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Mutter braucht wieder eure Hilfe....

meinkind

Member
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25 Jan. 2024
Beiträge
29
Nach ca. 4 Wochen melde ich mich wieder zurück. Wer meinen ersten Hilferuf gelesen hat, kann sich vllt noch daran erinnern, dass mein Sohn, 22 Jahre, eine akute polymorphe psychotische Störung diagnostiziert bekommen hat. Vor drei Wochen hat er seine Wohnung systematisch eingepackt, abgebaut und nur die allerliebsten Dinge, sein Kuschelkissen, Hase und Bello, sowie ein kleines Windlicht, was seiner verstorbenen Oma gehört hat, eingepackt und alle Anziehsachen neu gekauft. Mit seinem kleinen Ziehkoffer hat er sich dann auf den Weg zu mir gemacht. Da wir auf dem Land wohnen ist er tatsächlich 24 km zu Fuß gelaufen. ..... Wir waren erst einmal sehr glücklich Ihn bei uns zu haben und ihn aufzupäppeln. Er ist nicht in der Lage für sich selber zu sorgen.
Inzwischen sind wie gesagt drei Wochen vergangen. Ich merke wie das zusammenleben Kraft zehrt, mal fällt es mir leichter, mal schwerer. Er blockt die Gegenwart zielstrebig ab, was ich verstehen kann, er hat seine Wohnung verlassen, alle Daueraufträge gekündigt, ist aus seiner Heimatstadt geflohen, den Job verlassen, sich sozial völlig isoliert.
Das ist meine gegenwärtige Angst. Warum sollte er sich aus seiner Epiphamie heraus wagen? Womit kann ich locken?
Er läuft die längste Zeit am Tag mit seinen Mickey Mäusen durch das Haus, meiner Ansicht auch eine Art von Flucht. Ich kriege ihn nur sehr schwer zum Spazieren gehen animiert, geschweige denn zum Arzt. Sobald ich versuche mit Ihm, sehr ruhig und einfühlsam, über gegenwärtige Dinge zu sprechen, wird er laut und teilweise aggressiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß auch nicht was man da raten kann. Ich habe letztes Jahr nen Familienvater beraten im echten Leben außerhalb des Forums. Dessen Frau hat Schizophrenie bekommen. Auf meinen Rat hin hat er es geschafft, dass sie Antipsychotika nimmt Sie ist deswegen halbwegs frei vom Wahn. Es hat ihrem Gewicht und wahrscheinlich Energie gar nicht gut getan. Vielleicht wäre es besser ohne Medikamente gewesen. Ich weiß es nicht. Seit dem halte ich mich sehr zurück bei Tipps.

Was ich aber sagen kann ist, dass du deinen Sohn besser kennst als wir. Wenn er schon freiwillig zu dir kommt scheint ja auch ein Hilfeschrei von seiner Seite zu existieren. Du wirst am besten herausfinden, wie du zu ihm durchdringst. Er scheint dir zu vertrauen.
Wichtig ist, dass es so bleibt, dass er dir vertraut. Deswegen würde ich ihn nicht zu stark unter Druck setzen oder ihm einreden, dass er krank ist. Im schlimmsten Fall baut er dich sonst noch in sein Wahnkonstrukt ein und dann wars das auch mit dem Vertrauen. Jeder hat hier aber wohl ne andere Toleranzgrenze was man sagen kann.
Aber ich weiß es nicht.
Würde meinen Vorredner jedenfalls zustimmen.
 
Einfach mal ansprechen wenn er kommt und fragen was er dir den grade erzählen will. Wenn er zögert und sagt nichts, dann antworten da doch vermutlich was tief sitzt und raus will darum ist er jetzt auch grade gekommen. Und du ihm zuhören willst selbst wenn er sich grade nicht sicher ist ob das was er dir sagen will es auch grade aussprechen soll.

Dann sollte er reden wenn was ist.
Einfach zuhören und nicht bewerten als etwas psychotisches und es dann so sagen denn das Problem was er grade hat ihn vermutlich sehr beschäftigt und wichtig ist. Versuch ihm zu helfen indem du ihm selbst durch deine Meinung dazu bringst selbst auf die Lösung zu kommen. Dann baut er vertrauen auf wenn er nicht bevormundet und verurteilt wird und kommt öfter. Viel Glück
 
Hi
Nimmt er Medikamente?


