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Gedankenarmut, Kopf leer

tmas

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30 Okt. 2023
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2
Hey

Ich hatte 2017 eine Psychose woraufhin mir eine schizoaffektive Störung diagnostiziert wurde. Seitdem bin ich auf xeplion eingestellt, über die Jahre wurde die Dosis immer weiter reduziert, mittlerweile bin ich bei 50mg alle 28 Tage. Ich hatte seit der Psychose nie wieder irgendwelche Positivsymptome und auch keinen Rückfall, wodurch ich die Krankheit wohl nicht ernst genug genommen habe. Ich habe mein Leben weiter gelebt inklusive Alkohol und cannabiskonsum was ich im nachhinein bereue. Ich hatte zwar depressive Phasen aber habe mich wie ein Mensch gefühlt.

Seit knapp 1 Monat hat mich die Realität leider komplett eingeholt und mein Leben ist die absolute Hölle. Habe mich in einer Woche intensiv mit meinem bisherigen Leben und meiner momentanen Situation beschäftigt und viel im Internet recherchiert und bin dabei darauf gestoßen dass Neuroleptika zu Hirnabbau führen können. Dieser Gedanke war glaube ich der Trigger der mich in die jetzige Situation manövriert hat. Ich habe keine psychotischen Symptome aber die negativ Symptome haben seitdem voll zugeschlagen. Ich fühle mich innerlich komplett leer, die Zeit vergeht nicht, ich habe keine Emotionen mehr, kann weder lesen noch Serien oder Filme schauen weil ich es einfach nicht mehr verarbeiten kann und nicht verstehe. Ich weiß gar nichts mehr mit meiner Zeit anzufangen weil ich intellektuell gefühlt auf dem Stand einer Tomate bin. Ich fühle mich wie ein Roboter bei dem nur noch die lebensnotwendigen Funktionen in Takt sind aber nichts was dieses Leben füllen könnte. Und ich habe wahnsinnige Angst dass dieser Zustand für immer so bleibt. Dazu kommt noch dass ich mich sozial isoliert habe weil ich auch Gesprächen nicht mehr folgen kann und nichts zu erzählen habe. Dabei war ich vor 1 Monat noch ein total empathischer und Recht kommunikativer und auch beliebter Mensch. Aber davon ist irgendwie nichts mehr übrig geblieben. Habe vor 2 Wochen mit meiner Psychiaterin gesprochen und kriege seitdem zusätzlich zum xeplion 2 mg Risperidon täglich, ich habe aber eher das Gefühl dass die Symptomatik dadurch eher verschlimmert wird. Bzw. Eigentlich habe ich das Gefühl dass nichts in meinem Gehirn ankommt und Wirkung hat, egal was man darauf kippt. Einzig Tavor scheint noch ein wenig zu wirken aber ansonsten fühlt sich das so an als ob viele Hirnfunktionen einfach abgestorben seien.

Meine Frage wäre jetzt ob jemand schonmal ähnliche Symptome hatte und ob es wieder besser wurde? Ich bin momentan absolut hoffnungslos und Sehne mich nach irgendeinem Erfahrungsbericht der vielleicht einen Funken Hoffnung in mir auslösen könnte. Dieser Zustand ist echt kaum auszuhalten. Am Donnerstag werde ich stationär aufgenommen auf anraten meiner Psychiaterin, ich habe aber Angst dass ich da nur mit noch höheren Dosen an Neuroleptika zugepumpt werde, und ich weiß auch nicht wie therapiegängig ich momentan bin da bei mir wirklich nichts hängen bleibt momentan.
 
Verstehe nicht warum dir nochmal mehr Neuroleptika angeordnet werden, wenn du keine positiv Symptome hast. Risperidon kann ja auch etwas depressiv machen.
 
Hallo,

Ich nehme momentan 5mg Aripiprazol.

Bei einer höheren Dosis ist das Denken bei mir auch schwierig. Ich hatte kaum noch Gedanken.

Jetzt mit 5mg geht es einigermaßen. Es werden mehr Gedanken, aber nicht allzu viele. Auch dauert das Denken länger als vor der Psychose. Ich hatte vor drei Jahren eine Psychose und seit den Medis ist es so, dass ich nicht mehr viele Gedanken habe. Das ist immer doof. Wenn mein Freund mich fragt, was ich denke, dann muss ich meistens sagen "nichts". Das macht einen nicht gerade interessant.
 
