Maggi nimmt das so 1:1, beachtet aber nicht dabei, dass Leute die unbehandelt eine Psychose haben fast genauso kurz leben.
Erstmal nehme ich es nicht 1:1 bitte hör mit solchen Unterstellungen auf, jeder hat da seine eigenen Abwägungen und Logik und Wissensstand den man eben durch echte Argumente und Studien erweitern kann, nur gibt es von der Informationslage her auch sehr starke Kontroversen.
In der zitierten Aussage hast du den Knackpunkt herausgearbeitet "dass Leute die unbehandelt eine Psychose haben fast genauso kurz leben"
mit dem fast gibst du mir zwar recht, also bestätigst sogar, dass Neuroleptika das Leben verkürzen, gleichzeitig stellst du das als normal da.
20-30 Jahre im Durchschnitt verkürzte Lebenszeit ist schon einiges und praktisch gesehen wird nahezu jede Schizophrenie, die diagnostiziert wird behandelt.
Wenn müsste man einen historischen Vergleich machen, wie lange Schizophrene vor der Neuroleptikabehandlung gelebt haben und da habe ich bisher wenig Informationen gefunden.
Der Psychiater Volkmar Aderhold hat mal in einem Artikel einen historischen Vergleich gemacht und gezeigt das Schizophrenie vor den Neuroleptika bessere Heilungschancen hatten, die Hospitalisierungszeit dauerte da zwar teils ein halbes Jahr oder Jahr am Stück, dafür war es mit wenigen Klinikbesuchen häufig getan. Heute mit den Neuroleptika dauert so ein Klinikbesuch 4-8 Wochen, die Betroffenen werden aber häufiger Rückfällig und Heilungschancen sind geringer als damals, wo es noch keine Neuroleptika gab.
Leider habe ich den Artikel früher mal im Netz gefunden und ist für mich nicht mehr auffindbar.
Insofern ist der Nutzen von Antipsychotika teilweise auch ein Rückschritt gewesen und man kann das sehr wohl kritisch betrachten. In dem Artikel wurde auch an Studien nachgewiesen, dass sich die Gehirnsubstanz um einen bestimmten Prozentsatz im Jahr durch die Antipsychotika abbaut. Bei Haldol einem klassischen NL war dieser Abbau doppelt so hoch als beim Atypischen Olanzpain, also da gibt es schon Studien und auch so etwas könnte mit der Sterblichkeit zusammenhängen.
Ich will hier auch kein Recht haben, aber 20-30 Jahre sagen wir mal leben Schizophrene im Durchschnitt kürzer, davon könnte eben die Hälfte Medikamentebegründet sein und die Medikamente selbst können Süchte und ungesundes Leben auch begünstigen.
Es ging hier aber um etwas anderes!
Es ging um Polipharmazie mit Antipsychotika und da steigt eben die Mortalität an wenn man 2 oder mehr
Antipsychotika gleichzeitig einnimmt. Wir sind da etwas vom Thema abgekommen, wobei ich mich da auch an der eigenen Nase fassen muss.
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Ihr habt recht, dass die kürzere Lebenserwartung von ca. 20-30 Jahren auf die Lebensführung (und Neuroleptika) zurückzuführen ist.
Das Problem der Polipharmazie von Antipsychotika, wo bei steigender Zahl gleichzeitig eingenommener Antipsychotika die Sterblichkeitsrate deutlich ansteigt, besteht trotzdem:
https://www.dgsp-ev.de/images/Theme...Mortalitaet_durch_Neuroleptika__Aderhold_.pdf
Ausschnitt: