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Freiheit, Gesundheit, Krankheit und (selbst-)Stigma

NinaSpi

Member
Ich hatte heute eine Erkenntnis. Wie ich dazu kam ist eine völlig subjektive Erfahrung aber am Ende kam ich zu folgender Thematik. Früher, vor meiner Erkrankung und also ich keinen großen Bezug zu psychischen Krankheiten hatte, waren die Worte „ Verückt“ und „bekloppt“ etwas positives. Es war eine Bezeichnung für Menschen die sich nich darum scheren was andere denken frei sind, sich nicht einschrenken lassen um humorvoll. Unkonventionell. Für mich etwas sehr gesundes. Leute die ihren Spieltrieb nicht verloren haben und denen es egal ist wie sie dabei rüberkommen. All das habe ich seit meiner Erkrankung verloren. Und Ja ich sehne mich danach. Ich erlaube es mir nicht mehr, ich traue mich nicht mehr aus angst komisch aufzufallen. Aussangst sie könnten es mit meiner Erkrankung in Verbindung bringen, die sie eigentlich nicht wissen können. Ich stigmatisieren nicht irgendwie selbst und will darin nicht erkannt werden. Mache nichts mehr was andere nicht auch machen würden. Es fängt schon bei den pillepalle Sachen an wie irgendwo stehenbleiben und eine Blume betrachten, mal die Rinde eines Baumes berühren. Ich kann nicht mal mehr entspannt mit einem Bierchen auf ner Parkbank in der Sonne sitzen ohne das Gefühl ich erscheine den Leuten wie ein assi, der irgendwelche Probleme hat, nur weil man das bei Frauen eher selten sieht. Sowas war mir früher egal. Kennt ihr sowas ? Das ich versucht euch irgendwie unauffällig zu verhalten und Sachen verbietet aus ähnlichen Gründen? Ich hab früher so viel herrlichen blödsin angestellt allein als auch mit Freunden und hab es so genossen. Es fehlt mir sehr. Ich versuche manchmal wieder so etwas zu tun, etwas unkonventionelles, Dinge die für Kinder eigentlich völlig normal sind. Spontan über eine Bank springen z.b. aber ich komme mir mittlerweile wie eine bkloppte dabei vor, und diesmal nicht im positiven Sinne. Dabei ist das eigentlich sehr gesund. Es ist traurig.
 
Es könnte sein, dass sich die Stimmung in der Gesellschaft verändert hat, oder du vom Alter oder aus deiner psychischen Gesundheitssituation heraus darüber zu viele Gedanken machst.
Ich glaube ja an Gedankenausbreitung und so Dinge, die in der Psychose als Schwachsinn und Erkrankungssymptome abgetan werden, von daher glaube ich, dass es auch so etwas wie Gefühlsübertragung gibt und vieles auch wie uns andere wahrnehmen von uns selbst ausgeht.

Das mit dem Bierchen auf der Parkbank könnte wirklich dem gesellschaftlichen Wandeln geschuldet sein, da mein Eindruck ist, dass weniger getrunken wird.
Kann mich irren, man lebt irgendwo ja auch nur in einer Blase.
Das mit spontan über eine Bank springen dazu fehlt mir persönlich gerade die Fitness, wo ich aber gern drauf zurückkommen würde.
Ist glaube ich häufig so, dass sich Trends und Mentalitäten auch mit uns selbst verändern, womöglich merken die Leute auch ohne sich sicher zu sein, wenn mit uns Betroffenen etwas anders ist und wir Erkrankte merken im Wahn diese unterbewussten, vielleicht von einem gemeinsamen kollektiven Unterbewusstsein gesteuerten Vorgänge Anderer bewusster. Mag bescheuert klingen, aber kann zig Gründe haben warum sich etwa Arbeitskollegen komisch benehmen, das können auch Gerüchte von Außen sein, die irgendwie ins Unternehmen dringen, also ich im ländlichen Raum kenne eben das so, dass Geschichten und Gerüchte sich schnell Verbreiten und bei uns Betroffenen das wie bei einem bunten Hund ist. Auch wenn dein innerer Drang zur Kindlichkeit oder so da ist, vielleicht sind das auch schon leichte Symptome falls du Medikamente oder so reduziert oder abgesetzt hast?
Solche Reize etwas eher Unangemessenes zu tun kenne ich von der Psychose, bzw. das andere Wind von der Erkrankung bekommen haben, bzw. dem Gefühl, dass man jetzt gewisse unsichtbare Grenzen überschreitet.
Also bitte auch deine Medikamente in so einem Fall im Blick haben, ob diese Veränderungen von der Erkrankung oder so herkommen? Psychose tritt ja in Schüben auf und die Botschaft dieser Eindrücke klingt ja auch richtig, da dieses Spießbürgerliche auch irgendwie blöd ist und kein Dauerzustand. Zumindest würde ich als Betroffener weniger versuchen aufzufallen, da man sich dann vermutlich erst recht verhaspelt, wenn schon so ein Gefühl vorhanden ist.
 
