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Freundschaften während der Krankheit

Vor den Psychosen hatte ich keine Freunde. Die Jungs mit denen ich rumhing waren Dummköpfe mit rassistischen Anwandlungen und elitärem Gelaber. Ich war froh dass die mir nach den Psychosen schnell die Freundschaft kündigten. Das war ein übles Pack. Aber ich wusste es damals nicht besser, weil mich jeder behandelt hat wie Dreck.

Heute, wenn ein Freund irgendwie dummes Zeug labert, nenne ich ihn einen Huso und sage ihm, er soll sein Maul halten.
Klein machen lasse ich mich nur noch von Familie, also Vater und Schwägerin. Da buckle ich aber nehme es ganz klar wahr. Es ist wie Schauspiel.

Am liebsten bin ich alleine, obwohl ich mich dann auch einsam fühle. Aber die meisten Menschen braucht kein Mensch?
 
Liebe Sanny,

es ist nicht ungewöhnlich, dass man sich anders verändert als die Leute ohne Psychosen. Bei meiner zweiten, sehr ausgeprägten Psychose, habe ich nicht nur meinen Arbeitsplatz, sondern auch so genannte "Freunde " verloren
Mein Sohn ist mit 16 krank geworden jetzt ist er 25.jetzt hat er nichts lebt bei mir. Ich gehe vollzeit arbeiten. Er steht morgens halb zehn auf duscht sich pflegt sich bad. Dann frühstücken playstation online spielen. Danach fussball oder Basketball spielen. Dann duschen Mittag essen. Dann bißchen malen lesen und fersehe
schauen. Abends Tabletten nehmen Tee trinken Abendessen. Jeden Tag das gleiche. Sagt es geht ihm gut so
 
Mein Sohn ist mit 16 krank geworden jetzt ist er 25.jetzt hat er nichts lebt bei mir. Ich gehe vollzeit arbeiten. Er steht morgens halb zehn auf duscht sich pflegt sich bad. Dann frühstücken playstation online spielen. Danach fussball oder Basketball spielen. Dann duschen Mittag essen. Dann bißchen malen lesen und fersehe
schauen. Abends Tabletten nehmen Tee trinken Abendessen. Jeden Tag das gleiche. Sagt es geht ihm gut so
Finde es komisch das er nichts will im Leben. Muss dazu sagen hört noch Stimmen ist aber ok für ihn. Nimmt clozapin
 
ich wohne bei meinen eltern, habe keine freunde. ich hatte mal eine zeitlang kontakt zu einem älteren mann, aber dann habe ich mich nicht mehr gemeldet. ich ziehe mich lieber zurück.
 
Eine Freundin ist, finde ich, für so eine Erkrankung etwas viel verlangt, da Erkrankte viele Probleme haben sollte man, das realistisch betrachten und besser auf Freundschaftsebene gute Kontakte knüpfen, wo man auch mal für Wochen oder Monate ausfallen kann, ohne dass die Beziehung darunter leidet.
 
Seitdem ich erkrankt bin kann ich nur noch über meine Krankheit reden. Ich interessiere mich für nichts mehr. Ich habe Probleme mich mit meinen Freunden ganz normal zu unterhalten. Themen die früher interessant waren sind mir egal. Zum Beispiel was er oder sie am Wochenende gemacht hat. Ich frage dann nach aus Höflichkeit aber eigentlich interessiert es mich nicht mehr. Ist wohl der Depression geschuldet. Bin auch noch nicht lange erkrankt. 1 Jahr jetzt. Ich habe nicht den Eindruck, dass ich Freunde verloren habe aber ich treffe mich kaum noch mit jemandem. Ist derzeit auch dem Umstand geschuldet dass ich in den letzten 12 Monaten davon insgesamt 7 in der Klinik war. Ich gebe mir Mühe nicht meine Freunde aus den Augen zu verlieren. Ich merke aber dass alle ihr altes Leben weiterführen und ich häng voll durch. Gehe ja auch nirgends mehr mit hin. Alkohol trinke ich auch nicht mehr seit ich die Medikamente nehme. Habe gar keine Lust darauf zu trinken. Ich treffe nur noch selten Freunde, beziehungsweise merkte ich daran wer mich auch in der Klinik besuchen wollte wer die wirklichen Freunde sind. Ich kann also wohl annehmen dass ich nunmehr noch einige Bekanntschaften hab. Meine Freunde kann ich aber an einer Hand abzählen. Die nehmen sich auch Zeit, meine Probleme anzuhören. Bei einigen ist mir auch aufgefallen, dass sie die Negativsymptomatik nicht verstehen. Die nehmen dann eine Woche später an mir würde es besser gehen. Was mich immer aufregt ist die Frage "wie geht's dir?" Da weiss ich immer gar nichts drauf zu antworten. Weils mir echt dreckig geht. Der Medikamente wegen einerseits aber auch wegen der kognitiven Einschränkungen. Ich bin froh wenn ich mich mit Leuten treffe die von sich aus viel reden. Selber spreche ich kaum noch. Ich bin froh, dass ich dieses Forum hier gefunden habe. Mich mit Betroffenen auszutauschen hilft mir über den Tag zu kommen. Ich glaube nur Menschen die auch an Schizophrenie leiden können es wirklich nachvollziehen wie es ist morgens aufzuwachen und jeder Tag ist auf ein neues zu bewältigen.
 
@Michael2023

Mir ging oder geht es echt ähnlich wie dir.
Ich hatte lange Zeit auch nur das Thema Krankheit, aber je besser es dir geht, desto mehr rückt das Thema Krankheit in den Hintergrund. Mir ging es vor einem Jahr wegen der Schizophrenie und Depression echt total dreckig, aber ich bin dann in die Klinik gegangen und wurde medikamentös noch mal komplett umgestellt und seitdem geht es mir wirklich deutlich besser und ich habe auch wieder ein paar Interessen außer der Krankheit. Ich gucke Serien, gehe spazieren und lese viele Bücher. Ich kann mich mit meinen Bekannten oder Freunden dann über die Bücher unterhalten, die ich gelesen habe. Also mittlerweile habe ich schon ein paar andere Inhalte als die Krankheit. Oft sind es aber auch gar nicht die Medikamente, warum es einem so schlecht geht,sondern es ist die Krankheit. Aber was es bei dir genau ist, kannst du bestimmt selbst am besten beurteilen oder auch dein Arzt.
Ich möchte dir Mut machen, dass alles wieder besser werden kann. Mir ging es wirklich extrem dreckig und ich kletter da so langsam wieder aus meinem Loch. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe du kannst etwas optimistisch in die Zukunft gucken.
 
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