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Symptome trotz Medikament, ist das normal?

user12

New member
Hallo liebe Leute,
ich bin seit einigen Monaten mit einer Schizophrenie Erkrankten Frau zusammen und merke dass es phasenweise echt belastend für mich ist. Ich selbst habe keine psychischen Erkrankungen, zumindest keine diagnostizierten. Dementsprechend ist der Umgang auch mit der Erkrankung für mich neu und teils, aufgrund von fehlendem Wissens meinerseits, überfordernd. Sie leidet unter paranoider Schizophrenie und nimmt zwar täglich ein Medikament (Aripripazol), hat jedoch chronische akustische und teilweise optische Halluzinationen. Auch weigert sie sich leider zu ihrer Ärztin zu gehen um dieses Problem zu besprechen, laut ihrer Aussage, wegen Angst vor Ärzten. Für mich klingt die Einnahme des Medis, nicht als erfolgsführend. Daher meine Frage ob es normal ist, dass die Halluzinationen bleiben, trotz Einnahme? Ich denke eher nicht. Eher das, dass Medi einfach nicht wirkt. Jedoch hat sie wegen Nebenwirkungen, Angst ein anderes auszuprobieren. Durch diese "Stimmen" sagt sie auch öfters Verabredungen ab und hat Probleme mit Nähe. Ich weiß halt nicht viel von der Erkrankung und es fällt mir auch schwer mit ihr offen darüber zu reden, weil sie dann wieder verstärkt anfängt zu halluzinieren. Ich habe über die Positiv- und Negativsymptome viel gelesen, dennoch ist es besser von Betroffenen selbst, etwas zu hören, weil sie selbst nicht viel darüber weiss, oder nicht wissen will. Ist das alles für eine behandelte Schizophrenie "normal" (chronische Halluzinationen, Rückzug , Probleme mit Nähe, Motivationslosigkeit)? Bin echt ein bisschen überfordert mit der Sitiuation und würde ihr gerne helfen, weiss jedoch absolut nicht wie, da nur eine Fachperson das kann.
 
Paranoide Schizophrenie habe ich auch, nehme aber schon seit Jahren das Amisulprid was die Stimmen dämpft. Ganz weg sind sie nicht gegangen aber im täglichen Ablauf besser geworden.

Vielleicht sollte sie einmal das Medikament wechseln. Dafür müßte sie aber zum Arzt gehen, damit er es ihr verschreiben kann.

Du solltest viel Einsicht zeigen und auch mal fragen, was die Stimmen so von sich geben. Diese Frage hat mir kaum jemand gestellt aber wenn, war ich immer sehr froh über diese Frage, zeigt es doch Interesse und Emphatie.

Amisulprid ist antriebssteigernd und stimmungsaufhellend. Könnte also besser wirken als das Aripripazol.
 
Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Heißt das, dass die Stimmen nie weggehen, trotz Medikamente?
Ich versuche soviel Verständnis wie möglich zu zeigen, den Vorschlag von dir versuche ich aufjedenfall. Danke dafür.
Wie verhält es sich denn mit den Nebenwirkungen bei Amisulprid?
 
Bei Amisulprid habe ich kaum Nebenwirkungen weil es ein a-typisches Neuroleptikum ist und eines mit den wenigsten Nebenwirkungen. Ich nehme 100 mg morgens.

Es gibt natürlich auch stärkere Hämmer wie beispielsweise Leponex, da könnten die Stimmen verschwinden, was ich dir aber für deine Frau abraten würde, da man damit alle 3 Monate zur Blutabnahme gehen muss um diese zu kontrollieren, wegen der erhöhten Blutkörperchen, die man davon bekommen kann.

Bei Bedarf nehme ich abends 1 mg Lorazepam, da die Stimmen abends oft nerven. Dieses Medikament ist ein Angstbefreier, beruhigt und ebenso wie das Amisulprid stimmungsaufhellend. Stimmen können nämlich ganz schön nervig sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe 6mg risperidon gebraucht das sie schwächer wurden und weniger das ist ne hammer dosis aber die stimmen Können wieder verschwinden
 
Sie nimmt das Medikament schon viele Jahre ein und es hilft ihr schon aber die Stimmen sind trz sehr präsent.
Das es abends schlimmer ist, das kenne ich von meiner Frau auch, ich werde ihr die Medis mal vorschlagen.
 
