Aktuelles
Psychose & Schizophrenie Forum | schizophrenie-forum.com
Schreibe mit Betroffenen, Angehörigen und Experten und werde Teil der Community. ✍🏼

Chat und weitere Bereiche im Forum warten auf Dich.

Erfahre mehr über die medikamentöse Therapieempfehlung bei Psychose! 💊

Sprachverarmung/Alogie

lime18

New Member
Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe (bisher) keine Diagnose der Schizophrenie erhalten. Aktuell befinde ich mich in ambulanter psychiatrischer Behandlung aufgrund meiner dritten schweren depressiven Episode. Ich habe jedoch große Zweifel, ob es sich bei meiner Erkrankung "nur" um eine Depression handelt, da ich mich stark in der Negativsymptomatik der Schizophrenie wiederfinde.

Unter anderen leide ich unter "Sprachverarmung", doch jedes Mal, wenn ich völlig aufgelöst beim meinem Psychiater oder in der Notaufnahme vorspreche, will kein Arzt etwas davon erkennen. Sie begründen dies unter anderem damit, dass ich mich viel zu gut ausdrücken könne, flüssig spreche und vor allem so aufgelöst (also mit starken "Weinanfällen", welches auch untypisch für eine negative Symptomatik ist) reagiere.

Ihr würdet mir einen großen Gefallen tun, wenn ihr mir sagt, wie sich die Sprachverarmung bei euch darstellt, solltet ihr darunter leiden.
Äußert sie sich bei euch dadurch, dass ihr keine vollständigen Sätze mehr sprechen könnt?

Vielen Dank im Voraus und einen schönen Sonntag an alle! :)

Bei mir äußert sich die Symptomatik dadurch, dass ich völlig eingeengt in meinem Denken bin, mich nichts anderes als die Symptomatik meiner "Depression" interessiert und ich dadurch auch nicht mehr weiß, worüber ich noch reden soll. Ich kann mich insgesamt viel schlechter ausdrücken, als vorher, finde ständig die Worte nicht und das, obwohl ich normalweise dafür bekannt bin, wie gut ich mich ausdrücken kann. Ich sitze die meiste Zeit des Tages nur noch still zuhause und auch mit meinem Partner fallen mir keine Themen mehr ein. Sprachnachrichten meiner Freunde und Familie kann ich nur noch schwer beantworten, unter anderem auch deshalb, da ich emotional nicht mehr mitschwinge. Alles fühlt sich aktuell nur noch gleichgültig und leer an. Ich habe diese Symptome nicht das erste Mal, sondern bereits das dritte Mal. Beide Mal vorher ist die Symptomatik, wenn auch nach einer längeren Zeit, mithilfe von Setralin und beim letzten Mal in der Kombination von Setralin und Lithium, wieder vollständig abgeklungen. Ich habe dennoch große Angst, dass es diesmal nicht vorbeigeht. Ich kann an gar nichts anderes mehr denken und fühle mich sehr einsam aufgrund der Symptomatik.

Positive Symptome habe ich keine, bis auf ständig wechselnde "Ohrwürmer", die ich aber nicht als eine von außen kommende auditive Halluzination wahrnehme, sondern wie einen normalen Ohrwurm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo😊
Ich hatte diese Sprachverarmung und Gedankenleere auch,allerdings nach einer psychotischen Episode.
An diese schloss sich eine Depression an,im Rahmen welcher ich mich gedankenlich und emotional auch nur noch um Krankheitsthemen drehte.
Ich konnte schlecht an Gesprächen teilnehmen und zu telefonieren war extrem mühsam.
Und einsam habe ich mich auch gefühlt,das war vielleicht das schlimmste Gefühl.
Auch bei mir hat sich das mit der Gabe von Sertralin zurückgebildet.
Ich schiebe es eher auch die Depression,als auf eine Negativsymptomatik.Wenn man sich die ganze Zeit mit einem belastenden Thema befasst-bzw befassen muss-gibt es keinen Raum für neue Eindrücke und Erfahrungen,die kognitive Beweglichkeit geht irgendwie flöten.
Wieso denkst du,dass es diesmal mithilfe von Medikamenten nicht wieder zurückgehen sollte?
 
Mein Sprachschatz war über Monate hinweg so zusammengeschrumpft,dass mir ausser "ja" und "nein" kaum etwas einfiel.Es gab einfach keine Impulse,die mich zum Sprechen bewegt hätten.Vielleicht haben Negativsymptomatik und Depression sich da auch überschnitten,keiner weiss es genau.
 
