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Wahrnehmungsstörung "Nicht zu Schlafen"

Sallo123

New Member
Registriert
5 Sep. 2022
Beiträge
2
Hallo,

meine Frau leidet seit 2005 an Schizophrenie und hat jetzt seit langem einen Rückfall. Mittlerweile ist sie in der zweiten Klinik und hat das Problem, dass sie der Meinung ist, dass sie nachts nicht schläft.
Es wurde aber aus verschiedenen unabhängigen Quellen bestätigt das sie schläft und schnarcht. Ich selber habe nachts eine Kamera laufen lassen um es ihr zu beweisen. Aber sie glaubt es nicht.
Hat jemand von euch ähnliche Symptome oder Erfahrungen gemacht?

Ich weiß echt nicht mehr weiter und die Ärzte versuchen auch alles mögliche.

Viele Grüße
Sallo
 
Ich sie noch psychotisch? Dann könnte es ihr fester Glauben sein, das sie es sich so zusagen selbst einredet, weil ihr die Distanz noch fehlt, alle Phänomäne richtig einzuschätzen. Denn wenn Sie schnarcht ist das doch so gut wie sicher, das sie auch schläft.

Und wenn sie schon klar ist, dann kann es schon sein, das sie noch eine gesteigerte Gehinakitivät mit vielen Gedanken, Visionen und Bildern hat und Nachts die allermeiste Zeit geistig voll beschäftigt ist, auch wenn sie zeitweise in einem Dämmerzustand fällt. Das ist dann kein wirklicher Schlaf.

Auch mit müdemachenden Medikamenten, wie Quetiapin, kann es 2-3 Wochen dauern bis das nachlässt. Aber wenn sie schon in der 2 Klinik ist, dauert der Schub wohl auch schon eine Zeit?
 
Sie war im Mai in der Klinik wegen Wahnvorstellungen und Realitiätsverschiebung. Das haben die dort in Griff bekommen in dem ihre Medikation angepasst wurden ist. Als sie 4 Wochen zuhause war kam aus heiterem Himmel dass sie nicht schläft. Wir sind dann natürlich zum Arzt und hatte Atosil bekommen aber ohne Wirkung. Dann in Klinik 1 und nach 1 1/2 Wochen hat sie sich selbst entlassen weil sie der Meinung war ihr kann keiner helfen. Im August ging es dann in Klinik 2 wo sie nun ist.

Ich glaube sie ist noch psychotisch (Negativsymptome) denn sie glaubt dass sie nicht schläft so wie du es beschrieben hast.
Wenn man ihr die richtigen Fragen stellt dann sagt sie auch dass sie geschlafen hat wie zum Beispiel Träumen, Uhrzeit (Abstand), etc.

In summe dauert es jetzt schon 9 Wochen mit ihrem Problem. Die Ärzte versuchen mittlerweile unterschiedliche Medikationen wie z.B. Quetiapin (500mg), Abilify (5mg), Dominal, und andere die ich nicht kenne.

Ich hoffe das jemand die richtige Stellschraube findet denn ansonsten ist sie klar im Kopf wenn sie von dem Thema ablenkt.
 
