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Zwei Fragen

Blue Eye's

Active member
Ich hätte zwei Fragen.
Die erste: habt ihr etwas in der psychose getan das ihr im Nachhinein bereut und es nicht mehr aus dem Kopf bekommt? Wie z.b. Nachrichten an jemanden schreiben.

Zweite Frage: hat jemand Erfahrung mit Zwangsgedanken. Damit meine ich wenn ihr unter unerklärten Gründen ständig über das selbe nachdenken " müsst " ?
 
Was ich am meisten bereue ist dass ich Menschen geschlagen habe. Sie waren ja völlig unschuldig und ich habe sie sicher sehr erschrocken.
Zwangsgedanken habe ich dies bezüglich schon. Ich frage mich dann innerlich ob es gut wäre jemanden zu schlagen, oder ob man das auch anders lösen kann. Wahrscheinlich kommt so etwas aus dem Stress weil es eben wirklich passiert ist.
 
Beides ja.
Am meisten tut mir leid, dass ich meine Kinder nicht mehr selber betreuen konnte.
Und all das, was sie wegen meiner Erkrankung mitmachen mussten.

Darum drehen sich auch meine Zwangsgedanken.
Hab aber auch andere, die möchte ich aber hier nicht preisgeben...
 
Das Gehirn ist ja im Ausnahme Zustand und mann macht schon Blödsinn. Ich glaube Außenstehende verstehen das nicht.
Ich habe halt Nachrichten geschrieben, die ich sehr bereue.
 
Ich hab im Wahnsinn ein Auto aus dem Verkehr gewunken, bin auf die Motorhaube gesprungen und hab die Windschutzscheibe eingetreten. Das war im Mai 2014. So etwas würde ich natürlich nicht noch einmal machen. :)
Aber es belastet mich heute nicht mehr.
 
Ich habe mich vor ca 20 Jahren so richtig daneben benommen- meinem AG gegenüber. War einen ( wahrscheinlich) Drogeninduzierte Psychose.
Und letztes Jahr habe ich meinen jetzigen Chef vor Zeugen beschimpft und beleidigt.
Definitiv keine Glanzleistung...
 
1. Ja, während der 2. Psychose habe ich auch Mails geschrieben. Heute belastet mich das nicht mehr besonders, weil mir klar ist, dass ich damals im Ausnahmezustand war. Bei meiner dritten Psychose hatte ich sogar ein Kontaktverbot durchgesetzt. Der Arbeitgeber hat sich aber nicht daran gehalten – dadurch sind die Mails dann eben wieder rausgegangen....Tja....

2. Ja, ich kenne das – nach der Psychose ging das wochenlang so. Es wird aber mit der Zeit besser. Das war für mich immer das Anstrengendste daran.
 
Aus Versehen hat meine Nachbarin mal was aus meinem Fenster abbekommen, was ich rausgeworfen habe. Ich habe tatsächlich niemanden gesehen und nicht bemerkt dass sie genau unter meinem Fenster stand. Ich möchte nicht ins Detail gehen aber es war nix gefährliches und kein Abfall oder so. Sie klingelte bei mir und ich dachte es wären die anderen Fußgänger, die sich darüber total aufgeregt haben und schmiss den Rest aus meiner Wohnungstür diesmal. Es war aber meine Nachbarin und sie war furchtbar erschrocken. Ich machte die Tür direkt zu, wie auch das Fenster vorher. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und das übliche: mal zu klingeln und nach Zucker oder ein Ei fragen und an sich hatten wir ein sehr freundliches Nachbarschaftsverhältnis zueinander.
Als ich dann in der Psychiatrie war und der Psychologin davon erzählte, dass es mir total leid tut und peinlich ist, schlug die Psychologin mir vor, dass ich mich bei ihr entschuldige. Das fand ich eine gute Idee, rief sie an und entschuldigte mich. Ich erzählte auch, dass ich jetzt in psychiatrischer Behandlung bin. Sie war total glücklich darüber als ich wieder zu Hause war, nahm sie mich in den Arm und verzieh mir völlig. Das war auch ein erster Schritt, über die Psychose zu sprechen und dazu zu stehen. Seitdem ist alles sogar noch ein wenig enger zwischen uns und ich habe im Frühling, als sich wieder eine kurze Psychose angebahnt hat, bei ihr geklingelt und ihr erzählen können, dass ich mich nicht gut fühle. Ich habe mich dann unmittelbar selbst eingewiesen und das Nachbarschaftsverhältnis ist nach wie vor sehr gut.
Die Entschuldigung war befreiend für uns beide und ein Schritt, in welcher das Vertrauen gewachsen ist.
Kann ich nur empfehlen, wenn ihr eine Person mögt.

Ansonsten habe ich auch Nachrichten rausgepfeffert und da nie eine Antwort darauf kam, ist es mir im Nachhinein auch egal. Vielleicht hätte ich mich dann auch auf eine Entschuldigung vorbereiten können oder zumindest meinen Zustand erklären können. Meist sind die Nachrichten auch aus Lachkicks entstanden, wobei ich mich (mit meinen Stimmen) kaputt gelacht habe. Hattet ihr während eurer Psychosen auch Lachflashs? Da nie eine Antwort zurück kam oder ich die Personen jemals wiedergesehen habe, ist es mir auch egal. Mit der Zeit sind die Erinnerungen und die Gemeinsamkeiten, die sich ergebenen haben, dass ich Nachrichten schreiben musste auch verblasst und ist wie erwähnt völlig egal, da es ein Monolog geblieben ist.
 
