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Warum bist du krank geworden?

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 1510
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Was war der Auslöser deiner Erkrankung?


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    18
Also persönlich habe ich finanziell sehr viel Glück im Unglück gehabt und komme sehr gut mit meiner BU- und EM-Rente in meiner Region über die Runden. Es kommt natürlich immer darauf an, in welcher Region du lebst und wie hoch die Erwerbsminderungsrente ist und wie hoch die Leistungssumme im Versicherungsfall bei dem Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung gewählt wurde. Ich hatte das Glück, dass ich meine Leistungssumme nach meinem ersten Aufenthalt in einer Psychiatrie ohne Gesundheitsprüfung nochmal deutlich hochschrauben konnte und das für einen geringen monatlichen Beitrag von ca. 22 Euro. Heute bin ich froh, dass ich die Erhöhung vornahm. Wenn du z.B. nur eine Leistungssumme von 1000 Euro abgeschlossen hast und nur von der BU-Rente leben musst, weil dir keine Erwerbsminderungsrente zusteht, dann zahlst du die vollen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Das bedeutet, dass dir 200 Euro an Beiträgen bei einer Leistungssumme von 1000 Euro abgezogen werden.
Da ich keine Kinder habe oder irgendwelche Schulden für Konsum, Auto oder ein Eigentum (Haus, Wohnung) in meinem Leben verursachte und diese jetzt tilgen muss, konnte ich von meinem früheren guten Verdienst als Ingenieur zusätzlich viel Geld auf die hohe Kante legen, sodass ich aufgrund der schweren Erkrankung finanziell durch die beiden Renten, meiner Altersvorsorge und meinem Ersparten ausgesorgt habe und aktuell nie wieder einer Erwerbstätigkeit nachgehen muss, vorausgesetzt meine Erwerbmsminderungsrente wird mir im Laufe der Zeit unbefristet bewilligt und meine BU-Rente wird mir aus irgendwelchen Gründen nicht aberkannt.
Danke Oliver
 
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Aber das klingt doch hervorragend. Und wie ich lese, bist du auf dem Weg der Besserung.

Besserung in dem Sinne, was mit dieser Erkrankung eben möglich ist.

Mit der Zeit lernst du (mit der Zeit ??) besser umzugehen. Genieße einfach das ausschlafen und den entspannten Start in den Tag. Dann machst du ein bisschen was und schon ist der Tag vorbei. Und zwischen den Reisen hast du die Vorfreude auf die nächste schöne Reise.

Lass dich bloß nicht runterziehen. Du machst das schon richtig und jetzt lernst du einfach deine Zeit für dich zu genießen.
Das riet mir mein Psychotherapeut auch, dass ich mit meinen beiden guten Renten und mit meiner restlichen Lebenszeit, die ich mir jetzt frei und selbstbestimmt einteilen und gestalten darf, einen Bunten machen soll, sprich das Leben trotz dieser Erkrankung genießen. Ich soll aus seiner Sicht den Krankheitsgewinn sehen, dass ich z. B. nicht mehr in die Tretmühle der Arbeitswelt muss und ganz gemütlich meinen Tag nach meinem Belieben kreieren und verbringen kann.
 
@ Oliver,

meine Rente wurde 4 mal geprüft. Nun erhalte ich sie bis zu meinem 66. Lebensjahr. Danach kommt die Regelrente.

Das ist ein guter Ansatz was du da vorhast. Würde ich auch so machen!
Wurde deine Rente bzw. deine Gesundheit in Form von Gutachtern 4-mal überprüft, um deine Berechtigung, die Erwerbsminderungsrente aus gesundheitlichen Gründen weiter zu beziehen, festzustellen, oder musstest du diese Rente 4x verlängern, damit sie dir endlich unbefristet bewilligt wurde.
 
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@ Oliver,

meine Rente wurde 4 mal geprüft. Nun erhalte ich sie bis zu meinem 66. Lebensjahr. Danach kommt die Regelrente.

