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Meine Schwester

Maja

New member
Hallo an alle!

Ich habe mich hier angemeldet, weil ich nach Hilfe/ Erfahrungsaustausch in der aktuellen Situation suche.

Es geht um meine Schwester (29). Um den 25.8 war mir klar das etwas nicht stimmt. Sie berichtete "die" stellen ihr nach, hörte Stimmen. Da ich nicht mehr anders weiter wusste und alles immer beängstigender und sie teils aggressiv wurde, entschied ich mich den Notdienst zu rufen. Ich hatte solche Angst sie tut sich im Wahn etwas an. Seitdem ist sie auf einer geschützten Station. Die Ärzte diagnostizierten eine drogeninduzierte Psychose. Sie hat ihr Handy und schreibt täglich oder ruft an.

Ich frage mich: Wie gehe ich am besten mit ihren Wahnvorstellungen um? Ich möchte es auf keinen Fall schlimmer machen. Sie hat aktuell keine Krankheitseinsicht.

Täglich erzählt sie "die" haben gesagt ich, ihr Freund, eigentlich alle die sie kennt wären überfahren wurden. Versuche sie zu beruhigen, dass es allen gut geht. Dann will sie, dass ich ihr sofort einen Hund kaufe und wird teils aggressiv wenn ich das verneine. Sie spricht noch von vielen anderen Dingen, welche ich in Kürze gar nicht wiedergeben kann.

Vielleicht gibt es Tipps für mich wie ich mich richtig verhalte. Was ich vielleicht tun kann um ihr zu helfen. Ich liebe meine Schwester so sehr.

Lieben Dank im Voraus für Eure Antworten.
 
Hallo @Maja,
das mit der Psychose und Krankheitseinsicht ist so eine Sache. Die Therapien und Medikamente können schon sehr in die Substanz gehen und das dauert auch erstmal bis die Wirkung soweit da ist, damit man von diesen Wahngedanken runterkommt. Das ist auch für deine Schwester eine ganz neue Situation, da man mit den Medikamenten im Vergleich zu vorher sehr verändert ist und man erstmal schauen muss wie man damit klarkommt. Da die Symptome an sich in der Akutphase sehr realistisch wirken, sollte man als Außenstehende das als Teil der Erkrankung verstehen und annehmen, ohne direkt Druck anzuwenden, das deine Schwester sich jetzt von einen Tag auf den Anderen um 180Grad wenden soll.
So etwas bis man diese Symptome als Erkrankte/r besser einordnen kann braucht erstmal Zeit, was bei einer richtigen Psychose sich auch über Jahre hinziehen kann. Bei einer drogeninduzierten Psychose sind glaube ich die Heilungschancen insgesamt besser, aber es kann sich trotzdem um eine chronische Verlaufsform handeln wenn das später wiederkommt.

In der Klinik bekommt man Neuroleptika/Antipsychotika welche das Dopamin senken/blockieren, damit werden diese Positivsymptome wie Halluzinationen besser und das Akute ist relativ schnell weg oder zumindest abgeschwächt. Dabei bekommt man normal auch als Betroffene/r so eine Psychoedukation(Kurs) wo man das mit den Medikamenten besser erklärt bekommt um zumindest ungefähr zu wissen was da auf biochemischer Ebene mit einen abgeht.

Da deine Schwester jetzt so 2 Wochen in geschlossener Behandlung ist, wird man wenn die notwendige Krankheitseinsicht da ist eben wieder auf die offene Station verlegt. Das Wort "Krankheitseinsicht" würde ich da wörtlich nehmen, also man hat durch die Veränderungen welche die Medikamente auslösen ein völlig anderes Selbstbild und Wahrnehmung als vorher, auch wenn das andersherum ein Extrem darstellt, sieht man mit der Zeit ein das diese Symptomatik von der Psychose oder von den veränderten Botenstoffen kommt. Es kann trotzdem schwer fallen das abzulegen aber mit den Medikamenten fällt das leichter. Wenn man etwa als chronisch Betroffener die Medikamente absetzt, dann treten wieder Symptome auf und diese Krankheitseinsicht lässt nach, weil man dann auch stärker an so Hokuspokus glaubt.

Die Medikamente schaffen da zu beginn der Behandlung das gegenteilige Extrem zur Psychose und von daher kann man sich selbst so kaum akzeptieren, weil das auch mit großen Einschränkungen durch die Medikamente verbunden ist. Gerade die Negativsymptome der Erkrankung schränken einen da ein, was Teils von den Medikamenten noch begünstigt wird.
Positivsymptome wie Halluzinationen sind dagegen mit Neuroleptika sehr gut behandelbar, Negativsymptome sind im Grunde die einschränkenden Symptome wie Konzentrationsstörungen.

