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Freundschaften während der Krankheit

Sanny1990

Well-Known Member
Registriert
30 Mai 2017
Beiträge
153
Hallo liebe Forenmitglieder,

habt ihr auch durch die Schizophrenie Freunde verloren?
Meine Freunde haben ihre Familien gegründet und ich hatte in dieser Zeit leider 5 Psychosen.
So hat man sich auseinander gelebt und ich habe kaum noch Kontakt zu meinen alten Freunden.
Stattdessen habe ich durchs Internet einige Betroffene kennengelernt und habe zu diesen mehr Kontakt.
Wie sieht es bei euch aus?

Liebe Grüße

Sanny
 
Liebe Sanny,

es ist nicht ungewöhnlich, dass man sich anders verändert als die Leute ohne Psychosen. Bei meiner zweiten, sehr ausgeprägten Psychose, habe ich nicht nur meinen Arbeitsplatz, sondern auch so genannte "Freunde " verloren
 
Ich habe leider auch meinen Arbeitsplatz verloren, meinen Freund und Freunde.
Dafür bin ich im Kontakt mit Leuten, die auch krank sind. Das passt ja auch besser.
Wenn die Krankheit einen so ausfüllt, hat man leider auch kaum noch andere Themen.
Wobei ich mir da Mühe gebe, dass ich auch mal über was anderes rede.
Aber die Freunde reden auch nur noch über ihre Kinder. Jeder hat halt ein Thema, was ihn am meisten beschäftigt.
Ich glaube meine Freunde treffen dann auch eher Menschen, die auch Kinder haben und das ist ja auch ganz normal.
 
Hallo Sanny,
mein Freund hat auch Schizophrenie und ich habe ihn über ein Tageszentrum kennengelernt.

Er arbeitet in einer Werkstatt für psychisch Kranke Menschen.

Einige Freunde habe ich noch und ich bin sehr dankbar.
 
Es ist ganz normal, dass die Freundschaften verändern.

Ich merke, dass ich anspruchsvoller geworden bin. Ich brauche keine Menschen um mich herum, die ausschließlich mich als seelischen Mülleimer missbrauchen.Mal ist ja ok, aber in einer Freundschaft sollte man auch den anderen zu seinen Belangen zu Worte kommen lassen.

Solche Menschen zu finden finde ich, wird immer schwieriger. Es ist doch ein Geben und ein Nehmen, und das hat nichts mit der Krankheit zu tun.

Menschen Heuchelei dir Interesse an deiner Person vor, dabei wollen sie nur ihren Müll abladen. Das ist keine Freundschaft und ich lasse das auch nicht mehr mit mir machen und sage es auch klar heraus.


Nur um nicht alleine zu sein, halte ich keine Freundschaften, die es nicht mehr wert sind. Basta ?????
 
@Honey1988

Ich habe einen besten Freund, den ich über ein Psychoseforum kennengelernt habe. Er ist wieder relativ fit und wir verstehen uns gut. Wir haben durch die Krankheit ein ähnliches Leben.

@FreierKopf

Ich habe eine Freundin, die ich treffen wollte und sie hat mir genau nur einen Tag gesagt an dem sie kann und da konnte ich leider nicht. Dann hat sie auch gar keine Alternative vorgeschlagen und ich habe mich einfach nicht mehr gemeldet. Ihr sind wohl andere Dinge wichtiger. Das ist traurig, dass sie nur einen Tag Zeit hat. Es gibt doch auch Wochenenden, aber da hat sie ganz einfach was Besseres zu tun und das ist echt traurig. Das sind dann keine richtigen Freunde mehr. Sie hätte ja auch anbieten können wenigstens mal zu telefonieren oder so. Aber der Kontakt ist nur noch sporadisch leider. Es ist echt traurig, wie man sich auseinander gelebt hat durch die Psychose. Die anderen haben nur Arbeit, Mann und Kinder im Kopf. Viel mehr Platz ist da nicht. Das waren meine Freunde und sind halt nur noch Bekannte.
 
