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Warum bist du krank geworden?

Was war der Auslöser deiner Erkrankung?


  • Umfrageteilnehmer
    22

Ellie

Well-Known Member
Registriert
10 Apr. 2023
Beiträge
172
Was hat dich krank gemacht?
Bei mir waren es Drogen, also Cannabis in großen Mengen und die Tatsache, dass ich nur noch sehr wenig Geld hatte, Probleme mit anderen Menschen, Familie und sogenannten Freunden.
 
Hatte zwar Drogen genommen aber mir wurde gleich gesagt so eine Wirkung haben die nicht, wie bei mir. Trotzdem lief ich die ersten Jahre rum, es hätten Drogen verursacht. Aber auch der Arzt sagte zu mir das ist keine Auswirkung von Substanzen. Fing für mich bei der Bundeswehr an als ich am Wochenende lsd eingenommen hatte
 
Ich hatte mich von meinem Freund getrennt, wir waren 7 Jahre zusammen, es musste sein.Aber es hat mir sehr weh getan und ich litt Qualen
 
Bei mir war es der geplatzte mündlich versprochene Job, den ich nach meinem Studium erhalten sollte. Ich habe nämlich auf diesen Job bzw. diese Position hingearbeitet. Leider war ich sehr naiv als junger Mensch und habe mir die mündliche Zusage nicht schriftlich geben lassen. Ich habe damals meinen Chef vertraut, weil ich im Allgemeinen immer das Gute in dem Menschen sehe. Jedoch wurde mein Vertrauen missbraucht und meine weiteren Lebensziele und Zukunftspläne waren demzufolge obsolet. Ich habe mir dermaßen den Arsch für die Stelle aufgerissen und als Dank bekam ich einen Tritt in den Allerwertesten. Ich war so geschockt, dass meine damalige Beziehung in die Brüche ging, weil ich diesen Verlust des mündlich zugesprochenen Jobs nicht verkraften konnte und in eine schwere Depression fiel. Meine behandelnden Ärzte bescheinigt mir deswegen, dass ich vom Typ Mensch sehr dünnhäutig, gutmütig, verletzlich und bei Lebenskrisen stark instabil werde. In dieser Zeit landete ich zum ersten Mal in einer Psychiatrie. In dieser Einrichtung gelang es mir mithilfe einer Sozialarbeiterin eine Bewerbung für meinen damaligen Arbeitgeber, bei dem ich meine Masterarbeit schrieb und mein Studium beendete, zu schreiben, der mich dann zum Glück wieder als Vollzeitangestellter einstellte. Jedoch war ich nicht mehr derselbe. Die ersten 2 Jahren auf der Arbeit verliefen von meinem Leistungsniveau recht gut. Doch danach kam es bei mir zu einem erheblichen Einbruch meiner Leistungsfähigkeit und zu einer sehr ausgeprägten Negativsymptomatik verbunden mit einem starken Realitätsverlust, was schlussendlich Frühwarnsymptome in der Prodromalphase meiner später diagnostizierten hebephrenen Schizophrenie waren. Die Ursachen meines Ausbruches der Erkrankung würde ich darauf schließen, dass mir nach dem Studium der mündlich versprochene Job, für den ich mir so den Arsch aufgerissen habe, verwehrt wurde und meine weiteren geplanten Lebensziele, wie eine Familie gründen und gegebenenfalls Eigentum sich zu erarbeiten, nicht mehr umsetzen konnte, und in eine Schockstarre fiel und ich die ganze Welt hasste. Ich war so wütend, dass ich am liebsten meinen damaligen Chef umbringen wollte und sogar meine Eltern, obwohl sie nichts dafür konnten. Deswegen hasse ich mittlerweile unseren Kapitalismus. Denn solange du auf der Arbeit funktionierst und immer mehr als 100 Prozent gibst und sehr gute Umsätze bzw. Gewinne einfährst, bist du der beste Arbeitnehmer. Wenn du jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr den Anforderungen auf dem allgemeinen 1. Arbeitsmarkt gewachsen bist, wirst du als Humankapital aussortiert. Das geht mittlerweile Tausenden, wenn nicht sogar Millionen von Menschen.

Sorry für meinen langen Text. Wahrscheinlich bin ich immer noch wütend auf meinem damaligen Chef, auf meine damalige Naivität und auf unser ausbeuterisches System, dass einem nur dankt, solange du effizient, produktiv und gesund bist und wenn du am besten immer mehr als 100 Prozent Performance ablieferst.
 
