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Gedankenkarussell #1: "Was ist eigentlich Normal?"

Maggi

Administrator
Man sagt ja oft: „Jeder ist irgendwie anders, und das ist auch gut so.“ Aber wer bestimmt eigentlich, was „normal“ ist – und wer tanzt wirklich aus der Reihe? Ist „normal“ ein Schutzmechanismus der Gesellschaft, oder eher ein Konstrukt, das uns manchmal einengt?

Ich find’s spannend, mal zu schauen:

  • Wie erlebt ihr „Normalität“ in eurem Alltag oder in der Psychiatrie?
  • Hat sich euer Verständnis von „normal sein“ mit der Zeit verändert?
  • Und gibt’s Dinge, die auf den ersten Blick „nicht normal“ wirken, aber vielleicht gerade deshalb besonders wertvoll sind?
👥 Für alle Schnell-Denker: Hau raus, was dir sofort dazu einfällt – ein Gedanke, ein Beispiel, ein Gefühl.

🧠 Für alle Tief-Denker: Lass dir Zeit und schau, ob du eigene Erfahrungen, philosophische Überlegungen oder sogar Studienkenntnisse mit reinbringen willst.

🎭 Kreativblick: Stell dir vor, „Normalität“ wäre eine Theaterrolle. Wie würde sie spielen, wie sprechen, und was würde sie verbergen?

📚 Recherche-Ecke: Wer Lust hat, kann auch Begriffe wie „Neurodiversität“ oder „gesellschaftliche Normen“ mal in der Tiefe durchleuchten und mit uns teilen, was sich findet.

Am Ende geht’s nicht darum, eine endgültige Definition zu finden – sondern darum, verschiedene Blickwinkel aufs Karussell zu werfen und zu sehen, wohin die Fahrt führt.
 
Bis zu meinem 35igsten Lebensjahr war ich normal. Habe gearbeitet. Bin 2 x im Jahr in Urlaub gefahren, so wie die Allgemeinbevölkerung der "Normalis' das eben tätigt.
2 Monate vor meinem 35. Geburtstag kamen die ersten Stimmen. Ab diesem Zeitpunkt war bei mir nichts mehr normal. Mein ganzes Leben hat sich verändert. Ich musste schwer kämpfen, um mit diesen Stimmen klar zu kommen.

Heute kann ich von mir behaupten, dass ich es geschafft habe mit 65 Jahren rückblickend, mir selber auf die Schulter klopfend, es war ein ständiger Kampf. Aber ich hab niemals aufgegeben.
Die Normalis erinnern mich an meine damalige eigene Normalität und kann mich immer noch in sie hineinfühlen. Ich habe meine damalige Normalität nicht vergessen. Es war eine schöne Zeit. Aber ich muss sagen die paranoide Schizophrenie, mit der man mich dann diagnostiziert hat, war eine aufregende Zeit. Ich habe im ständigen Kampf zwischen Gott und dem Teufel gerungen, 30 Jahre lang.
Gott hat gesiegt, das wünsche ich euch auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mutzi
Ich bin stiller Mitleser und mir geht es fast wie Dir, bin seit dem 33. Lebensjahr erkrankt und jetzt 60 geworden, also 27 Jahre die psychische Erkrankung am Hals. Ja nicht aufgeben aber Tabletten sind auch wichtig in der Therapie.
Stefan
 
Hallo Stefan,

danke für deine Antwort. Ich nehme heute noch eine geringe Dosis Medikamente und werde sie auch nicht absetzen. Für mich bedeutet das einen gewissen Schutz aufrecht zu erhalten.

LG
 
Ich lebte 49 Jahre halbwegs normal mit Alkoholikereltern und falschem Partner und sammelte genug Ballast an um zwei Psychosen zu kriegen und bin jetzt 6 Jahre psychisch krank.
 
6 Jahre ist ja noch nicht sehr lang. Hoffend, dass du medikamentös gut eingestellt bist, damit du keine weitere Psychose bekommst @ Rentnerin. Vielleicht wäre auch eine Gesprächstherapie gut für dich um deine Vergangenheit aufzuarbeiten. Schön wäre auch eine Selbsthilfegruppe mit Gleichbetroffenen. Eltern Alkoholiker etc.
 