Wie lange ist seine Plussymptomatik her ?

Ich denke er befindet sich in der nagtivesymtomatik

Bei mir war es so das ich 1 Jahr lang nicht mal richtig raus konnte. Er sollte eine psychotherapie machen und man sollte ihn auch nicht oft manchmal dazu animieren jetzt ein paar Schritte raus zu gehen. Er muss anfangen zu kämpfen. Kleine Schritte sind große Taten. Man kann ihn auch mal anschreien und auf geht's sagen. Nur nicht penetrant unter druck setzen das ist falsch. Und redet nicht ständig dagegen das nervt er würde gerne mehr machen. Aber er braucht Unterstützung.
 
Ihr Lieben,
danke für Eure Antworten. Nun ist mein Sohn fast 2 Monate zuhause. Nach anfänglicher Kommunikationssperre, was seine Vergangenheit angeht, konnte er sich sich diesbezüglich öffnen. Leider ist es passiert, dass er mich nach einem Disput körperlich angegangen ist und danach für einige Stunden das Haus verlassen hat.
Er ist sich sehr bewusst das er einen Fehler gemacht hat und hat sich bei mir entschuldigt. Er fährt auch mit mir einkaufen und geht mit dem Hund spazieren. Aber die Einsicht das er Hilfe benötigt ist gleich null, im Gegenteil, er ist super überheblich. Anfang letzte Woche hat er eine neue Episode gestartet. Am Mittwoch ist er den ganzen Tag weg gewesen, kam nach zwölf Stunden völlig durchnässt und high wieder zuhause an. Das "high" definiere ich mit einem Fragezeichen. Entweder war er super dehydriert, er hatte kein Geld dabei um sich etwas zu trinken zu kaufen, oder er hat Cannabis konsumiert. (woher er etwas hat, keine Ahnung)
Der soziale psychiatrische Dienst war auch bisher einmal da. Uns ist heute bewusst, dass der Klinikbesuch nicht zu umgehen ist und das auch so schnell wie möglich. Der nette Herr vom SPD erklärte mir auch, dass es möglich ist über Ihn eine Zwangseinweisung anzugehen. Das scheint in unserem Bundesland möglich zu sein. Der Tatbestand der Fremdgefährdung wäre ja gegeben. Ein schrecklicher Gedanke, aber ich sehe leider auch keine Alternative im Moment.
 
Sobald ich versuche mit Ihm, sehr ruhig und einfühlsam, über gegenwärtige Dinge zu sprechen, wird er laut und teilweise aggressiv.
Nach anfänglicher Kommunikationssperre, was seine Vergangenheit angeht, konnte er sich sich diesbezüglich öffnen.
Er blockt die Gegenwart zielstrebig ab,
nur die allerliebsten Dinge, sein Kuschelkissen, Hase und Bello, sowie ein kleines Windlicht, was seiner verstorbenen Oma gehört hat

Das klingt alles sehr vergangenheitsbezogen und mit Kuschelkissen, Hase und Bello noch kindlich, obwohl schon erwachsen. Auch das Windlicht der verstorbenen Oma wirkt nach einer Sehnsucht nach einem Vergangenen.
 
Hi
Nimmt er Medikamente?


Wie lange ist seine Plussymptomatik her ?

Ich denke er befindet sich in der nagtivesymtomatik

Bei mir war es so das ich 1 Jahr lang nicht mal richtig raus konnte. Er sollte eine psychotherapie machen und man sollte ihn auch nicht oft manchmal dazu animieren jetzt ein paar Schritte raus zu gehen. Er muss anfangen zu kämpfen. Kleine Schritte sind große Taten. Man kann ihn auch mal anschreien und auf geht's sagen. Nur nicht penetrant unter druck setzen das ist falsch. Und redet nicht ständig dagegen das nervt er würde gerne mehr machen. Aber er braucht Unterstützung.
Hallo,
seine Diagnose der polymorphen Psychose ist erst gut zwei Monate alt. Er weigert sich Hilfe anzunehmen, geschweige Medis zu nehmen. Er befindet sich aktuell in der Plussymptomatik.
 