Das ist ein guter Ansatz was du da vorhast. Würde ich auch so machen!
Warum erhältst du deine EM-Rente nur bis zum 66. Lebensjahr und nicht bis zur regulären Altersrente von aktuell 67 Jahren?
 
Ich würde behaupten bei mir waren es bereits frühe Traumatisierungen in meiner Familie...Dann im zarten Alter von 16 Jahren die erste Psychose gehabt. Ich will niemandem wirklich Schuld geben, aber meine Eltern haben einen Beitrag geleistet, dass es ich kein dickeres Fell besitze....wobei ich glaube, dass bei dem was ich bei meinem Heranwachsen erlebt habe, schon ein recht dickes Fell habe, aber dennoch irgendwann war es recht schnell durchgewetzt.
 
Oliver, du bist eher die Ausnahme als die Regel, was die finanziellen Mittel im Krankheitsfall in Bezug auf psychische Erkrankungen im Besonderen betrifft. Die meisten Betroffenen, die ich im Laufe der Zeit kennengelernt habe, drehen jeden Cent dreimal um, um über die Runden zu kommen. Mich eingeschlossen. Aber dabei wird man auch zum Überlebenskünstler.
Ich hatte wirklich großes finanzielles Glück im Unglück, weil ich viel Geld durch meinen guten Verdienst als Ingenieur und meine Sparsamkeit anhäufen konnte. Zudem schloss ich zusätzlich noch eine BU-Versicherung kurz vor meinem Abitur ab, die ich erfreulicherweise ohne Gesundheitprüfung noch deutlich erhöhen konnte.
 
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Also ich gebe meiner Mutter hauptsächlich und meinem Stiefvater die Schuld daran, dass ich mit 15 Jahren angefangen habe, Drogen zu nehmen. Es war eigentlich ein Hilferuf meinerseits, der leider nicht erhört und falsch verstanden wurde. Nach vielen Jahren Cannabis Missbrauchs fing mit 30 Jahren die erste Psychose an. Eltern, besondere eine Mutter, sollte ihr Kind schützen, auch vor seelischen Verletzungen und es mit 15 Jahren, mitten in der Pubertät, nicht im Stich lassen. Damit hat sie den Grundstein für meine Suchtkariere gelegt.....! Auch wenn sie das nicht einsehen will.
 
Viele beneiden mich, weil ich schon Rente bekomme und massenhaft Zeit für die schönen Dinge des Lebens habe. Dann freue ich mich sogar darüber. Das nennt der Psychiater “Krankheitsgewinn“. Auch wenn es nicht viel ist, so komme ich mit meinem Geld wenigstens über die Runden.
Ich kenne ebenfalls einige Leute, dich mich beneiden, dass ich bereits in so jungen Jahren Rente beziehe und dadurch sehr viel Zeit für meine Hobbys oder andere schöne Dinge im Leben habe. Ich bin auch schon des Öfteren angeeckt, weil ich keiner Arbeit nachgehe, obwohl ich äußerlich fit aussehe. Selbst meine Eltern haben es nicht verstanden und mir vorgeworfen, dass es kein Wunder ist, dass es mir gesundheitlich nicht besser geht, wenn ich mich mit so vielen „Kloppis“ im Internet umgebe. Ich habe ihr daraufhin erklärt, dass wir keine verrückten Psychopathen sind, sondern an einer schweren Erkrankung leiden und nicht ohne Grund eine Erwerbsminderungsrente in den Arsch geblasen bekommen und einen GdB von mindestens 50 erhalten. Mein Psychotherapeut meinte zu mir, dass es eben nicht alle Menschen auf dieser Welt verstehen werden, dass Schizophrenie eine wirklich sehr schwerwiegende psychische Erkrankung ist, die das Leben eines Menschen komplett verändert bzw. den Mensch komplett aus der Bahn wirft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir war es ein Burnout und die in der Zeit eingetretenen Traumata. Irgendwann konnte ich diesem Stress nicht mehr standhalten und wurde psychotisch.

Aus wahrhaftiger Nachstellung wurde dann wahnhafte Verfolgung. Also ein fließender Übergang von Tatsachen in die ich immer mehr hineininterpretierte zu einer handfesten Psychose.