Verstehe nicht warum dir nochmal mehr Neuroleptika angeordnet werden, wenn du keine positiv Symptome hast. Risperidon kann ja auch etwas depressiv machen.
Meine Psychiaterin schießt immer gerne mit Kanonen auf Spatzen, ich musste auch jahrelang dafür kämpfen die Dosis zu reduzieren und sie hat sich da häufig quer-gestellt obwohl ich nie wieder Positivsymptome hatte seit der Psychose vor 6 Jahren. Im nachhinein betrachtet hätte ich wohl viel früher den Arzt wechseln sollen, habe das Gefühl dass ich 'kaputtgedoktort' wurde. Ich Frage mich gerade wie ich meine Symptomatik am besten dem behandelnden Arzt in der Klinik schildere, habe halt auch gehört dass in der Klinik häufig erstmal alles überdosiert wird.
 
Meine Psychiaterin schießt immer gerne mit Kanonen auf Spatzen, ich musste auch jahrelang dafür kämpfen die Dosis zu reduzieren und sie hat sich da häufig quer-gestellt obwohl ich nie wieder Positivsymptome hatte seit der Psychose vor 6 Jahren. Im nachhinein betrachtet hätte ich wohl viel früher den Arzt wechseln sollen, habe das Gefühl dass ich 'kaputtgedoktort' wurde. Ich Frage mich gerade wie ich meine Symptomatik am besten dem behandelnden Arzt in der Klinik schildere, habe halt auch gehört dass in der Klinik häufig erstmal alles überdosiert wird.
Dann würde ich aufjedenfall die Ärztin wechseln. Vorallem ist 6 Jahre stabil ein gutes Zeichen. Das stimmt in der Klinik dosieren die oft zu hoch, aber du kannst ja auch Nein sagen. Kann dich keiner zwingen wenn du nicht gerade akut gefährdet bist.
 
Hey

Ich hatte 2017 eine Psychose woraufhin mir eine schizoaffektive Störung diagnostiziert wurde. Seitdem bin ich auf xeplion eingestellt, über die Jahre wurde die Dosis immer weiter reduziert, mittlerweile bin ich bei 50mg alle 28 Tage. Ich hatte seit der Psychose nie wieder irgendwelche Positivsymptome und auch keinen Rückfall, wodurch ich die Krankheit wohl nicht ernst genug genommen habe. Ich habe mein Leben weiter gelebt inklusive Alkohol und cannabiskonsum was ich im nachhinein bereue. Ich hatte zwar depressive Phasen aber habe mich wie ein Mensch gefühlt.

Seit knapp 1 Monat hat mich die Realität leider komplett eingeholt und mein Leben ist die absolute Hölle. Habe mich in einer Woche intensiv mit meinem bisherigen Leben und meiner momentanen Situation beschäftigt und viel im Internet recherchiert und bin dabei darauf gestoßen dass Neuroleptika zu Hirnabbau führen können. Dieser Gedanke war glaube ich der Trigger der mich in die jetzige Situation manövriert hat. Ich habe keine psychotischen Symptome aber die negativ Symptome haben seitdem voll zugeschlagen. Ich fühle mich innerlich komplett leer, die Zeit vergeht nicht, ich habe keine Emotionen mehr, kann weder lesen noch Serien oder Filme schauen weil ich es einfach nicht mehr verarbeiten kann und nicht verstehe. Ich weiß gar nichts mehr mit meiner Zeit anzufangen weil ich intellektuell gefühlt auf dem Stand einer Tomate bin. Ich fühle mich wie ein Roboter bei dem nur noch die lebensnotwendigen Funktionen in Takt sind aber nichts was dieses Leben füllen könnte. Und ich habe wahnsinnige Angst dass dieser Zustand für immer so bleibt. Dazu kommt noch dass ich mich sozial isoliert habe weil ich auch Gesprächen nicht mehr folgen kann und nichts zu erzählen habe. Dabei war ich vor 1 Monat noch ein total empathischer und Recht kommunikativer und auch beliebter Mensch. Aber davon ist irgendwie nichts mehr übrig geblieben. Habe vor 2 Wochen mit meiner Psychiaterin gesprochen und kriege seitdem zusätzlich zum xeplion 2 mg Risperidon täglich, ich habe aber eher das Gefühl dass die Symptomatik dadurch eher verschlimmert wird. Bzw. Eigentlich habe ich das Gefühl dass nichts in meinem Gehirn ankommt und Wirkung hat, egal was man darauf kippt. Einzig Tavor scheint noch ein wenig zu wirken aber ansonsten fühlt sich das so an als ob viele Hirnfunktionen einfach abgestorben seien.