Mehr Aufklärung über den ganzen Scheiss hilft vllt. Auch...
Ich wusste damals auch nix weiter geschweige denn wie mir geschiet oder es laufen würde....
 
Leider fühlt er sich in seinem momentanen Zustand recht wohl. Alle um ihn rum sind die Dummen, blind und blöd wie er sagt.
 
Hallo liebe Forumsteilnehmerin,

ich denke dass wichtigste ist dass du deine eigenen Grenzen kennst und für dich sorgst. Natürlich liebst du dein Kind und würdest alles tun damit er gesund wird, aber bedenke dass er letztlich 22 Jahre und erwachsen ist. Er ist am Ende selbst für seine Gesundheit verantwortlich und du kannst nur versuchen ihn gelassen zu begleiten. Es nützt niemandem was wenn ihr alle zusammen in den Abgrund stürzt. Daher, sorge für dich und schau das es dir gut geht - nur dann kannst du deinem Sohn helfen.

Ich war viele Monate meines Lebens in Krankenhäusern und kann dazu folgendes sagen. Mangelnde Krankheitseinsicht ist ein Riesenproblem und steht der Gesundung massiv im Weg. Psychiatrien sind kein schöner Ort, aber wenn eigen oder fremd Gefährdung vorliegt und der Mensch sich weigert Medikamente zu nehmen gibt es leider keine Alternative. Es wird vielleicht ein paar Wochen dauern und ist mit viel Leid verbunden, aber mittelfristig zeigen die Klinikroutine und die Medikamente ihre Wirkung.

Letztes Jahr war ich hochpsychotisch bei meiner Familie in Kroatien. Ich rannte durch die Wohnung und habe geschrien oder ich hatte Schüttelkrämpfe, ich dachte ich muss in die Hölle und habe dissoziiert. Ich habe auch meine Mutter an der Treppe gestoßen und konnte mich nicht daran erinnern, ich war schwer psychisch krank. Irgendwann gab es keine Alternative mehr und ich musste (freiwillig) in die Psychiatrie in Zadar, Kroatien.

Es war die Hölle, ich wurde fixiert, rauchte eine nach der anderen, bekam Unmengen starker Medikamente wie zum Beispiel Haldol. Es war schmutzig, häßlich und es gab keine Therapien. Das Essen war eine Katastrophe.

ABER, nach 3 Wochen ging es mir trotz des Elends besser und ich konnte nach hause. Es hat lange gedauert die starke Medikation wieder zu reduzieren. Letztlich war der Aufenthalt dort ein Trauma, aber leider notwendig - denn in manchen Situationen gibt es wie gesagt keine Alternative. Leider.

Das Psychiatriesystem ist alles andere als ideal und zu Medikamenten kann man verschiedener Meinung sein, aber etwas besseres haben wir nicht. Die moderne Psychiatrie ist aber immer noch deutlich besser als noch vor 30 Jahren. Dort arbeiten Ärzte die Profis sind und die Leute wieder auf die Straße bringen. Dein Sohn hat einen sehr schwierigen Weg vor sich, ich hoffe sehr für ihn dass er doch noch zur Krankheitseinsicht kommt, das ist der erste Schritt. Aber gib die Hoffnung nicht auf, er kann das schaffen. Du kannst nur versuchen ihn gelassen zu begleiten.

Hoffe meine Gedanken haben dir weitergeholfen,

Niko
 
Hallo liebe Forumsteilnehmerin,

ich denke dass wichtigste ist dass du deine eigenen Grenzen kennst und für dich sorgst. Natürlich liebst du dein Kind und würdest alles tun damit er gesund wird, aber bedenke dass er letztlich 22 Jahre und erwachsen ist. Er ist am Ende selbst für seine Gesundheit verantwortlich und du kannst nur versuchen ihn gelassen zu begleiten. Es nützt niemandem was wenn ihr alle zusammen in den Abgrund stürzt. Daher, sorge für dich und schau das es dir gut geht - nur dann kannst du deinem Sohn helfen.

