Hatte ich auch und vor allem war immer latent aggressiv
Eigentlich müsste genau das Gegenteil der Fall sein. Hattest du dazu ein Neuroleptikum eingenommen oder hast du nur Bupropion genommen?
Das aggressive kann auch von der Psychose kommen und allein für sich ist Bupropion eben etwas zu schwach um völlig ohne Neuroleptikum auszukommen. Mag sein, dass dabei auch der Wirkstoff des Neuroleptikums eine Rolle spielt, mit Aripiprazol(Abilify) hatte ich da gute Erfahrungen und bei mir hat das Bupropion gegen Unruhe und Wutausbrüche(die ich damals hatte) geholfen, also genau das Gegenteil. Meiner Meinung hängt das mit der Noradrenalinwirkung zusammen und Ritalin ist ja anscheinend ähnlich dem Bupropion nur etwas stärker.
Bei einer Psychose ist man auch so eben ohne Neuroleptika eher aggressiv oder hat extremere Stimmungsschwankungen, nimmt alles intensiver und teils auch verschoben wahr. Ich hatte Beispielsweise da als ich Aripiprazol sehr minimal eingenommen habe so Phasen wo ich etwa eine Woche psychotisch und sehr reizbar war und dann ging das wieder eine Woche so bisschen wie Bipolar nur eben von der Psychose her. Aripiprazol macht eher Unruhig und wenn man es ganz so reduziert einnimmt dann kann das eben auch zu Aggressionen und so führen. Das habe ich zuerst mit Duloxetin (was auch aufs Noradrenalin wirkt) und später mit dem Bupropion erst in den Griff bekommen.
Insofern glaube ich eher das es bei dir an der Einnahme oder an etwas anderes lag. Bupropion kann das mit den Aggressionen zurückhalten, also den Schub etwas herauszögern, aber allein für sich sollte man das als Psychiotiker eben als kein Wundermittel für Akutsymptome sehen.
Hier ein guter Artikel zu "Medikamente und Gewalt", wo das Bupropion gut abschneidet, also eher ein Indiz dass es gegen Aggressionen helfen kann:
https://www.heise.de/tp/features/Medikamente-und-Gewalt-3388254.html
Weißt du, wie du damals das Bupropion genau eingenommen hast und welches Neuroleptikum du zusätzlich, wie häufig und in welcher Dosis du hattest? Hattest du auch die beschriebenen Nebenwirkungen wie Verstopfung und Miktionsstörungen(wie Blasenschwäche) vom Bupropion?
Es kommt eben sehr auf die gesamte Medikamentezusammenstellung an und Aripiprazol ist auch etwas anders als übliche Neuroleptika, weil es eher wie die älteren Neuroleptika sehr stark den für Schizophrenie wichtigen D2 Rezeptor blockiert(oder so in der Art).
Von daher muss man sich da glaube ich auch jede Medikamenteeinstellung ganz genau anschauen um abzuschätzen woher die Stimmungsschwankungen kommen, vermutlich wären diese ohne dem Bupropion viel schlimmer gewesen(bei mir war das ohne schon problematisch und nimmer nur latent).
Ok jetzt ist gefühlt das Wort Bupropion 100 Mal gefallen.
@Erzengel, vielleicht kannst du diese Fragen ja detailliert beantworten und auch einen Vergleich vom Bupropion zum Ritalin herstellen, was sich da genau bei dir verändert hat? Für mich sind diese Informationen sehr wertvoll und das kann sicher auch anderen Betroffenen helfen, wenn wir diese Dinge aufschlüsseln und auf den Grund gehen. Ich bin der Überzeugung, dass man da Überschneidungen findet und eventuell hat dir das Bupropion zwar sehr gutgetan, war aber zu schwach oder du hattest das falsche oder gar kein Neuroleptikum dazu. Also Bupropion kann beispielsweise schon helfen, dass man das Neuroleptikum längere Zeit weglässt, was ohne eben noch viel schlimmer von der Reizbarkeit und Aggressionen her wäre, dafür brauchst du einen dirkten Vergleich und vielleicht hattest du da bisher keinen oder die Situation war anders.
Vielleicht lässt sich eine Logik ja hereinbringen, also das wäre für mich eine wissenschaftliche Herangehensweise, wenn wir so etwas entschlüsseln und quasi dann den "Fehler" finden, dann hättest du für deine Behandlung auch etwas, welche du dann gegebenenfalls anpassen könntest.