Wenn der Aderhold sagt, dass man bei 2mg Ariprazol eine ausreichende Wirung und eine volle Rezeptorblockade hätte, und das bei einem Medikament wo das aufgrund des partiellen Antagonismus nicht mögich ist, dann ist das ein Spinner.
5mg reichen aus bei mir. 2,5mg habe ich damals täglich probiert und waren bei mir mit einem Körpergewicht von 80-90kg zu wenig.
Es könnte durchaus sein, dass es Betroffene mit etwas anderem Stoffwechsel gibt und mit geringerem Körpergewicht wo 2,5mg gerade so ausreichen. Frauen wiegen ja häufig deutlich weniger, aber hab auch schon gelesen das Frauen häufig auch höhere Dosierungen von Medikameten im Allgemeinen brauchen.
Der Kritikpunkt ist finde ich schwach von dir da die 2mg bei dem "Neuroleptika minimal und wie" von Aderhold eben in klammern oder so angegeben ist und er schon einen Dosisbreich bis 15 mg angegeben hat, wo sich seiner oder dieser Meinung nach das 95% Wirkmaximum oder so befindet. Ich denke Aderhold setzt eher auf Nebenwirkungsmanagment und lässt auch bewusst leichte Restsymptome durchgehen, weil Medikamente so oder so die Symptome hauptsächlich unterdrücken und in einem halbwegs gesunden Rahmen bringen, also auch wenn bei höheren Dosierungen der Betroffene objektiv normaler wirkt, bleiben die darunterliegenden Probleme ja bestehen. Ich hab gemerkt, dass leichte Restsymptome bei der Verarbeitung helfen, also man einen Wahn praktisch mit der Zeit aufarbeiten kann, solange man das mit den Medikamenten auf ausreichend Abstand hält oder wenn es schlimmer ist auch mal höhere Dosierungen für eine Zeit lang einnimmt.
Diese durchgängige relativ hochdosierte konstante Unterdrückung der Symptome mag zu Beginn der Behandlung wichtig sein um überhaupt wieder einen Bezug zur Realität zu bekommen, im späteren Verlauf der Erkrankung finde ich Aderholds Dosierungen richtig und wichtig. Selbst wenn 2,5mg im Einzelfall gerade so ausreichen und bei viel Stress zu schwach ist, dann kann man ja beispielsweise auf 5 oder 10mg steigern, also ich verstehe da dein Problem nicht.
Da Aripiprazol ein atypikum der 3. Generation ist, wirkt es anders und es hat durchaus eine sehr starke Rezeptorblockade die auf den D2 Rezeptor wirkt, was den älteren typischen Neuroleptika ähnelt. Hab schon häufiger gehört und gelesen das Aripiprazol da den Rezeptor sehr stark besetzt, also durchaus auch in kleineren Dosierungen schon hochwirksam ist.
Damals als ich Xeplion(Paliperidon wie Risperidon) abgesetzt habe für länger Zeit und psychotisch wurde, habe ich Aripiprazol in 5mg Dosis von meiner Psychiaterin verordnet bekommen. Da war ich vorher längere Zeit akut unterwegs. Das Aripiprazol hat in 1-2 Wochen die psychotischen Symptome ganz in Griff bekommen, also es war vergleichbar wie in der Klinik unter Haldol, wo ich vorher behandelt wurde. Auch Fluanxol ist sehr stark. Beim Aripirazol können eben gewisse Restsymptome wegen dem Partialatagonismus da sein, da es auch Dopamin etwas freisetzen kann, denke ich.
Risperidon habe ich vorher als ich zum 2. Mal in der Klinik war zusammen mit 100 oder 150mg Xeplion bekommen und es war zu schwach im Akutfall. Damals hat man mich dann Fluanxol auf der geschützten Station gegeben, was innheralb von ein paar Tagen angeschlagen hat.
Risperidon ist im Vergleich zum Aripiprazol im Akutfall schwach. Aripiprazol kann da selbst in 5mg Dosis mit hochpotenten klassischen Neuroleptika mithalten. Das ist meine Erfahrung!
Problem sind wie gesagt Restsymptome was vielleicht bei 10-15mg geringer ist, aber es eben keine "heile Welt" gibt und keinen perfekten Wirkstoff.