neeee
Kann sein das dieses Metakognitive Training über App oder so läuft, da es ja etwa Denkstörungen reduzieren soll. Du musst so etwas eher als eine mögliche Therapieoption von sehr vielen sehen, wo das eben helfen kann besser mit den Symptomen umzugehen und diese Wahrnehmungsstörungen besser verstehen zu können, als Möglichkeit zur Selbstreflektion.
Ich habe die Negativsymptome mit speziellen Antidepressiva (etwa das Bupropion und Citalopram) behandelt, zusätzlich um Aripirpazol(intervalleinnahme).
Das Antidepressivum ersetzt kein Neuroleptikum, also diese alleine könnten im Akutfall auch kontraproduktiv sein und die Psychose verstärken. Das Neuroleptikum Aripiprazol setzt dabei den Rahmen vor und hilft im Grunde gegen starke psychotische Denkstörungen, durch die unregelmäßige Intervalleinnahme können die Antidepressiva besser wirken und Negativsymptome können weiter reduziert werden, die zum Teil mit den Neuroleptika kaum behandelbar sind.
Neuroleptika helfen bei Positivsymptomen sehr gut, aber es gibt viele Negativsymptome, die damit auch schlimmer werden oder werden können. Motivationslosigkeit ist häufig eine Folge der Neuroleptika und die Denkstörungen treten dann eben in einer anderen Art auf wie vorher.
Antidepressiva wie insbesondere das Bupropion wirken etwas ähnlich wie ein ADHS Medikament, ist aber ein Antidepressivum, es steigert Konzentration und Wachheit, was sich bei einer mit Neuroleptika behandelten Psychose dann sehr positiv auswirkt, also den Nebenwirkungen, welche alle diese Neuroleptika machen, entgegenwirkt.
Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit, was bei Absetzphasen der Neuroleptika auftritt, können mit dem Bupropion auch deutlich gelindert / herausgezögert werden.
Citalopram ist ein übliches Antidepressivum, was eher die Emotionen und Libido dämpft, was bei einer Psychose oder schizoaffektiven Psychose auch verstärkt sein kann. Das Citalopram reduziert eben auch Nebenwirkungen, die von Bupropion und Aripiprazol ausgehen und wäre von daher zum Schluss ergänzend wichtig.
Hier findest du nochmal diese
Medikamente-Empfehlung, wo du genauere Informationen dazu findest. Die Negativsymptome wurden bei mir erst wirklich besser als ich mit dem Bupropion damals zusätzlich zum Aripiprazol angefangen habe und eben Aripiprazol zeitweise dabei abgesetzt habe.
Es kann natürlich bei dir etwas anderes sein und dir andere Medikamente vielleicht besser zusagen oder irgendwelche Unverträglichkeiten auftreten, aber diese Therapieform hebt sich schon stark von den Standardtherapien ab, die häufig Negativsymptome hinterlassen. Nur ein Teil der Betroffenen hat relativ wenig Negativsymptome und haben es diesbezüglich einfacher.
Sport wirkt auch gegen Negativsymptome relativ gut, wenn man das regelmäßig macht. Aufgrund der Negativsymptome fällt Sport zumindest einigen der Betroffenen sehr schwer und selbst wenn du jetzt noch sehr motiviert für Sport bist, so kann das, wenn du Neuroleptika bekommst, alles ganz anders ausschauen, denn durch die Reduzierung des Dopamins wird auch die Motivation bzw. der Antrieb deutlich herabgesetzt, was dann selbst einfache Arbeiten zur Qual machen kann.
Insofern hilft auch, wenn man sich eben trotz Negativsymptome aufrafft und eine Tagesstruktur mit etwas Arbeit und so hat, also sich aufrafft, auch wenn es schwer ist.
Das Bupropion wirkt etwas wie wenn man Sport macht, also hat einen ähnlichen Effekt, lässt sich aber leichter realisieren, weil man da ja nur ein Medikament regelmäßig einnehmen muss. Anderweitig, um beim Sport so einen Effekt zu haben, müsste man womöglich 2x täglich effektiven Sport machen.
Gut, das mit dem Vergleich ist eher eine Meinung/Eindruck von mir, da ich im Verlauf der Erkrankung schon vieles ausprobiert habe und es lange dauerte, bis ich das mit den Medikamenten so bekommen und gefunden habe.