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Danke, Oliver. So funktioniert unser System leider. Ich habe schon viele gesehen, die daran zerbrochen sind.
 
Bei mir war es ein Burnout und die in der Zeit eingetretenen Traumata. Irgendwann konnte ich diesem Stress nicht mehr standhalten und wurde psychotisch.

Aus wahrhaftiger Nachstellung wurde dann wahnhafte Verfolgung. Also ein fließender Übergang von Tatsachen in die ich immer mehr hineininterpretierte zu einer handfesten Psychose.

Sozusagen eine außerordentliche und enorme Belastungssituation die mich an meine Grenzen brachte.
 
Danke, Oliver. So funktioniert unser System leider. Ich habe schon viele gesehen, die daran zerbrochen sind.
Ich habe mehrere Menschen in der Tagesklinik kennengelernt, die besser ausgebildet waren bzw. die weitaus mehr auf dem Kasten hatten als ich und nicht aus diesem System aussteigen konnten, weil sie Kinder und meist auch noch Schulden hatten. Deswegen bin ich sowas von froh, dass ich keine Kinder in die Welt mit der „bescheidenen“ Krankheit setzte und bereits Erwerbsminderungs- und Berufsunfähigkeitsrente beziehe und raus aus dem Hamsterrad bin. Dadurch lebe ich ein sehr freies und selbstbestimmtes Leben, ohne dabei für mich persönlich zu viel Stress und Druck seitens eines Chefs, Kunden oder Jobcenters ausgesetzt zu sein. Ich werde auch diesbezüglich einen Teufel tun, mit dieser schweren Erkrankung eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen 1. Arbeitsmarkt wieder aufzunehmen und dadurch noch meine beiden Renten gefährden. Der wäre ich sowas von dumm. Mit meinem Verlauf der hebephrenen Schizophrenie bin ich nicht mehr den heutigen Anforderungen auf dem 1. Arbeitsmarkt gewachsen. Selbst eine Tätigkeit in einer WfbM würde auf Dauer zu viel für mich sein, da dort eine Anwesenheit von 7 Stunden am Tag verlangt wird, wobei 5 h und 40 min von 7 Stunden effektiv gearbeitet werden. Selbst eine Tätigkeit in solch einer Einrichtung schaffe ich langfristig kaum. Es kann sein, dass ich auch vieles im Leben verpasse, wenn ich keine Familie gründe und nicht eigene Kinder großziehe und zu sehen kann, wie sie aufwachsen. Jedoch empfinde ich meinen aktuellen Zustand, keine Familie durch eine gut bezahlte Arbeit versorgen zu müssen oder schlimmer noch kein Unterhalt an eine Ex-Frau zu zahlen, sehr angenehm. Das einzige größere Problem, was ich momentan besitze, ist, dass ich mit so viel freier und selbstbestimmter Lebenszeit überfordert bin und keine wirklich guten Ideen habe, diesen Luxus sinnvoll zu nutzen. Ich reise zwar gelegentlich mit meinem WoMo oder bin mit der AIDA unterwegs, aber das füllt kein ganzes Jahr 😁.
 
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Ich vermute sogar, dass Traumata die Psychosen auslösen zusammen mit Stress und nichtverarbeiteter Traumatisierung. Das Unterbewußtsein spielt verrückt. Die traumatisierten Ereignisse wollen an die Oberfläche gelangen und finden durch Psychosen ein Filter.

Stress vermeiden. Besser ist es Ruhephasen im täglichen Ablauf zu organisieren. Gerade traumatisierte Menschen sollten das berücksichtigen.
 
Ja, das glaube ich auch. Nicht verarbeitete Traumata begünstigen psychische Erkrankungen, Psychosen, Drogensucht ect. Wir sind gezwungen zu funktionieren, um unser Leben auch finanzieren zu können und fallen durch das Raster, sobald wir dafür zu krank sind. Ich bin nicht mehr teamfähig und nicht belastbar, seit meiner ersten psychotischen Episode. Daher bin ich zwar froh, nicht mehr arbeiten zu müssen, durch meine Rente; die ist aber so klein, dass sie mich gerade so über die Runden bringt. Ich habe gerade mal das Existenzminimum, mehr nicht. Das frustriert mich. Man fühlt sich wie ein Mensch dritter Klasse.
 