Vielleicht bist du jetzt normal und realistisch, denn über eine Bank zu springen ist zu viel des Guten und kommt nicht gut an.
 
ich wüsste nicht was was das mit realistisch sein zu tun hat ob man über ne Bank springt oder nicht. Kann man doch machen! Ist körperliche ertüchtigung im freigeben Feld. Zu viel des Guten finde ich das nicht. Wär das n Sportgerät würde das keinen jucken aber so außerhalb der abgesteckten normativen bewegt sich halt kaum einer mehr, auch wenn wenn eigentlich so viel machen kann.Das zu tun hat für mich auch generell nix mit Krankheit oder Gesundheit zu tun. Und ne Maggi, seit meiner Erkrankung mache ich solche allerdings Dinge nicht mehr. Nicht andersrum, kann höchsten sein das ich anders darüber denke weil ich im Wahn gewisse Grenzen überschritten habe die ich als gesunder Mensch nicht überschritten hätte (aber darin aus ganz anderen Gründen). Realistisch war ich auch vorher. Wahrscheinlich sogar mehr. das verspielte ist kein Symptom, es ist eher wieder etwas was wieder aufkommt seid es mir besser geht. Ich war die meiste Zeit meines Leben eine recht unkonventionelle Frohnatur bis sich meine Erkrankung ankündigte. Nur mache ich mir jetzt zu viele Gedanken was andere von mir denken könnten und das hält mich davon ab. Das hat mich früher nicht gejuckt. Meine Freunde waren da ähnlich drauf, alle vermissen diese Zeit irgendwie auch wenn es bei ihnen nicht krankheitsbedingt verschwunden ist. Ich kann natürlich nicht sagen wie viel da mein Alter mit reinspielt. Ein heißblütig wilder Jungspznt bin ich nicht mehr, werd ich wohl auch nicht mehr werden. Aber das freihe ungezwungene unangepasste mindset… das konnte nicht schaden. Auch hat es für mich etwas von ausleben der eigenen Freiheit zu tun, wenn es niemanden schadet, was hält einen davon ab?
 
Es ist normal als Erwachsener nicht mehr über eine Bank zu springen als Teenager aber schon denn deine Hormone sind so zusammen gebastelt dass du so etwas tun möchtest, die Evolution hat das so vor gesehen du spielst ja auch nicht mehr mit Puppen und einer Eisenbahn. Alles zu seiner Zeit du hast die Hormone nicht mehr die dich dazu bringen so was zu machen. Du bist jetzt Erwachsen und kannst immer noch Spielen aber jetzt sind es eher Brettspiele oder Witze und Humor und so was. Hast du Mal Erwachsene gesehen die uebr eine Bank springen? Nein. Sie haben das Bedürfnis nicht mehr. So ist das Leben du kannst auf erwachsene Art verspielt sein oder möchtest du unbedingt Grenzen versetzen? Das macht man in der Pubertät. Du weißt und hast begriffen dass andere schlecht von dir denken würden wir wollen alle dazu gehören und so ein Quatsch ist peinlich irgendwann muss man erwachsen werden und das bist du jetzt du fühlst nämlich Scham und die ist gesund. Du bist also völlig normal unnormal zu sein sollte nicht dein Ziel sein du bist jetzt alt genug. Kein erwachsener findet so etwas toll die Leute werden dich meiden. Ein bisschen mehr Eleganz und Würde.
 
