Vielleicht töten die Nichtpsychotiker uns deshalb nicht, weil unsere Psychosen Stoff für ihre Filme sind? Und Stoff für Erfindungen?
Wir leben in einer denkbar guten Zeitepoche, im dritten Reich wärst du für deine Erkrankung entweder zwangssterilisiert oder hingerichtet worden (vgl. bspw.
hier). Ich denke mit der Einführung des Sozialstaates sind auch die Kranken von der Menschenwürde abgedeckt und haben somit (zumindest in Deutschland) ein Recht auf ein "gutes Leben".
Also irgendeinen Sinn muss unser Leben ergeben, sonst würden sie uns nicht so durchfüttern, wo wir zum vernünftigen Teil des Lebens wenig beizutragen haben?
Naja in deinem Umfeld hast du als Familienmitglied / Angehörige / Freund schon einen "Sinn", auch wenn die indoktrinierte Meritokratie / der Kapitalismus dich Gegenteiliges fühlen lässt. Ich erkenne aber in deiner Aussage ("vernünftiger Teil des Lebens") eine starke Wertung, das Kranksein "unvernünftig" ist? So als könnte man etwas dafür, aber das ist ja nicht so. Auch der Blutkrebspatient sowie dutzend weitere schwere Krankheitsbilder (siehe bspw.
hier) sind nicht im Stande "vernünftig zu leben" und haben trotzdem ein Recht zu leben. Generell ist die Frage nach dem Sinn eine höchst subjektive und auch zentraler Bestandteil des Recoveryprozesses (vgl. bspw.:
https://www.wikiwand.com/de/Sinnfindung). Einen absoluten, gottgegebenen Sinn gibt es meiner Meinung weder für Gesunde, noch für Kranke, es sind immer subjektive Geschichten (Religion, Leistung, Liebe etc.) die man im Laufe des Lebens erzählt bekommen hat und / oder sich selbst erzählt. Es gibt also keinen wirklichen Sinn dafür, dass kranke Menschen am Leben gehalten werden, sondern es ist mMn eher ein Ergebnis einer Wohlstandsgesellschaft, die sich zeithistorisch in Deutschland wie auch anderen, primär zivilisierteren Staaten durch die technologischen sowie sonstigen Entwicklungen ergeben hat. Etwas rabiat formuliert: Die Fortschritte der menschlichen Entwicklung in gewissen Ländern erlauben es uns ohne größere Umstände die ("sinnlosen") Kranken mit am Leben zu erhalten / "durchzufüttern".