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Total verzweifelt. Meine Geschichte.

Jabibo

New Member
Registriert
16 Aug. 2021
Beiträge
2

hallo zusammen,

ich bin wirklich mehr als am Ende, hilflos und verzweifelt. Ich bin 22 Jahre, Student und hatte genau vor einem Jahr eine psychotische Phase und bekam in der Klinik die Diagnose Schizoaffektive Störung. Davor war ich ein sehr lebensfroher Mensch, hatte eine Freundin, war viel unterwegs, habe sehr viel Sport getrieben und Musik gemacht und meine Psyche und körperliche Gesundheit war in bester Ordnung. Keine Drogen, kein Alkohol, da ich immer viel wert auf meine Gesundheit gelegt habe.

Meine Psychose ging ca. 2 Monate. Ich dachte ich hätte mich selber psychoanalysiert und wäre zur Erleuchtung über meine eigene Psyche gekommen. In der Klinik ging es mir die erste vier Wochen einigermaßen gut, ich konnte schlafe, habe weiter Sport gemacht und noch etwas studiert und auch gerne alle Therapien mitgemacht. Ich bekam da zuerst 4mg Risperdal und Olanzapin. Risperdal wurde dann auf Aripripazol umgetauscht. 10mg Olanzapin wurde abgesetzt. Dann aufeinmal, ein Tag vor meiner Entlassung als genesen, begann eine Art „todesschleife“, wo ich gefühlt habe ich wäre in einer Art Matrix gefangen. Ich hatte so eine extreme Unruhe und mein Kopf konnte nicht mehr abschalten, ich bin auf die geschützte Station gekommen, da ich so eine extreme Unruhe hatte, dass ich dachte ich müsste jeden Augenblick aus dem Fenster springen. Von da an ging es mir nur noch so grauenhaft schlecht, dass es wirklich kaum einen Vergleich gibt. Ich bekam zusätzlich Tavor und Escitalopram, wovon ich überhaupt nichts merkte. Nach einer Woche kam ich wieder auf die offene Station aber es ging mir weiterhin so fürchterlich schlecht. Mein Kopf war nur noch hoch gefahren, ich hatte keine Sekunde Ruhe. An Sport oder ein einfachen Film gucken war nicht zu denken. Ich habe einfach nur gelitten. Dann wurden verschiedenste Neurolepitker gewechselt. Unteranderem habe ich Ziprasidon genommen, Cariprazin, Bupropion, Pipamperon, Promethazin. Ich merkte keine Besserung, keinen Unterschied, einfach nichts.

Nach mehr als vier Monaten wurde ich dann an Weihnachten entlassen, die Ärzte waren komplett ratlos und hilflos. Jetzt ein Jahr später nehme ich 150mg Quetiapin und noch 0,5 mg Risperdal und mir geht es genauso wie damals. Seit einem Jahr kein bisschen verbessert. Ich empfinde keine Müdigkeit und liege die meisten Nächte unter enormer Unruhe wach. Manchmal schlafe ich für 0,5-1h ein. Ich habe dennoch nur noch einen unangenehm „hochgefahrenen“ Kopf der sich nicht mehr abschaltet, so als wäre mein Gehirn vom Rest des Körpers getrennt. Ich verspüre keine Gefühle mehr, kein Hunger, keinerlei sexuellen Gefühle etc. Dazu kommt Schwindel und einen rasend hohen Puls von bis zu 160 Schlägen pro Minute in Ruhe, sodass die Ärzte mir bisoprolol und propanopol gaben. Trotzdem nehme ich drastisch an Gewicht zu. Es ist wirklich die Hölle und ich kann mir nichts grauenhafteres vorstellen. Durch dieses permanente störende Gefühl im Kopf kann ich mich auch auf nichts anderes konzentrieren, kein Buch lesen, kein Film gucken, kein Sport treiben, einfach nur noch im Kreis laufen.

Ich will so gerne mein Leben leben, aber das ist kein Leben sondern ein purer Albtraum, ohne das ich mehr träumen kann. Ich sehne mich einfach nur noch danach das es aufhört, dass ich zumindest endlich wieder etwas schlafen kann.

Vielleicht weiß einer von euch einen Rat, auch wenn ich bisher kaum etwas vergleichbares gefunden habe.

Danke schonmal im Voraus.
 

Du solltest zu sehen, dass du wieder schläfst. Tavor 2-3 mg haben mich immer sicher in den Schlaf gebracht. Dann durfte ich das nicht mehr nehmen wegen Abhängigkeitsgefahr und habe Chlorprothixen bekommen. Nicht ganz so gut, aber es half.
 