Ich war viele Monate meines Lebens in Krankenhäusern und kann dazu folgendes sagen. Mangelnde Krankheitseinsicht ist ein Riesenproblem und steht der Gesundung massiv im Weg. Psychiatrien sind kein schöner Ort, aber wenn eigen oder fremd Gefährdung vorliegt und der Mensch sich weigert Medikamente zu nehmen gibt es leider keine Alternative. Es wird vielleicht ein paar Wochen dauern und ist mit viel Leid verbunden, aber mittelfristig zeigen die Klinikroutine und die Medikamente ihre Wirkung.

Letztes Jahr war ich hochpsychotisch bei meiner Familie in Kroatien. Ich rannte durch die Wohnung und habe geschrien oder ich hatte Schüttelkrämpfe, ich dachte ich muss in die Hölle und habe dissoziiert. Ich habe auch meine Mutter an der Treppe gestoßen und konnte mich nicht daran erinnern, ich war schwer psychisch krank. Irgendwann gab es keine Alternative mehr und ich musste (freiwillig) in die Psychiatrie in Zadar, Kroatien.

Es war die Hölle, ich wurde fixiert, rauchte eine nach der anderen, bekam Unmengen starker Medikamente wie zum Beispiel Haldol. Es war schmutzig, häßlich und es gab keine Therapien. Das Essen war eine Katastrophe.

ABER, nach 3 Wochen ging es mir trotz des Elends besser und ich konnte nach hause. Es hat lange gedauert die starke Medikation wieder zu reduzieren. Letztlich war der Aufenthalt dort ein Trauma, aber leider notwendig - denn in manchen Situationen gibt es wie gesagt keine Alternative. Leider.

Das Psychiatriesystem ist alles andere als ideal und zu Medikamenten kann man verschiedener Meinung sein, aber etwas besseres haben wir nicht. Die moderne Psychiatrie ist aber immer noch deutlich besser als noch vor 30 Jahren. Dort arbeiten Ärzte die Profis sind und die Leute wieder auf die Straße bringen. Dein Sohn hat einen sehr schwierigen Weg vor sich, ich hoffe sehr für ihn dass er doch noch zur Krankheitseinsicht kommt, das ist der erste Schritt. Aber gib die Hoffnung nicht auf, er kann das schaffen. Du kannst nur versuchen ihn gelassen zu begleiten.

Hoffe meine Gedanken haben dir weitergeholfen,

Niko
.....
vielen Dank für deine Worte. Tatsächlich habe ich am Freitag mit meinem Sohn einen "walk in" Termin in der Klinik. Er will sich nun freiwillig einweisen lassen. Er steht bereits auf Platz 3 der Warteliste. Natürlich sind wir sehr froh über diese Entscheidung, aber ist diese Situation noch sehr fragil. Ich bete das es bei seinem Entschluss bleibt.
 
Das freut mich. Dann ist der wichtigste Schritt schon mal geschafft und ich wünsche dir und deinem Sohn alles gute.
 
.....
vielen Dank für deine Worte. Tatsächlich habe ich am Freitag mit meinem Sohn einen "walk in" Termin in der Klinik. Er will sich nun freiwillig einweisen lassen. Er steht bereits auf Platz 3 der Warteliste. Natürlich sind wir sehr froh über diese Entscheidung, aber ist diese Situation noch sehr fragil. Ich bete das es bei seinem Entschluss bleibt.
Ein Kliniktermin ist schon mal gut, auch wenn mir "walk in" so nichts sagt.

Freiwilligkeit ist auch gut.

Problem sind im Allgemeinen die Medikamente, da es kein optimales Antipsychotikum gibt, welches alle Probleme lösen kann. Positivsymptome kann man gut behandeln, also Akutsymptome, aber Negativsymptome der Erkrankung und Nebenwirkungen der Medikamente können eben zu dieser Verweigerungshaltung beitragen.

