hallo zusammen,
ich bin wirklich mehr als am Ende, hilflos und verzweifelt. Ich bin 22 Jahre, Student und hatte genau vor einem Jahr eine psychotische Phase und bekam in der Klinik die Diagnose Schizoaffektive Störung. Davor war ich ein sehr lebensfroher Mensch, hatte eine Freundin, war viel unterwegs, habe sehr viel Sport getrieben und Musik gemacht und meine Psyche und körperliche Gesundheit war in bester Ordnung. Keine Drogen, kein Alkohol, da ich immer viel wert auf meine Gesundheit gelegt habe.
Meine Psychose ging ca. 2 Monate. Ich dachte ich hätte mich selber psychoanalysiert und wäre zur Erleuchtung über meine eigene Psyche gekommen. In der Klinik ging es mir die erste vier Wochen einigermaßen gut, ich konnte schlafe, habe weiter Sport gemacht und noch etwas studiert und auch gerne alle Therapien mitgemacht. Ich bekam da zuerst 4mg Risperdal und Olanzapin. Risperdal wurde dann auf Aripripazol umgetauscht. 10mg Olanzapin wurde abgesetzt. Dann aufeinmal, ein Tag vor meiner Entlassung als genesen, begann eine Art „todesschleife“, wo ich gefühlt habe ich wäre in einer Art Matrix gefangen. Ich hatte so eine extreme Unruhe und mein Kopf konnte nicht mehr abschalten, ich bin auf die geschützte Station gekommen, da ich so eine extreme Unruhe hatte, dass ich dachte ich müsste jeden Augenblick aus dem Fenster springen. Von da an ging es mir nur noch so grauenhaft schlecht, dass es wirklich kaum einen Vergleich gibt. Ich bekam zusätzlich Tavor und Escitalopram, wovon ich überhaupt nichts merkte. Nach einer Woche kam ich wieder auf die offene Station aber es ging mir weiterhin so fürchterlich schlecht. Mein Kopf war nur noch hoch gefahren, ich hatte keine Sekunde Ruhe. An Sport oder ein einfachen Film gucken war nicht zu denken. Ich habe einfach nur gelitten. Dann wurden verschiedenste Neurolepitker gewechselt. Unteranderem habe ich Ziprasidon genommen, Cariprazin, Bupropion, Pipamperon, Promethazin. Ich merkte keine Besserung, keinen Unterschied, einfach nichts.
Nach mehr als vier Monaten wurde ich dann an Weihnachten entlassen, die Ärzte waren komplett ratlos und hilflos. Jetzt ein Jahr später nehme ich 150mg Quetiapin und noch 0,5 mg Risperdal und mir geht es genauso wie damals. Seit einem Jahr kein bisschen verbessert. Ich empfinde keine Müdigkeit und liege die meisten Nächte unter enormer Unruhe wach. Manchmal schlafe ich für 0,5-1h ein. Ich habe dennoch nur noch einen unangenehm „hochgefahrenen“ Kopf der sich nicht mehr abschaltet, so als wäre mein Gehirn vom Rest des Körpers getrennt. Ich verspüre keine Gefühle mehr, kein Hunger, keinerlei sexuellen Gefühle etc. Dazu kommt Schwindel und einen rasend hohen Puls von bis zu 160 Schlägen pro Minute in Ruhe, sodass die Ärzte mir bisoprolol und propanopol gaben. Trotzdem nehme ich drastisch an Gewicht zu. Es ist wirklich die Hölle und ich kann mir nichts grauenhafteres vorstellen. Durch dieses permanente störende Gefühl im Kopf kann ich mich auch auf nichts anderes konzentrieren, kein Buch lesen, kein Film gucken, kein Sport treiben, einfach nur noch im Kreis laufen.
Ich will so gerne mein Leben leben, aber das ist kein Leben sondern ein purer Albtraum, ohne das ich mehr träumen kann. Ich sehne mich einfach nur noch danach das es aufhört, dass ich zumindest endlich wieder etwas schlafen kann.
Vielleicht weiß einer von euch einen Rat, auch wenn ich bisher kaum etwas vergleichbares gefunden habe.
Danke schonmal im Voraus.