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Wie kann man als Angehöriger Krankheitseinsicht fördern

Meeresbrise12

New member
Hallo Zusammen,

ich hätte eine Frage an alle Betroffenen und Angehörige, wie kann man die Krankheitseinsicht eines Betroffenen fördern?

Als Hintergrund zu unserer Situation, mein Lebenspartner ist seit ca. einem Jahr an einer Psychose erkrankt. Seine akute Phase fingt im Januar dieses Jahres an, es waren viele Stressfaktoren wie Schlaganfall des Vaters, wenig Schlaf und Erholung, da wir ein kleines Kind haben und lang andauernde Mobbingphase an der Arbeit vorhanden vor dem ersten Ausbruch. Mein Lebenspartner hat mich und seine Familie beschuldigt, dass wir ihn mit einem bösen Fluch belegt haben und er weiss, dass wir für sein Leid verantwortlich sind. Er hat den Kontakt zu seiner Familie fast vollständig abgebrochen. Nach der akuten Phase von ca 5 Wochen, hatte er sich etwas beruhigt, schlief mehr und konnte einigermaßen weiter mit uns leben. Es gab immer mal wieder bei Stressfaktoren ein kurzes aufflackern der Wahninhalte, die haben sich immer relativ schnell gelegt. Jetzt zum Ende des Jahres ist er wieder in eine akute Phase geraten, hat wieder nicht schlafen können, relativ schnell abgenommen und hat wieder seine Familie und mich beschuldigt und verdächtigt, dass wir ihn durch einen Fluch ins Verderben stürzen würden, weil wir so neidisch sind auf ihn..

Am Anfang haben wir uns an den psychiatrischen Dienst gewandt, die haben ihm eine stationäre Unterbringung empfohlen, was er nicht wollte. Nach vielen Tränen und Verzeweiflung war er sogar zwei mal mit mir bei einem ambulanten Psychiater, die Tabletten (Olanzapin) wollte er aber nicht nehmen und hat diese weggeschmissen. Zur Zeit ist er sehr weit von einer Krankheitseinsicht entfernt, er ist davon überzeugt, dass seine Familie und ich, ihm nur einreden wollen, dass er krank ist.

Mir zerbricht das Herz, weil ich durch diese Krnakheit meine Familie mit ihm und unserer kleinen Tochter verliere. Ich habe keine Kranft mehr bei ihm zu bleiben und mit ihm durch die Hölle dieser Krankheit zu gehen. Meine Tochter und ich werden demnächst ausziehen. Ich bin voller Trauer, Verzweiflung und Wut auf diese Krankheit.

Mit einer Behandlung und Medikation könnte er bestimmt einigermaßen ein "normales" Leben führen und wir bei ihm bleiben. Leider habe ich absolut keine Hoffnung auf eine Einsicht seinerseits und eine Behandlung.

Wie kamen euere Angehörige oder ihr als Betroffene zu euerer Diagnose und zu der Einsicht, dass etwas nicht stimmt und dass ihr bereit wart die Hilfe von außen anzunehmen? Ohne entsprechende Behandlung sehe ich leider keine Zukunft für unsere Familie.

Danke für das Teilen euerer Erfahrungen, so fühle ich mich doch etwas weniger allein mit dieser Höllenkrankheit.
 
Ich kann dir anbieten, dass du ihn die Nebenwirkungs-Vergleichsliste im Anhang ausdruckst, um ihn auf ein an sich schon deutlich verträglicheres Antipsychotikum vorzubereiten und davon zu überzeugen es doch nochmal zu probieren. Das von mir empfohlene wäre Aripiprazol welches an sich schon deutlich verträglicher als Olanzapin ist und von vielen Betroffenen gut angenommen wird.