Im Grunde ist es gut erstmal überhaupt eine Therapie zu bekommen und Antipsychotika wirken im Grunde ähnlich bis auf die Nebenwirkungen wird man da in der Klinik schon aus der Psychose geholt. Dann die Erhaltungstherapie und so lässt häufig zu wünschen übrig.

Wenn dein Sohn mit Medikamenten grob stabilisiert wurde, würde ich dir/ihm empfehlen es mit folgender Medikamente-Kombi zu probieren. Dabei wird das Antipsychotikum Aripiprazol in Intervallform eingenommen und zusätzliche Antidepressiva Bupropion+Citalopram stabilisieren die Negativsymptome, geben Antrieb und Motivation.
Normal müssen Antipsychotika täglich eingenommen werden, aber aufgrund des Bupropion's(SNDRI Antidperessivum) lässt sich das Aripiprazol einfacher in Intervallform einnehmen, ohne dass beim Absetzen gleich Stimmungsschwankungen, Unruhe oder Reizbarkeit auftreten. Die Antidepressiva können in dem Fall die problematischen Symptome in der Absetzphase des Antipsychotikums reduzieren, so kann deutlich länger ohne Antipsychotikum stabil bleiben und auch die Negativsymptome werden besser.
Das Aripiprazol muss dann immer noch gelegentlich eingenommen werden, was aber vergleichsweise selten ist, also zwischendurch beispielsweise vierteljährlich mal 5-10 Tage am Stück, bis die Symptome wieder ganz abgeklungen sind. Die Antidepressiva vor allem das Bupropion müssen täglich eingenommen werden. Bupropion hilft bei reizbarkeit und Unruhe, macht wach und Konzentriert(chemisch gesehen ist es ein Amphetamin), Citalopram ist ein SSRI Antidepressivum was häufig eingesetzt wird, dies wirkt auf Serotonin und reduziert emotionale Symptome und Libido etwas, wenn man etwa zu verträumt, verliebt etc. ist.

Längerfristig würde ich ihm das empfehlen. Aripiprazol wird häufig eingesetzt und ist ein gut verträgliches Antipsychotikum, das wäre ein Anfang.
 
Ein Kliniktermin ist schon mal gut, auch wenn mir "walk in" so nichts sagt.

Freiwilligkeit ist auch gut.

Problem sind im Allgemeinen die Medikamente, da es kein optimales Antipsychotikum gibt, welches alle Probleme lösen kann. Positivsymptome kann man gut behandeln, also Akutsymptome, aber Negativsymptome der Erkrankung und Nebenwirkungen der Medikamente können eben zu dieser Verweigerungshaltung beitragen.

Im Grunde ist es gut erstmal überhaupt eine Therapie zu bekommen und Antipsychotika wirken im Grunde ähnlich bis auf die Nebenwirkungen wird man da in der Klinik schon aus der Psychose geholt. Dann die Erhaltungstherapie und so lässt häufig zu wünschen übrig.

Wenn dein Sohn mit Medikamenten grob stabilisiert wurde, würde ich dir/ihm empfehlen es mit folgender Medikamente-Kombi zu probieren. Dabei wird das Antipsychotikum Aripiprazol in Intervallform eingenommen und zusätzliche Antidepressiva Bupropion+Citalopram stabilisieren die Negativsymptome, geben Antrieb und Motivation.
Normal müssen Antipsychotika täglich eingenommen werden, aber aufgrund des Bupropion's(SNDRI Antidperessivum) lässt sich das Aripiprazol einfacher in Intervallform einnehmen, ohne dass beim Absetzen gleich Stimmungsschwankungen, Unruhe oder Reizbarkeit auftreten. Die Antidepressiva können in dem Fall die problematischen Symptome in der Absetzphase des Antipsychotikums reduzieren, so kann deutlich länger ohne Antipsychotikum stabil bleiben und auch die Negativsymptome werden besser.
Das Aripiprazol muss dann immer noch gelegentlich eingenommen werden, was aber vergleichsweise selten ist, also zwischendurch beispielsweise vierteljährlich mal 5-10 Tage am Stück, bis die Symptome wieder ganz abgeklungen sind. Die Antidepressiva vor allem das Bupropion müssen täglich eingenommen werden. Bupropion hilft bei reizbarkeit und Unruhe, macht wach und Konzentriert(chemisch gesehen ist es ein Amphetamin), Citalopram ist ein SSRI Antidepressivum was häufig eingesetzt wird, dies wirkt auf Serotonin und reduziert emotionale Symptome und Libido etwas, wenn man etwa zu verträumt, verliebt etc. ist.