Meine Frage wäre jetzt ob jemand schonmal ähnliche Symptome hatte und ob es wieder besser wurde? Ich bin momentan absolut hoffnungslos und Sehne mich nach irgendeinem Erfahrungsbericht der vielleicht einen Funken Hoffnung in mir auslösen könnte. Dieser Zustand ist echt kaum auszuhalten. Am Donnerstag werde ich stationär aufgenommen auf anraten meiner Psychiaterin, ich habe aber Angst dass ich da nur mit noch höheren Dosen an Neuroleptika zugepumpt werde, und ich weiß auch nicht wie therapiegängig ich momentan bin da bei mir wirklich nichts hängen bleibt momentan.
Das liest sich wie eine Depression, wenn du so komplett ohne Emotionen bist
 
Mir geht es genauso. Habe keine Gedanken mehr. Gedankenarmut bzw Gedankenleere trifft es sehr gut. Habe das seit meiner ersten Psychose 02/22(seitdem ich Medikamente bekomme). Es wurde seitdem viel an den Medikamenten geschraubt. Nehme jetzt 3 mg Reagila und 15 mg Olanzapin. Aber der Zustand war immer gleich. Kann mich an Gesprächen nicht beteiligen weil mir nicht einfällt was ich sagen könnte. Aber - Erst vor wenigen Wochen ging es mir mal richtig gut doch das hat nur 3 Wochen angehalten und dann wurde es wieder schlechter. Habe mich gefühlt wie vor der Erkrankung, von körperlichen Nebenwirkungen mal abgesehen. Diagnose Paranoide Schizophrenie. Meine Hoffnung ist jetzt dass dieser gute Zustand hoffentlich bald zurückkehrt und beim nächsten mal länger anhält. Sodass die Abstände die es mir schlecht geht hoffentlich immer kürzer werden. Die Hoffnung nicht aufgeben. Immer weiter kämpfen.
 
Ich habe auch Gedankenarmut bzw. Gedankenleere. Es ist sehr erdrückend. Ich hatte sonst immer viele Gedanken und seit den Medikamenten nicht mehr.
 
Verstehe nicht warum dir nochmal mehr Neuroleptika angeordnet werden, wenn du keine positiv Symptome hast. Risperidon kann ja auch etwas depressiv machen.
Das hier ist korrekt. Ich hatte wirklich absolut keine Emotion mehr mit Risperidon und war wirklich depressiv mit ganz schlechten Gedanken. Gedankenleere habe ich auch und die Unfähigkeit normale Gespräche mit Leuten zu führen habe ich auch. Risperidon abzusetzen hat mir wenigstens halbwegs ein leichtes Gefühl von Wärme und Ruhe im Kopf gegeben. Aktuell nehme ich nur noch Olanzapin. Dass die Tabletten ihre Nebenwirkungen muss man einfach in Kauf nehmen, ohne Tabletten geht es bei den meisten von uns einfach nicht. Das mit dem Hirnabbau klingt zwar schlimm und alles, aber ich denke nicht, dass man da Panik schieben muss. Du musst die richtigen Medikamente finden und verschiedenes durchprobieren. Auch viel selbst beobachten, vielleicht eine Art Tagebuch führen und protokollieren, wann es dir besser bzw schlechter geht, um leichter zu identifizieren, was die Einflussfaktoren sind. Ich denke aber dass die Tabletten für die depressive Symptomatik verantwortlich sind. Sowas wie Konzentrationsschwäche kommt allerdings hauptsächlich durch die Krankheit.
 