Also ich arbeite jetzt seit 5 Jahren in Teilzeit in einer Büro Arbeitsumgebung mit 4-6 Kollegen (Männer, Frauen gemischt).
Ich bin mir ziemlich sicher keiner meiner Kollegen ist Schizophren oder hatte mal eine psychotische Erfahrung (dafür sind alle zu leistungsfähig und sag ich mal "normal" in ihrem Handeln, Reden usw.).

Ich denke was diese normalen Menschen von "Menschen wie uns" unterscheidet sind:

1. keine Psychose Erfahrung und damit keine sag ich mal sehr stark nachhaltige Schädigung / Überlastung des Gehirns durch die Psychose Erfahrung.

2. Einen besseren Sinn für einen balancierteren Lebensstil (geringere Burnout Gefahr, besserer Umang mit stressreiche Situationen, bessere Fähigkeit Stress z.b. durch Arbeit in der Freizeit abzubauen) - dass heißt nicht dass das unbedingt gesünder ist (Rauchen, Kaffee trinken, Canabis, Alkohol am Wochende und mit Freunden Party machen, regelmäßig in den Urlaub fliegen (Afrika Safari, Tiere im Regenwald fotografieren usw.).

3. Eine gesündere Art und Weise mit sozialen Situationen umzugehen (positiv oder negativ)

Normal heißt für mich: Aufhören bevor man seiner Gesundheit schadet (toxischen Job wechseln, genügend Pausen während der Arbeit, toxische Beziehungen rechtzeitig selber beenden, usw.). Das Leben genießen und trotzdem bereit sein sich den Problemen des Lebens zu stellen (keine Vermeidungsstrategien). Auch mal neue Dinge ausprobieren die nicht unbedingt Spaß machen, also z.b. auch im privaten Bereich Arbeit in die eigene Persönlichkeitsentwicklung investieren. Anderen Menschen im Freundeskreis helfen ohne unbedingt eine Gegenleistung zu erwarten, aber auch ohne sich dauerhaft ausnutzen zu lassen (also auch Grenzen setzen können).

Mittlerweile versuche ich mich in meinen Hobbies, Verhaltensweisen / Kompensationsverhalten usw. an vielen normalen Kollegen / Freunden zu orienteren, was bereits langfristig sehr positive Auswirkungen auf mein Leben hat.

Ich würde sogar von mir behaupten dass ich auf den Weg zurück in ein normales Leben bin vor allem weil es bei mir mit der Leistungsfähigkeit stetig besser wird. Mittlerweile geht es mir sogar besser als noch in der Phase vor meiner ersten Psychose wo ich teilweise 12 Stunden pro Tag schlafen musste aber ansonsten noch studieren konnte. Aktuell reichen mir 6-8 Stunden pro Tag plus 1 Stunde Schlaf nach der Arbeit. Ich würde sogar mittlerweile behaupten dass ich zu den Top Performern der Firma gehöre, also schon besser und produktiver als der durchschnittliche Angestellte in meiner Firma arbeiten kann.

Und dass alles ganz ohne Antipsychotika - oder vielleicht gerade weil ich keine nehme?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war nie normal, aufgrund meines Schicksals mit den Eltern. Es wurde aber als normal verkauft. Darum war normal immer irgendwie gefährlich für mich, weil ich normal behandelt wurde und es doch nicht war. Ich war so froh als die Krankheit ausgebrochen ist, endlich konnte ich mich zu meinem schweren Leben bekennen. Ich war also lieber krank als normal. Jetzt, mit 52 arbeite ich an einer Normalität die mir auch gefällt.
 
"Normal zu sein" war mein Traum geworden in der letzten sehr heftigen Psychose.
Ich habe dauernd auf Stimmen gehört, wo ich dachte, das wäre Gottes Wille...
Und hab mich dabei selber verloren.

Seit ich mir sicher bin, ich kann von Gott aus so sein wie jeder andere auch, frei zu tun, was ich für richtig halte...
Bin ich für mich "Normal" und finde das total schön...😊
 
Also ich sehe bei mir einen deutlichen Unterschied zwischen früher und jetzt mit der Erkrankung. Ich sehe im normal sein eine Art Freiheit zu tun und denken was mann möchte. Das habe ich nicht. Ich war Frei vor der Erkrankung. Für mich ist deshalb normal Frei zu sein und nicht ein Gefangener unerwünschter Gedanken.
 
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