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Schizoaffektiv-Depressiv - Amisulprid

Ich hab bei mir selbstständig die Dosen reduziert, weil ich selbst bei mir experimentieren wollte. Nun kannte ich meine Schizophrenie auch genau und wusste ungefähr worauf ich achten muss, falls ich zu niedrig dosiert habe.
Also wenn es nicht anders geht und deine Schizophrenie nicht extrem ist (also gefährlich), würde ich selbstständig etwas runtergehen und gucken ob du damit besser leben kannst.
Der Arzt muss es ja nicht erfahren oder?
Ich finde, der Arzt sollte es wissen. Noch bin ich der Ansicht, dass das eine Form von Zusammenarbeit ist. Man hat ein gemeinsames Projekt, quasi. Ob ich dann nicht doch eine andere Meinung habe, liegt nicht in den Händen der Psychiater. Es gibt ja den freien Patientenwillen, so wie ich es verstanden habe. Ich könnte auch theoretisch alle meine Media absetzen, da können die Ärzte auch nichts machen. Bei mir würde ich nicht behaupten, dass ich meine Schizophrenie gut kenne (erstes Auftreten im Sommer/Herbst 2023). Die Ärzte haben einige Neuroleptika bei mir ausprobiert. In den Übergangsphasen von einem zum anderen Medikament habe ich immer wieder psychotische Symptome gezeigt. Von daher kann ich nicht sagen, wie es heute wäre, wenn ich es runterdosieren würde. Auch die Möglichkeit, von Amisulprid auf Cariprazin zu wechseln, ziehe ich in Betracht. Was meinst Du mit 'extremer' Schizophrenie und gefährlich? Dass ich anderen was antue?
 
Ich finde, der Arzt sollte es wissen. Noch bin ich der Ansicht, dass das eine Form von Zusammenarbeit ist. Man hat ein gemeinsames Projekt, quasi. Ob ich dann nicht doch eine andere Meinung habe, liegt nicht in den Händen der Psychiater. Es gibt ja den freien Patientenwillen, so wie ich es verstanden habe. Ich könnte auch theoretisch alle meine Media absetzen, da können die Ärzte auch nichts machen. Bei mir würde ich nicht behaupten, dass ich meine Schizophrenie gut kenne (erstes Auftreten im Sommer/Herbst 2023). Die Ärzte haben einige Neuroleptika bei mir ausprobiert. In den Übergangsphasen von einem zum anderen Medikament habe ich immer wieder psychotische Symptome gezeigt. Von daher kann ich nicht sagen, wie es heute wäre, wenn ich es runterdosieren würde. Auch die Möglichkeit, von Amisulprid auf Cariprazin zu wechseln, ziehe ich in Betracht. Was meinst Du mit 'extremer' Schizophrenie und gefährlich? Dass ich anderen was antue?

Ja genau oder dass dass es für dich gefährlich wird. Wie drücken sich denn deine Schübe bei dir aus und gibt es Frühwarnsignale die du erkennen könntest, wenn du die Medikamente reduzierst?
Ich würde jedenfalls bevor du das Medikament wechselst die Medikamente zuerst reduzieren und gucken ob es Besserung gibt. Weil es durchaus auch die Lösung sein kann und das zuerst einfacher ist zu testen.
Denn das Problem ist folgendes , es ist immer sehr individuell wie die Menschen auf Medikamente reagieren, aber auch bei den Dosen. Daher kann ein Arzt nur ungefähre Erfahrungswerte einsetzen, die meistens höher liegen, als sie sein müssen. Wie gesagt, um auf Nummer sicher zu gehen.
Wenn du also Frühwarnsignale hast und es ja nur erst mal leicht reduzierst, kann dir eigentlich nichts passieren.
Wenn du magst, erzähl ruhig mal von deinen psychotischen Symptomen, das könnte helfen, um zu erkennen wie dein Risiko aussieht.
 
