Eventuell liegt es auch an den Medikamenten ( 15mg Aripiprazol, 50mg Promethazin, 25mg Quetiapin ) wobei ich das Aripiprazol bereits abgesetzt habe. Ich bin am überlegen abzusetzen. Was meint ihr, ist das eine gute Idee oder werde ich wieder psychotisch?
Promethazin und Quetiapin:
Wirkmechanismus von Promethazin
Promethazin gehört zur Gruppe der
Phenothiazine und wirkt auf mehrere Rezeptorsysteme:
- H1-Histaminrezeptorblockade:Hauptverantwortlich für die sedierende und schlaffördernde Wirkung. Diese Wirkung ist bei Antihistaminika typisch und wird therapeutisch genutzt bei Schlafstörungen und Unruhezuständen.
- Dopamin-D2-Rezeptorblockade (schwach)
romethazin hat eine milde antipsychotische Wirkung, aber deutlich schwächer als klassische Neuroleptika wie Haloperidol oder Risperidon. Es besitzt etwa 50 % der Wirkstärke von Chlorpromazin.
- Anticholinerge und antiadrenerge Effekte
iese tragen zur beruhigenden Wirkung bei, können aber auch Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Blutdruckabfall oder QT-Zeit-Verlängerung verursachen.
Promethazin als Schlafmittel
Ja, Promethazin wird
häufig als Schlafmittel eingesetzt, insbesondere bei:
- Ein- und Durchschlafstörungen
- Unruhe und Angstzuständen
- Allergien mit Schlafbeeinträchtigung
Die schlaffördernde Wirkung beruht
hauptsächlich auf der H1-Blockade, aber die
zusätzliche sedierende Wirkung durch andere Rezeptoren verstärkt diesen Effekt.
Dosierung bei Schizophrenie – ist 50 mg angemessen?
- 50 mg Promethazin gelten als mittlere Dosis und sind bei Erwachsenen durchaus üblich – insbesondere zur Sedierung oder Schlafunterstützung.
- Bei schweren Unruhezuständen kann die Dosis sogar auf 100–200 mg/Tag gesteigert werden, allerdings meist stationär und unter ärztlicher Kontrolle.
- Bei Schizophrenie wird Promethazin nicht als primäres Antipsychotikum eingesetzt, sondern eher als additive Sedierung – z. B. bei Schlafstörungen, innerer Unruhe oder zur Reduktion von Angst.
Vergleich mit Quetiapin bei silence
Bei silence scheint
Quetiapin (25 mg) primär zur
Schlafförderung eingesetzt zu werden. In dieser Dosierung wirkt Quetiapin
fast ausschließlich sedierend, nicht antipsychotisch.Das ist ein bekanntes Muster: Viele atypische Antipsychotika wie Quetiapin oder Olanzapin werden in
niedriger Dosierung zur
Schlafinduktion verwendet – oft
Off-Label, aber klinisch verbreitet.
Fazit
- Promethazin wirkt nicht nur über H1, aber die H1-Blockade ist der Hauptfaktor für Sedierung und Schlaf.
- Die antipsychotische Wirkung ist schwach, daher wird es bei Schizophrenie nicht als Monotherapie empfohlen, sondern als additive Sedierung.
- 50 mg sind eine angemessene Dosis, wenn Schlaf und Unruhe im Vordergrund stehen – aber nicht zur antipsychotischen Kontrolle.
@silence
Du nimmst aktuell vor allem Aripiprazol als antipsychotisches Medikament, wobei 15 mg auf Dauer eher zu hoch angesetzt ist. Für die Erhaltungstherapie wäre ein Bereich zwischen 5 und 10 mg sinnvoll, idealerweise 5 mg. Niedrigere Dosierungen können sich sogar positiv auf den Schlaf auswirken, da Aripiprazol dosisabhängig die Schlafdauer verkürzen kann.
Mein Vorschlag wäre, die Dosis schrittweise zu reduzieren – zunächst auf 10 mg oder etwa drei Viertel der Tablette, falls sie teilbar ist. Danach könntest du auf 7,5 mg gehen und schließlich auf 5 mg, mit einem neuen Rezept. Ziel ist nicht das sofortige Absetzen, sondern herauszufinden, wo deine individuell niedrigste wirksame Dosis liegt.
Wenn der Schlaf ohne Quetiapin funktioniert, wäre es sinnvoll, auch dieses sowie Promethazin (ein Phenothiazin) nach Möglichkeit abzusetzen. Im Idealfall wärst du dann bei 5 oder 7,5 mg Aripiprazol als Monotherapie.
An diesem Punkt wäre die empfohlene Medikamentenkombination eine gute Option: Bupropion als tägliches Antidepressivum kann helfen, Negativsymptome zu lindern, innere Unruhe zu regulieren und Reizbarkeit zu senken. Es wirkt als NDRI und stabilisiert den Dopaminhaushalt, was sich positiv auf Antrieb und Kognition auswirken kann.
Mit Bupropion als Basis wären dann auch Absetzphasen von Aripiprazol möglich – etwa für drei Monate bis zu einem Jahr, je nach Verlauf. Das kann dem Bupropion ermöglichen, seine Wirkung besser zu entfalten, insbesondere bei Negativsymptomatik und kognitiven Einschränkungen.
Da Bupropion eher aktivierend wirkt, wäre zur Schlafförderung ein sedierendes Antidepressivum wie Trimipramin (in Tropfenform, sehr niedrig dosiert) oder Trazodon geeignet. Beide unterstützen die Schlafarchitektur, insbesondere die REM-Phasen.
Zusätzlich kann ein SSRI wie Sertralin oder Citalopram sinnvoll sein – zur emotionalen Stabilisierung in der Absetzphase, aber auch zur Regulierung von Nebenwirkungen. Wenn Bupropion etwa Miktionsstörungen oder Verstopfung verursacht, kann ein SSRI diese Symptome mildern.
Nach der Reduktion auf Aripiprazol als Monotherapie wäre eine schrittweise Umstellung auf diese Kombination möglich. Promethazin sollte dann abgesetzt sein – nicht nur wegen seiner anticholinergen Belastung, sondern auch wegen eines möglichen Risikos für Histaminintoleranz. Ob Bupropion diese Intoleranz begünstigt, ist nicht eindeutig belegt, aber es gibt Hinweise, dass es bei empfindlichen Personen zu einer Verstärkung von Unverträglichkeitsreaktionen kommen kann.
Statt Quetiapin wäre Trimipramin vorzuziehen, da es die Schlafphasen besser unterstützt und weniger antipsychotisch wirkt – was in deinem Fall therapeutisch sinnvoll sein könnte.
Die vollständige Empfehlung findest du hier:
Medikamente-Empfehlung für Psychose – Schizophrenie