Ja da hast du recht. Ich mußte jeden Cent umdrehen in der ersten Zeit meiner Berentung. Dank der letzten Rentenerhöhungen geht es mir jetzt besser und ich kann mir etwas mehr erlauben, als noch in den ersten Jahren meiner bescheiden ausgefallenen EU-Rente. Von daher stehst du nicht alleine da.
 
Persönlich beziehe ich durch meinen damaligen guten Verdienst als Ingenieur eine dementsprechende passable Erwerbsminderungsrente. Mit meiner Berufsunfähigkeitsrente, die ich zusätzlich zu meiner EM-Rente erhalte, komme ich in meiner Region sehr gut über die Runden. Mit den beiden Renten ist mein monatliches Einkommen sogar höher als mein früheres Monatsgehalt, dass mir als Ingenieur gezahlt wurde. Diesbezüglich hatte ich finanziell großes Glück im Unglück.
 
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@Oliver
Wie ist das eigentlich mit der BU, fällt die mit Erreichen des Rentenalters bei dir auch weg? Dann bleibt die EU Rente die in Altersrente umgewandelt wird?

edit: hätte mich nur interessiert da ich in einer ähnlichen Situation bin. Aber du musst nicht antworten, geht mich ja nichts an.
 
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Ich habe mehrere Menschen in der Tagesklinik kennengelernt, die besser ausgebildet waren bzw. die weitaus mehr auf dem Kasten hatten als ich und nicht aus diesem System aussteigen konnten, weil sie Kinder und meist auch noch Schulden hatten. Deswegen bin ich sowas von froh, dass ich keine Kinder in die Welt mit der „bescheidenen“ Krankheit setzte und bereits Erwerbsminderungs- und Berufsunfähigkeitsrente beziehe und raus aus dem Hamsterrad bin. Dadurch lebe ich ein sehr freies und selbstbestimmtes Leben, ohne für mich persönlich zu viel Stress und Druck seitens eines Chefs, Kunden oder Jobcenters ausgesetzt zu sein. Ich werde auch diesbezüglich einen Teufel tun, mit dieser schweren Erkrankung eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen 1. Arbeitsmarkt wieder aufzunehmen und dabei noch meine beiden Renten gefährden. Der wäre ich sowas von dumm. Mit meinem Verlauf der hebephrenen Schizophrenie bin ich nicht mehr den heutigen Anforderungen auf dem 1. Arbeitsmarkt gewachsen. Selbst eine Tätigkeit in einer WfbM würde auf Dauer zu viel für mich sein, da dort eine Anwesenheit von 7 Stunden am Tag verlangt wird, wobei 5 h und 40 min von 7 Stunden effektiv gearbeitet werden. Selbst eine Tätigkeit in solch einer Einrichtung schaffe ich langfristig kaum. Es kann sein, dass ich auch vieles im Leben verpasse, wenn ich keine Familie gründe und nicht meine eigenen Kinder großziehe und zu sehen kann, wie sie aufwachsen. Jedoch empfinde ich meinen aktuellen Zustand, keine Familie durch eine gut bezahlte Arbeit versorgen zu müssen oder schlimmer noch kein Unterhalt an eine Ex-Frau zu zahlen, sehr angenehm. Das einzige größere Problem, was ich momentan besitze, ist, dass ich mit so viel freier und selbstbestimmter Lebenszeit überfordert bin und keine wirklich guten Ideen habe, diesen Luxus sinnvoll zu nutzen. Ich reise zwar gelegentlich mit meinem WoMo oder bin mit der AIDA unterwegs, aber das füllt kein ganzes Jahr 😁.
Kommst du dem mit dem Geld aus, so dass du dir auch mal etwas gönnen kannst oder must du auf den Cent gucken,. Das würde mich eh mal interessieren, ob man mit der BU Rente überhaupt leben kann, ohne vom Amt abhängig zu sein
 