Ja genau oder dass dass es für dich gefährlich wird. Wie drücken sich denn deine Schübe bei dir aus und gibt es Frühwarnsignale die du erkennen könntest, wenn du die Medikamente reduzierst?
Ich würde jedenfalls bevor du das Medikament wechselst die Medikamente zuerst reduzieren und gucken ob es Besserung gibt. Weil es durchaus auch die Lösung sein kann und das zuerst einfacher ist zu testen.
Denn das Problem ist folgendes , es ist immer sehr individuell wie die Menschen auf Medikamente reagieren, aber auch bei den Dosen. Daher kann ein Arzt nur ungefähre Erfahrungswerte einsetzen, die meistens höher liegen, als sie sein müssen. Wie gesagt, um auf Nummer sicher zu gehen.
Wenn du also Frühwarnsignale hast und es ja nur erst mal leicht reduzierst, kann dir eigentlich nichts passieren.
Wenn du magst, erzähl ruhig mal von deinen psychotischen Symptomen, das könnte helfen, um zu erkennen wie dein Risiko aussieht.
Das blöde ist, dass ich mich nicht erinnern kann. Die psychotischen Symptome während der Medikamentenwechsel habe ich bewusst nicht wahrgenommen bzw. kann mich nicht erinnern. Das haben mir dann die Ärzte gesagt. Von daher habe ich keine Ahnung, was bei mir Frühwarnzeichen sind. In jedem Fall bin ich nicht gefährlich, weder für mich noch für andere. Als ich die Psychose hatte (und noch keine Ahnung, dass es eine war) habe ich niemandem was getan. Mir selber insofern, dass ich keine Nahrung mehr zu mir genommen habe. Beim Amisulprid wollten sie nicht runter von den 200mg. Ich kriege ab morgen Abilify zu 5 mg. Das Motto der Oberärztin bei mir in der Klinik lautet 'So viel wie nötig und so wenig wie möglich'. Das ist schon mal nicht schlecht als Ausgangsfokus. Ich hätte das aber mit der Dosisreduktion expliziter ansprechen und nochmal verifizieren sollen, ob sie wirklich nicht von den 200 mg. Amisulprid runter wollen. Das ärgert mich im Nachhinein ein wenig. Ich glaube, ich schreibe noch einmal eine Mail.
 
Das blöde ist, dass ich mich nicht erinnern kann. Die psychotischen Symptome während der Medikamentenwechsel habe ich bewusst nicht wahrgenommen bzw. kann mich nicht erinnern. Das haben mir dann die Ärzte gesagt. Von daher habe ich keine Ahnung, was bei mir Frühwarnzeichen sind. In jedem Fall bin ich nicht gefährlich, weder für mich noch für andere. Als ich die Psychose hatte (und noch keine Ahnung, dass es eine war) habe ich niemandem was getan. Mir selber insofern, dass ich keine Nahrung mehr zu mir genommen habe. Beim Amisulprid wollten sie nicht runter von den 200mg. Ich kriege ab morgen Abilify zu 5 mg. Das Motto der Oberärztin bei mir in der Klinik lautet 'So viel wie nötig und so wenig wie möglich'. Das ist schon mal nicht schlecht als Ausgangsfokus. Ich hätte das aber mit der Dosisreduktion expliziter ansprechen und nochmal verifizieren sollen, ob sie wirklich nicht von den 200 mg. Amisulprid runter wollen. Das ärgert mich im Nachhinein ein wenig. Ich glaube, ich schreibe noch einmal eine Mail.
Das mit der Mail klingt doch gut, mal sehen was sie sagen. Etwas reduzieren sollte ja eigentlich noch drin sind. Keine Nahrung zu sich nehmen, klingt jetzt aber natürlich nicht ganz ungefährlich oder? Heißt jetzt nicht dass du nicht auch 150 MG nehmen kannst, ist ja auch noch einiges.
 