Es gibt auch unterschiedliche Schlafphasen, also es könnte sein, dass sie zwar schläft, aber die Tiefschlafphase oder so aufgrund der Erkrankung oder Medikamente verändert ist. Vielleicht eben doch etwas dran ist, dass ihr Schlaf besser sein könnte.
Hat sie schon mal Abilify (5mg) einzeln ohne Quetiapin und Dominal eingenommen?
An sich ist Abilify(Aripiprazol) in dieser relativ kleinen Dosis schlaffördernd, also sollte als Einzelwirkstoff sich eher positiv auf den Schlaf auswirken. Ich hatte nie einen so guten Schlaf wie damit, auch als ich vor der Psychose Doxepin hatte, was als Antidepressivum für Schlafstörungen zugelassen ist.
Wenn man Abilify etwa steigert, also wenn diese antipsychotische Wirkung eventuell zu stark ist, dann kann es passieren, dass sich der Schlaf verkürzt, was vermutlich damit zusammenhängt, dass man deutlich weniger Schlaf benötigt, wo ja die Eindrücke, die man am Tag sammelt, verarbeitet werden.
Wenn man etwa durch zu viel Neuroleptika zu sehr von äußeren Reizen abgeschirmt ist, dann kann das den Schlaf verkürzen.
500mg Quetiapin welches eher ein sedierendes Neuroleptikum ist, ist auch eine mittlere oder hohe Dosierung und das kann zusammen mit dem Aripiprazol(Abilify) schon mehr sein als sie braucht, auch so sollte man möglichst nur ein Neuroleptikum gleichzeitig einnehmen (Monotherpie vorziehen) weil bei mehreren Neuroleptika die Sterblichkeitsrate deutlich ansteigen kann.
Aripiprazol eignet sich sehr gut, um von einer Mehrfacheinnahme unterschiedlicher Neuroleptika zu einer Monotherapie zu kommen.
Hier findest du einen sehr guten Artikel dazu:
https://www.rosenfluh.ch/arsmedici-...ung-auf-aripiprazol-im-schweizer-praxisalltag
Dominal ist zwar auch schlaffördernd, aber ebenso ein Neuroleptikum, auch darauf sollte (meiner Meinung nach) nach Möglichkeit verzichtet werden, auch um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
Also mein Tipp wäre für sie, dass Quetiapin und Dominal in ein paar Schritten komplett abzusetzen und möglichst nur Aripiprazol(Abilify) einzunehmen, was man auch auf 10mg steigern könnten, wenn die Wirkung zu schwach wäre.

Die Negativsymptome sind normal sehr schwer behandelbar, also damit müssen Betroffene die diese Symptome haben, häufig leben, diese betreffen meistens Motivation, Antrieb, Konzentration und so also sind keine richtigen Akutsymptome oder Positivsymptome, die in erster Linie mit Neuroleptika behandelt werden und relativ gut behandelbar sind.

Abilify muss/sollte übrigens morgens eingenommen werden
Wenn sie mit dem Aripiprazol alleine gut zurechtkommt und sich das mit dem Schlaf bessert, dann könnte man schauen, ob sich die Negativsymptome besser behandeln lassen. Dazu würde sich die Medikamente-Empfehlung hier im Forum sehr gut eignen.

Alternativ, wenn es ein schlafförderndes Medikament wie Dominal abends zum Einschlafen / besseren durchschlafen braucht, kann ich das trizyklische Antidepressivum Trimipramin in Tropfenform(sehr gering dosiert) empfehlen. 10-15 Tropfen Abends können da schon viel bewirken. Macht aber auch erst Sinn, wenn Dominal und Quetiapin abgesetzt ist.
 
Die richtige Stellschraube, wird letztendlich der richtige Umgang mit ihren inneren Konflikten sein. In der Akutphase, helfen Medikamente das Erlebte erträglicher zu machen. Die Ursachen bleiben jedoch unberührt. Wenn sich der Sturm gelegt hat, und sie bei klarem Bewusstsein ist, wäre es hilfreich wenn sie Zeit und Energie darauf verwendet, einen gesunden und stabilen Lebensrythmus zu finden und gleichzeitig zu den Ursachen der Schizophrenie zu gelangen und aufzuarbeiten. Medikamente können nicht heilen, sie können nur die Symptome unterdrücken. Zu dem schwächen sie das klare Bewusstsein, Gefühle werden gedämpft. Aber gerade diese Gefühle sind der Schlüssel zur Selbstheilung, das Unbewusste was es gilt bewusst zu machen.

Was ich damit sagen möchte ist, das es eine Chance gibt an den Ursachen zu arbeiten, damit sich die Dynamik in Zukunft abschwächen kann. Es gibt da viele gute Möglichkeiten. Sich ausschließlich auf Medikamente als "Heil" bringer zu stützen, wäre vertane Lebenszeit und Energie und die ungelösten inneren Konflikte können immer wieder zu Psychosen führen.
 
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