Hallo, gabs bei dir nen Auslöser für die Psychose oder kam die einfach so?

Ich hab auch diese körperlichen Symptome gehabt: erhöhter Puls, einfach nicht mehr schlafen können. Ich nehme Olanzapin. Das hat mir da echt geholfen.
 

nimm mehr quetiapin!

ich habe 200mg Quetiapin retard zur nacht und es wirkt. Und ich habe 150 mg Quetiapin für 2 wochen ausprobiert und es hatte keinen gewünschten Effekt. Ich war wieder schlaflos.

Als bedarf habe ich 100 mg quetiapin akut. Das entspannt die Muskeln und ist einschlaf fördernd. Manchmal braucht es einen gewissen pegel!

Ich wünsche dir nur das beste und alles gute. Deine Geschichte macht mir sorgen!

Edit: kommst du vielleicht an gesprächstherapie? in der Klinik verhalten sich die Ärzte gerne mal wie klempner und wollen einen als verrückt abstufen. Vielleicht musst du aber auch etwas aufarbeiten?

bis dahin helfen bestimmt 50 mg mehr Quetiapin. Dann fühlst du dich vielleicht wie weggehauen. Aber mit nur 150mg näher ich mich auch der schlaflosigkeit! Ich hoffe das hilft
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Hallo ich habe mich auch etwa ein Jahr so unwohl gefühlt. Ich habe im Grunde den ganzen Tag im Bett gelegen und bin 3 Schritte vor die Tür gegangen und hatte direkt eine Reizüberflutung. An ein normales Leben war da nicht zu denken.

Ein paar Sachen die du ausprobieren kannst: Viele haben in so schlimmen Phasen gute Erfahrungen mit hohen Dosen Qunetiapin, Olanzapin oder Risperidon. Allgemein einfach irgend etwas finden, was deinen Kopf lahm legt, so dass du wieder schlafen kannst und dein Körper sich erholen kann. Scheinbar verarbeitet deine Seele oder dein Körper grade irgendwas und muss wieder Stabilität finden. Lass dir dafür viel Zeit und Ruhe. Also weitere Monate bis sich dein Bewusstsein normalisiert.

Was du auch ausprobieren kannst sind Beruhigungstabletten jeglicher Art. Bspw starke Baldrian Dosen oder CBD Gras rauchen. Manchmal spielen Mikroentzündungen auch eine Rolle, also kannst du einmal Ibuprofen probieren.

Allgemein sollte bei deinem Zustand, aber keine gewöhnlichen Psychiater mehr zuständig sein. Sie sind ja offensichtlich planlos und dein Zustand bessert sich nicht und dein Zustand könnte auch vielerlei körperliche Ursachen haben. Bspw eine zu grunde liegende Autoimmunkrankheit oder Infektionsherde im Körper.

Ich finde es also grob fahrlässig, dass deine zuständigen Ärzte dich nicht schon längst in eine Uni Klinik gebracht haben, sodass sich Professoren und ein interdisziplinäres Team intensiver mit dir beschäftigen können. Ich würde deine Eltern beten, dass sie sich diesbezüglich mit den zuständigen Ärzten unterhalten.

Viel Erfolg und halte durch! Der Körper und das Bewusstsein können nicht ewig in Außnahmezuständen sein, also wird irgendwann und irgendwie eine Besserung eintreten
 
Hallo Jabibo!

Ich fühle mit dir. Ich kenne das auch, daß ich nicht mehr schlafen konnte.

Ich wurde damals von unsichtbaren Wesen traktiert und wachgehalten.

Sie haben mit mir geredet, mich in Angst und Schrecken versetzt, ich sah intensiv Bilder aus anderen Welten, uvm.

Medikamente haben nie gewirkt. Stattdessen hatte ich bloß noch zusätzlich die starken Nebenwirkungen.

Mir hat Jesus Christus von Nazareth, wie Er in der Bibel bezeugt ist, geholfen.

Heute bin ich seit 21 Jahren ohne Medikamente in Frieden und ohne diese Quälereien.

Ich kann dich nur ermutigen, dich mit Gott, Jesus Christus und der Bibel auseinanderzusetzen.

Es ist ein Weg. Gib bitte die Hoffnung und den Glauben nicht auf, ja?

Jeremia 29

13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, 14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR ...

Alles Liebe dir und Gottes Segen,

Seren




Hallo lieber Serendipity,

mir hat Jesus immer noch nicht geholfen. : (
und ich kämpfe jetzt schon eine lange Zeit.

Was ist los?
Wieso hat er mich noch nicht davon befreit?