Das hier ist korrekt. Ich hatte wirklich absolut keine Emotion mehr mit Risperidon und war wirklich depressiv mit ganz schlechten Gedanken. Gedankenleere habe ich auch und die Unfähigkeit normale Gespräche mit Leuten zu führen habe ich auch. Risperidon abzusetzen hat mir wenigstens halbwegs ein leichtes Gefühl von Wärme und Ruhe im Kopf gegeben. Aktuell nehme ich nur noch Olanzapin. Dass die Tabletten ihre Nebenwirkungen muss man einfach in Kauf nehmen, ohne Tabletten geht es bei den meisten von uns einfach nicht. Das mit dem Hirnabbau klingt zwar schlimm und alles, aber ich denke nicht, dass man da Panik schieben muss. Du musst die richtigen Medikamente finden und verschiedenes durchprobieren. Auch viel selbst beobachten, vielleicht eine Art Tagebuch führen und protokollieren, wann es dir besser bzw schlechter geht, um leichter zu identifizieren, was die Einflussfaktoren sind. Ich denke aber dass die Tabletten für die depressive Symptomatik verantwortlich sind. Sowas wie Konzentrationsschwäche kommt allerdings hauptsächlich durch die Krankheit.
So geht's mir auch mit RisperdAL ...
Halb depressiv und halb bekloppt....
 
Das ist dann wohl eine formale Denkstörung und wird zum Beispiel dort unter Gedankenarmut näher erläutert:

https://www.bionity.com/de/lexikon/Denkstörung.html

Das schränkt schon sehr ein. Weiss immer nicht was ich sagen soll. Hatte heute ein Gruppenggespräch für die Psychoedukation und hab die ganze Zeit nichts gesagt. Die anderen haben aber relativ viel erzählt obwohl sie die gleiche Diagnose haben(Paranoide Schizophrenie).

Mein Psychiater meinte mal dass auch andere Patienten von der Gedankenarmut berichten und dass es auch von den Medikamenten kommen kann. Die schränken halt die Gedanken soweit ein, dass zwar kein Wahn mehr besteht aber das normale Denken ist auch stark herabgesetzt. Ist schon sehr belastend. Ich will das Olanzapin schrittweise reduzieren sodass ich dann nur noch das Reagila nehme. Ich finde eine Monotherapie ist anzustreben.

Ist das denken bei jemandem wieder besser geworden wenn die Medikamente reduziert wurden? Muss ja nicht bei allen gleich sein aber meine Hoffnung ist, dass es wirklich am Medikament liegt. Dann kann man da wenigstens noch was machen.
 
Das ließt sich für mich auch wie nach einer Depression an. Selbst wenn es eine Negativsymptomatik der Psychose ist, lässt diese sich kaum mit Antipsychotika (vielleicht gerade mal mit bestimmten Atypika) behandeln. Nach den Erfahrungsberichten hier im Forum, als auch durch meine eigene Erfahrungen können Antipsychotika dieses Problem sogar verschlimmern.

Das erinnert mich auch an die Zeit in der Kinder- & Jugendpsychiatrie. Dort bekam ich auch zuerst Neuroleptika und weil ich unter diesen kaum klar denken konnte, bekam ich noch mehr.

Habe mich in einer Woche intensiv mit meinem bisherigen Leben und meiner momentanen Situation beschäftigt und viel im Internet recherchiert und bin dabei darauf gestoßen dass Neuroleptika zu Hirnabbau führen können.
Das können sie. Stress kann jedoch auch zum Hirnabbau führen, weshalb ich mich im Jugendalter große Sorgen um meinen Hippocampus gemacht habe und ein Antidepressivum wollte. Heute mache ich mir keine Gedanken darum. Ein kleineres Gehirn heißt nicht, dass man dümmer ist. Das Hirn kann übrigens nachwachsen.

Laut diesem Artikel kann aber auch eine Psychose selbst (wegen Stress?) neurotoxisch werden: https://www.psychiatrictimes.com/view/antipsychotics-and-shrinking-brain
However, we are left with the additional dilemma that a longer duration of untreated psychosis (DUP) may also be neurotoxic. Longer DUP has been associated with poorer symptomatic and functional outcomes7 as well as brain volume loss.8

Die Stimmen sagten mir übrigens, ich sollte nur aus "Gliazellen" bestehen muss um unsterblich zu werden. Zurzeit habe ich zudem das Gefühl, meine Medikamente machen mich intelligenter. Ich nehme aber auch zurzeit die "härtesten" Stoffe, die es gibt.