Schwer zu sagen @lime18, Negativsymptome und Depressionen sind sich in vielen Dingen sehr ähnlich. Bei mir hat die Psychose auch mit Depressionen angefangen, erst mit 23 ist dann die Psychose ausgebrochen. Wie alt bist du? Frauen erkranken meist so 5-10 Jahre später.
Sprachverarmung könnte ja auch ein depressives Symptom sein, das ist für eine Diagnosestellung sicher zu wenig, wobei Schizophrenie in so einem Frühstadium womöglich kaum erkennbar ist.

Da du Sertralin bekommst, was ein SSRI Antidepressivum ist, kann sich das auch störend auf die Schwingungsfähigkeit auswirken, da es das Emotionale reduziert, sodass negative Emotionen wie Traurigkeit auch schwächer da sind, was da gewollt ist.

Vielleicht solltest du mal Bupropion ein SNDRI Antidepressivum zusätzlich zum Sertalin SSRI Antidepressivum ausprobieren, das sollte diesen Negativsymptomen entgegenwirken und ist meiner Meinung nach auch besser verträglich als das Lithium.
 
Mein Sprachschatz war über Monate hinweg so zusammengeschrumpft,dass mir ausser "ja" und "nein" kaum etwas einfiel.Es gab einfach keine Impulse,die mich zum Sprechen bewegt hätten.Vielleicht haben Negativsymptomatik und Depression sich da auch überschnitten,keiner weiss
Hallo😊
Ich hatte diese Sprachverarmung und Gedankenleere auch,allerdings nach einer psychotischen Episode.
An diese schloss sich eine Depression an,im Rahmen welcher ich mich gedankenlich und emotional auch nur noch um Krankheitsthemen drehte.
Ich konnte schlecht an Gesprächen teilnehmen und zu telefonieren war extrem mühsam.
Und einsam habe ich mich auch gefühlt,das war vielleicht das schlimmste Gefühl.
Auch bei mir hat sich das mit der Gabe von Sertralin zurückgebildet.
Ich schiebe es eher auch die Depression,als auf eine Negativsymptomatik.Wenn man sich die ganze Zeit mit einem belastenden Thema befasst-bzw befassen muss-gibt es keinen Raum für neue Eindrücke und Erfahrungen,die kognitive Beweglichkeit geht irgendwie flöten.
Wieso denkst du,dass es diesmal mithilfe von Medikamenten nicht wieder zurückgehen sollte?
Hallo liebe Helen,

danke für deine Antwort :)
Es freut mich so sehr zu lesen, dass sich die Symptome auch bei dir, unter der Behandlung mit Sertralin, wieder zurückgebildet haben. Ich erinnere mich auch an die letzten beiden Episoden und wie dankbar und glücklich ich war, als ich wieder normal sprechen, fühlen und denken konnte. Wie hast du die Zeit, in der es dir so ging, verbracht? Hattest du trotzdem Kontakt zu Freunden etc.? Ich empfinde einfach so große Schamgefühls momentan, weil das etwas ist, das keiner in meinem Umfeld kennt. Aus diesem Grund habe ich mich von allen zurückgezogen und habe nur sporadisch über WhatsApp und selten über Telefonate Kontakt. Ich vermisse meine Freundinnen so sehr, aber ich empfinde es auch nicht als sinnvoll, mich mit ihnen zu treffen, wenn ich nur schweigend dasitze und nur mit großer Anstrengung auf ihre Themen eingehen kann. Und wenn ich von mir aus etwas sagen kann, dann geht es nur um die Depression. Das möchte ich ehrlich gesagt, niemandem auf Dauer antun. Mein Freund nimmt es Gott sei Dank so hin, wie es jetzt ist und dadurch kann ich mich hier zu Hause etwas entspannen. Es ist allerdings ein sehr quälender Zustand, vor allem, weil ich normalerweise stundenlang telefonieren kann.
 
Schwer zu sagen @lime18, Negativsymptome und Depressionen sind sich in vielen Dingen sehr ähnlich. Bei mir hat die Psychose auch mit Depressionen angefangen, erst mit 23 ist dann die Psychose ausgebrochen. Wie alt bist du? Frauen erkranken meist so 5-10 Jahre später.
Sprachverarmung könnte ja auch ein depressives Symptom sein, das ist für eine Diagnosestellung sicher zu wenig, wobei Schizophrenie in so einem Frühstadium womöglich kaum erkennbar ist.

Da du Sertralin bekommst, was ein SSRI Antidepressivum ist, kann sich das auch störend auf die Schwingungsfähigkeit auswirken, da es das Emotionale reduziert, sodass negative Emotionen wie Traurigkeit auch schwächer da sind, was da gewollt ist.