Du schreibst du bist von diesen unsichtbaren Quälwesen befreit worden.
Wie hast du das angestellt?


Viele liebe Grüße
 
Hallo Jabibo,

was du beschreibst kenne ich sehr gut. Das mit dem „hochgefahrenen Kopf“, nicht mehr abschalten können, keine Gefühle mehr haben. Als wäre der Geist vom Körper getrennt. Das beschreibt es verdammt gut. Anfangs war es kaum auszuhalten und das ging monatelang. Mit der Zeit wurde es ganz langsam besser und vielleicht spielt auch ein Gewöhnungseffekt an das neue „Körpergefühl“ mit. Was ich als Rat geben kann und was ich immernoch probiere ist nicht noch mehr kaputt zu machen als sowieso schon kaputt ist. Das heißt für sich zu überlegen wie viel Neuroleptika man einnimmt, da es auch einen Gewöhnungseffekt für das Gehirn an die Neuroleptika gibt und man sie, je länger eingenommen, umso schwerer wieder reduzieren oder absetzen kann. Auch würde ich mit Tavor aufpassen, da man dadurch zusätzlich noch eine Abhängigkeit bekommen kann. Einfach weiter auf die eigene Gesundheit achten, auch wenn es ungefähr hundertmal schwerer ist als früher. Und der Zustand ändert sich, so viel ist sicher. Nur dass es wieder so wie früher wird ist unwahrscheinlich, aber es gibt auch Geschichten von Leuten, die 8 Jahre in einem Heim verbracht und es dann wieder raus geschafft haben. Das ist zwar hart aber so etwas macht mir zumindest Mut.

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Was du auch machen kannst ist schauen, ob es in deiner Umgebung Selbsthilfegruppen gibt.
 
Wurde bei dir eine komplette körperliche Untersuchung (MRT, EEG, Bluttests, ev Liquor) gemacht? Ich habe nicht den Verdacht, aber aufgrund deiner Geschichte, wäre es sicher nicht total verkehrt, zumindest körperliche, neurologische Erkrankungen auszuschliessen.

Ich finde an deinem Hergang irgendwie intressant, dass es plötzlich von 0 auf 100 sehr extrem wurde...also du davor noch keinerlei psychische Beschwerden hattest und jetzt plötzlich eine Phase hast, die sogar ein Jahr anhält.

Dass du keine Gefühle wie Hunger Durst usw. mehr hast, dass nennt sich Depersonalisation. Fühlt sich beunruhigend an, ist aber eine normale Folge der Psychose und kann auch wieder besser werden.

Ich denke, das wichtigste ist erstmals, dass du zur Ruhe kommst. Halt durch Medikamente oder auch Dinge wie Medidation oder Autosuggestionen. Wenn du erst mal wieder etwas Platz im Kopf hast, dann kannst du mit alltäglichen Dingen, die dir Freude machen, beginnen. (wieder etwas Sport, Musik usw.) Mach dir am Anfang einfach nicht zu viel Druck. Bis das Studium wieder voll funktioniert oder du auf dein altes Niveau zurück kommst, wird ein bisschen dauern.

Edit: Ich finde, mit Medikamenten muss man sehr vorsichtig umgehen und weniger ist besser als mehr. Aber wenns nicht anderst geht, dann muss man einfach mal sporadisch sich selber vollkommen betäuben bezw. regulieren, so dass man etwas zur Ruhe findet, schlafen kann und man den Kopf wieder etwas durchlüften kann. Da würde ich dir mehr Quetiapin, Olanzapin oder Truxal empfehlen.
 
Hallo Jabibo!

Ich fühle mit dir. Ich kenne das auch, daß ich nicht mehr schlafen konnte.

Ich wurde damals von unsichtbaren Wesen traktiert und wachgehalten.

Sie haben mit mir geredet, mich in Angst und Schrecken versetzt, ich sah intensiv Bilder aus anderen Welten, uvm.

Medikamente haben nie gewirkt. Stattdessen hatte ich bloß noch zusätzlich die starken Nebenwirkungen.

Mir hat Jesus Christus von Nazareth, wie Er in der Bibel bezeugt ist, geholfen.

Heute bin ich seit 21 Jahren ohne Medikamente in Frieden und ohne diese Quälereien.

Ich kann dich nur ermutigen, dich mit Gott, Jesus Christus und der Bibel auseinanderzusetzen.

Es ist ein Weg. Gib bitte die Hoffnung und den Glauben nicht auf, ja?

Jeremia 29

13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, 14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR ...

Alles Liebe dir und Gottes Segen,

Seren




Wie bist du gesund geworden Seren?

Kannst du mir bitte schreiben?
 
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