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Langzeit Einnahme Abilify

Hallo ihr beiden, entschuldigt bitte die späte Rückmeldung, hatte eure Beiträge nicht gesehen! Ich habe nun am Montag einen Termin, da bin ich gespannt ob er reduzieren wird oder mich wieder auf Ziprasidon umstellt. Ich hatte es im Sommer nicht geschafft die nötigen 500 kcal zu essen und bin daher umgestiegen. Habe bisher die 3. Spritze mit 400 mg Abilify Maintena erhalten und hab täglich 0.5kg zugenommen, seither stelle ich mich jedoch nicht mehr auf die Waage.
 
Danke für deine Rückmeldung, @Pineapple – und schön, dass du dich wieder meldest.

Die Angabe mit den 0,5 kg täglicher Gewichtszunahme klingt erstmal sehr viel – vor allem, wenn du schreibst, dass du dich seitdem nicht mehr wiegst. Darf ich vorsichtig nachfragen: Weißt du ungefähr, wie dein Ausgangsgewicht oder BMI vor Beginn der Abilify-Depottherapie war?

Wenn du vorher nur 500 kcal täglich geschafft hast, könnte das ja auf eine Phase mit stark reduziertem Essverhalten hindeuten – vielleicht sogar in Richtung Magersucht oder eine andere Stoffwechselbesonderheit. In solchen Fällen kann der Körper ja sehr empfindlich auf plötzliche Appetitzunahme reagieren, gerade unter Neuroleptika wie Aripiprazol.

Vielleicht ist die Gewichtszunahme auch eher ein subjektiver Eindruck – z. B. durch Wassereinlagerungen, Völlegefühl oder Veränderungen im Körperbild?

Es wäre spannend zu wissen, ob du dich aktuell im Bereich von Normalgewicht oder Übergewicht befindest – einfach um besser einschätzen zu können, ob die Zunahme medizinisch bedenklich ist oder eher eine Reaktion auf die vorherige Unterversorgung.

Danke, dass du das teilst – und falls du magst, kannst du auch schreiben, wie du dich körperlich und psychisch aktuell fühlst. Manchmal sagt das mehr als die Zahl auf der Waage.
 
Zuletzt bearbeitet:
danke für deine ausführliche Antwort :) Nein nein, ich habe insgesamt schon über 500 kcal gegessen, jedoch nicht als ganze Portion. Also eher verteilt und das war im Sommer. Aktuell habe ich dadurch 6kg, also von 59 auf 65 kg zugenommen. Es geht mir aktuell "okay", ich leide jedoch sehr unter der Zunahme, Akne, Haarausfall, Schläfrigkeit.
 
Hallo Pineapple,

danke für deine Rückmeldung. Einige Punkte lassen sich medizinisch recht klar einordnen – und vielleicht hilft dir das, die Situation etwas nüchterner zu betrachten.

Du schreibst, du hättest täglich 0,5 kg zugenommen. Tatsächlich hast du laut eigener Angabe von 59 kg auf 65 kg zugenommen – also +6 kg über drei Depotspritzen, was einem Zeitraum von etwa 60 Tagen entspricht. Das ergibt rechnerisch 0,1 kg pro Tag – also deutlich weniger als dein subjektiver Eindruck. Tägliche Gewichtsschwankungen von 0,5–2 kg sind völlig normal (Wasserhaushalt, Verdauung, Zyklus) und können die Wahrnehmung stark verzerren – besonders bei psychischer Belastung oder starker Körperfokussierung.


💊 Aripiprazol – eines der gewichtsneutraleren Antipsychotika

Aripiprazol gehört zu den drei atypischen Antipsychotika mit geringem Risiko für Gewichtszunahme – im Gegensatz zu Wirkstoffen wie Olanzapin oder Quetiapin, bei denen Zunahmen von 30 kg und mehr keine Seltenheit sind.Die von dir beschriebene Zunahme ist im Vergleich dazu moderat und medizinisch nicht ungewöhnlich – besonders in der Akutphase der Therapie, wenn der Körper sich neu reguliert.


🧠 Hinweise auf Mangelernährung?

Du erwähnst, dass du im Sommer nur etwa 500 kcal täglich geschafft hast – das deutet auf eine massive Unterversorgung hin, möglicherweise sogar in Richtung Magersucht oder restriktives Essverhalten.In solchen Fällen reagiert der Körper auf Neuroleptika oft besonders empfindlich – mit rascher Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, Appetitsteigerung und hormonellen Umstellungen.


