Hallo @Moriko,
es stimmt: unter Risperidon können paradoxe Effekte auftreten – bei manchen Betroffenen verstärken sich sogar Stimmen oder Ich-Störungen. Das liegt daran, dass Risperidon sehr stark blockiert und in höheren Dosen kognitiv und emotional stark dämpfen kann.
Du hattest erwähnt, dass Abilify (Aripiprazol) bei dir „keine Wirkung“ hatte. Dabei ist wichtig zu bedenken:
- Wie lange hast du es damals genommen?
- Lief parallel noch ein anderes Antipsychotikum, das die Wirkung überlagert hat?
- Wurde es abrupt gewechselt oder langsam reduziert?
Oft verschwimmen
Nebenwirkungen einer Überdosierung mit Krankheitssymptomen. Ich selbst hatte nach Klinikaufenthalten mit Paliperidon (ähnlich wie Risperidon) starke Ich-Störungen – die wurden erst besser, als die Dosis reduziert wurde.
Darum mein Gedanke:
- Das Problem ist in deinem Fall wahrscheinlich eher das Risperidon selbst.
- Wenn Reagila (Cariprazin) allein nicht reicht, könnte ein erneuter Versuch mit Aripiprazol sinnvoll sein – es wirkt stärker an D2 und zusätzlich an D4, was bei Therapieresistenz wichtig sein kann.
- Während einer Reduktion kann ein SSRI (z. B. Citalopram oder Sertralin) manchmal stabilisierend wirken, gerade bei Ich-Störungen.
- In einer Klinikphase ist es normal, dass man zunächst „viel“ bekommt. Langfristig wäre aber eine Monotherapie in Minimaldosis das Ziel. Bei echter Therapieresistenz wird manchmal auch Flupentixol im stationären Rahmen eingesetzt, bevor man wieder auf ein verträglicheres Atypikum umstellt.