Hallo Kuehnibert,
ich drücke dir die Daumen, dass es jeden Tag noch ein bisschen besser wird, und du nicht nur darauf warten musst, dass die Zeit vorüber geht. Das Leben ist zu schön dafür. Ich hatte schon vor 10 Jahren Probleme mit einer Psychose oder psychosenahem Erleben, wie mein Arzt es sagt. Ich bin aufgrund meiner Geschichte krank. Vor 10 Jahren bin ich mit Medikamenten wieder gesund geworden und kurz drauf konnte ich sogar studieren gehen. Zwischendurch hatte ich auch zwei schlechte Phasen, aber die waren nicht ganz so schlimm.
Ich habe auch Zeiten, da denke ich, hoffentlich ist der Tag bald vorbei und der nächste besser. Frage mich, was ich eigentlich den Tag über Sinnvolles gemacht habe. Ich versuche, so gut es geht, mit meinen Symptomen zu leben (NICHT FÜR IMMER!). Das "Beste" draus zu machen. Gelingt nicht immer. Gleichzeitig bin ich jeden Tag voller Hoffnung, dass ich wieder gesund werde. Lesen kann, mich konzentrieren kann. Ich weiß auch, warum die Stimme da ist. Warum sie mich so ärgert. Aber gesund macht mich das bisher nicht.
Ein paar Monate in die Zukunft reisen und gleichzeitig wieder ohne Symptome leben zu können, das wäre schön. Vielleicht hilft die Vorstellung ein bisschen, dass es in ein paar Monaten besser sein wird. Ich male mir dann manchmal aus, wie schön das dann ist. Ein Ziel vor Augen zu haben, hilft mir manchmal.
Ja, ich denke manchmal, vielleicht brauche ich andere Medikamente oder eine Dosiserhöhung. Mein Arzt macht aber gerade Sommerurlaub. Und allein traue ich mich nicht. Ich dürfte aber das Risperidon erhöhen. Das Olanzapin hatte ich auch schonmal. Verträgst du es gut? Außer, dass es eine dämpfende Wirkung hat?
Es ist manchmal ein gefühlter Kampf ohne Ende. Ja, man muss Geduld haben. Viel Geduld.
Dein Weg bisher klingt doch ganz gut. Was machst du denn so am Tag?
Viele Grüße