Das mit der Mail klingt doch gut, mal sehen was sie sagen. Etwas reduzieren sollte ja eigentlich noch drin sind. Keine Nahrung zu sich nehmen, klingt jetzt aber natürlich nicht ganz ungefährlich oder? Heißt jetzt nicht dass du nicht auch 150 MG nehmen kannst, ist ja auch noch einiges.
Das mit dem keine Nahrung zu mir nehmen resultierte aus der Überzeugung, sie sei vergiftet. Am Ende, bevor ich mich dann selbst eingewiesen habe, habe ich neben dem Hungern auch nichts mehr getrunken. Ich wollte mich auf diesem Weg umbringen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich sowas nochmal bringe. Dieses Erlebnis ist ja nicht ausgelöscht im Hirn.
Heute habe ich eine Mail an die Oberärztin geschrieben. Ich hatte noch eine andere Frage gehabt, die sie mir beantwortet hat, ist jedoch nicht auf den Vorschlag der Dosisreduktion eingegangen. Vielleicht habe ich es auch ungünstig platziert (nur im Betreff) anstatt in den Mailtext zum anderen Anliegen zu integrieren. Das nervt mich jetzt schon wieder, dass ich es nicht klarer gemacht habe. Am Montag habe ich einen Termin bei ihr. Dann komme ich eben nochmal damit um die Ecke.
 
Falls das noch aktuell ist ... Ich nehme 200mg Amisulprid und mir geht es nicht gut damit. Das volle Programm depressive Negativsymptomatik ("aber eigentlich (sic) wirkt es doch auch antidepressiv", so eine Ärztin), wie unter Wasser sein. Die Ärzte wollen es nicht runterdosieren, weil die Psychose dann wieder auftreten könnte. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
An sich hat mir als einziges Medikament Bupropion (NDRI Antidepressivum und Nikotinentwöhnungsmittel) bei den Negativsymtomen geholfen. Ausschließlich absetzen des Antipsychotikums führen bei mir nur zu minimalen Verbesserungen bei Negativsymptomen. Bupropion ist Wiederaufnahmehemmer von Dopamin und Noradrenalin, also das setzt an den wichtigen Rezeptoren an. Vielleicht solltest du das zusätzlich zum Amisulprid dir aufschreiben lassen. Später wenn du doch Amisulprid absetzen möchtest, kann Bupropion zumindest vorübergehend etwas stabilisieren.
 
Er spürt die Dämpfung vom Amisulprid. Amisulprid 200 mg habe ich mal 1 1/2 Jahre lang genommen. Es machte keine Gewichtszunahme/Heißhunger, aber seelisch bekam ich auch kein wirklich gutes Gefühl damit. Es wirkte in der Erhaltungstherapie gegen die Positivsymptome, nicht explizit gegen Negativsymptome wie sozialer Rückzug, Denkblockaden und Denkträgheit durch die Dopamin D2-Dämpfung und Depressionen. Ich wollte dann auf 100 mg/Tag runtergehen, bemerkte aber, dass dann die Gedanken zu laut wurden. Antidepressiv oder ähnliches habe ich damit aber auch nichts bemerkt, zumindest nichts Positives.

Für Negativsymptomatik könnte man Bupropion zusammen mit einem 2nd gen Antipsychotikum ausprobieren, oder zuerst auf Cariprazin 1,5 mg - 2,5 mg / Tag wechseln und dann, nach der Ausprobierphase Cariprazin neu, nach Rücksprache mit der Ärztin und Checken des Beipackzettels (ggf. auch der Fachinformation) das Bupropion hinzunehmen. In den USA könntest du Cobenfy (R), das ist Xanomelin Trospium, nehmen und hättest sowohl eine indirekte Dopamin D2-dämpfende als auch eine (Gehirn) M1/M4-agonisierende Wirkung. Es ist aber unklar, ob es auch nach Deutschland kommt, im ungünstigsten Fall bekommt es zwar die EMA-Zulassung, in Deutschland jedoch keine Erstattungsfähigkeit durch die GKV.
 
