Aktuelles

Psychose & Schizophrenie Forum ❤️

Willkommen in unserer hilfsbereiten Community. ✨ Hier findest du Austausch mit Betroffenen, Angehörigen und Experten – ein Ort, an dem deine Fragen gehört werden und deine Erfahrungen zählen.


Registriere dich jetzt und nutze alle Vorteile:

  • 🌐 Aktives Forum mit zusätzlicher Chat- und Privatnachrichten-Funktion
  • 💊 Exklusive Medikamente-Leitlinie – besonders wirksam bei Negativsymptomen und zur Steigerung deiner Lebensqualität
  • 💙 Unterstützende Community, die dich auf deinem Weg begleitet


Wir freuen uns darauf, dich in unserer Gemeinschaft zu begrüßen! ☀️

Medikamente absetzen

silence

New member
Liebe alle,

Ich bin seit 1 1/2 Jahren an paranoider Schizophrenie erkrankt. Seit dem Ende meiner Psychose (vor einem Jahr) habe ich ziemlich mit einer sehr starken Negativsymptomatik zu kämpfen. Trotz allem soll/darf ich Ende Mai 2025 meine Medikamente absetzen.
Wie steht ihr dazu? Wird die Negativsymptomatik irgendwann besser?
 
Beim Absetzen findet normal keine Besserung der Negativsymptome statt, wenn nur ganz leicht. Kognitive Symptome gehören da ja auch mit dazu. Rückfall ist ja beim Absetzen meist vorprogrammiert. Hast du schon mal abgesetzt?

Wenn du eine Verbesserung der Negativsymptome dir erhoffst, kenne ich nur Bupropion ein NDRI-Antidepressivum und Nikotinentwöhnungsmittel was parallel zum Absetzen eingenommen, einerseits etwas stabilisieren kann und dann Negativsymptome wirklich besser werden.

Hier im Forum findest du ja die Intervalltherapie als Behandlungstipp, dabei wird das Antipsychotikum zumindest für einen längeren Zeitraum von einem viertel Jahr bis Jahr etwa abgesetzt, bis es zur Symptomverschlechterung kommt.
Das funktioniert mit guter Stabilität aber nur mit dem Bupropion und anderen Antidepressiva zur Ergänzung.

Wenn man vor dem Absetzen relativ stark behandelt wurde, dann kann es auch so ein viertel Jahr oder länger gut gehen, nur kommt dann innere Unruhe, Stimmungsschwankungen wie starke Reizbarkeit und Symptomatik viel deutlicher durch, also das kann unerträglich sein und steigert sich normal immer weiter bis zur kompletten Psychose.
Bei Drogenpsychosen hat man anscheinend bessere Chancen die Antipsychotika abzusetzen, aber bei üblicher Schizophrenie kann das eine Aufgabe sein, woran man scheitert.

Ich habe viele Jahre so versucht abzusetzen, also einfach Neuroleptika abgesetzt. Das ist mit extremer Instabilität und Risiken verbunden.
Das Bupropion als vorübergehende Absetzhilfe wird ja auch zur Nikotinentwöhnung eingesetzt, dass kann einiges an Druck herausnehmen und deutlich stabilisieren, also damit lohnt sich dann das vorübergehende Absetzen, weil auch Negativsymptome und Gesamtsymptomatik sich bessern können. Dabei muss immer wieder kurzzeitig das Antipsychotikum nur für 2-3 Wochen eingenommen werden, damit man die Frühwarnsymptome wegbekommt und in keine Psychose rutscht. Dabei kann es dann aber zu sehr guten Lebensphasen kommen, wenn man 3-12 Monate ohne Antipsychotika auskommt und durch, das Bupropion stabilisiert wird. Negativsymptome und kognitive Symptome werden damit gerade am Anfang der Absetzphase besser, später wenn die Psychose zurückkommt, sind auch wieder mehr Negativsymptome da, da lässt die Wirkung des Bupropion's und der Antidepressiva nach. Aggressionen und Reizbarkeit durch sind mit dem Bupropion reduziert, da es diese Innere Unruhe herausnimmt oder reduziert.

Bupropion wirkt etwas einseitig und unüblich für ein Antidepressivum, es führt zu keiner emotionalen Dämpfung, wie es übliche Antidepressiva mit Serotoninwirkung tun. In den Absetzphasen des Antipsychotikums lässt auch die Emotionale Dämpfung nach, da Antipsychotika da auch runterregulieren. Deswegen und um mögliche Nebenwirkung des Bupropions auszugleichen kann zusätzlich Citalopram (SSRI Antidepressivum) und zum besseren Schlafen Trimpramin-Tropfen nützlich sein.

Du kannst ja auch so erstmal dein Glück ohne probieren. Du solltest dabei eben genau auf deine Symptome achten und ob Reizbarkeit oder andere Symptome auftreten, dass du da dir keine unnötigen Zwänge antust und mit Antipsychotika rechtzeitig gegensteuerst, um einen schweren Rückfall zu vermeiden oder andere Probleme wenn man dermaßen Instabil ist.

Dann kannst du ja immer noch das, was ich dir empfohlen habe, probieren und hast einen Vergleich, wo die Unterschiede sind bzw. inwiefern die Medikamente helfen.

Von 90% schaffen es vielleicht 10% die Antipsychotika abzusetzen und meistens geht man dann von einer Fehldiagnose aus, also Schizophrene werden meist rückfällig. Trotzdem kann die reduzierte Antipsychotikaeinnahme und so ein kontrollierter Absetzversuch helfen die Grenzen der Erkrankung besser zu verstehen, also was Erkrankung ist, was Wirkung und Nebenwirkungen des Antipsychotikums, bei dem die Wahrnehmung ja auch verändert ist.

