Schizophrenie ist ein "Versagen" der geistigen Fähigkeiten
Ich schließe daraus, dass man mit so einer Erkrankung eher keinen Vorteil daraus schöpfen kann, auch wenn man in Hochphasen durchaus noch gewisse Leistungen erbringen mag
Hängt von der Therapie und Verlauf ab. Antipsychotika reduzieren die kognitiven Fähigkeiten, damit auch subjektiv den IQ. Ich finde, dass man in der Akutphase sich zu sehr auf seine Gefühle verlässt und das logische Denken zusammenbricht, auch da man wenig Lebenserfahrung hat und in jungen Jahren erkrankt. Das Fundament, was man hatte, wird quasi unter den Füßen weggerissen, wobei dann auch viel Platz für echte Veränderungen ist.
Reich wird man bei den üblichen Therapien kaum werden, da wird man wohl die Ausnahme der Ausnahmen sein müssen. Da die Antipsychotika Motivation und Antrieb rauben, ist man für viele Berufe kaum geeignet oder wird, braucht für alles länger oder hat eben andere Probleme, wenn man keine Medikamente nimmt.
Manche Berufe, die weniger belastend sind oder auf die Erkrankung zugeschnitten könnten funktionieren, so wie wenn man wirklich einen Traumberuf hat und darin völlig aufgeht. Wenn man die Erkrankung im Beruf ausleben kann, dann kann das auch Kreativität und Ideenreichtum steigern, was in Künstlerberufen womöglich besser funktioniert, als wenn man irgendwo tragende Verantwortung übernehmen muss, wo viele auch irrsinnige Ideen auch schaden können.
Wenn man wie ich mit einer
Intervalltherapie mit Bupropion stabilisiert zurechtkommt, dann fallen Negativsymptome und kognitive Einschränkungen weitgehend weg. Dafür ist man aktiver und muss erstmal aus der schweren Erkrankungsphase herauskommen, da leichte Wahngedanken bei wenig Antipsychotika und viel Antrieb auch problematisch sind, also man auch mehr Geld ausgeben kann, wenn man Dinge tendenziell übertreibt.
Hängt dann eben immer noch davon ab, wie viel oder wenig Antipsychotika man einnimmt, auch bei einer Intervalltherapie (wichtig ist Bupropion täglich). Trotzdem bietet so eine Behandlung bei Betroffenen mit starker Negativsymptomatik und krankheitsbedingt kognitiven Einschränkungen, wie es bei mir der Fall, die Chance aus dem Wahnkreislauf durch ein mehr von Aktivität und Verarbeitung zu entfliehen.
Ich hab vor meiner Psychose gearbeitet und von daher mit Früh-Rente eine Absicherung. Wenn man früh Anfang 20 erkrankt, was bei Männern häufig der Fall ist und etwa noch im Studium oder darin, dann scheitert, das auch schwierig. Vielleicht hat man mit bestandenem Studium und Erkrankung trotzdem gute Chancen, etwa wenn man einen "Traumberuf" hat, wo man seine Energie und auch Wahn hereinlegen kann. Wahn ist in meinen Augen, wenn man sich in bestimmte Themen zu sehr hereinsteigert, was im Beruf selbst bei stabilisierter Psychose vielleicht auch konstruktiv ist.
Es kann sich kein Mensch zerteilen und die Erkrankung zeigt diese Art von Überforderung auf, wenn man sich in Themen etwa hereinsteigert, die einen wenig einbringen.
Gut Psychosen sind sehr unterschiedlich, mit und ohne Stimmen, mit starker Negativsymptomatik und mit weniger. Vieles hängt einfach vom Verlauf ab, aber es kostet schon viele Lebensjahre, die einfach fehlen und die Hoffnung auf einen langfristig gutem Verlauf ist bei den Standardtherapien gering. Eher landen viele später im betreuten Wohnen und die meisten sind auf Hilfe oder Frührente angewiesen.
Wenn man ohne Medikamente ganz verrückt herumrennt und irgendwie noch funktioniert, dann kann man auch ein sehr schwer erträglicher Mensch sein, da man dann fast wie ein Narzisst ist und völlig unreflektier. Man wird da durch die Psychose auch unlogisch und dumm im Kopf, wenn es blöd läuft, ähnlich wie die Antipsychotika sehr einschränken können, wobei richtig eingesetzt der Nutzen überwiegt.