An sich hat mir als einziges Medikament Bupropion (NDRI Antidepressivum und Nikotinentwöhnungsmittel) bei den Negativsymtomen geholfen. Ausschließlich absetzen des Antipsychotikums führen bei mir nur zu minimalen Verbesserungen bei Negativsymptomen. Bupropion ist Wiederaufnahmehemmer von Dopamin und Noradrenalin, also das setzt an den wichtigen Rezeptoren an. Vielleicht solltest du das zusätzlich zum Amisulprid dir aufschreiben lassen. Später wenn du doch Amisulprid absetzen möchtest, kann Bupropion zumindest vorübergehend etwas stabilisieren.
Ich nehme bereits Bupropion, 300mg. Eine Wirkung hat es bei mir leider nicht.
 
Du hattest ja schon Abilify, das wirkt bereits ab 5mg. Vielleicht hattest du eine zu hohe Dosis, da es normal etwas besser verträglich sein sollte.

Mit aller Gewalt nichts zu nehmen, geht meistens schief, da tust du dir keinen Gefallen, wenn du dann mit schwerem Rückfall nochmal in die Klinik musst und hinterher noch mehr ein häufchen Elend bist!

Um zumindest vorübergehend die Antipsychotika absetzen zu können (Intervalltherapie) kann ich dich meine Medikamente-Empfehlung nahelegen, die theoretisch auch mit Amisulprid statt Aripiprazol funktionieren kann. Dafür ist beim Absetzen das Bupropion NDRI als stabilisierendes Antidepressivum sehr wichtig. Citalopram SSRI Antidepressivum dämpft Emotionen und Libido. Es kann bestimmte anfängliche Nebenwirkungen des Bupropions wie mögliche Miktionsstörungen und Verstopfung aufheben.
Trimipramin-Tropfen (trizyklisches Antidepressivum) helfen abends zum Schlafen, da Bupropion und die wiederkehrende Psychose wach macht. Trimipramin-Tropfen sind in der Dosis hauptsächlich sedierend, können aber bei Suchtproblemen wie Alkoholsucht auch helfen. Bupropion ist auch ein Nikotinentwöhnungsmittel, mit dem man das Rauchen dann auch aufhören kann, was ratsam wäre, da Nikotinsucht womöglich auch Psychose begünstigt und sehr viele Betroffene Raucher sind.

Bei mir geht es auch in Richtung schizoaffektiv und da hat das funktioniert, auch über die Jahre fast komplett aufs Antipsychotikum verzichten zu können.
Wichtig wäre später auch Magnesium und Vitamin B6. Dazu kannst du normal Magnesium 400mg und Vitamin B6 100mg (hochdosiert) zumindest eine Weile einnehmen, da B6 Unruhe und Akathisie, was auch beim Absetzen auftritt, beheben kann und Magnesium bei dem neuronal aktivierenden Glutamat regulierend ansetzt, was ausschlaggebend für die dopaminerge Überfunktion ist. Das kann schon einen immensen Unterschied machen.

Wenn du erstmal so Amisulprid ohne alles absetzt, dann solltest du dir das vielleicht in ein Tagebuch oder so eintragen wie sich deine Situation verändert und wie lange du es etwa ohne das Antipsychotikum schaffst. Dann aber bitte frühzeitig mit Amisulprid gegensteuern, weil es normal immer schlimmer wird, also erst der psychische Stress bis ins Extreme geht und man dann irgendwann akut und absolut wirr ist, was du vermeiden solltest.
Lieber dann für eine Zeit das Amisulprid einnehmen und dann die von mir genannten Ergänzungen probieren. Magnesium (normal 400mg) und B6(hochdosiert) wäre wichtig, wobei hochdosiert auch die anderen B-Vitamine mit B-Komplex Präparaten supplementiert werden kann, es gibt 8 verschiedene B-Vitamine, wobei man dann zusätzlich B6 immer noch einnehmen kann, da dies auch in hochdosierten Komplex Präparaten meist deutlich unter 100mg ist. Ab 200mg können Nervenschäden auftreten, aber bei Akathisie starker innerer Unruhe können phasenweise auch 300-600mg Vitamin B6 helfen.