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Aus Versehen hat meine Nachbarin mal was aus meinem Fenster abbekommen, was ich rausgeworfen habe. Ich habe tatsächlich niemanden gesehen und nicht bemerkt dass sie genau unter meinem Fenster stand. Ich möchte nicht ins Detail gehen aber es war nix gefährliches und kein Abfall oder so. Sie klingelte bei mir und ich dachte es wären die anderen Fußgänger, die sich darüber total aufgeregt haben und schmiss den Rest aus meiner Wohnungstür diesmal. Es war aber meine Nachbarin und sie war furchtbar erschrocken. Ich machte die Tür direkt zu, wie auch das Fenster vorher. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und das übliche: mal zu klingeln und nach Zucker oder ein Ei fragen und an sich hatten wir ein sehr freundliches Nachbarschaftsverhältnis zueinander.
Als ich dann in der Psychiatrie war und der Psychologin davon erzählte, dass es mir total leid tut und peinlich ist, schlug die Psychologin mir vor, dass ich mich bei ihr entschuldige. Das fand ich eine gute Idee, rief sie an und entschuldigte mich. Ich erzählte auch, dass ich jetzt in psychiatrischer Behandlung bin. Sie war total glücklich darüber als ich wieder zu Hause war, nahm sie mich in den Arm und verzieh mir völlig. Das war auch ein erster Schritt, über die Psychose zu sprechen und dazu zu stehen. Seitdem ist alles sogar noch ein wenig enger zwischen uns und ich habe im Frühling, als sich wieder eine kurze Psychose angebahnt hat, bei ihr geklingelt und ihr erzählen können, dass ich mich nicht gut fühle. Ich habe mich dann unmittelbar selbst eingewiesen und das Nachbarschaftsverhältnis ist nach wie vor sehr gut.
Die Entschuldigung war befreiend für uns beide und ein Schritt, in welcher das Vertrauen gewachsen ist.
Kann ich nur empfehlen, wenn ihr eine Person mögt.

Ansonsten habe ich auch Nachrichten rausgepfeffert und da nie eine Antwort darauf kam, ist es mir im Nachhinein auch egal. Vielleicht hätte ich mich dann auch auf eine Entschuldigung vorbereiten können oder zumindest meinen Zustand erklären können. Meist sind die Nachrichten auch aus Lachkicks entstanden, wobei ich mich (mit meinen Stimmen) kaputt gelacht habe. Hattet ihr während eurer Psychosen auch Lachflashs? Da nie eine Antwort zurück kam oder ich die Personen jemals wiedergesehen habe, ist es mir auch egal. Mit der Zeit sind die Erinnerungen und die Gemeinsamkeiten, die sich ergebenen haben, dass ich Nachrichten schreiben musste auch verblasst und ist wie erwähnt völlig egal, da es ein Monolog geblieben ist.

Das klingt doch sehr schön mit der Nachbarin, ich hatte so einen ähnlichen Fall, wo ich ein Entschuldigungsbrief schrieb nach einer lauten theatralischen Wut Diskussion mit meiner Stimme, zumal ich ausgerechnet eine Polizistin als direkte Nachbarin haben musste. Sie ist inzwischen ausgezogen (nicht wegen mir) und jetzt hab ich schon wieder einen Polizisten neben mir, so dass ich gewarnt bin. 😬
Ja die Lachflashs kenn ich auch, aber eher so wahnsinnige Lachflashs , war mir aber auch klar, dass sie so klangen, in dem Moment (eher wütend) - da war mir das aber auch egal.
Gerade hab ich mal ne Phase wo ich keine Schübe habe, sich alles ziemlich normalisiert hat und ich hoffe das hält noch ne Weile an.
 
Eine junge Polizisten habe ich mal übelst beleidigt und trotzdem war sie die ganze Zeit sehr freundlich zu mir. Bei ihr hätte ich mich gerne auch entschuldigt, aber es war ein einmaliges zusammenkommen...
Die Polizei kenne ich durch Ruhestörung und da muss ich zu dem Zustand sagen, welcher zur Ruhestörung geführt hat, dass es schon umgeschlagen ist, vom Entertainment in Paranoia. Die lustigen Momente habe ich ohne Publikum und Darsteller erlebt.
Daß die Lachflashs aus dem Nichts unter Leuten wahnsinnig wirken, ist auch nachzuvollziehen. Meine Tante erzählte mir, ich hätte mal unerklärlich gelacht und sie war empört und überfordert. Da fragt sich der Hörer auch, ob er nicht richtig aufgepasst hat. An sich ist das schlussendlich eine traurige Begebenheit. Da wäre es schön, wenn Nahestehende das nicht zu ernst nehmen und mehr Raum geben.
Bei Entschuldigungen ist es immer ratsam, objektiv zu bleiben und nicht ins Detail zu gehen und im Raum der Toleranz zu bleiben.
 
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