📌 Klärende Fragen zur Einordnung:

  • Bezieht sich die Zunahme von 59 auf 65 kg auf den Zeitraum seit Beginn der Aripiprazol-Depottherapie?
  • Ist das etwa 60 Tage her, seit die erste Spritze gegeben wurde?
  • Weißt du deinen BMI vorher und aktuell – zur objektiven Einschätzung?
  • Hattest du Ziprasidon vorher bereits – und wie hast du es damals vertragen?
  • Gab es eine Phase, in der du Antipsychotika abgesetzt hattest – und wurde in den letzten zwei Monaten eine akute Psychose behandelt?
  • Welche Medikamente hattest du vor Aripiprazol bereits?

🔄 Medikamentöse Optionen – sinnvoller Wechsel?

Falls du unter der Depotform leidest, wäre ein Wechsel auf Aripiprazol in Tablettenform (z. B. 5 mg täglich) eine Option.Zum Vergleich: Die Depotform mit 400 mg monatlich entspricht etwa 13–15 mg täglich – also deutlich höher dosiert.Die Tablettenform ist:
  • flexibler dosierbar
  • oft besser verträglich
  • kann sich positiv auf Schlafqualität und Nebenwirkungen auswirken
Ein Wechsel auf Ziprasidon ist möglich – aber nur sinnvoll, wenn du es damals gut vertragen hast. Andernfalls wäre eine niedrig dosierte Aripiprazol-Tablette vielleicht der bessere Weg.


Ergänzend:

Die Beschwerden wie Akne, Haarausfall und Schläfrigkeit können teils durch die Umstellung, teils durch Nährstoffmängel entstehen. Eine Ergänzung mit Vitamin-B-Komplex, Zink, Magnesium und Biotin wäre sinnvoll – besonders bei vorheriger Mangelernährung.



💊 Nährstoffergänzung – Unterstützung für Haut, Haare und Energie
Bei Mangelernährung und medikamentöser Umstellung können folgende Ergänzungen helfen:
SupplementWirkungEmpfehlung
Vitamin-B-KomplexEnergie, Nerven, Haut, SchlafNature Love B-Komplex (hochdosiert) – enthält alle 8 B-Vitamine inkl. B12, B6, B7(Biotin), B9
MagnesiumNerven, Schlaf, MuskelentspannungBesonders bei innerer Unruhe oder Krämpfen
ZinkHaut, Haare, ImmunsystemWichtig bei Akne und Haarausfall
Biotin (B7)Haarwachstum, HautregenerationOft unterschätzt bei Haarausfall
Vitamin D3 + K2Immunsystem, StimmungBesonders im Winter oder bei wenig Sonnenlicht
Eisen/FerritinMüdigkeit, HaarausfallNur bei bestätigtem Mangel – ggf. Bluttest nötig



🩺 Haarausfall und Akne – wann zum Arzt?
  • Wenn der Haarausfall stark zunimmt, kahle Stellen entstehen oder die Haut sich entzündet, wäre ein Besuch beim Dermatologen oder Hausarzt sinnvoll.
  • Ein Blutbild kann helfen, Mängel bei Eisen, Zink, B-Vitaminen oder Schilddrüsenwerten zu erkennen.
  • Ergänzend können pflanzliche Mittel wie Brennnessel-Extrakt, Kieselerde oder milde Zinksalben helfen – aber bitte nicht ohne Rücksprache bei empfindlicher Haut.
 
Hallo Maggi, danke für deine ausführliche Rückmeldung! Das mit den Kalorien stimmt nicht, ich wollte damit sagen, dass ich über den Tag insgesamt schon genug gegessen habe, aber zur Einnahme (man muss 500kcal MIT dem Ziprasidon einnehmen) waren es weniger, sodass Ziprasidon nicht mehr richtig gewirkt hatte. Wir haben jetzt die Vereinbarung getroffen, ab Dezember die Dosis zu reduzieren, ein Blutbild mit EKG ist geplant.
 
dass ich über den Tag insgesamt schon genug gegessen habe, aber zur Einnahme (man muss 500kcal MIT dem Ziprasidon einnehmen) waren es weniger, sodass Ziprasidon nicht mehr richtig gewirkt hatte.

