Ja, da gebe ich dir Recht. Auch ich habe in meinem Leben Dinge erlebt die teilweise unaushaltbar schmerzlich waren. Ich verstehe dich in dem Punkt voll und ganz. Ich glaube auch nicht dass diese Ausbrüche des Unbewussten im eigenen Fehlverhalten fußen. Einige von uns haben zweifelsohne Wunden erlitten die an die Schmerzgrenze oder darüber hinaus gegangen sind. Ich bin jedoch der Meinung dass das, was als Krankheit beschrieben wird in wirklichkeit ein selbstheilungsversuch, ein verarbeitungsmechanismus ist. Diese Ressource nutzen zu können kann man lernen und dadurch entsteht innere Heilung. Es ist unheimlich notwendig, sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen. Dafür ist aber ein Wichtiger Schritt sich klar zu machen dass man eben nicht "Schuldig" ist weil man sich dann anstatt sich selbst die Liebe und das Zuhören zu geben das man so dringend braucht nur verurteilt und so die Verurteilung und Ablehnung die einem früher von außen widerfahren ist immer weiter führt. Wenn man diesen Schritt getan hat, ist man im nächsten vielleicht bereit sich als selbstwirksam und nicht den Umständen unterworfen wahrzunehmen. Sprich, aus der Opferrolle auszutreten. Ich glaube dass der Gedanke einer Schuldzuweisung ob sie nun einen selbst oder andere betrifft Schmerz verursacht. Manche Gedanken sind hartnäckig und das liegt vermutlich daran, dass die Wunde noch so stark wirksam ist. Manche Gedanken die uns Schaden laufen fast wie automatisch ab. Klar ist aber, dass sie unser selbst und Weltbild beeinflussen und das wir mit den Emotionalen Folgen leben müssen. Ich habe aufgehört, dem Gedanken von Gut und Böse und von Schuldzuweisung festzuhalten. Nicht weil ich ihn nicht nachvollziehen kann, sondern weil er meinen Schmerz immer weiter, aus der Vergangenheit in meine Gegenwart tragen würde wenn ich an ihm festhielte. Dass soll nicht heißen, dass man die Wunden einfach ignorieren sollte und sich was schönes Denkt. Aber damit hört man zumindest auf, den Schmerz immer wieder zu erneuern. Es hilft Rituale der Selbstfürsorge, Selbstliebe und des Selbstmitgefühls in sein Leben zu integrieren und dazu gehört eben auch, verstehen zu wollen und lösen zu können was eine Psychotische Phase aus dem Unbewussten ins Bewusstsein bringt.
Alles Liebe, Ilihja