Du kannst da ja etwas herumprobieren, bei der Medikamenteempfehlung von mir ist das Bupropion entscheidend, was auch Nikotinentwöhnungsmittel ist und vor allem in den Absetzphasen des Antipsychotikums, da wirkt Bupropion besonderst gegen Negativsymptome und kognitive Einschränkungen, es macht wach und konzentiert, also man kann besser und klarer damit denken, was ja mit den Medikamenten und der Psychose sehr eingeschränkt sein kann.
Ich habe eine Frage zur Intervalltherapie. Du schreibst "Bedarf nur 1-3 Wochen am Stück bei Frühwarnsymptomen, mit Pausen von etwa 2-6 Monate". Was ist mit Bedarf gemeint? Wenn man die Positiv-Symptome zu stark merkt? Wann nehme ich es für eine Woche und wann für drei? Genauso beim Weglassen des Antipsychotikums - 2 oder 6 Monate? Von was ist das abhängig? Wird man da nicht psychotisch, wenn man von 100 auf 0 das Neuroleptikum von jetzt auf gleich absetzt? Oder soll hier das Bupropion entgegen steuern? Danke für Deine Antwort.
 
Mit Bedarf ist die Intervalleinnahme des Antipsychotikums für 1-3 Wochen gemeint. Aripiprazol eignet sich gut, da es im Akutfall bereits in geringen Dosierungen schnell und effektiv wirkt. Es geht dabei darum es so lange zu nehmen, bis die Frühwarnsymptome wieder weg sind, was auch länger dauern kann. Dein Amisulprid sollte sich zwar auch mit dem Bupropion vertragen, aber Aripiprazol könnte von der Akutwirkung besser sein, da es in geringer Dosis schon recht stark wirkt.
Beim Absetzen und Wiedereinnahme von Antipsychotika muss man etwas wegen Resistenzbildungen aufpassen, da es passieren kann, dass die Akutwirkung trotz hohen Dosierungen ausbleibt. Beim Aripiprazol habe ich bei geringen Dosierungen von 5mg eine verlässliche und schnelle Wirkung gehabt, weshalb ich das so für die Intervalleinnahme bevorzugt empfehlen würde.

Ohne dem Bupropion würde es mit dem abgesetzten Antipsychotikum nur wenige Wochen oder Monate gut gehen und das bei starken Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit, da wäre die Instabilität in der Absetzphase so enorm, dass es ein Spiel mit dem Feuer ist. Auch würden Negativsymptome und Kognitive Symptome sich kaum bessern, also ganz alltägliche Dinge einen schwerfallen.