Längerfristig würde ich ihm das empfehlen. Aripiprazol wird häufig eingesetzt und ist ein gut verträgliches Antipsychotikum, das wäre ein Anfang.
..."walk in" bedeutet lediglich, er kommt zum Vorstellen in die Ambulanz, ein Kennenlernen sozusagen. Eventuell erhält er auch schon Medis, so sagte mir ein Arzt am Telefon. Das hat mich doch überrascht, auch wenn es eine Diagnose bereits gibt, empfinde ich die Vergabe von Antipsychotika doch als etwas sehr Besonders. Oder ist das naiv gedacht? ....
 
..."walk in" bedeutet lediglich, er kommt zum Vorstellen in die Ambulanz, ein Kennenlernen sozusagen. Eventuell erhält er auch schon Medis, so sagte mir ein Arzt am Telefon. Das hat mich doch überrascht, auch wenn es eine Diagnose bereits gibt, empfinde ich die Vergabe von Antipsychotika doch als etwas sehr Besonders. Oder ist das naiv gedacht? ....
Ohne Antipsychotika ist bei einer schweren Psychose kaum etwas zu machen. Wahn oder andere Überzeugungen kann man mit Gesprächen kaum oder unmöglich allein lösen, auch Krankheitseinsicht kommt im Grunde mit den Medikamenten zustande, da man damit Distanz zu dem Psychotischen bekommt, was für Betroffene (bin auch erkrankt) eben eine Lebensrealität ist, von der man sich teils nur schwer trennen kann.

Sag deinem Sohn am besten wenig oder nichts von Medikamenten, falls er diese grundsätzlich ablehnt. In der Klinik können die dann eben sagen, er bleibt Stationär am besten freiwillig und etwas Zwang wäre dann auch kein so großes Problem mehr.

Er scheint ja zu merken, dass er Probleme hat, also Krankheitseinsichtig zu sein.
Ob man die Klinikbehandlung und Medikamente annimmt ist so eine Sache, das können die dort auch unter Zwang machen, bei Eigen- und Fremdgefährdung die da meist vorliegt.
Für später ist es eben gut zu wissen, dass es verträglichere Antipsychotika und solche Alternativen wie ich es empfehle gibt.
 
Ohne Antipsychotika ist bei einer schweren Psychose kaum etwas zu machen. Wahn oder andere Überzeugungen kann man mit Gesprächen kaum oder unmöglich allein lösen, auch Krankheitseinsicht kommt im Grunde mit den Medikamenten zustande, da man damit Distanz zu dem Psychotischen bekommt, was für Betroffene (bin auch erkrankt) eben eine Lebensrealität ist, von der man sich teils nur schwer trennen kann.

Sag deinem Sohn am besten wenig oder nichts von Medikamenten, falls er diese grundsätzlich ablehnt. In der Klinik können die dann eben sagen, er bleibt Stationär am besten freiwillig und etwas Zwang wäre dann auch kein so großes Problem mehr.

Er scheint ja zu merken, dass er Probleme hat, also Krankheitseinsichtig zu sein.
Ob man die Klinikbehandlung und Medikamente annimmt ist so eine Sache, das können die dort auch unter Zwang machen, bei Eigen- und Fremdgefährdung die da meist vorliegt.
Für später ist es eben gut zu wissen, dass es verträglichere Antipsychotika und solche Alternativen wie ich es empfehle gibt.
nein, nein, da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt. Natürlich geht das ganze nicht ohne Medikamente. Aber da am Freitag nur ein Kennenlernen stattfindet, war ich überrascht evtl. schon Medis zu erhalten. Ich bin davon ausgegangen das man ihn dafür noch mehr unter die Lupe nehmen muss.
....
Ich bin sehr froh auf dieses Forum gestoßen zu sein. Ich habe sehr viele hilfreiche Einblicke erhalten, von denen ich bis vor drei Monaten mir im Traum noch nicht vorstellen konnte, dass ich mich in dieser Form damit auseinandersetzen muss.
Von Herzen danke!
 
