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Wer von euch ist gesund geworden?

zwangsneurotiker

Active member
Hallo,

ich habe Schizophrenie schon seit 15 Jahren.

In den 15 Jahren habe ich die ersten 10 Jahre sehr viel Sport gemacht und bin nach 5 Jahren genesen.

Leider wurde ich dann nach 10 Jahren schlaflos und es folgte der nächste Schub.

In der Zeit, wo es mir gut ging, habe ich angefangen ein Studium zu machen und konnte 15 von 19 Kursen schaffen.

Leider ist die Krankheit dann wieder ausgebrochen.

Nun weiß ich leider kein Zurück mehr in die Zeit, wo es mir ganz gut ging. Mein Tag streckt sich von leichten Halluzinationen, Antriebslosigkeit bis Lähmung, meine Knie schmerzen.

Ich vermisse die Zeit, wo es mir tatsächlich gut ging und ich kognitiv richtig gut drauf war.

An den Medikamenten kann es nicht liegen, ich nehme immer (fast) das Selbe ein wie damals.

Ich habe keine Ahnung, warum ich den Schub bekommen habe. Ich dachte, ich wäre raus aus der Erkrankung und könnte alles machen. Leider war dem nicht so.

Und jetzt hänge ich in einer Zeitschleife, die mich jeden Tag wieder Tag ein und Tag aus nichts produktiv machen lässt (vor allem wegen Negativsymptomatik).

Ich müsste jetzt mich nochmals aufraffen und gegen die Negativsymptomatik mindestens 1 Jahr Sport machen, was aber keine Dauerlösung ist, denn wenn man dann was arbeiten geht, kann man tagsüber Sport nicht machen und dann ist es wieder so wie vorher.

Daher meine Frage:

Ist jemand von euch komplett gesund geworden? Falls ja, wie habt ihr es geschafft, gesund zu werden?
 
Schizophrenie ist unheilbar. Mach dir da keine falschen Vorstellungen (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).

Selbst wenn du 10 Jahre ohne Psychose lebst, wird sie dich irgend wann wieder einfangen.

Solltest dich langsam damit abfinden und lernen mit der Krankheit umzugehen.
Grenzen setzen, das kann ich noch, das kann ich nicht mehr etc.
 
  • Danke
Reaktionen: NAW
Schizophrenie ist nicht unheilbar.
Allerdings haben die meisten die Krankheit chronisch, weil sie viel zu oft übersehen wird und man oft keine Krankheitseinsicht hat.
Man muss bereits in der Prodomalphase Medikamente geben und diese dann dauerhaft einnehmen.
Dann erlebt man Heilung noch bevor die Krankheit richtig ausbricht.
Ist sie erstmal ausgebrochen wird es ganz schwer.

Ist ähnlich wie z.b. mit meiner Sehnenentzündung.
Hab da leichte Schmerzen. Hab sie ignoriert und weiter Sport gemacht. Heute habe ich die Schmerzen ständig, bzw. bei Belastung ständig.
Geht auch nicht mehr weg.

Man muss sich klarmachen, das Schizophrenie ne Krankheit ist, die genauso akut wie chronisch verlaufen kann.
Und wenn man dann Uneinsichtig ist, weiter sein Leben lebt, ist die Chronifizierung nicht weit.

Kurz gesagt: früh genug erkennen ist extrem wichtig.
 
Schizophrenie ist nicht mal eine gesicherte Diagnose. Jeder, der irgendwann mal Stimmen gehört hat oder hört, bekommt sofort die Diagnose "paranoide Schizophrenie" verpasst. Es gibt viele Stimmenhörer, die keine Schizophrenie haben (dafür gibt es sogar einen medizinischen Code). Die psychiatrischen Fehldiagnosen liegen bei 30 %. Genauso ist es mit den Medikamenten. Sofort werden Überdosierungen verordnet, und seit einiger Zeit wird immer mehr Polypharmazie angewendet (mehrere Neuroleptika gleichzeitig) ohne Rücksicht auf Verluste (z.B. Negativsymptomatik). Dadurch wird meiner Meinung mehr Schaden angerichtet, als das es nützt. Wenn man mal die Beipackzettel durchliest, sieht man, dass die Nebenwirkungen zahlreich und oft schwer sind (und oft sind als Nebenwirkung Symptome aufgeführt, die das Medikament eigentlich bekämpfen soll, beispielsweise Angstzustände etc.) In etlichen anderen Ländern (unter anderem Finnland, Polen und England) ist man da schon weiter. Mit der Therapieform "Open Dialogue" erzielt man beispielsweise in Finnland hohe Heilungsquoten. Daran verdient allerdings die Pharmaindustrie nichts. Die Pharmalobby ist in Deutschland sehr stark. Wenn statt einem Antipsychotikum zwei oder drei gleichzeitig verordnet werden, wird damit halt zwei bis drei Mal so viel verdient, Psychopharmaka sind ein Milliardengeschäft). Ich sage nicht, dass sie nicht manchmal notwendig sind aber es muss viel vorsichtiger damit umgegangen werden. Ich glaube nicht, dass sich viele Psychiater Gedanken darüber machen, wie es Patienten mit den Überdosierungen oder Mehrfachverschreibungen geht.

