Leider helfen die Medikamente meistens nicht so wie sich Außenstehende dass vorstellen. Die Nebenwirkungen der Medikamente sind meistens sehr stark und schränken das Denken und die Hirnleistung stärker ein als die Krankheit selbst. Ziel ist es bei der medikamentösen Behandlung nicht die Hirn - Leistungsfähigkeit / Denkfähigkeit eines Kranken zu verbessern sondern lediglich Halluzinationen (visuell, auditiv, ...) und paranoide Gedankengänge chemisch zu blockieren.
Das Problem dabei ist, das der Kranke niemals lernt selbst mit seinen negativen Gedankenkreisen bzw. negativen Verhaltensweisen (negative Wirkung auf die eigene Psyche) umzugehen, bzw. sein Verhalten so anzupassen, dass ein gesundes psychisches Alltags-Verhalten erlernt werden kann.
Das liegt vor allem daran dass man unter den Medikamente meistens zu einem emotionalen Zombie wird und man dann auch nicht mehr beurteilen kann, welches Verhalten einen selbst nun gut tut oder eben nicht.
Die Psychiatrie ist leider keine wissenschaftliche Institution wie es vielleicht die Chirurgie ist. So wird beispielsweise behauptet das bei schizophrenen Menschen ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn vorliegt. Einen medizinischen Nachweis solch eines Ungleichgewichtes gibt es aber nicht, weil es nicht gemessen werden kann (nicht mit einem MRT Scan, nicht mit einer Blutuntersuchung, nicht mit anderen medizinisch technischen Analysen). - Es werden also falsche Dinge behauptet um auf dieser Grundlage Medikamente verschreiben zu können die gegen diese falschen Voraussetzungen wirken.
Dabei wird dann nur verschrieben was nach pharmakologischer Studienlage gesellschaftlich unerwünschtes Verhalten biochemisch blockiert. Das hilft der Gesellschaft aber nicht dem Kranken.
Wenn du dein Bruder aus der Pharmaspirale befreien willst, unterstütze ihn durch einen medikamentenfreien Therapieplatz der ihm beim Absetzen der Medikamente unterstützt (das kann Jahre dauern). Parallel würde ich nur auf Verhaltenstherapien, Gruppentherapien und sozial Aktivitäten setzen. Ein Wohnen in einer WG wo er wieder lernen muss sozial zu kommunizieren und Alltagsaufgaben zu erledigen kann auch helfen.
Mir persönlich hat es auch geholfen einigen einfachen unbezahlte Hilfsarbeiten nachzugehen. Später dann habe ich zum Beispiel ukrainischen Flüchtlingen als ehrenamtlicher Mitarbeiter geholfen. Zur Zeit arbeite ich in einem bezahlten 20 Stunden Job. Nächsten Monat versuche ich in einen besser bezahlten 40 Stunden Job zu wechseln.
Meditation, die richtige Arbeit und "selbst erzwungene" soziale Events mit fremden Menschen am Wochenende haben mich zu dem heutigen Gesundheitszustand gebracht, was die Medikamente nicht erreicht haben.
PS: Die ersten 2 Jahre nach meiner ersten Psychose habe ich hauptsächlich 14-18 Stunden pro Tag geschlafen. Das hat sich bei mir schrittweise nach Absetzen der Medikamente gebessert auf heute 8-10 Stunden pro Tag.