Vielleicht solltest du mal Bupropion ein SNDRI Antidepressivum zusätzlich zum Sertalin SSRI Antidepressivum ausprobieren, das sollte diesen Negativsymptomen entgegenwirken und ist meiner Meinung nach auch besser verträglich als das Lithium.
Hallo Maggi,

danke auch dir für deine Antwort :)

Ich bin 33 und meine erste Episode hatte ich mit knapp 27 Jahren. Nach der ersten Episode hatte ich 5 Jahre eine relativ symptomfreie Zeit, bis die Depression dann im Januar letzten Jahres erneut ausgebrochen ist und ich 14 Wochen in der Klinik war, bis ich endlich wieder gesund war. Ich habe leider auch den Fehler gemacht, die Medikamente zu abrupt abzusetzen und glaube, dass ich deshalb auch so schnell wieder einen Rückfall habe. Seit 6 Wochen geht es mir nun schon so und es ist wirklich sehr belastend. Zu Beginn habe ich Escitalopram, für vier Wochen, eingenommen, um dann zu erfahren, dass mein Körper das Medikament gar nicht aufgenommen hat - sprich, es hat sich kein Spiegel gebildet, ich hätte also genauso gut Smarties einwerfen können. Seit 11 Tagen nehme ich jetzt das Sertralin ein, aber es tut sich noch gar nichts. Dass ich mich so leer und abgestumpft fühle, hatte ich allerdings schon vor der Einnahme des SSRIs, deshalb führe ich das auf die Depression selbst zurück. Meine Ärzte sagen alle, dass ich keine Sprachverarmung habe, allerdings rede ich mit denen ja auch nur über die Erkrankung, da ist’s natürlich klar, dass ich dazu viel zu sagen habe. Sie meinen aber, dass ich bei einer Sprachverarmung auch in diesem Kontext nicht si so flüssig und wortgewandt darüber reden könnte. Ich bin total verunsichert, denn ich finde mich sehr in den Forenbeiträgen hier wieder.
die Ärzte in der Klinik meinten sogar zu mir, ich leide an Wahngedanken darüber, dass ich eine Schizophrenie haben könnte, obwohl niemand die Symptome dafür sieht. Es ist echt keine leichte Situation.
 
Die Zeit,in der es so schlecht ging,habe ich ehrlich gesagt nur ausgehalten.
Leider war sie sehr lang,weil sich die Ärztin nicht an die Antidepressiva herantraute.Erst nach 2 Jahren fingen wir mit der Therapie an.
Und es hat ein paar Wochen gedauert,bis es gewirkt hat.
Zum Glück waren Familie und Freunde an meiner Seite.
Aber ich hatte immer das Gefühl,nur eine Hülle meiner selbst zu sein.
Ich fühl mit dir und wünsche dir,dass es bald besser wird.Man kann sich das leider in dieser Situation kaum,oder gar nicht vorstellen,aber
es kommt die Zeit,in der du darauf zurückschauen wirst.Ich wünsche dir alles Gute🌞
 
Der Kontakt zu meinen Freunden war sehr eingeschränkt,ich war nach kurzer Zeit am Telefon erschöpft,und wenn wir uns trafen,wars auch nicht besser.Es ist aber auch verdammt anstrengend,wenn man um jeden Satz erstmal kämpfen muss,oder?
Wie du schreibst-ich bin auch dankbar und glücklich,dass es wieder gut ist.
 
Die Zeit,in der es so schlecht ging,habe ich ehrlich gesagt nur ausgehalten.
Leider war sie sehr lang,weil sich die Ärztin nicht an die Antidepressiva herantraute.Erst nach 2 Jahren fingen wir mit der Therapie an.
Und es hat ein paar Wochen gedauert,bis es gewirkt hat.
Zum Glück waren Familie und Freunde an meiner Seite.
Aber ich hatte immer das Gefühl,nur eine Hülle meiner selbst zu sein.
Ich fühl mit dir und wünsche dir,dass es bald besser wird.Man kann sich das leider in dieser Situation kaum,oder gar nicht vorstellen,aber
es kommt die Zeit,in der du darauf zurückschauen wirst.Ich wünsche dir alles Gute🌞
Ja, das geht mir aktuell auch so, ich halte den Zustand einfach aus. Wie hast du deine Tage in den zwei Jahren verbracht, also mit was hast du dich beschäftigt? Gab es etwas, das den Zustand erträglicher gemacht hat? Ich fühle mich aktuell auch nur noch wie eine “leere Hülle”.