Liebe Grüße, Nina
 
Vor 20 Jahren gab es ein Hinweis, dass gerade in Finnland viele Todesfälle aufgetreten sind z.B. wegen der Einnahme von Leponex.
Na schön, dass die sich wenigstens mal Gedanken gemacht haben.
 
@Mutzi: Leponex ist Clozapin. Worauf waren die vielen Todesfälle bei der Einnahme von Leponex in Finnland zurückzuführen? War es wegen Überdosierungen?
 
Mein Bruder hat 45 Jahre lang Leponex bekommen. Er war irgendwann nur noch "Gemüse" im Kopf. Es war sehr traurig mitzuerleben. Sein Leben war "im Arsch".
 
Tut mir leid für deinen Bruder.
Deshalb bin ich für niedrige Dosierungen. Man hat dann mehr Lebensqualität. Man muss aber lernen mit der Krankheit umzugehen. Z.b. Grenzen setzen. Bis dahin und nicht mehr. Das kann ich noch, das kann ich nicht mehr. Für viele Betroffene ist das sehr wichtig.
 
Mein Bruder wurde bei der Bundeswehr psychotisch. Man hat ihm dort schwer zugesetzt. Er war ein hochsensibler, hochintelligenter junger Mann als er eingezogen wurde und kam kaputt raus. Er kam dann direkt in die Psychiatrie, wurde hoch dosiert mit NL behandelt und später kam er dann auf einen ehemaligen Bauernhof, wo er bis zu seinem Tod mit 68 Jahren lebte. Irgendwann war es nicht mehr möglich, das Leponex zu reduzieren oder auszuschleichen, weil das Dopaminsystem kaputt war und er bei Reduktionsversuchen immer völlig durchdrehte. Also hat man ihm halt die hohe Dosis bis zum Lebensende gegeben. Ja, weniger ist mehr.
Was mich ziemlich erschreckt ist die heute gängige Praxis, mehr als ein Neuroleptikum gleichzeitig zu verordnen. Noc h vor einigen Jahren gab es vorwiegend Monotherapien oder höchstens mal ein Antidepressivum dazu.
 
Ja, das Leponex ist ein Teufelszeug, Wirkt aber gut bei schweren Psychosen und starkem Stimmenhören.

Die Lebensdauer ist bei Psychotikern sowieso um 20 Jahre verkürzt.

Vielleicht würde dein Bruder noch leben, wäre er nach der Bundeswehr nicht ausgeflippt. Es trifft immer die falschen.
 
Ja, ich nehm jetzt auch Neurolpetika seit 20 Jahren und fühle mich auch wie "Gemüse im Kopf".

Morgens ist es unmöglich eine Matheaufgabe zu lösen.

Ich bin einfach nur noch dumm geworden.

Wenigstens belaste ich nicht die Umwelt... Weil ich eh nichts mehr kann, außer essen.
 
Man muss aber leider sagen, das die Ärzte selbst bei Rückfällen und bei weiterhin psychotischen Symptomen NACH einer akuten Phase der Meinung sind, das dann halt leider eine höhere Dosis nötig wird.
Das scheint leider Gottes notwendig zu sein.

Clozapin würde ich im Leben nicht nehmen, egal wie schlimm mein Gesundheitszustand ist, da kannste dich ja gleich in den Sarg legen.

In meinem Fall habe ich 30mg Aripiprazol 1-2 Jahre regelmäßig eingenommen. Gebracht hat es nichts. Nehme aktuell nur noch 15 mg und habe weiterhin Symptome, welche weder mehr noch weniger geworden sind. Eigentlich sollte man meinen, das bei einer Dosis Reduktion die Symptome mehr werden, aber bei mir hat die aktuelle Medikation gar keinen Einfluss auf meine Symptome, es dämpft meinen Kopf, es macht Müde, aber meine Positiv Symptome habe ich weiterhin.

Vielleicht sollte ich nochmal das Olanzapin probieren.

Meine Diagnose lautet im übrigen, falls es jemanden interessiert: Bipolar psychotisch, also Schizoaffektiv....
 
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