Ich nehme derzeit Amisulprid und ein Antidepressivum. Ich habe keinerlei Positivsymptome, allerdings Negativsymptome. Rückzug, Antriebslosigkeit, Interessenlosigkeit, fehlende Gefühle, … Das ist normal, könnte auch von den Medikamenten kommen. Die Abgrenzung ist schwierig. Wie lange ist die letzte akute Phase denn her? Vielleicht braucht sie eine Dosissteigerung oder ein anderes Medikament.
 
Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Heißt das, dass die Stimmen nie weggehen, trotz Medikamente?
Ich versuche soviel Verständnis wie möglich zu zeigen, den Vorschlag von dir versuche ich aufjedenfall. Danke dafür.
Wie verhält es sich denn mit den Nebenwirkungen bei Amisulprid?
An sich soll Aripiprazol auch bei Stimmen gut wirksam sein.
Kontrollierst du die Einnahme deiner Frau und welche Dosis nimmt sie ein?
Ich habe zwar eine paranoide Psychose, aber keine Stimmen, bin mit dem Aripiprazol aber deutlich besser zurechtgekommen als mit anderen NL's. Von einem Betroffenen Stimmenhörer der das stärkste klassische Neuroleptikum bezüglich seiner Stimmen bekommt habe ich erfahren das Aripiprazol laut seiner Ärztin bei Stimmen mit das wirkungsvollste NL sein soll.
Die Erfahrungen im Internet sind trotzdem unterschiedlich.

Auch so muss man zwischen Restsymptomen und Nebenwirkungen abwägen und häufig setzen eben Betroffene ab oder nehmen zu wenig vom Wirkstoff, was eben auch so eine Symptomatik erklären kann. Zumindest sollten die Symptome gedämpft sein. Negativsymptome treten trotz der Medikamente auf, was an sich das Hauptproblem der Behandlung ist.

Da sie schon Aripiprazol bekommt, würde mich interessieren in welcher Dosis?

Hier im Forum die Medikamente-Empfehlung funktioniert auch mithilfe des Aripiprazol's.
Sie könnte es also auch damit probieren, indem sie zusätzliche Antidepressiva Bupropion(+Citalopram) gegen die Negativsymptome einnimmt, was den Verlauf der Erkrankung insgesamt verbessert und auch die Möglichkeit gibt zeitweise das Neuroleptikum absetzen zu können.

Mit diesen 3 Wirkstoffen kann man viele Problematiken der Psychose lösen. Allein für sich sind Neuroleptika keine Wundermittel, als die diese verkauft werden, da diese keine echte Heilung ermöglichen und vor allem die Symptome unterdrücken.

An sich würde ich demnach eher erstmal beim Aripiprazol bleiben und schauen, ob und in welcher Dosis sie das Aripiprazol nimmt.
Wenn das gut ist, wäre zusätzlich Bupropion gut, was hilft mehr Motivation auch für soziale Aktivitäten zu haben, es hilft auch bei Nikotinsucht und Stimmungsschwankungen. Citalopram wäre eher emotional dämpfend, was an sich später, wenn man kaum Neuroleptika mehr hat, sinnvoll ist, oder wenn bei Bupropion Nebenwirkungen auftreten.

Da sie kein anderes NL einnehmen möchte, was ich verständlich finde, würde ich vermeiden ihr etwas anderes aufzudrängen. Häufig haben Betroffene schon viele Medikamente durch und machen eine schwere Zeit durch, wo es eben keine optimale Behandlung gibt und vieles auch Zeit braucht.
Was meine Empfehlung angeht, kannst du ihr ja mal diese Seite zeigen oder ausdrucken und ihr diese Informationen bereitstellen. Dabei wäre kein Wechsel des Neuroleptikums notwendig, es funktioniert mit niedrig dosiertem Aripiprazol, was später damit sogar sehr selten eingenommen werden kann.
Bei einer Umstellung sollte man mehr auf ihre Bedürfnisse achten und zuhören, was ihr guttut, da sie das am ehesten selbst bemerkt, statt völlige Normalität zu erwarten, was bei einer Psychose Jahre dauern kann und wo man sich mit gewissen Einschränkungen eben abfinden muss.
Aripiprazol selbst empfand ich eher als sozial förderlich, ich wurde damit eher aufgeschlossener, wobei diese Medikamente allgemein eben dämpfend sind. Von daher auch die zusätzlichen Antidepressiva, welche die Negativsymptome lösen sollen. Positivsymptome werden damit indirekt auch besser, insbesondere das Bupropion SNDRI Antidepressivum ist ein sehr gutes Medikament, wofür ich keine Alternative zurzeit sehe, wenn man wirklich langfristig sich Besserung wünscht.
 
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