ich auch eine echte Alternative zu den üblichen Neuroleptikatherapien an, wo man sich langsam mithilfe von speziellen Antidepressiva entwöhnen kann und gleichzeitig auch Nikotinsucht und Negativsymptome behandeln kann:
https://schizophrenie-forum.com/psychose/beitraege/medikamente-empfehlung-fuer-psychose.569/
Das liegt im Bereich des Möglichen und mithilfe dieser Möglichkeit kann man sich über Jahre von den Neuroleptika entwöhnen.
Das langsame Ausschleichen, was sonst überall empfohlen wird, mag zwar bei einigen psychischen Erkrankungen praktikabel sein und vielleicht bei Antidepressiva funktionieren, aber bei Schizophrenie ist das eine ganz andere Hausnummer und es schaffen eben nur die Wenigsten, auch wenn diese in minimalsten Schritten absetzen.
Also, selbst wenn insgesamt 30% der Betroffenen mit Psychose(Schizophrenie ist die chronische Verlaufsform) es ohne Medikamente schaffen, diese absetzen können oder eine Remission haben, dann sind da immer noch ganze 70% die im Zweifelsfall nahezu alles versuchen können und auch in minimalsten Schritten absetzen versuchen, ohne eine realistische Chance zu haben. Auch das Absetzen selbst birgt Lebensgefahren für Betroffene und deren Umfeld, da auch das Unfallrisiko und viele andere Dinge mit reinspielen, welche es ebenso unter Neuroleptikaeinnahme, von daher bitte ich einfach derartige sensible Themen ausgewogen zu behandeln, ohne Hoffnungen zu erzeugen, wo keine sind oder wo eine große Mehrheit der Betroffenen eben herausfallen.
Wir brauchen hier eher praktikable Lösungen, wie man das Reduzieren und Absetzen möglichst effektiv und sicher gestalten kann, was bei meiner Methode recht sicher und problemlos ist, wenn man entsprechend gut sich informiert und es richtig macht.
Also mir wäre es lieber, wenn du so etwas unterstützt, eben sich mit anderen (unproblematischeren) Psychopharmaka von den riskanteren Wirkstoffen wie Neuroleptika langsam zu befreien. Da spielt auch eine ganzheitliche Behandlung eine wichtige Rolle, also dass auch Süchte und Übergewicht etwa behandelt werden, wozu dann auch Ernährung, Sport, Vitamine und viele andere Sachen gehören.
Neuroleptika werden häufig zu hoch dosiert eingesetzt, da kann man vieles kritisieren, aber das Forum soll keine Spaltung betreiben, denn ohne die Psychiater sind Betroffene ganz auf sich allein gestellt und die Risiken für Suizid und anderes sind eben gravierend, sodass man keine blinden Absetzempfehlungen machen darf und kann. Also, wenn sollte das möglichst alles mit ärztlicher Absprache erfolgen und Betroffene haben ja, wenn sie Tabletten einnehmen, auch eine gewisse Handlungsfreiheit, was die Einnahme angeht.