Um meine „tatsächliche“ würde zu waren, nach diesem frustriertenden Beitrag mit ich grad mal wie zu Bank im Innenhof. 😉 negativmotivation ist auch ne Motivation. Fazit kann man machen. Ein richtiger Sprung ist es allerdings nicht geworden weil überall Eicheln lagen und ich keine Schuhe anhatte. Man darf Quatsch machen bis ins hohe Alter, mir fällt sowas in der Regel nur positiv auf. Und da bin ich auch nicht die einzige. Wirklich Realistisch betrachtet sehen das die Leute das sehr unterschiedlich. Und jetzt auf Grund mit meiner innerlichen Unsicherheit in nur halbüberzeugeugung ein Zitat von damals: „ mit solchen Leuten die die über sowas schlecht denken sollte und will ich eh nix zu tun haben“ ich kann ja mal beobachten, ob ich da was zu hören bekomme. Ich mein ich hab sowas zwar lange nicht mehr gemacht, aber aus meiner ehrfahrung sind die Leute da eigentlich mitdestens recht entspannt was sowas angeht, wenn ich mich so erinner. Ich find den Gedanken ziemlich traurig das ausleben in Sinne von Spaß haben nur noch auf Brettspiele zu reduzieren. ( grob gesagt) Nix gegen Brettspiele natürlich, ich mag Brettspiele. Hm. Ich glaub ich mach mir mal ne Liste an Sachen die ich mal wieder machen will und guck wie sich das so anfühlt. Was und ob sich überhaupt irgendwas in den Köpfen der Leute Abspiel im Angesicht solcher Sachen kann man eh nicht wissen, daher lohnt sich eh nicht sich auch nur zu versuchen sich daran zu orientieren. Woran überhaupt? Sachen die man sich im eigenen Kopf darüber zusammenbraut, und was in den Köpfen anderer angeblich vorgeht. War schon immer so, wird auch immer so sein. Letztlich kriegt man da unterschiedliches Feedback. Ob es in meinem Alter anders ist, lohnt sich auszuprobieren, wer nicht wagt der nicht gewinnt.😂
 
klar ist auch mein Interesse an solchen Dingen weniger geworden, aber solange es noch da ist und mein Körper noch agil genug? Ist ja nich so das ich mit Gehstock rumlaufe.
 
Ich verstehe dich @NinaSpi . Ein Bier auf der Parkbank sollte kein Problem sein und auch ein Sprung über eine Bank sollte wenn man es sportlich hinbekommt kein Grund sein sich schämen zu müssen. Dieses Spießbürgertum würde mir auch stören und auf dem Geist gehen, selbst wenn es Situationen gibt wo es lächerlich erscheint oder man etwa vor Kindern kein Saufgelage veranstallten sollte. Bei einem Bier sehe ich da kein Problem.

Womöglich bist du da einfach sensibel, nur in so einen Fall sehe ich kein Problem. Wenn du aber auf der Arbeit Angst hast, dass deine Erkrankung oder so auffliegen könnte, dann wäre ich auch vorsichtig, da Gesunde damit teils kaum umgehen können. Wenn wirklich ein Outing bei so einer Erkrankung nötig ist oder die Kollegen Wind bekommen, dann sollte man das mit dem Chef also Vorgesetzten bereden, weil so etwas und dieses Gefühl da einen Fehler zu machen schon real sein kann.
In der Gesellschaft ist es 50:50 , ein Soziologe der früher mitgeschrieben hat, meinte mal das etwa 50% der Bevölkerung gegen Schizophrene sind, also das so halb/halb ist. Man sollte da also aufpassen, wen man von seiner Diagnose etwas sagt.
 
Ich wollte Spiel und Spaß nicht auf Brettspiele reduzieren. Man kann auch anders spielerisch sein das geht zum Beispiel auch über Humor oder Auflockerung einer Situation. Man sollte aber halt aufpassen nicht crazy aus dem Rahmen zu fallen, ab einem bestimmten Punkt kann es abstoßend und Ekel erregend auf Menschen wirken. wer will bitte abstoßend wirken? Wenn man es unbedingt erleben will kann man es ja auch alleine machen wenn keiner zuschaut. Wozu braucht man Leute die das sehen? Das Wort Spießbürgertum würde ich auch weglassen so was gibt es nicht mehr. Schaut euch allein im Internet an wie abartig sich Menschen für Klicks selbst erniedrigen. Man sollte schon Klasse bewahren ich für mich möchte das. Mit dieser Diagnose muss man sowieso aufpassen weil man schnell abrutschen kann. Ich habe schon einmal einen Mann mit Rose im Mund am Bahnhof gesehen der auf dem Boden saß seine Hose war ihm zu groß und man könnte seine Poritze sehen als er aufstand ist sie ihm runter gerutscht. die Polizei war auch da gewesen er sagte zu Ihnen "Jesus ist da, ich sehe Jesus" und zeigte den Polizisten mit dem Finger in eine Richtung. Einfach nur knall Psychotisch und es war ein erbärmlicher Anblick. Was diese Krankheit aus einem machen kann ist traurig. Alles was aus dem Rahmen fällt da muss man aufpassen mit der Diagnose. Über die Bank springende lachende Nichtkinder und Nichtteenager können niederschwellig auch diese Kategorie gehören in die der Mann mit Rose im Mund war. Das war so erbärmlich sorry und einfach nur traurig was diese Krankheit mit einem machen kann. Also denk nicht zu viel nach du bist gerade auf dem richtigen Weg und denkst darüber nach dass andere nicht schlecht von dir denken sollen. Lebe deine kindliche Seite Zuhause aus mit malen und basteln sei einfach würdevoll und verhalte dich gesund.
 
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