Normal haben Betroffene kaum eine Chance, so eine Medikamenteeinstellung ohne diese Informationen zu bekommen, weil die Psychiatrie auch in vielen Dingen unbelehrbar ist und das System eben doch sich nach dem maximalen Profit richtet, den man mit diesen Wirkstoffen kaum machen kann. Meist soll man sich glücklich schätzen, wenn man ein überteuertes patentiertes Medikament bekommt, als ob der Preis etwas über Nutzen und Nebenwirkungen aussagt. Im Grunde leiden häufig Erkrankte, damit ein paar Einzelne rießen Gewinne einfahren können.
Wissenschaftliches Vorgehen sieht also anders aus und diese Profitgier verhindert jeglichen Fortschritt bei den medikamentösen Therapien.
Mag zwar etwas überzogen von mir geschrieben sein, aber im Grunde läuft es so ab. Psychiater sind sich dessen kaum bewusst und glauben natürlich nur das Beste von sich und die edelsten Motive zu besitzen. Das Problem ist eben sehr tiefgreifend.
Eigentlich
@Nellie kannst du glücklich sein, diesen Psychiater zu haben, der sich erstmal weigert dich auf diese psychiatrische Schiene zu leiten, weil das eben bei vielen Erkrankten zu einem Teufelskreis führt und diese Neuroleptika, obwohl sie helfen, es erschweren können, diese Erkrankung zu überwinden. Diese Wirkstoffe können zu einer Chronifizierung der Erkrankung beitragen, weshalb Ärzte sich bei so einer Diagnosestellung vermutlich auch schwertun. Eben weil du dann vielleicht ein Drehtürpatient wirst, du so derzeit eine größere Chance zur Selbstheilung hast als mit den Neuroleptika.
Meine Empfehlung hilft dabei, sich langsam wieder vom Neuroleptikum zu entwöhnen, aber dazu musst du auch erstmal wissen, dass du diese beiden Antidepressiva auch verträgst, denn wenn eine schwere Nebenwirkung oder starke Allergie bei einem Wirkstoff oder so auftritt, dann könnte es sein, dass du eben auf diese Exitstrategie kaum zurückgreifen kannst und ohne Neuroleptika vielleicht besser dran wärst.
Wenn sich also so deine Symptome bessern und abklingen, dann würde ich dir auch eher dazu raten, keine Neuroleptika erstmal einzunehmen, die du bei einer Diagnose aber auch zwangsläufig bekommen könntest, also entscheide das am besten selbst.
Wenn du dich für Diagnose und antipsychotischer Therapie(Neuroleptika) entscheidest, dann solltest du in jedem Fall diese Empfehlung von mir in der Hinterhand haben, weil ich dir da wirklich nichts versprechen möchte, ob du dann später wieder so einfach von diesen Neuroleptika wegkommst. Diese chronifizierung nennt sich dann im Grunde Schizophrenie, auch wenn du vorher vielleicht nur eine Psychose hattest die eventuell durch Lösung der ein oder anderen Probleme auf psychologischer Art eben auch so auf längere Sicht abgeklungen wären.
Also auch die Verarbeitung der eigenen Probleme und des Erlebten spielt eine Rolle, was man Betroffenen auch häufig abspricht, dass da Psychotherapie und Beschäftigung mit der Symptomatik etwas helfen kann.
Diese Medikamente verdrängen diese Symptomatik in den Hintergrund und können auch zur Lösung dieser Probleme beitragen, indem man sich damit aber zuballert, wie es Psychiater häufig machen, vertagt man diese Probleme womöglich nur. Also die antipsychotischen Medikamente(Neuroleptika) sollten an sich in möglichst reduzierter Form eingenommen werden, sodass man einerseits stabil genug ist, aber auch irgendwo diese Probleme und wahnhaften Ideen langsam für sich verarbeitet oder bewusst davon ablenkt auf produktive Themen, die einem guttun etwa.
Also bleib am besten egal wie das ausgeht hier im Forum in Kontakt und schau erstmal was dir hilft und was man letztendlich bei dir für eine Diagnose stellt. Das mit der Klinik und Tagesklinik wäre an sich richtig, um eine Diagnose und Klarheit zu bekommen, kann dich, wenn du mit den Medikamenten dann weniger klarkommst, auch in eine andere verzweifelte Situation bringen und dass du dann eben keine Krankheitseinsicht wie jetzt mehr hast, wo du später die üblichen Behandlungen und Therapien eben vielleicht ablehnst und in keinem Verhältnis mehr siehst zu den Problemen, die du hast oder hattest.
Ich möchte dir keine Angst machen, sei trotzdem vorsichtig. Vertrauen ist zwar gut, aber Kontrollieren sollte man das alles auch und viele Augen sehen mehr als wenn man sich nur auf die Psychiater und Ärzte blind verlässt.