Ich habe mehrere Menschen in der Tagesklinik kennengelernt, die besser ausgebildet waren bzw. die weitaus mehr auf dem Kasten hatten als ich und nicht aus diesem System aussteigen konnten, weil sie Kinder und meist auch noch Schulden hatten. Deswegen bin ich sowas von froh, dass ich keine Kinder in die Welt mit der „bescheidenen“ Krankheit setzte und bereits Erwerbsminderungs- und Berufsunfähigkeitsrente beziehe und raus aus dem Hamsterrad bin. Dadurch lebe ich ein sehr freies und selbstbestimmtes Leben, ohne für mich persönlich zu viel Stress und Druck seitens eines Chefs, Kunden oder Jobcenters ausgesetzt zu sein. Ich werde auch diesbezüglich einen Teufel tun, mit dieser schweren Erkrankung eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen 1. Arbeitsmarkt wieder aufzunehmen und dabei noch meine beiden Renten gefährden. Der wäre ich sowas von dumm. Mit meinem Verlauf der hebephrenen Schizophrenie bin ich nicht mehr den heutigen Anforderungen auf dem 1. Arbeitsmarkt gewachsen. Selbst eine Tätigkeit in einer WfbM würde auf Dauer zu viel für mich sein, da dort eine Anwesenheit von 7 Stunden am Tag verlangt wird, wobei 5 h und 40 min von 7 Stunden effektiv gearbeitet werden. Selbst eine Tätigkeit in solch einer Einrichtung schaffe ich langfristig kaum. Es kann sein, dass ich auch vieles im Leben verpasse, wenn ich keine Familie gründe und nicht meine eigenen Kinder großziehe und zu sehen kann, wie sie aufwachsen. Jedoch empfinde ich meinen aktuellen Zustand, keine Familie durch eine gut bezahlte Arbeit versorgen zu müssen oder schlimmer noch kein Unterhalt an eine Ex-Frau zu zahlen, sehr angenehm. Das einzige größere Problem, was ich momentan besitze, ist, dass ich mit so viel freier und selbstbestimmter Lebenszeit überfordert bin und keine wirklich guten Ideen habe, diesen Luxus sinnvoll zu nutzen. Ich reise zwar gelegentlich mit meinem WoMo oder bin mit der AIDA unterwegs, aber das füllt kein ganzes Jahr 😁.

Aber das klingt doch hervorragend. Und wie ich lese, bist du auf dem Weg der Besserung.

Besserung in dem Sinne, was mit dieser Erkrankung eben möglich ist.

Mit der Zeit lernst du (mit der Zeit 😄🫣) besser umzugehen. Genieße einfach das ausschlafen und den entspannten Start in den Tag. Dann machst du ein bisschen was und schon ist der Tag vorbei. Und zwischen den Reisen hast du die Vorfreude auf die nächste schöne Reise.

Lass dich bloß nicht runterziehen. Du machst das schon richtig und jetzt lernst du einfach deine Zeit für dich zu genießen.
 
Ja, wenn man in unserer Situation, also als psychisch Kranker auf Frührente, wenigstens das Glück hat, kein geringes Einkommen und damit keine Geld Sorgen zu haben, dann hat man immerhin Glück im Unglück. Viele beneiden mich, weil ich schon Rente bekomme und massenhaft Zeit für die schönen Dinge des Lebens habe. Dann freue ich mich sogar darüber. Das nennt der Psychiater “Krankheitsgewinn“. Auch wenn es nicht viel ist, so komme ich mit meinem Geld wenigstens über die Runden. Und das ist mehr, als viele Menschen auf der Welt gerade heutzutage von sich behaupten können. Das sollte man sich immer vor Augen führen, wenn man sein Leben, wie ich manchmal auch, total sch.....findet. Man muss dann nicht auf die Leute schielen, denen es besser geht, sondern sich die vor Augen halten, denen es noch schlechter geht. Manchmal gehe ich auch in die Kirche, um mir Trost im Gebet zu holen.
 
@Oliver
Wie ist das eigentlich mit der BU, fällt die mit Erreichen des Rentenalters bei dir auch weg? Dann bleibt die EU Rente die in Altersrente umgewandelt wird?
Meine Berufsunfähigkeitsrente endet mit meinem 60. Lebensjahr. Danach beziehe ich, wenn mir hoffentlich die Erwerbsminderungsrente mit meiner chronischen Schizophrenie spätestens nach der 3. Verlängerung unbefritstet bewilligt wird, diese unbefristete EM-Rente und meine private Altersvorsorge, in der ich reichlich Geld im Oktober 2021 investierte und die nach meinem 60. Lebensjahr in Form einer lebenslangen Leibrente oder einer einmaligen Kapitalabfindung zuteilungsreif wird. Wahrscheinlich werde ich die Einmalzahlung bevorzugen, weil bei einer lebenslangen Leibrente ich mindestens 90 Jahre alt werden müsste, um in Summe über die ausgezahlten Jahre die einmalige Auszahlung einzuholen bzw. auszugleichen.