Bupropion als NDRI wirkt als Wiederaufnahmehemmer von Dopamin und Noradrenalin. Die Dopaminwirkung macht wach und motiviert, steigert Konzentration, also verbessert insbesondere durch das vorübergehende Absetzen des Antipsychotikums die Negativsymptome. Die Noradrenalin Wirkung hilft gegen innere Unruhe und Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit. Beides zusammen ermöglicht diese längeren Absetzphasen von ca. 2-6 Monaten, in denen man ein qualitativ viel besseres Leben hat, da Motivation und alles viel besser ist ohne das starke Symptome durchkommen. Da bietet das Bupropion einen leichten Schutz, der aber am Ende der Absetzphase wieder schwindet, also dann trotzdem Unruhe, Reizbarkeit oder Frühwarnsymptome wie Misstrauen, Wahnhaftes und anderes wieder stärker durchkommt. Da muss man rechtzeitig den Zeitpunkt erwischen um dann das Aripiprazol als Bedarfsmedikament für ca. 1-4 Wochen einzunehmen, bis die Symptome komplett abgeklungen sind. Dann wirkt auch wieder das Bupropion wie es soll.
Bupropion macht keine sexuellen Funktionsstörungen oder Dämpfung von Emotionen und Libido, weshalb es antidepressiv eher schwach ist. Üblicherweise dämpfen Antipsychotika alles herunter. Durchs vorübergehende Absetzen des Antipsychotikums, können gerade am Anfang auch Emotionen und Libido verstärkt zurückkommen, weshalb zum Bupropion NDRI das Citalopram SSRI ergänzend wichtig sein kann. SSRIs sind Wiederaufnahmehemmer von Serotonin, dies dämpft Emotionales und Libido, kann aber von der Tendenz auch innere Unruhe begünstigen. Emotionen sind da etwa Traurigkeit oder Verliebtheit gemeint, Libido die sexuelle Erregbarkeit. Bupropion wirkt im Gegensatz dazu gegen Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen, und reduziert innere Unruhe. Vitamin B6 (hochdosiert) und Magnesium können auch bei innerer Unruhe und Akathisie helfen, was später auch ergänzend wichtig sein kann.
Hier findest du die Intervalltherapie.
Citalopram kann auch bei Nebenwirkungen vom Bupropion wie Miktionsstörungen (schwache Blase) und Verstopfungssymptome helfen, also auch diese anfänglich möglichen Nebenwirkungen kann man da gut ausgleichen. In diesen Absetzphasen können auch depressive Verstimmungen verstärkt auftreten, weshalb auch das Citalopram zusätzlich nützlich sein kann.
Diese beiden ergänzen sich sehr gut, wobei Bupropion von der Psychose her das wichtige Medikament ist, was diese stabilisierte Absetzphase ermöglicht. Citalopram ist optional.
Dann sind in der Empfehlung bezüglich der Schlafstörungen noch Trimipramin-Tropfen (trizyklisches Antidepressivum) abends empfohlen. Einerseits macht Bupropion sehr wach und kann zu Einschlafstörungen führen, wo Trimipramin zumindest anfangs einen gewissen Schutz und guten Schlaf bringt. Die Psychose selbst macht aber auch wach, also mit und ohne Trimipramin-Tropfen wird man ohne Antipsychotikum immer mehr Schlafstörungen bekommen. Trimipramin kann gut die anfänglichen Schlafstörungen vom Bupropion ausgleichen, ist aber bei psychotischen Schlafstörungen zu schwach, was sich schwer voneinander abgrenzen lässt. Wenn du jetzt 3-6 Monate ohne Antipsychotikum bist, und bei dir Reizbarkeit, Misstrauen, oder verstärkte Schlafstörungen auftreten, dann wären das so Frühwarnsymptome die klar auf die Einnahme vom Antipsychotikum hinweisen, dieses wirkt dann recht effektiv, damit anschließend nach den 1-3 Wochen du die Antidepressiva wieder mit normaler und voller Wirkung einnehmen kannst.
Im Grunde lässt die Wirkung der Antidepressiva auch die antidepressive Wirkung selbst nach diesen 3-6 Monaten (ohne Antipsychotikum) nach, also die starke Wirkung ist vor allem kurz nach dem Absetzen des Antipsychotikums besonders stark, lässt dann aber über die Monate nach.
Die Intervalleinnahme des Antipsychotikums frischt diese Wirkung auf, wobei ich dir nach Möglichkeit eher zum Aripiprazol raten würde, da die Empfehlung damit funktioniert hat und es wenig Erfahrungswerte gibt.

Da Aripiprazol mit 5mg bereits die kleinste Tablettendosis ist und dieser Wirkstoff schon bei kleinen Dosierungen sehr abrupt und ohne viel Nebenwirkungen wirkt, eignet sich das für 100 auf 0 womöglich etwas besser, wobei vor allem die Akutwirkung wichtig ist, also das du nach den 3-6 Monaten dann bereits nach 1-3 Wirkung eine verlässliche Wirkung hast. Aripiprazol wirkt quasi da über Nacht, also kann trotz der guten Verträglichkeit Wirkvorteile haben. So hatte ich zwar kurz Amisulprid, aber das lässt sich schwer vergleichen, da Aripiprazol ein Partialagonist ist, also damals das erste moderne Atypikum dieser Art war, was von der Verträglichkeit sich vor allem auszeichnet.
 
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