@meinkind
Ich hoffe, es geht deinem Sohn inzwischen besser. Wichtig wäre auch, seinen Vitaminstatus kontrollieren zu lassen (Vitamin B12, Vitamin D, Vitamin C etc.), falls er dazu bereit ist. Ein Mangel an solchen Vitaminen kann Psychosen sehr begünstigen oder verschlimmern. Dazu gibt es diverse Studien. Vielleicht hat er sich ja in der anderen Stadt sehr vitaminarm ernährt und schon länger einen Mangel an solchen Vitaminen, die enorm wichtig für die Psyche sind.

LG, Nina
 
Ein Kliniktermin ist schon mal gut, auch wenn mir "walk in" so nichts sagt.

Freiwilligkeit ist auch gut.

Problem sind im Allgemeinen die Medikamente, da es kein optimales Antipsychotikum gibt, welches alle Probleme lösen kann. Positivsymptome kann man gut behandeln, also Akutsymptome, aber Negativsymptome der Erkrankung und Nebenwirkungen der Medikamente können eben zu dieser Verweigerungshaltung beitragen.

Im Grunde ist es gut erstmal überhaupt eine Therapie zu bekommen und Antipsychotika wirken im Grunde ähnlich bis auf die Nebenwirkungen wird man da in der Klinik schon aus der Psychose geholt. Dann die Erhaltungstherapie und so lässt häufig zu wünschen übrig.

Wenn dein Sohn mit Medikamenten grob stabilisiert wurde, würde ich dir/ihm empfehlen es mit folgender Medikamente-Kombi zu probieren. Dabei wird das Antipsychotikum Aripiprazol in Intervallform eingenommen und zusätzliche Antidepressiva Bupropion+Citalopram stabilisieren die Negativsymptome, geben Antrieb und Motivation.
Normal müssen Antipsychotika täglich eingenommen werden, aber aufgrund des Bupropion's(SNDRI Antidperessivum) lässt sich das Aripiprazol einfacher in Intervallform einnehmen, ohne dass beim Absetzen gleich Stimmungsschwankungen, Unruhe oder Reizbarkeit auftreten. Die Antidepressiva können in dem Fall die problematischen Symptome in der Absetzphase des Antipsychotikums reduzieren, so kann deutlich länger ohne Antipsychotikum stabil bleiben und auch die Negativsymptome werden besser.
Das Aripiprazol muss dann immer noch gelegentlich eingenommen werden, was aber vergleichsweise selten ist, also zwischendurch beispielsweise vierteljährlich mal 5-10 Tage am Stück, bis die Symptome wieder ganz abgeklungen sind. Die Antidepressiva vor allem das Bupropion müssen täglich eingenommen werden. Bupropion hilft bei reizbarkeit und Unruhe, macht wach und Konzentriert(chemisch gesehen ist es ein Amphetamin), Citalopram ist ein SSRI Antidepressivum was häufig eingesetzt wird, dies wirkt auf Serotonin und reduziert emotionale Symptome und Libido etwas, wenn man etwa zu verträumt, verliebt etc. ist.

Längerfristig würde ich ihm das empfehlen. Aripiprazol wird häufig eingesetzt und ist ein gut verträgliches Antipsychotikum, das wäre ein Anfang.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Dr. @Maggi oder Apotheker.

Ganz ehrlich.. ich würde da lieber meinen Psychiater vertrauen was Medikamente angeht.
 
@Sinfonie,

dies ist ein Diskussionsforum und jeder kann sein Wissen, Erfahrungen, Berichte und Rat einbringen. So auch Mr. Maggi.

Ich finde, dass dieses Forum eine gute Alternative zu den Psychiatern darstellt, die eh kaum Zeit haben und schnell Medikamente verschreiben.

@ Maggi, ich finde es super, dass es dieses Forum gibt. Danke!
 
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