Es ist doch toll dass du einen guten Freund über ein Forum gefunden hast. Das freut mich! Deine Freundin hat wohl andere Prioritäten
 
Ja, ich habe zum Glück echt einen guten Freund gefunden. Es ist halt grundsätzlich nicht immer so einfach mit den Leuten. Aber die Gesunden haben echt andere Prioritäten. Die können sich auch nicht vorstellen, wie wichtig eigentlich dieser Kontakt für mich ist. Die haben halt viel mit Leuten zu tun durch ihre Arbeit schon alleine. Ich bin leider durch die Krankheit ziemlich alleine. Ich habe aber meine Familie und ein paar gute Freunde. Aber so wie früher, dass ich sehr integriert war, bin ich nicht mehr.
 
Ja, ich habe damals meinen Freunden von meiner Schizophrenie erzählt, aber irgendwie bereue ich das mittlerweile. Die Ärztin in der Klinik hat mir auch davon abgeraten die Diagnose in der Gesellschaft zu nennen, weil doch viele Vorurteile herrschen.
 
Ich habe das Gefühl, dass meine ehemaligen Freunde sich halt lieber mit schöneren Themen als mit meiner Krankheit beschäftigen wollen. Außer bei einem guten Freund, der hört sich auch etwas über meine Krankheit an. Aber die meisten wollen wohl eher Spaß und angenehme Geschichten hören. Zumal ich aber auch gar nicht so viel rumjammere, aber schönreden kann ich es halt auch nicht. Ein schwieriges Thema.
 
Ich suche ausschließlich den Kontakt zu "gesunden" Menschen, da ich davon überzeugt bin, dass diese Antworten auf die Ursache und genauen Umstände der positiv-Symptomatik haben. Warum soll ich mich auf Menschen konzentrieren, welche auf der Suche irreperabel beschädigt worden sind und auch keine Lösung haben? Das würde mit Aufgeben gleichkommen - Ich suche zu diesem Zeitpunkt keine Freunde bzw. Ich sehe das Verständnis des objektiven Bezuges der positiv-symp. als Vorraussetzung an um Freunde zu finden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich korrigiere , als Voraussetzung um Freunde zu finden , damit schließe ich auch die Kranken ein. Aber ohne die Info könnte ich denen auch nicht helfen und wir würden uns mit gegenseitigem Leid ohne Lösung nur weiter runterziehen gegenseitig.
 
Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Natürlich gibt es welche, die einen nur runter ziehen.
 
Ich habe zwar die meisten "behalten", leider gab es gute Freunde, welche einfach die Erkrankung nicht ernst nahmen und nicht akzeptierten das es eine schwere störung ist. Sie konnten sich nicht hineinversetzen, stattdessen hab ich immer blöde kommentare bekommen. Ich kann mit der Erkrankung nicht arbeiten, dementsprechend verdiene ich kein geld und kann nicht überall dabei sein. Dann kommen so worte wie ich soll mich nicht so anstellen und arbeiten gehen. Wenn die wüssten wie schwer das ist, mit hemmenden, müdemachenden neuroleptika arbeiten zu gehen. Das ist ja nur die spitze des eisberges. Ich mein was denken die sich? Das ich aus spaß 7 monate in der Psychiatrie war? Ich habe zu dem gedächtnisstörungen, wiederhole die selben sachen innerhalb von 5 minuten. Kann mich schlecht konzentrieren, wortfindungsstörung und mein satzbau ist gefühlt eines kindes. Ich kann mich nicht mehr richtig artikulieren.
 
Das tut mir leid, dass du viel Bullshit anhören musstest. Naja, das mit dem "Arbeiten gehen" geht bei mir grade wegen den Neuroleptika auch nicht. Ich bin morgens sehr müde, wenn ich das Abilify nehme und kann mich erst ab dem späten Nachmittag auch Dinge konzentrieren. Ich bin antriebslos und träge geworden, besonders morgens. Das ich nicht arbeiten kann, verstehen nur meine guten Freunde und dies sind zum Teil auch Menschen, die eine Depression erlitten haben.

Wenn ich den meisten meine Lebensgeschichte erzähle, sagen die, genieße dein Leben und gehe nicht arbeiten. Wenn du in Rente gehst mit 63 Jahren, dann hast du vielleicht nur noch ein paar Jährchen.

Schön ist allerdings, dass man viel mehr Geld hat, wenn man arbeiten geht. Das fehlt mir nämlich.
 
Ich habe mir auch von einer Freundin anhören müssen, dass ich doch arbeiten soll, weil es schön wäre mein eigenes Geld zu verdienen. Aber wenn man das könnte hätte man das schon längst gemacht.
 
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