Die Antidepressiva und Intervalltherapie, die ich empfehle, gibt viel mehr Lebensqualität zurück, da man vom Absetzen wenig hat, wenn Negativsymptome und kognitive Symptome bleiben. Antipsychotika selbst behandeln ja auch primär Positivsymptome, bei Negativsymptomen ist das schwieriger, da man teils für die Motivation auch Dopamin braucht.

Welches Antipsychotikum nimmst du Aktuell und welche hast du schon probiert? Auch da kann es helfen, wenn man zu einem gut verträglichen Antipsychotikum wie Aripiprazol wechselt, wenn man letztendlich drauf angewiesen ist. Aripiprazol eignet sich in bei dieser Intervalleinnahme aufgrund der verlässlichen Akutwirkung, aber nur das am Rande.

B-Vitamine, insbesondere B6 (hochdosiert) und Magnesium können nützlich sein. Hochdosiertes B6 kann auch gegen innere Unruhe und Akathisie helfen, bei medikamentebedingter Akathisie wir B6 auch medizinisch eingesetzt, aber in hohen Dosierungen von 600-1200mg die man nur zeitlich begrenzt so hochdosiert einnehmen sollte.
Innere Unruhe fand ich eines der größten Probleme beim Absetzen, da hilft etwa Bupropion oder B6(hochdosiert)+Magnesium, aber alles nur zu einem gewissen Grad und in eigener Form. Diese können einen Puffer schaffen, damit man länger ohne Antipsychotikum stabil bleibt, sind auf Dauer aber womöglich zu schwach, deswegen ist zwischendrin die Intervalleinnahme des Antipsychotikums wichtig.
Ist immerhin besser, wenn man 3-6 Monate ein gutes Leben hat und dann nur für 2-3 Wochen das Antipsychotikum selbstständig einnimmt, als wenn man sich dauerhaft mit Antipsychotika zuballert, die ganz spezielle Risiken habe. Die Empfehlung von mir verbessert auch den Verlauf der Erkrankung, also mit jedem Absetzintervall kommt es auch zur Besserung da jeweils Negativsymptome und Kognitive Symptome besser werden.
 
die Negativsymptomatik wird beim Absetzen ein bisschen besser. Je nachdem wie viel du jetzt nimmst.
Bei mir ist es so dass seitdem ich Medikamente nehme, ich 2 Stunden weniger arbeiten kann am Tag. Aber ich nehme schon eine hohe Dosis.
 
Du kannst auch erst mal die Medikamente soweit langsam über 1 Woche reduzieren, so dass du nur noch eine sehr geringe dosis nimmst. Und dann schaun ob es deutlich besser wird.
Bei mir in meinem Fall, ich nehme Reagila, Cariprazin (Reagila®) Da nehme ich nur die Einstiegsmenge von 1,5 mg und komme sehr gut damit klar. Die Schizophrenie ist nicht weg, aber soweit nur geringfügig, so dass ich vernünftig leben kann.
Ich sag das nur, falls du ohne Medikament nicht auskommst, aber die Negativ Symptome zu hart sind.
 
ja es kann sein, dass man Medikamente BRAUCHT. Ist bei mir so.

Aber schau dir mal Marci an, wie glücklich der ist, ohne Medis. Klar kann ein Rückfall kommen. Aber muss nicht sein.
 
  • Danke
Reaktionen: NAW
Bei mir ist es nicht sicher ob es eine Schizophrenie ist, oder eine drogeninduzierte Psychose… die Symptome sind bei beidem ziemlich gleich … Ich bin aktuell auf 25 mg Quetiapin, 15mg Aripiprazol und 150mg Sertralin eingestellt.. eine Bekannte die selbst in einer Psychiatrischen Einrichtung arbeitet, meinte ich soll die Medikamente erst einmal 2 Jahre durchgehend nehmen und dann über absetzen nachdenken.
 
Bei mir ist es nicht sicher ob es eine Schizophrenie ist, oder eine drogeninduzierte Psychose… die Symptome sind bei beidem ziemlich gleich … Ich bin aktuell auf 25 mg Quetiapin, 15mg Aripiprazol und 150mg Sertralin eingestellt.. eine Bekannte die selbst in einer Psychiatrischen Einrichtung arbeitet, meinte ich soll die Medikamente erst einmal 2 Jahre durchgehend nehmen und dann über absetzen nachdenken.
Ok, dann bleibt dir nur die Idee erst mal ein bisschen zu reduzieren, um zu gucken, ob es besser wird. Welche Negativ Symptome hast du denn aktuell? 25 MG Quetiapin ist glaub ich schon die geringste Dosis, die kann man höchstens noch halbieren. Hab ich selbst mal genommen.
Anhand der Symptome kann man vielleicht erkennen welches Medikament dafür verantwortlich ist.
 
Die Negativsymptomatik zeigt sich bei mir mit Gefühlsarmut und Ein und Durchschlafstörungen. Emotionen sind auch keine mehr vorhanden Die Sertralin habe ich bereits abgesetzt bisher keine Symptome.
 
Quetiapin ist meistens Müdigkeit und etwas Gewichtszunahme, gefühlsarmut eher weniger, zumal du ja auch nur eine geringe Dosis nimmst. Dementsprechend bleibt nicht mehr viel übrig. :)
 
das heißt es ist Negativsymptomatik einer Schizophrenie?
Sorry war ein Missverständnis, ich meinte damit, weil du das eine ja schon abgesetzt hat, dass die Nebenwirkungen wohl durch Aripiprazol hauptsächlich entstehen. Wenn man bedenkt, dass Quetiapin nur eine relativ geringe Dosis ist.

Wie hatte sich denn deine Schizophrenie bemerkbar gemacht , bevor du dann die Medikamente genommen hast?
 
Zurück
Oben