Es wäre vielleicht gut wenn du ihr da Mut machst, dass sich ihre Situation mit der Zeit wieder bessern und normalisieren wird, aber sie das erstmal so annehmen muss als gesundheitliche Einschränkung wo man eben erstmal auf diese Medikamente angewiesen ist, was später und im Verlauf der Klinikaufenthalts dann normal auf eine geringere Erhaltungsdosis reduziert wird. Das wird meistens erst reduziert wenn man die notwendige Krankheitseinsicht hat, damit man diese Medikamente dann auch freiwillig auf offener Station einnimmt. Das kann also 6-8 Wochen dauern bis man dann ganz nach Hause kann.

In der Situation kannst du erstmal wenig machen und solltest schauen wo du ihr helfen kannst. Das mit dem Hund hört sich nach einen Wahn an, wenn sie da so fordernd ist, es ist ja auch ein sehr schlechter Zeitpunkt dafür. Wäre die Frage wie sie darauf kommt? Ein Hund bedeutet ja auch Verantwortung zu tragen, vielleicht solltest du das ihr auf dieser Art erklären, das sie erstmal schauen muss wie sie mit ihrer Erkrankung umgehen kann bevor sie über die Anschaffung eines Hundes nachdenkt. Sie muss da vermutlich erstmal sehen wo sie selbst bleibt und ob ein Hund überhaupt das richtige für sie ist. Vielleicht glaubt sie ja das der Hund ihr therapeutisch helfen kann und ist deshalb so fordernd.
Wenn das eine Schwierigkeit darstellt und ihr glaubt, dass es von ihr eine krankhafte unüberlegte Forderung darstellt, dann wäre es vielleicht gut wenn ihr die Situation mit einem Psychiater in der Klinik besprecht ob ein Hund in der jetzigen Situation das Richtige für sie ist, meist nehmen Betroffene da eher einen Expertenrat an, von daher würde sich vielleicht so die Situation etwas entschärfen.

Falls das mit den Medikamenten auch später nach der Klinik unangenehm ist, findest du hier im Forum auch eine Medikamenteempfehlung von mir, welche ihr eventuell später etwas weiterhilft. Das wären aber mehr so meine Erfahrungswerte als selbst Betroffener welche ich da gerne weitergebe. Letztendlich kann das mit den Medikamenten ja auch eine individuelle Sache sein, was auch mit Verlauf und Diagnose zu tun hat, aber es ist zumindest gut zu wissen das es solch eine gut verträgliche Möglichkeit gibt.

 
Danke für Eure Antworten!

Hat mir schon sehr geholfen.

Heute hat sich wohl gezeigt, dass sie noch dort bleibt. Täglich ist sie der Meinung der Richter kommt und dann wird sie entlassen.

Sie weiß, dass ich den Notruf gerufen habe. Bin deswegen natürlich schuld, dass sie nun da ist und nicht nach Hause darf (nach ihrer Meinung).

Zum Thema Hund: Wir hatten mal einen. Da waren wir 7 und 5 Jahre alt. Unser Vater hatte den angeschafft. Dieser hatte bzw hat selbst seit damals psychische Probleme, war aggressiv, hat uns bedroht...

Unsere Eltern trennten sich, die Mama musste wieder arbeiten und Zeit für einen Hund war dann nicht. So suchte sie dann für den Hund ein neues zuhause.

Meine Schwester und ich haben beide eine Posttraumatische Belastungsstörung.

Sie scheint jetzt viele Dinge von früher zu erinnern und diese werden mit Wahngedanken vermischt? So meint sie zur Zeit der Verlust des Hundes damals würde für sie ein Trauma dastellen und deswegen brauch sie jetzt unbedingt einen.

Werde auf jeden Fall sehen, dass ich mit einem Arzt sprechen kann.
 
Lustig wie wenig auf die eigentliche Diagnose, Drogen eingegangen wird, gut dass den Ärzten in dieser Hinsicht null Vertrauen entgegengebracht wird
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Also gibt es hier nichts für mich zu tun.

Hoffe Ihr auch Ihr findet die richtigen Medis die Sie wiedermal klar werden lassen!
 
Damit will ich sagen, dass drogeninduzierte Psychosen eine Art allerwelts Diagnose von Gott und Glaubenslosen Ärzten darstellt mit der Sie sich übernatürliche Stimmen durch Hirndefekte erklären wollen... ohne jegliche Berücksichtigung der Seelischen oder sonstigen Lebensumstände glaube ich nichtmal annähernd an diese Diagnose. Da die Themenerstellerin der Sache ohnehin keine Bedeutung beimisst, wird Sie und Ihre Schwester schon Ihren Weg machen und für mich gibt es an dieser Stelle nichts zu tun.