Zusätzlich im Anhang findest du ein druckbares Faltblatt, indem die Medikamente-Empfehlung kurz erklärt ist, wobei das für deinen Angehörigen eine Möglichkeit für ein normales Leben wäre. Dazu müsste er aber überhaupt einsehen, dass es zumindest gelegentlich das Antipsychotikum braucht.
Bei der Empfehlung wird kontinuierlich Bupropion ein NDRI-Antidepressivum eingenommen, was sehr angenehm bei Negativsymptomen und kognitiven Einschränkungen hilft und eine auf ein Miniumum reduzierte Intervalleinnahme des Antipsychotikums (hier Aripiprazol) ermöglicht.
Damit braucht man nur einen Bruchteil der Menge der üblichen Antipsychotika und reduziert die Nebenwirkungslast!

Wenn du ihn so überreden könntest erstmal Aripiprazol einzunehmen, dann hätte er erste Erfolge und einen Therapieplatz. Später kann er sich aufgrund dieser Patienten-Arzt Beziehung, dann die nötigen Medikamente für die Empfehlung aufschreiben lassen.
Am besten das Faltblatt anschauen, ausdrucken und ihm geben, damit er die Umstellung mit dem Psychiater besprechen kann.

Wäre der einfachste Weg.
Vielleicht kannst du ihn ja auch fragen, was er für Antipsychotika schon hatte?

LG
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet:
So schmerzhaft es einerseits klingt, so gut und bewundernswert finde ich es, dass du auf dich und deine Tochter achtgibst❤️Das ist das Wichtigste.
Er wird bestimmt wieder in eine Phase kommen, in der er unter Einbeziehung der Realität reflektieren kann, aber darauf muss man wohl warten.
Selbst wenn er Medikamente nähme, kann es wochenlang dauern, bis die eine Wirkung zeigen.Ich wünsch ihm aber, dass er sich für diese Option öffnen kann in absehbarer Zeit.
Ich selbst konnte mit den Worten meiner Familie oder von Freunden kaum etwas anfangen, bevor sich der Kopf von selbst beruhigt hatte.
Alles Liebe.
 
Mit den verträglichen Medikamenten kannst du ihn am ehesten helfen, da ansonsten kein Herankommen ist.

In der Broschüre ist das auch der Ausgangspunkt, da viele Betroffene Medikamente ablehnen und man damit sehr gut leben kann.
Hab mir da viel Mühe gemacht und die Broschüre ist erst kürzlich fertig geworden.
 
Zur Zeit ist er sehr weit von einer Krankheitseinsicht entfernt, er ist davon überzeugt, dass seine Familie und ich, ihm nur einreden wollen, dass er krank ist.
Du musst soweit kommen, dass du das als Teil seiner Restgesundheit erkennen kannst. Wäre er krankheitseinsichtig, wäre er nicht richtig krank. Er hat ja keine Erfahrungen, was die Antipsychotika gegen seine (einmal aus der Ferne angenommenen) Symptome tun können, deshalb ist er noch in der ersten Phase der Erkenntnis über den eigenen Zustand. Wenn die Medikamente gegen Schizophrenie ihm einmal helfen, wird er sich immer daran erinnern und das federt dann weitere Schübe automatisch ab. Am besten wäre es natürlich, wie Maggi schreibt, wenn er von sich aus den Zugang zu ihnen sucht, bei Negativsymptomatik kann im Augenblick auch das Bupropion hilfreich sein, doch dies alles nochmal mit einem Arzt besprechen.

Er bekam Olanzapin verschrieben, nahm es aber nie ein. Gut, das ist auch ein ziemlich stark dämpfendes Mittel, von dem man auch eine relativ hohe Dosis, die die Dämpfung verstärkt, einnehmen muss. Viele werden adipös darunter, was dann auch zu einem neu aufretenden (!) Diabetes Mellitus Typ II führen kann. Eigentlich solltest du ihm eher einen stationären Aufenthalt wünschen als eine kritische, nebenwirkungsbehaftete Dauermedikation mit dem erstbesten Mittel, aber beides könnte, wenn man es forciert, gegen die Menschenrechte und zulasten seiner Funktionsfähigkeit und Stellung in unserer unbarmherzigen Leistungsgesellschaft gehen (bei einem Attest/AU aus der Psychiatrie sprechen viele Arbeitgeber anschließend die Kündigung aus, oder man kommt nicht mehr rein in die alten Arbeitsprozesse und Karriereschienen).
 
Es gibt eine Krankenkassenkategorie, dass man zu einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie gehen kann wegen einem Angehörigen, dann wird auch das erstattet.
 
Hallo Zusammen,

ich hätte eine Frage an alle Betroffenen und Angehörige, wie kann man die Krankheitseinsicht eines Betroffenen fördern?

Als Hintergrund zu unserer Situation, mein Lebenspartner ist seit ca. einem Jahr an einer Psychose erkrankt. Seine akute Phase fingt im Januar dieses Jahres an, es waren viele Stressfaktoren wie Schlaganfall des Vaters, wenig Schlaf und Erholung, da wir ein kleines Kind haben und lang andauernde Mobbingphase an der Arbeit vorhanden vor dem ersten Ausbruch. Mein Lebenspartner hat mich und seine Familie beschuldigt, dass wir ihn mit einem bösen Fluch belegt haben und er weiss, dass wir für sein Leid verantwortlich sind. Er hat den Kontakt zu seiner Familie fast vollständig abgebrochen. Nach der akuten Phase von ca 5 Wochen, hatte er sich etwas beruhigt, schlief mehr und konnte einigermaßen weiter mit uns leben. Es gab immer mal wieder bei Stressfaktoren ein kurzes aufflackern der Wahninhalte, die haben sich immer relativ schnell gelegt. Jetzt zum Ende des Jahres ist er wieder in eine akute Phase geraten, hat wieder nicht schlafen können, relativ schnell abgenommen und hat wieder seine Familie und mich beschuldigt und verdächtigt, dass wir ihn durch einen Fluch ins Verderben stürzen würden, weil wir so neidisch sind auf ihn..

Am Anfang haben wir uns an den psychiatrischen Dienst gewandt, die haben ihm eine stationäre Unterbringung empfohlen, was er nicht wollte. Nach vielen Tränen und Verzeweiflung war er sogar zwei mal mit mir bei einem ambulanten Psychiater, die Tabletten (Olanzapin) wollte er aber nicht nehmen und hat diese weggeschmissen. Zur Zeit ist er sehr weit von einer Krankheitseinsicht entfernt, er ist davon überzeugt, dass seine Familie und ich, ihm nur einreden wollen, dass er krank ist.

Mir zerbricht das Herz, weil ich durch diese Krnakheit meine Familie mit ihm und unserer kleinen Tochter verliere. Ich habe keine Kranft mehr bei ihm zu bleiben und mit ihm durch die Hölle dieser Krankheit zu gehen. Meine Tochter und ich werden demnächst ausziehen. Ich bin voller Trauer, Verzweiflung und Wut auf diese Krankheit.

Mit einer Behandlung und Medikation könnte er bestimmt einigermaßen ein "normales" Leben führen und wir bei ihm bleiben. Leider habe ich absolut keine Hoffnung auf eine Einsicht seinerseits und eine Behandlung.

Wie kamen euere Angehörige oder ihr als Betroffene zu euerer Diagnose und zu der Einsicht, dass etwas nicht stimmt und dass ihr bereit wart die Hilfe von außen anzunehmen? Ohne entsprechende Behandlung sehe ich leider keine Zukunft für unsere Familie.

Danke für das Teilen euerer Erfahrungen, so fühle ich mich doch etwas weniger allein mit dieser Höllenkrankheit.
Also die Diagnose fängt vorher mit Misshandlung, Missbrauch, Raub, Körperverletzung und Mobbing an die zu Drogensucht führt die dann zwangshafte Medizinische Behandlungen herbeiführt.

