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Meine Frau nach Psychose – lebt funktional, erkennt aber nichts an. Ich leide – wie damit umgehen?

Rafael_1901

New member
Hallo zusammen,


ich bin neu hier und suche dringend Austausch, Verständnis und Rat.

Meine Frau (wir sind seit über 13 Jahren verheiratet, drei Kinder) hat Anfang dieses Jahres einen psychotischen Schub durchlebt. Sie nahm ihre Medikamente (Olanzapin) eigenmächtig nicht mehr, entwickelte einen Beziehungswahn und wurde schließlich in eine Klinik eingewiesen. Seit der Entlassung lebt sie wieder zu Hause – sie wirkt ruhig, funktional, kümmert sich um die Kinder und den Haushalt. Äußerlich scheint alles normal.

Aber: Sie erkennt ihre Erkrankung nicht an, will über das Erlebte nicht sprechen, blockt jeden Versuch der Nähe ab. Zuneigung, Beziehung, Sexualität – alles ist wie abgeschaltet. Sie sagt Dinge wie: „Du hast mich verraten“, „Ich will nicht mehr“ oder „Ich brauch dich nicht.“ Gleichzeitig verlässt sie mich nicht, wir leben im selben Haus, aber die Beziehung fühlt sich einseitig und kalt an.

Ich liebe sie immer noch sehr. Ich möchte sie nicht aufgeben. Aber ich merke, wie sehr mich diese emotionale Kälte, das Getrenntsein im Alltag und ihre Uneinsichtigkeit belasten. Ich nehme selbst Quetiapin, um besser schlafen und mit dem Stress klarkommen zu können. Ich kämpfe – um meine Ehe, um meine Familie und manchmal auch um meine eigene Stabilität.

Ich frage mich:





  • Wer kennt eine ähnliche Situation?
  • Wie habt ihr gelernt, loszulassen, ohne aufzugeben?
  • Wie lange kann so eine Phase dauern?
  • Sollte ich mich zurückziehen – oder ihr zeigen, dass ich immer noch da bin?
  • Wie geht man mit dieser Ablehnung um, ohne daran zu zerbrechen?







Ich freue mich über jede ehrliche Rückmeldung, Erfahrungen oder Tipps. Ich habe das Gefühl, mit diesem Schmerz ganz allein zu sein – vielleicht finde ich hier Menschen, die verstehen, was das bedeutet.





Danke euch von Herzen!
 
Das tut mir sehr leid für dich. Du kannst höchstens versuchen sie zu ermuntern die Tabletten zu nehmen und ihre Krankheitseinsicht wecken. Dass sie über ihre Erkrankung nachdenken kann wäre gut. Mehr kannst du glaube ich nicht machen.
 
Die Situation ist schwierig. Vielleicht trägt auch das Olanzapin dazu bei, da es meiner Meinung nach so ein Gefühl der inneren Leere erzeugt, wobei da auch häufig Libido und so Dinge herabgesetzt sind. Vielleicht fühlt sie sich verraten von dir, da man als Betroffene/r von den engen Bezugspersonen Loyalität und Verständnis sich wünscht, was bei einem Rückfall schwierig sein kann.

Aripiprazol (Abilify) wäre eine gut verträgliche Alternative zum Olanzapin, wobei Aripiprazol in den kleinen Dosierungen 5-10mg keine so starke Dämpfung der Libido und Emotionen macht, was angenehmer als Olanzapin sein kann.

Längerfristig würde ich ihr unbedingt die Medikamente-Empfehlung vorschlagen, da darin das Bupropion (SNDRI Antidepressivum) ,die Negativ und kognitiven Symptome beheben kann und auch ein vorübergehendes Absetzen (Intervalltherapie) des Antipsychotikums ermöglicht. Da könntest du deiner Frau denke ich sehr helfen, da die Standardbehandlungen meist keine großen Erfolge bringen und vor allem Symptomunterdrückung.

Hatte deine Frau schonmal Aripiprazol (Abilify) probiert oder welche Medikamente hatte sie bereits. Das ist zwar auch "nur" ein Antipsychotikum, aber kann einen großen Unterschied machen. Wichtiger wäre danach die Empfehlung die man etwa gut ausdrucken (Druckversion) kann und das dann mit dem Psychiater besprechen.

Zusätzlich können auch Supplemente wie hochdosiertes Vitamin B6 und Magnesium enorm helfen, wobei man diese Dinge nach und nach probieren kann.

Je besser die Medikamenteneinstellung und je besser man sich behandelt fühlt, umso leichter kann man die Erkrankung und Behandlung annehmen. Teils ist es eine Art spirituelle Wahrnehmung, die für Betroffene sehr real ist und zum Teil können solche Ängste auch nützlich sein, wenn man in keinen krassen Akutzustand ist. Also dass es eine Erkrankung ist, unter der man leidet, das stimmt, nur wäre das Verständnis für diese psychotische Wahrnehmung wichtig, weil man das auch etwas verarbeiten kann.

Gerne helfe ich bei so einer Umstellung. Wichtig wäre dafür vom Olanzapin auf Aripiprazol testweise umzusteigen, da Aripiprazol angenehmer sein kann, dann wäre die Empfehlung wichtig, wobei dann zusätzlich Bupropion (SNDRI Antidepressivum) besonders wichtig ist und andere Antidepressiva dazu kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Rafael_1901 hast du sie in die Psychiatrie eingewiesen? Oder hast du kein Verständnis dafür dass sie ihre Medikamente abgesetzt hat?

Falls ja, dann weißt du warum sie wütend auf dich ist.

Wenn es die erste Psychose war, dann ist die Wut und das Unverständnis noch am größten.
Hier der Grund für ihren Ärger:
Die Medikamente verhindern zwar Positivsymptome (Halluzinationen), allerdings haben Sie teilweise so starke Nebenwirkungen dass man gefühlt wie ein gehirnamputierter Zombie durch die Gegend läuft. Für Außenstehende scheinen die Medikamente zwar zu wirken, das heißt die Betroffenen halluzinieren nicht mehr und verhalten sich scheinbar "normal".

Allerdings haben die aktuellen verfügbaren Medikamente kurzfristig und langfristig für die Betroffenen starke Nebenwirkungen die man von außen nicht direkt erkennen kann, einige davon können sein:

1. Verlust der Empathiefähigkeit, Kreativität und mentalen Ausdauer
2. Verlust oder starke Einschränkung der eigenen feinmotorischen Fähigkeiten
3. Verlust oder starke Einschränkung des eigenen Körpergefühls(man fühlt sich wie ein Roboter), Gewichtszunahme
4. Schlechteres Kurzzeit und Langzeitgedächtnis
5. Antriebslosigkeit
6. langsamere oder eine starke reduzierte Regenerationsfähigkeit von den mentalen Schäden der Psychose (ähnlich wie Hangover von zu viel Alkohol nur wesentlich schlimmer und lang anhaltender (Monate bis Jahre (wenn man keine Medikamente nimmt)))
7. langfristige Abhängigkeit von den Medikamenten - eigenständiges Absetzen oder medikamentenresistenz führen zu neuer Psychose
8. Starke Einschränkung der Fähigkeit zu Sprechen, Denken, zu Arbeiten oder zu Planen


Also kein Wunder dass die meisten Erkrankten irgendwann immer die Medikamente absetzen wollen.

Was kann man stattdessen tun?
Ich zum Beispiel nehme keine Medikamente mehr (Psychoterhapie oder so kann eine alternative sein), allerdings bin ich offen Medikamente kurzfristig zu nehmen falls ich wieder in eine Psychose abstürze (ich habe notfallmedikamente immer zu hause).
 
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