Und obwohl ich weiterhin nicht das geringste von Medikamenten als Dauerlösung zur Behandlung schizophrener Zustände halte, hoffe ich Sie findet ein Medikament das Ihr hilft mal wieder klar zu sehen, Abstand zu nehmen und dann ohne den Sch...s gestärkt und besser als je zuvor aus der Sache rauszukommen.

Hoffe das war nun verständlich
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Hey @Maja bei mir ist auch grade ein schlimmer Umbruch und ich weiß nicht wie es weiter gehen wird. Wie sieht deine Schwester denn aus?
 
Guten Abend an alle,

seit ein paar Tagen hat meine Schwester wieder Symptome. Davor war gut ein Jahr lang alles so als wäre nie etwas gewesen.
Akut suche ich um Rat wie ich mich am besten verhalte. Habe in Gesprächen versucht ihr deutlich zu machen, dass ich für sie da bin. Beim letzten Mal hatte das ganze ja starke negative Folgen. Sie hat ihre Arbeitsstelle verloren, wurde mehrfach angezeigt.
Was natürlich für sie sehr belastend war. Das könnten wir zum Glück alles klären.
Natürlich möchte ich alles tun, um diese Folgen abzuwenden. Oder vielleicht ist mir das in dieser Situation auch gar nicht möglich?
Sie meinte sie möchte in Ruhe gelassen werden, um die aktuelle Situation zu verarbeiten.
Also lasse ich sie in Ruhe. Dennoch weiß ich und spüre ich, dass das Gefühl der Sorge in den nächsten Stunden, Tagen steigen und steigen wird.
Aber ein "Kontrollbesuch" sollte ich mir wohl besser verkneifen? (Sie wohnt über mir)
Da es in der Vergangenheit Suizidversuche gab, habe ich Angst sie könnte sich etwas antun. Diese Vorstellung schmerzt so sehr.
Aktuell gibt es dafür keine Anzeichen. Höre aber immer weniger von ihr. Da kommt der Gedanke auf: "Was wenn es drastisch schlechter wird?"
Sie hat null Krankheitseinsicht, sodass ich mir unsicher bin wie ich am besten vorgehe. Natürlich muss Hilfe her, aber die Frage ist wie. Sie wird ja höchstwahrscheinlich misstrauisch/abweisend sein, wenn ich sie zu einem Arztbesuch, Klinkeinweisung überrede und dann verlernt sie wahrscheinlich das Vertrauen zu mir. Ihr Freund meinte nach ihren Schilderungen nur, dass er sich große Sorgen macht und das Gefühl hat, dass sie wieder wahnhaft ist (die beiden wohnen nicht zusammen). Natürlich führte das dazu, dass sie ihm nicht mehr vertraut. Sie wirkte vorhin sehr traurig und enttäuscht.


Ich versuche stark zu sein, nur dann ist die Verzweiflung so stark, dass ich es kaum ertrage.
 
Falls das mit den Medikamenten auch später nach der Klinik unangenehm ist, findest du hier im Forum auch eine Medikamenteempfehlung von mir, welche ihr eventuell später etwas weiterhilft. Das wären aber mehr so meine Erfahrungswerte als selbst Betroffener welche ich da gerne weitergebe. Letztendlich kann das mit den Medikamenten ja auch eine individuelle Sache sein, was auch mit Verlauf und Diagnose zu tun hat, aber es ist zumindest gut zu wissen das es solch eine gut verträgliche Möglichkeit gibt.
Auch wenn das die Weltformel wäre: deine Empfehlungen werden nie zu dem führen was Du dir wünschst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend an alle,

seit ein paar Tagen hat meine Schwester wieder Symptome. Davor war gut ein Jahr lang alles so als wäre nie etwas gewesen.
Akut suche ich um Rat wie ich mich am besten verhalte. Habe in Gesprächen versucht ihr deutlich zu machen, dass ich für sie da bin. Beim letzten Mal hatte das ganze ja starke negative Folgen. Sie hat ihre Arbeitsstelle verloren, wurde mehrfach angezeigt.
Was natürlich für sie sehr belastend war. Das könnten wir zum Glück alles klären.
Natürlich möchte ich alles tun, um diese Folgen abzuwenden. Oder vielleicht ist mir das in dieser Situation auch gar nicht möglich?
Sie meinte sie möchte in Ruhe gelassen werden, um die aktuelle Situation zu verarbeiten.
Also lasse ich sie in Ruhe. Dennoch weiß ich und spüre ich, dass das Gefühl der Sorge in den nächsten Stunden, Tagen steigen und steigen wird.
Aber ein "Kontrollbesuch" sollte ich mir wohl besser verkneifen? (Sie wohnt über mir)
Da es in der Vergangenheit Suizidversuche gab, habe ich Angst sie könnte sich etwas antun. Diese Vorstellung schmerzt so sehr.
Aktuell gibt es dafür keine Anzeichen. Höre aber immer weniger von ihr. Da kommt der Gedanke auf: "Was wenn es drastisch schlechter wird?"
Sie hat null Krankheitseinsicht, sodass ich mir unsicher bin wie ich am besten vorgehe. Natürlich muss Hilfe her, aber die Frage ist wie. Sie wird ja höchstwahrscheinlich misstrauisch/abweisend sein, wenn ich sie zu einem Arztbesuch, Klinkeinweisung überrede und dann verlernt sie wahrscheinlich das Vertrauen zu mir. Ihr Freund meinte nach ihren Schilderungen nur, dass er sich große Sorgen macht und das Gefühl hat, dass sie wieder wahnhaft ist (die beiden wohnen nicht zusammen). Natürlich führte das dazu, dass sie ihm nicht mehr vertraut. Sie wirkte vorhin sehr traurig und enttäuscht.


Ich versuche stark zu sein, nur dann ist die Verzweiflung so stark, dass ich es kaum ertrage.
Hallo!

Erstmal klasse dass du für deine Schwester da bist und eine Lösung für sie erfragst. Du bist ein wirklich starker Mensch.

Sei weiterhin für sie da, damit weiß sie, dass sie nicht völlig alleine ist.

Allerdings musst du auch auf dich aufpassen und das du nicht noch ein Burnout bekommst bei der Sache.

Leider kann ich dir keinen anderen Rat geben als folgenden.

Als ich psychotisch war wollte ich auch nicht zum Arzt gehen und auch keine Medikamente nehmen.

Nachdem ich mit meinem Vater telefoniert hatte und ihn wieder mit meinem Verfolgungswahn beschäftigte äußerte ich, dass das alles für mich keinen Sinn mehr mache.

So verzweifelt er war, er konnte es mir nie recht machen. Und er hatte keine Chance auf mich einzuwirken und mir zu helfen.

Plötzlich stand die Polizei und der Krankenwagen vor meiner Türe und baten mich mitzukommen, weil mein Vater sich sorgen mache, dass ich mir was antue.

Zuerst war ich sauer auf ihn und versuchte auf die Beamten und Pfleger einzureden, dass das nicht nötig sei. Sie überzeugten mich dann mit ins Krankenhaus zu gehen und mit dem Arzt zu sprechen.

Kurzum ich wurde dann in eine Psychatrie eingewiesen durch den dortigen Arzt.

Ich war einen Monat lang sauer auf meinen Vater und wollte ihn nicht sehen.

In der Pychatrie wurde ich gezwungen Medikamente zu nehmen und nach einem Monat wurde es besser. Ich bekam die Höchstdosis Xeplion 150mg als Injektion.

Als der Wahn aufhörte verschwand meine Wut auf meinen Vater und jetzt bin ich ihm sogar dankbar.

Es ist vielleicht etwas sarkastisch wenn ich sage, dass du gute Chancen hast sie in eine geschlossene Psychatrie zu bekommen. Dort solltest du auch mit dem behandelnden Arzt und den Pflegern sprechen und erzählen was du dir für Sorgen machst. Da sie bereits Suizidversuche hinter sich gebracht hat, sollten sie dir glauben. Wurden die Suizidversuche von einem Arzt aufgenommen bzw. Kam deine Schwester dann in die Psychatrie?

Eine weitere Möglichkeit ist das beantragen eines Betreuers beim zuständigen Landratsamt oder bei eurem Amtsgericht. Einer der für die Gesundheitsfürsorge deiner Schwester da sein soll. Aber das wird nicht so einfach wenn sie das nicht einsieht.

Sei stark in jedem Fall und sag ihr dass du dir große Sorgen um sie machst und sie lieb hast.

Du wirst vielleicht nicht drumherum kommen sie einweisen zu lassen.
 
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Auch wenn das die Weltformel wäre: deine Empfehlungen werden nie zu dem führen was Du dir wünschst.
Wohin glaubst du, dass es führt? Wenn es hilft, dann sollte es doch jedem angeboten werden, also mit in die Leitlinien aufgenommen.
Meiner Meinung nach ändert es schon grundsätzlich etwas, warten wir es mal ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Optimistisches Szenario, da es ja sehr gut hilft und schon einen Unterschied zu den Standardtherapien macht.
 
Meinst Du nicht, dass anderen deine Idee anderen irgendwie durchgängig als abgehoben vorkommt ?
Durchaus. Aber in der Wissenschaft zählen ja Fakten und es lässt sich sicher per Studien nachweisen, dass diese Medikamente-Empfehlung anderen Therapien überlegen ist.
Ich denke gerade wenn so eine Psychose austherapiert wird, dann macht so eine schonendere Behandlung Sinn. Zu Beginn kann es schon sein, dass man Stärkeres und mehr braucht, aber langfristig ist meine Empfehlung schon besser und Ideal. Da kann man dann auch selbst festlegen, wie weit man sich in das psychotische Denken begibt und dann mit der Intervalltherapie gegensteuern.
Meiner Meinung nach braucht man eben schon ein Gefühl für die eigenen Symptome und etwas Zeit mit der Erkrankung, also damit man aus dem gröbsten Wahn und so draußen ist, wenn man da seine Symptome kennt und weiß auch so wie man psychologisch gegensteuert oder wann man Neuroleptika braucht, dann ist die Empfehlung echt ideal.
Die Antidepressiva stabilisieren durch die Noradrenalinwirkung die Stimmung, sodass man weniger reizbar ist und eine gewisse innere Ruhe hat. Die Dopaminwirkung des Bupropion reduziert die Negativsymptome deutlich, was auch insgesamt zu einem besseren Verlauf der Psychose führt.
Das Citalopram soll die Serotoninwirkung ergänzen und dämpft die Libido etwas.
Nachteilig können diese Antidepressiva im Akutfall sein, da Serotonin eher ein Gleichgültigkeitsgefühl macht, also die Wertung einschränkt, sodass man Dinge über oder unterbewertet.(zumindet im Akutfall)
Die Dopamin und Noradrenlalinwirkung des Bupropion wirkt auch, nur wenn man halbwegs stabil ist, ansonsten kommen auch Stimmungsschwankungen, Wut, Ängste etc. durch.
Von daher eben auch ergänzend die Intervalltherapie des Aripiprazols(Neuroleptikum), damit man einen gewissen antipsychotischen Schutz hat und die Antidepressiva in dem Rahmen wirken können, wie es gewünscht ist.
Meiner Meinung @Johann Hölzel kann die Psychiatrie davon viel lernen und es ist sicher auch bei anderen psychischen Erkrankungen interessant, weil man dann diese Behandlungen auch überdenken würde.
 
Ich wäre eher für eine Eilzulassung dieser Therapieempfehlung. Eine Studie dauert ewig, bis die Ergebnisse da sind, können einige Jahre vergehen.
Da es ja erprobte Medikamente sind, könnte man das also schneller in der Praxis umsetzen, wobei man eben das Risiko von Nebenwirkungen und so etwas abschätzen sollte, bzw. sich da entsprechend einlesen. Ich hab da ja auch einiges dazu geschrieben, worauf man achten sollte.
 
Also du neigst wirklich etwas zum Übertreiben. Wie gesagt, im Akutfall muss man bei den Antidepressiva etwas aufpassen, aber wenn man etwas Neuroleptika gelegentlich einnimmt und nur leichte Symptomatik hat, dann klappt das mit der Empfehlung von mir schon sehr gut.
Ich hab gestern auch zwei 5mg Aripiprazoltabletten genommen, nachdem ich einige Monate ohne gewesen bin.
Mal schauen, ob es ausreicht.
 
Erstmal danke für eure Antworten und Empfehlungen.
Medikamente würde sie momentan wohl nicht nehmen.

Polizei etc. ist vor 30 Min. weg. Keine Fremd- oder Eigengefährung erkennbar heißt es. Sie war weggelaufen, rannte draußen auf der Straße rum. War so in Sorge, dass er was zustößt. Sie vor ein Auto rennt. Erzählte, dass wir um 6 alle tot sind, weil uns wer töten will. Ist nicht zu beruhigen.
Müssen die Wohnungstür abschließen und Schlüssel einbehalten damit sie nicht wegrennt. An schlafen ist nicht zu denken. Sie ist auch nicht zum schlafen zu kriegen.

Wie soll man das alles ertragen.

Morgen versuche ich sie zu einem Facharzt zu bekommen. Hausärztin konnte nichts bewirken.
 
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