Menschen sind stark so wie Du bestimmt grade auch stark bist genau so wie das kleine Kind auch stark ist irgendwann schwappt alles über.

Du darfst nicht vergessen vor 80 Jahren wurden in dieser Region Menschen bedingt Ihrer Nationalität, Religion, Politischen ansicht Massenhaft umg*bracht.
Das ganze ist heute noch zu spüren, es ist kein Ereignis das einfach gelöscht werden kann.

Uns geht es grade momentan so gut, dass wir einfach nicht dankbar genug sind und wenn tatsächlich uns mal Ereignissen treffen die schlimm sind die aber eigentlich normal sind wie Unfälle, Todesfälle etc. Wir es in Verbindung mit Übermenschlichem bringen um dies zu erklären und in einen Chaoszustand fallen um diesem Übermenschlichem ausweichen können oder auf die Gnade dieses Übermenschlichen hoffen können aber vergessen das Tatsächliche Leben.

Tabletten helfen nur kurzzeitig da sie dämpfen und einen Zustand von Verwirrung entweder dämpfen aber die Erlebnisse erblassen, als wenn du Speziell in ein Kino gehst um den Film zu gucken den du gucken wolltest davon aber nichts mitbekommst aber jeder hat gesehen du warst da und bist dann stolz auf dich.

Natürlich kannst du als Betroffener für die anderen Tabletten nehmen...
Oder dir ein neuen Lifestyle dadurch aneignen Oh was 6 Uhr morgens Zeit für Tabletten jetzt geht es mir bis 12 Uhr wieder gut dann noch einmal eine und vorm schlafen um 22 Uhr am besten noch 1 und das so lange bis es wieder zu etwas ganz normalen wird...

Also Vorstellung von Leid und Zufriedenheit ist das eine exestiert nicht ohne das andere.
Himmel und Hölle.

Vielleicht mal was neues ausprobieren wie Fremde zu sich nachhause einladen wäre eine Möglichkeit um zu erkennen das die fremden dann für das Leid wenn sie etwas bei euch als Familie negatives ausrichten dann verantwortlich sind, wie eine entstehende Affäre
 
@berater-unnuetz Wenn er auf der Arbeit gemobbt wird, wieso sollte er dann Angst haben, gekündigt zu werden? Das wäre ja eigentlich ein Befreiungsschlag für ihn und der Gesundheit dienliches. Aber vielleicht ist das wirklich eine Angst von ihm, seine Existenz zu verlieren? Oder dass die negativen Kommentare von anderen, WIRKLICH eintreten. Nun ja, die Wirklichkeit ist nun mal, dass er krank ist.
Ich weiß von mir, dass da lange sehr viel Scham und Verdrängung stattfand.

@Meeresbrise12 Frage deinen Partner doch mal, warum er denkt, dass genau DU Schuld sein sollst für sein Leid? Ich finde das mit dem „Fluch“ alleine auch noch nicht schizophren, könnte auch eine schwere Depression sein. Wichtig wäre, dass du und seine Familie eben nicht aufgebt, sondern versucht ihn zu unterstützen und ihm Hilfe anzubieten. Vielleicht in Einbindung mit sozialen Diensten zu schauen, was wären die Behandlungsmöglichkeiten.
Und Schizophrenie entsteht erstmal auch durch mehrere Komponenten. Bei welchem Arzt hätte er die Medikamente bekommen? Ich finde das ist wieder mal mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Erstmal sollte man sich das soziale Umfeld anschauen. Und wenn er gemobbt wird, so ist ja doch jemand auch mitschuldig an seinem Verhalten. Wut entsteht nicht aus dem Nichts, es kommt davor zu vielen Kränkungen.
Was mir in der Klinik auch geholfen hat, war eine christliche Seelsorgerin. Vielleicht ließe er sich auf diesem Wege ansprechen? Und nein, das geht es jetzt nicht per se um Religion, sondern ums Menschliche. Auf jeden Fall dir viel Kraft, dass ihr eine Lösung findet.
 
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