Ist das denken bei jemandem wieder besser geworden wenn die Medikamente reduziert wurden? Muss ja nicht bei allen gleich sein aber meine Hoffnung ist, dass es wirklich am Medikament liegt. Dann kann man da wenigstens noch was machen.
Abgesehen von den Erfahrungen in der KJP, hatte ich vorher 50-50-0-0 unretardiertes Quetiapin wg. Unruhe verschrieben bekommen. Weil ich mich so gedämpft fühlte und weniger Gedanken bekam (was ein Vorteil sein kann :(), habe ich es absetzen lassen. Zugegeben, sind die vielen Gedanken, die Konzentration und den Antrieb, den ich in der Vergangenheit hatte nicht wirklich wieder gekommen oder habe es noch nicht bemerkt. (Vielleicht schreibe ich mehr im Forum, keine Ahnung)

habe halt auch gehört dass in der Klinik häufig erstmal alles überdosiert wird.
Kommt vielleicht auf die Klinik an. In meiner Klinik musste ich die Medikamente nicht nehmen. Ich war jedoch akut und wurde häufig fixiert. Erst nach der 2.Polizeiverhaftung habe ich die Medikamente gewissenhaft genommen, wobei mir selbst da Freiheiten gegeben worden sind. Ich würde es wagen und denen sagen, dass du seit Jahren keine Positivsymptome mehr hast und vielleicht eine Depression vermutest. Jetzt kommt aber das "Beste": Selbst Antidepressiva brauchen Wochen um zu wirken und können ggf. eine Depression anfangs verschlimmern. Du hast wirklich eine schwierige Zeit vor dir!

Viel Glück, Erfolg und gute Besserung!
 
Auch ich hab weniger Gedanken und mir fällt oft nicht ein was oder wie ich es sagen soll. Aktuell 6 mg Reagila und Sertralin wird von 100 auf 50 mg reduziert, weil es meinen Puls wahrscheinlich niedrig macht.
 
Gedankenarmut habe ich auch gelegentlich. Dann bin ich ganz ruhig und rede nichts.
 
Das ist dann wohl eine formale Denkstörung und wird zum Beispiel dort unter Gedankenarmut näher erläutert:

https://www.bionity.com/de/lexikon/Denkstörung.html

Das schränkt schon sehr ein. Weiss immer nicht was ich sagen soll. Hatte heute ein Gruppenggespräch für die Psychoedukation und hab die ganze Zeit nichts gesagt. Die anderen haben aber relativ viel erzählt obwohl sie die gleiche Diagnose haben(Paranoide Schizophrenie).

Mein Psychiater meinte mal dass auch andere Patienten von der Gedankenarmut berichten und dass es auch von den Medikamenten kommen kann. Die schränken halt die Gedanken soweit ein, dass zwar kein Wahn mehr besteht aber das normale Denken ist auch stark herabgesetzt. Ist schon sehr belastend. Ich will das Olanzapin schrittweise reduzieren sodass ich dann nur noch das Reagila nehme. Ich finde eine Monotherapie ist anzustreben.

Ist das denken bei jemandem wieder besser geworden wenn die Medikamente reduziert wurden? Muss ja nicht bei allen gleich sein aber meine Hoffnung ist, dass es wirklich am Medikament liegt. Dann kann man da wenigstens noch was machen.
Lieber Michael,ich kann dich gut verstehen und es ist einer der stärksten Veränderungen, die nach meiner ersten Psychose eingetreten sind.
Es ist für mich,wie für viele von euch ,eine zentrale Frage,ob die Medikamente ursächlich sind.
Schlüssig ist aber auch,dass nach einem solch starkem Erleben von Emotionen ,wie es in der Psychose der Fall ist,daß Gehirn sicherlich ausgeschöpft ist und Regenerierungszeit braucht.
Mein vollstes Mitgefühl (für uns alle) und ich hoffe,dass wir wieder mehr mit uns in Kontakt kommen können.
Man vermisst sich irgendwie selbst.

