Die Erfahrung habe ich auch gemacht, dass man nur eine Nummer als Patient ist. Als ich meine Ärztin gefragt habe, ob es auch spezielle Kliniken für schizophrene Menschen gibt, meinte sie nur, dass es sie nicht gibt, weil es zu teuer wäre, spezielle Kliniken dafür zu errichten und zu unterhalten. In den Klinikaufenthalten, wo ich war, wurden wir als Patient meistens alle gleich therapiert. Der einzige Unterschied war, dass wir als Patientin unterschiedliche Medikamente bekommen haben. Aber die restlichen Therapieformen waren alle gleich. Man ist dort wirklich nur eine Nummer oder ein Stück Ware, dass Geld bringt oder auch kostet und schnellstmöglich behandelt werden muss. Ich hatte auch den Eindruck, dass in den Kliniken Personalmangel herrschte, sodass die Patienten nicht aufmerksam genug betreut und behandelt wurden. Aber Personalmangel gibt es ja mittlerweile überall. In der Tagesklinik war ich 9 Monate anwesend. Ich hatte das Glück, dass ich hebephrene Schizophrenie diagnostiziert bekommen habe, sodass die Ärzte mir keinen Druck gemacht haben, wieder arbeiten zu gehen. Andere Patienten mit Depressionen wurde da teilweise ganz schön unter Druck gesetzt, wieder eine Arbeit aufzunehmen. Ich denke auch, dass die Ärzte ganz schön Stress haben in den Kliniken, da bleibt nicht viel Zeit für die Patienten. Inhalte zu meinem Krankheitsbild musste ich mir selber aus dem Netz erlesen. Mir hat da keiner was erklärt in der Klinik.Es ist auch schwierig als Angehöriger. Zumindest hier in Thüringen gibt es für keinerlei Unterstützung. Keiner kontaktiert mich oder gibt mir Ratschläge. Alles erfolgt immer aus meiner Initiative. Selbsthilfegruppen sind alle wegen corona nicht aktiv. Und ich denke, dass für viele ihr Patienten nur eine Nummer seid und die Therapien generalisiert sind und ich sehe wenig Abstimmung auf den Patienten
Zuletzt bearbeitet: