Wenn ich mir anschaue, was man alles für Medikamente noch wogegen nehmen muss-da wird mir ja richtig schlecht. Schlimm sind einfach meine kognitiven Störungen, die ich jetzt habe. Ich komme damit kaum klar, da mein Gehirn bis vor dem Unfall immer das war, auf das ich mich verlassen konnte.
Inwiefern der Unfall da mit reinspielt, weiß ich nicht. Könnte eben auch etwas Organisches sein, was die Psychose begünstigt/auslöst.
Anfangs können manche Symptome besser, andere schlechter werden. Diese Extremform von kognitiven Störungen sollte da deutlich besser werden, also die Medikamente haben ihren Nutzen, aber es kommt auf längere Sicht sehr darauf an, welche und wie du diese einnimmst, damit der Verlauf auch insgesamt besser wird.
Ich würde dir Anfangs eher zum Aripiprazol/Abilify raten, vielleicht machen stattdessen auch andere Neuroleptika Sinn, da ganz am Anfang die Therapien auch etwas unangenehmer sein können. Neuroleptika oder Antipsychotika fahren das Denken herunter oder reduzieren den Überschuss auf ein Normalmaß oder weniger, was manche kognitive Einschränkungen verbessert, andere aber auch begünstigen kann. Das wären dann vor allem Negativsymptome, die im Allgemeinen schwerer behandelbar sind. Positivsymptome wie Halluzinationen sind mit Neuroleptika sehr gut behandelbar und auch Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus und so leichte Beschwerden bekommt man damit normal auch sehr leicht in den Griff.
Neuroleptika helfen eben die Reizüberflutung von Außen zu verkleinern, was dann bei der Verarbeitung der relevanten Dinge im Leben helfen kann.
Auf längere Sicht würde ich dir zum Aripiprazol in möglichst kleiner noch wirksamen Dosis (5mg) raten. Dieses Neuroleptikum ist verträglicher als viele andere Neuroleptika und wirkt etwas anders als die üblichen atypischen Wirkstoffe. Konzentration und Merkfähigkeit sollten sich damit verbessern und Vergesslichkeit sollte damit auch kein Problem mehr sein.
Trotzdem können Denkstörungen und gewisse Symptome bestehen bleiben. Beim Aripiprazol werden die Emotionen weniger gedämpft, was auch nachteilig sein kann und Unruhe kann auch problematisch sein. Autofahren kann mit diesen Wirkstoffen allgemein gefährlich sein(verminderte Konzentration), von daher würde ich empfehlen, möglichst andere Verkehrsmittel zu benutzen.
Später, wenn du das ein paar Monate hattest und soweit alles stabil ist, dann kannst du zusätzliche Antidepressiva wie hier im Forum von mir empfohlen ausprobieren zum Aripiprazol. Das Aripiprazol ist darauf abgestimmt.
Hier findest du genaue Informationen zu dieser
->Empfehlung
Bupropion ist ein spezielles SNDRI Antidepressivum, welches ähnlich wie ADHS Medikament Konzentration und Wachheit steigert, das wirkt sich insgesamt sehr positiv auf die Negativsymptome der Erkrankung aus und kann den Rest dieser Denkstörungen, die beim Aripiprazol noch auftreten, eben deutlich verbessern. Auch hilft es gegen Suchtprobleme wie Nikotinsucht oder etwas zur Gewichtsreduktion. Dieser Wirkstoff ist besonders hilfreich, auch wenn man das in der Regel weniger häufig verordnet bekommt.
Bupropion hilft gegen die Unruhe, die Aripiprazol macht und hilft auch gegen Stimmungsschwankungen / Reizbarkeit, was beim vorübergehenden Absetzen von Aripiprazol oder anderen Neuroleptika auftreten kann.
Da Bupropion die Konzentration steigert und gegen Unruhe / Nervösität hilft, kann man damit sicherer Auto fahren und ist deutlich aufmerksamer.
Das Bupropion ermöglicht später noch das SSRI Antidepressivum Citalopram zu ergänzen, welches bestimmte Nebenwirkungen reduziert und die Emotionalität etwas senkt.
Wenn du diese 2-3 Wirkstoffe hast, dann ermöglicht das eventuell eine reduzierte Intervalleinnahme des Aripiprazols, womit sich die Negativsymptome deutlich verbessern und die Antidepressiva besser wirken können. Die ADs(Antidepressiva) werden dabei täglich/durchgehen eingenommen und das Neuroleptikum nur noch in Intervallform, so etwa 2-6 Wochen Pause und etwa 1-2 Wochen Einnahme am Stück.
Bupropion steigert zwar Konzentration, aber man kann etwas vergesslicher oder gleichgültiger werden als es bei der Monotherapie von Aripiprazol der Fall ist.
Wann die zusätzliche Einnahme der ADs sinnvoll ist, das lässt sich schwer sagen, weil die Erfahrungslage da kaum vorhanden ist. Anfangs kann es eben gut sein, erstmal ein Jahr oder mehr das Aripiprazol als Monotherapie einzunehmen.
Viele Dinge bei der Behandlung von Schizophrenie/Psychose brauchen eben auch Zeit bis sich das Gehirn umstrukturiert und so wo die Forschung eben auch noch in den Kinderschuhen steckt und häufig vor allem einzelne Wirkstoffe untersucht sind und weniger so spezielle Wirkstoffkombinationen.
Grundsätzlich verordnet man eben meistens nur oder hauptsächlich Antipsychotika, was zwar kurzfristig zu schnellen Erfolgen führt, aber langfristig gewisse Risiken und Probleme mit sich bringt.