ich schlafe nicht mehr so viel. vor 10 jahren brach die krankheit bei mir aus und ich habe immer sehr viel geschlafen. ich konnte viel ruhe machen und habe immer gutes essen gegessen zuhause. die krankheit ist wie diabetes, man hat sie, sie geht nicht weg, doch es ist schon besser geworden. es ist alles sehr komplex , ich liege immernoch den rest des tages, morgens gehe ich immer raus, manchmal kurz, aber oft für ein paar stunden. dann lege ich mich wie gesagt hin. aber überleg mal: ich esse immer gut bei meinen Eltern, es ist klar, dass es besser geworden ist. die krankheit kann man vergleichen mit einer angina: wenn man ein paracetamol nimmt, geht es einem erträglich, aber man ist trotzdem allgemein krank - das ist auch bei paranoider schizophrenie so. oder es ist wie akne: die positivsymptome sind wie pickel, und ein wahnsystem ist, wenn sich mehrere pickel miteinander verbinden, sie gehen quasi ihre wege, und auch ich bin verrückte wege gegangen. es ist ein leiden, aber gut behandelbar, sodass es erträglich ist mit den medikamenten, wenn sie denn wirken. bei mir haben die medikamente mal eine zeitlang nicht positivsymptome und ein wahnsystem auffangen können, und es war grässlich alles. ich habe aber immer ruhe gemacht, bin einigermassen früh um die selbe uhrzeit schlafen gegangen und habe immer leckere sachen gegessen. es ist schon besser geworden mit der zeit, so eine kranke psyche ist wie ein krankes organ, es schränkt einen schon ein. meine genussfähigkeit ist zwar eingeschränkt, aber ich kann trotzdem noch geniessen. ich freue mich auch über schönes wetter. gefühle habe ich auch, manchmal positive und manchmal negative. stabil bin ich auch, und ich weiss, wie sich labilität anfühlt, es ist schrecklich. sozial ziehe ich mich eher zurück, früher saß ich auch mal bei meinen eltern im wohnzimmer, aber jetzt nicht mehr. es gab tage, da war ich den ganzen tag auf den beinen, aber ich liege lieber - alles psychisch bei mir, es ist wirklich ein rad, das gehirn ist nun mal krank, und das wirkt sich auf den rest des körpers aus. an sich stecke ich die krankheit gut weg und habe die grössten ängste verarbeitet. im endeffekt ist das nur eine krankheit, das eine ist körperlich und das andere psychisch. paranoide schizophrenie ist nicht wie akne, doch sie ist ein psychisches leiden, wie akne ein hautleiden ist. wichtig ist, dass man sich geborgen fühlt. mir persönlich hilft mein glaube an Gott, ich habe immer einen ausgleich. mittlerweile habe ich gelernt damit umzugehen, ich war immer am leiden, seitdem die krankheit ausgebrochen war. ich bin auch extrem abgehärtet. manchmal habe oder hatte ich psychische schmerzen und war akut, doch generell habe ich keine schmerzen. was mir gut tut, ist, wenn ich anderen menschen helfen kann, das können viele irgendwann mit dieser erkrankung. mehr fällt mir nicht ein. ich wünsche allen eine gute genesung
?️???
nachtrag: ich gehe früh schlafen und wache früh auf, das war früher nicht so. würde mich aber trotzdem als schwer krank bezeichnen, auch wenn die krankheit nicht so stark ausgeprägt ist.