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keipling

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20 Juni 2021
Beiträge
2

Hallo,

ich wurde vom Psychiater mit einer drogeninduzierten Psychose wegen Cannabis diagnostiziert. Allerdings frage ich mich seither, ob das wirklich eine Psychose war.

Ich hatte nie die typischen Symptome von Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. Es fing an mit einer Depression bei mir. Ich hatte mich plötzlich körperlich schwach gefühlt und deutlich depressiv bedrückt während ich immer öfters und immer stärkeres Cannabis konsumierte. Nach etwa 1 Woche mit diesem Zustand habe ich mich entschieden zum Arzt zu gehen und mit dem rauchen aufzuhören. Er diagnostizierte zunächst eine depressive Episode und schickte mich zum Psychiater. Nach dem aufhören hatte ich dann starke Angstzustände und Panikattacken, vor allem vor dem Einschlafen, war sehr sehr depressiv und empfindlich (typischer Entzug, vor allem die Ängste). Etwa einen Monat später fing ich an meinen Namen in allen möglichen Geräuschen zu hören (Filterstörung laut Psychiater).

Danach habe ich aber in meinen eigenen Gedanken meinen Namen ausgesprochen gehört, nicht wie eine Stimme die ich von außen höre wie es typisch für Psychosen wäre, sondern wirklich im Kopf als würde ich es denken, den ganzen Tag lang. Danach hat es umgeschlagen in ein ausgesprochenes “bring dich um”, was ich in meinem Kopf hörte (“Gedankenlautwerden” laut Psychiater). Aber selbst “Gedankenlautwerden” kann es nicht gewesen sein, weil man in dem Fall seine eigenen Gedanken als Stimme wahrnimmt, was bei mir nicht der Fall war.

Mehrere hatten schon vermutet, dass es Zwangsgedanken sein könnten, aber ich bin mir nicht sicher, ob man seine Zwangsgedanken auch hört als würde man im Kopf “mit sich selbst” sprechen. Das alles lässt mich daran zweifeln, dass es eine Psychose war.

Konnte das auch ein normaler Entzug gewesen sein? Hatte jemand hier ähnliche Erfahrungen? Würde mich auf jegliche Antworten freuen!
 

Wichtig ist nicht die Diagnose, wichtig ist das es dir besser geht. Depressionen und Psychose bedingte Negativsymptomatik sind nicht immer leicht zu unterscheiden, vor allem wenn sie chronisch ist. Diagnosen können in Psychiatrie sehr schnell beliebig sein - man geht zu 5 Psychiatern und bekommt 5 verschiedene Diagnosen.
 
Niggo schrieb:
Wichtig ist nicht die Diagnose, wichtig ist das es dir besser geht. Depressionen und Psychose bedingte Negativsymptomatik sind nicht immer leicht zu unterscheiden, vor allem wenn sie chronisch ist. Diagnosen können in Psychiatrie sehr schnell beliebig sein - man geht zu 5 Psychiatern und bekommt 5 verschiedene Diagnosen.
Naja, als Negativsymptome würde ich das was ich hatte nicht beschreiben. Ich hab mich sehr bedrückt und traurig gefühlt, war sehr weinerlich und empfindlich in der Woche und die darauf folgenden Tage zwischen Konsum und Aufhören.
 

Also du weißt sicher, dass du deinem Psychiater vertrauen solltest und dass es Menschen aus dem Internet nicht zugemutet werden kann, hier eine Diagnose zu stellen oder anhand dieses kleinen Auszug aus deinem Leben irgend eine konkrete Aussage treffen zu können.

Aber hier mal meine Meinung: Alle Symptome die du beschrieben hast können Symptome einer Psychose / Drogenpsychose bzw Schizophrenie sein. Nur weil die Symptome im Fernsehen anders dargestellt werden oder irgendwo anders beschrieben sind, muss das Krankheitsbild oder die Ausprägung der Symptome sich bei dir nicht 100%ig genau so zeichnen. Aber es sind auch Absetzpsychosen oder eben Entzugspsychosen möglich.

Nochmal: Du hast mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit irgendwas mit Psychose, weil die Symptome vorallem in der Kombination schon recht eindeutig und eben auch typisch sind.

Als Zwängler hättest du ganz andere Probleme.

Es gibt tatsächlich noch eine in Deutschland unbeliebte Diagnose, die “Depersonilisations und Derealisationsstörung“. Diese hat viele Überschneidungen mit der Psychose. Ich würde sie aber als etwas abgeschwächte Version beschreiben.

Ansonsten das was Niggo sagt. Vertrau deinem Psychiater. Die Diagnose spielt keine große Rolle, wenn dir als Mensch ganzheitlich geholfen wird.

Was für dich vielleicht noch wichtig ist: Es gibt eine Wahrscheinlichkeit, grade bei deiner Diagnose sogar eine hohe, dass du, wenn du deine Tabletten verantwortlich einnimmst und die Termine bei den Ärzten und Therapeuten wahrnimmst, eben in kürzester Zeit wieder genesen und völlig gesund bist. Eins solltest du dir aber merken: Du hast definitiv eine Disposition für Psychose und solltest daher nie wieder, kein einziges Mal in deinem Leben Drogen nehmen.

Viel Erfolg weiterhin
 
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