Übrigens heißt die EU-Rente seit dem 01.01.2001 EM-Rente.
 
Ich suche auch oft Trost im Glauben. Beten mußte ich erst lernen. Heute bin ich Gott dankbar, dass ich schon so früh in Rente gekommen bin, auch wenn ich mir einiges abschreiben mußte. Mein damaliges Auto hatte ich verkauft. Mein damaliger Freund war mir keine große Hilfe, so dass ich mit ihm Schluss machte. Er besuchte mich noch eins- zweimal in der Psychiatrie und das war's. Meine Eltern kamen mich nicht einmal besuchen und ich war ziemlich down.

Heute sehe ich das mit anderen Augen. Es war ein Glück, dass alles so gekommen ist. Meine Arbeitsstelle mußte ich ja auch kündigen. Hätte ich dort weiter gearbeitet, hätte man mich gemobbt, da sie spüren, dass psychisch Kranke dünnhäutig werden.

Alles in allem komme ich mittlerweile gut mit meinem Geld aus. Rauche immer noch den billigsten Tabak vom Supermarkt (gedrehte) und erfreue mich im Sommer zusammen mit meinem Freund ab und an asiatisch essen gehen zu dürfen und mir auch mal ein leckeres Eis zu gönnen. Das sind kleine Highlights, die mir mein Leben versüßen.

Meine Diagnose lautete 1996 paranoide Schizophrenie. Das war erstmal ein Schlag. Heute staune ich wie gut ich diese Zeit hinter mich gebracht habe.
 
@ Oliver,

meine Rente wurde 4 mal geprüft. Nun erhalte ich sie bis zu meinem 66. Lebensjahr. Danach kommt die Regelrente.

Das ist ein guter Ansatz was du da vorhast. Würde ich auch so machen!
 
Kommst du dem mit dem Geld aus, so dass du dir auch mal etwas gönnen kannst oder must du auf den Cent gucken,. Das würde mich eh mal interessieren, ob man mit der BU Rente überhaupt leben kann, ohne vom Amt abhängig zu sein
Also persönlich habe ich finanziell sehr viel Glück im Unglück gehabt und komme sehr gut mit meiner BU- und EM-Rente in meiner Region über die Runden. Es kommt natürlich immer darauf an, in welcher Region du lebst und wie hoch die Erwerbsminderungsrente ist und wie hoch die Leistungssumme im Versicherungsfall bei dem Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung gewählt wurde. Ich hatte das Glück, dass ich meine Leistungssumme nach meinem ersten Aufenthalt in einer Psychiatrie ohne Gesundheitsprüfung nochmal deutlich hochschrauben konnte und das für einen geringen monatlichen Beitrag von ca. 22 Euro. Heute bin ich froh, dass ich die Erhöhung vornahm. Wenn du z.B. nur eine Leistungssumme von 1000 Euro abgeschlossen hast und nur von der BU-Rente leben musst, weil dir keine Erwerbsminderungsrente zusteht, dann zahlst du die vollen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Das bedeutet, dass dir 200 Euro an Beiträgen bei einer Leistungssumme von 1000 Euro abgezogen werden.

Da ich keine Kinder habe oder irgendwelche Schulden für Konsum, Auto oder ein Eigentum (Haus, Wohnung) in meinem Leben verursachte und diese jetzt tilgen muss, konnte ich von meinem früheren guten Verdienst als Ingenieur zusätzlich viel Geld auf die hohe Kante legen, sodass ich durch meine private Altersvorsorge, mein Erspartes und meine beiden Renten, die mir aufgrund der schweren Erkrankung bewilligt wurden, finanziell ausgesorgt habe und aktuell nie wieder einer Erwerbstätigkeit nachgehen muss, vorausgesetzt meine Erwerbsminderungsrente wird mir im Laufe der Zeit unbefristet bewilligt und meine BU-Rente wird mir aus irgendwelchen Gründen nicht aberkannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oliver, du bist eher die Ausnahme als die Regel, was die finanziellen Mittel im Krankheitsfall in Bezug auf psychische Erkrankungen im Besonderen betrifft. Die meisten Betroffenen, die ich im Laufe der Zeit kennengelernt habe, drehen jeden Cent dreimal um, um über die Runden zu kommen. Mich eingeschlossen. Aber dabei wird man auch zum Überlebenskünstler.
 
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