Einen schönen Abend
 
Hey

Ich hatte 2017 eine Psychose woraufhin mir eine schizoaffektive Störung diagnostiziert wurde. Seitdem bin ich auf xeplion eingestellt, über die Jahre wurde die Dosis immer weiter reduziert, mittlerweile bin ich bei 50mg alle 28 Tage. Ich hatte seit der Psychose nie wieder irgendwelche Positivsymptome und auch keinen Rückfall, wodurch ich die Krankheit wohl nicht ernst genug genommen habe. Ich habe mein Leben weiter gelebt inklusive Alkohol und cannabiskonsum was ich im nachhinein bereue. Ich hatte zwar depressive Phasen aber habe mich wie ein Mensch gefühlt.

Seit knapp 1 Monat hat mich die Realität leider komplett eingeholt und mein Leben ist die absolute Hölle. Habe mich in einer Woche intensiv mit meinem bisherigen Leben und meiner momentanen Situation beschäftigt und viel im Internet recherchiert und bin dabei darauf gestoßen dass Neuroleptika zu Hirnabbau führen können. Dieser Gedanke war glaube ich der Trigger der mich in die jetzige Situation manövriert hat. Ich habe keine psychotischen Symptome aber die negativ Symptome haben seitdem voll zugeschlagen. Ich fühle mich innerlich komplett leer, die Zeit vergeht nicht, ich habe keine Emotionen mehr, kann weder lesen noch Serien oder Filme schauen weil ich es einfach nicht mehr verarbeiten kann und nicht verstehe. Ich weiß gar nichts mehr mit meiner Zeit anzufangen weil ich intellektuell gefühlt auf dem Stand einer Tomate bin. Ich fühle mich wie ein Roboter bei dem nur noch die lebensnotwendigen Funktionen in Takt sind aber nichts was dieses Leben füllen könnte. Und ich habe wahnsinnige Angst dass dieser Zustand für immer so bleibt. Dazu kommt noch dass ich mich sozial isoliert habe weil ich auch Gesprächen nicht mehr folgen kann und nichts zu erzählen habe. Dabei war ich vor 1 Monat noch ein total empathischer und Recht kommunikativer und auch beliebter Mensch. Aber davon ist irgendwie nichts mehr übrig geblieben. Habe vor 2 Wochen mit meiner Psychiaterin gesprochen und kriege seitdem zusätzlich zum xeplion 2 mg Risperidon täglich, ich habe aber eher das Gefühl dass die Symptomatik dadurch eher verschlimmert wird. Bzw. Eigentlich habe ich das Gefühl dass nichts in meinem Gehirn ankommt und Wirkung hat, egal was man darauf kippt. Einzig Tavor scheint noch ein wenig zu wirken aber ansonsten fühlt sich das so an als ob viele Hirnfunktionen einfach abgestorben seien.

Meine Frage wäre jetzt ob jemand schonmal ähnliche Symptome hatte und ob es wieder besser wurde? Ich bin momentan absolut hoffnungslos und Sehne mich nach irgendeinem Erfahrungsbericht der vielleicht einen Funken Hoffnung in mir auslösen könnte. Dieser Zustand ist echt kaum auszuhalten. Am Donnerstag werde ich stationär aufgenommen auf anraten meiner Psychiaterin, ich habe aber Angst dass ich da nur mit noch höheren Dosen an Neuroleptika zugepumpt werde, und ich weiß auch nicht wie therapiegängig ich momentan bin da bei mir wirklich nichts hängen bleibt momentan.
Ich kenne das vom Beginn der Psychose, wenn man tief drin steckt in der Psychose und kein normales Denken mehr möglich ist, bzw. habe ich die Umwelt beobachtet und die Dinge zwischen den Zeilen wahrgenommen.

Was deinen Beitrag angeht, so finde ich die Medikamente Xeplion und Risperdal auf Dauer problematisch und würde dir empfehlen erstmal komplett auf eine Monotherapie Aripiprazol umzustellen, dann kannst du später hier im Forum weitersehen, da die Behandlungsempfehlung auch bei den Negativsymptomen sehr gut wirkt.

Die geistige Leere kann schon durchaus von den Antipsychotika kommen, die du einnimmst, das sollte mit einer Umstellung und Reduzierung eher besser werden und da sich deine Situation durch das zusätzliche Risperidon verschlechtert hat, scheint das eben die falsche Richtung gewesen zu sein.

Wie geht es dir jetzt?
 
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