Sozusagen eine außerordentliche und enorme Belastungssituation die mich an meine Grenzen brachte.
Das finde ich spannend. Darf ich fragen, wie diese Nachstellung aussah?
 
An alle: Sehr interessante Beiträge! Danke für eure Offenheit!!!!
 
Ich war in zwei Männer gleichzeitig verliebt und konnte mich nicht für einen entscheiden. Ich glaube dieser innere Konflikt hat mich krank gemacht.
Das finde ich auch spannend. Es gibt ja die Theorie, dass wenn die Eltern Double Binds zeigen (also Mimik, Gestig und das Gesagte sich sehr unterscheidet) - das Ganze später zu Schizophrenie führen kann. Weil derjenige in zwei Wahrheiten gleichzeitig leben muss. Und das dadurch fragmentiert wird.

Ich glaube, für die Psyche ist das ähnlich wie bei deiner Story
 
Ja, das glaube ich auch. Ich finde es gruselig, wenn die Mimik eines Menschen nicht zur Situation oder zu dem passt, was er sagt und tut. In der Psychologie gibt es einen Begriff dafür: Parathym. Der Vorgang ist ein Anzeichen für eine psychische Störung.
 
Ein guter Therapeut ist wie eine weiße Wand, so neutral und vorurteilsfrei. An ihm darf nichts haften bleiben. Er nimmt auf und gibt ab, ohne zu werten. Ist ihm das nicht mehr möglich, braucht er Supervision.
 
Das finde ich auch spannend. Es gibt ja die Theorie, dass wenn die Eltern Double Binds zeigen (also Mimik, Gestig und das Gesagte sich sehr unterscheidet) - das Ganze später zu Schizophrenie führen kann. Weil derjenige in zwei Wahrheiten gleichzeitig leben muss. Und das dadurch fragmentiert wird.

Ich glaube, für die Psyche ist das ähnlich wie bei deiner Story
Meine Mutter und meine Schwester haben auch Schizophrenie und sie haben immer gegrinst, wenn sie etwas Schlimmes erzählt haben. Meinst du das damit?

Liebe Grüße

Sanny
 
Das sehe ich auch so. Den Vergleich mit der weißen Wand finde ich auch ganz passend. Ich habe gute und schlechte Erfahrungen mit Therapeuten und Ärzten gemacht. Es sind eben auch nur Menschen.....und Menschen machen Fehler. Ich wünsche mir aber ein Gegenüber, wenn ich krank, bzw. psychotisch bin, der mir ganz wertfrei und unvoreingenommen begegnet.....der das, was ich ihm anvertraue, nicht verurteilt und es wieder “vergisst“, sobald ich gegangen bin. Gute Therapeuten arbeiten so......nur der Moment zählt.....nicht das davor und nicht das danach.....das habe ich auch an mir selbst gemerkt und für gut befunden. Als Patient mit psychischen Erkrankungen muss man zu allererst die Vergangenheit loslassen können.....denn darin liegen oft die Gründe, weshalb man überhaupt erkrankt ist.
 
Ja man muss lernen loszulassen, sonst wird es einem nie besser gehen
 
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Bei mir waren die Auslöser meiner psychotischen Episoden immer Stress oder Unzufriedenheit. Das erste mal war ich mitten im Umzug, und hatte mir vorgenommen, mich selbständig zu machen, ohne ein richtiges Konzept zu haben. Das hat mich überlastet. Einmal wurde ich krank, weil ich sehr unzufrieden war, ich habe auswärts gearbeitet, und meine - damals kleinen - Kinder nur zum Wochenende sehen können (meine Eltern haben sich da um sie gekümmert). Traumata hatte ich keine.
Ich habe auch eine Rente, mit der ich gut auskomme, ich kann mir jedes Jahr eine Reise von einer Woche leisten, einmal auch nach Costa Rica, sonst Spanien, und muss nicht jeden Cent umdrehen.
Die Zeit verbringe ich vor allem mit Fremdsprachenlernen und -üben. Manchmal programmiere ich auch was.
 
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