🍽️ Warum Ziprasidon mit einer Mahlzeit eingenommen werden sollte​

  • Ziprasidon hat eine stark nahrungsabhängige Bioverfügbarkeit:
    Ohne Nahrung liegt sie bei unter 50 %, mit Nahrung steigt sie auf bis zu 100 %
  • Die Fachinformation empfiehlt eine Mahlzeit mit mindestens 500 kcal, weil Studien gezeigt haben, dass erst ab dieser Schwelle die Aufnahme zuverlässig ist
  • Der Wert ist nicht medizinisch „zwingend“, sondern ein technischer Schwellenwert aus Studienbedingungen — er soll sicherstellen, dass die Wirkung nicht durch zu geringe Nahrungsaufnahme ausbleibt

⚖️ Realistische Praxisempfehlung​

  • Eine normale Hauptmahlzeit reicht in der Regel aus — man muss keine Kalorien zählen
  • Wichtig ist, dass Fett- und Kohlenhydratanteil vorhanden sind, da diese die Absorption fördern
  • Ein Glas Saft oder ein Snack reicht nicht aus
  • Wer Ziprasidon nüchtern oder mit zu wenig Nahrung einnimmt, riskiert Wirkungsverlust oder Schwankungen

🧠 Fazit​

Die „500 kcal“-Angabe ist kein Dogma, sondern ein Studienwert zur Absicherung der Bioverfügbarkeit. In der Praxis genügt eine normale Mahlzeit, aber die Einnahme ohne Nahrung ist kontraindiziert. Die Angabe wirkt übertrieben, ist aber pharmakologisch begründet.


Mit KI erstellt



@Pineapple
Klingt für mich etwas übertrieben, sich so übermäßig streng an die Fachinformationen zu halten und deswegen Ziprasidon abzubrechen. Es geht darum, dass Ziprasidon ohne Nahrung zu 50 % wirkt und mit Nahrung auf 100 % steigt. Normal wären 70–90 % also auch noch wirksam, da die Dosierungen insgesamt häufig höher sind und man kann die Dosis ja etwas auf die eigene Nahrungseinnahme anpassen.

Wie ging es dir mit dem Ziprasidon?
Wir haben jetzt die Vereinbarung getroffen, ab Dezember die Dosis zu reduzieren, ein Blutbild mit EKG ist geplant.
Wenn du Aripiprazol reduzierst, wäre der wichtige Schritt da auf die Tablettenform umzustellen, da du da flexibler bist.
400 mg Aripiprazol Maintena Depot (4Wochen) entspricht täglich 15–20 mg Aripiprazol in Tablettenform.

Übliche Dosierungen zur Erhaltungstherapie liegen bei 5–15 mg (eher 5–10 mg) am Tag, also deutlich darunter.

Durch die Tablettenform kannst du später auch die Intervalltherapie mit Bupropion leichter mit deinem Psychiater besprechen und darauf Schritt für Schritt umstellen.

Du kannst ja anpeilen, dass du dich auf 10 mg in Tablettenform bei der Umstellung im Dezember einstellen lässt. Dadurch wären später auch 5 mg oder 7,5 mg möglich.
Vielleicht kannst du das ja anpeilen?

💊 Optionen für 7,5 mg Aripiprazol täglich​

  1. Teilbare Tabletten verwenden
    • Die 10 mg Tablette von Aripiprazol-ratiopharm hat eine Bruchkerbe, ist also halbierbar
    • Ein Vierteln ist nicht offiziell vorgesehen, da die Tablette keine Kreuzkerbe hat — aber technisch möglich, wenn man sehr präzise arbeitet (z. B. mit Tablettenteiler oder Skalpell)
    • Alternativ: 15 mg Tablette halbieren → ergibt 7,5 mg



Aripiprazol entfaltet seine Wirkung oft abrupt und stark — weshalb hohe Dosierungen nicht automatisch mehr therapeutischen Nutzen bringen.

In der Erhaltungstherapie reichen häufig 5–10 mg täglich aus. Selbst 10 mg gelten bereits als substanzielle Dosis, die bei vielen Patienten eine stabile Wirkung erzielt. Die oft genannte „Standarddosis“ von 15 mg täglich ist eher aus der Akutbehandlung abgeleitet — und geht mit einem erhöhten Risiko für Akathisie und Unruhe einher.

Zwar sind laut Zulassung bis zu 30 mg täglich möglich, doch der klinische Mehrwert bei höheren Dosierungen ist fraglich. Vielmehr steigt das Nebenwirkungsrisiko, ohne dass die antipsychotische Wirkung proportional zunimmt.

Auch bei der Umrechnung von Depotpräparaten wie Aripiprazol Maintena 400 mg sollte man nicht pauschal von 15–20 mg Tablettenäquivalent ausgehen. In der Praxis zeigt sich, dass 5–10 mg oral oft ausreichen, um den Wirkspiegel zu halten — insbesondere bei sensiblen oder stabilisierten Patienten.

mit KI erstellt
 
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