Ich danke dir sehr für deine lieben Wünsche, dasselbe möchte ich gerne an dich zurückgeben. ☺️ Du bist super stark und kannst sehr stolz auf dich sein, dass du gekämpft und dir dein Leben wieder zurückgeholt hast. Es erfordert so viel Stärke, Geduld und Willen, eine Depression zu überstehen bzw. sich ihr tapfer entgegen zu stellen! 🧡
 
Hallo Maggi,

danke auch dir für deine Antwort :)

Ich bin 33 und meine erste Episode hatte ich mit knapp 27 Jahren. Nach der ersten Episode hatte ich 5 Jahre eine relativ symptomfreie Zeit, bis die Depression dann im Januar letzten Jahres erneut ausgebrochen ist und ich 14 Wochen in der Klinik war, bis ich endlich wieder gesund war. Ich habe leider auch den Fehler gemacht, die Medikamente zu abrupt abzusetzen und glaube, dass ich deshalb auch so schnell wieder einen Rückfall habe. Seit 6 Wochen geht es mir nun schon so und es ist wirklich sehr belastend. Zu Beginn habe ich Escitalopram, für vier Wochen, eingenommen, um dann zu erfahren, dass mein Körper das Medikament gar nicht aufgenommen hat - sprich, es hat sich kein Spiegel gebildet, ich hätte also genauso gut Smarties einwerfen können. Seit 11 Tagen nehme ich jetzt das Sertralin ein, aber es tut sich noch gar nichts. Dass ich mich so leer und abgestumpft fühle, hatte ich allerdings schon vor der Einnahme des SSRIs, deshalb führe ich das auf die Depression selbst zurück. Meine Ärzte sagen alle, dass ich keine Sprachverarmung habe, allerdings rede ich mit denen ja auch nur über die Erkrankung, da ist’s natürlich klar, dass ich dazu viel zu sagen habe. Sie meinen aber, dass ich bei einer Sprachverarmung auch in diesem Kontext nicht si so flüssig und wortgewandt darüber reden könnte. Ich bin total verunsichert, denn ich finde mich sehr in den Forenbeiträgen hier wieder.
die Ärzte in der Klinik meinten sogar zu mir, ich leide an Wahngedanken darüber, dass ich eine Schizophrenie haben könnte, obwohl niemand die Symptome dafür sieht. Es ist echt keine leichte Situation.
Wenn du weiblich bist, dann könnte das mit der Schizophrenie zeitlich noch hinkommen, bei Männern tritt die Erkrankung Anfang Mitte 20 meistens schon auf.

Die Antidepressiva brauchen mindestens 2 Wochen bis die Wirkung da ist, vorher wirken diese teils gegenteilig, weshalb man da besonders auf sich aufpassen sollte. Wegen der Schizophrenie würde ich mir an deiner Stelle erstmal keine Sorgen machen, denn diese sollte sich dann schon zeigen, wenn du gerade in der Vorphase bist, lässt sich das jetzt womöglich nur schwer diagnostizieren.

Wie gesagt, das Bupropion wäre zusätzlich ganz nützlich und würde auch die Wirkung des Sertralins verbessern.
 
Der Kontakt zu meinen Freunden war sehr eingeschränkt,ich war nach kurzer Zeit am Telefon erschöpft,und wenn wir uns trafen,wars auch nicht besser.Es ist aber auch verdammt anstrengend,wenn man um jeden Satz erstmal kämpfen muss,oder?
Wie du schreibst-ich bin auch dankbar und glücklich,dass es wieder gut ist.
Oh ja, es ist so kräftezehrend! Ich habe vorgestern mit meiner besten Freundin ca. 45 Minuten telefoniert und kam mir so dumm dabei vor. Das Problem ist, dass ich mich aktuell auch für gar nichts interessiere, emotional auch nicht mitfühlen kann & dann ist es doppelt so schwer auf das einzugehen, was meine Freundinnen mir erzählen, vor allem weil sie alle sehr eloquent sind :/ Ich muss tatsächlich auch gefühlt um jedes Wort kämpfen - das merke ich auch während ich hier die Beiträge schreibe, ich brauche viel viel länger als sonst :/

Wie alt bist du eigentlich? :)
 
Wenn du weiblich bist, dann könnte das mit der Schizophrenie zeitlich noch hinkommen, bei Männern tritt die Erkrankung Anfang Mitte 20 meistens schon auf.

Die Antidepressiva brauchen mindestens 2 Wochen bis die Wirkung da ist, vorher wirken diese teils gegenteilig, weshalb man da besonders auf sich aufpassen sollte. Wegen der Schizophrenie würde ich mir an deiner Stelle erstmal keine Sorgen machen, denn diese sollte sich dann schon zeigen, wenn du gerade in der Vorphase bist, lässt sich das jetzt womöglich nur schwer diagnostizieren.

Wie gesagt, das Bupropion wäre zusätzlich ganz nützlich und würde auch die Wirkung des Sertralins verbessern.
Ja, das habe ich auch gelesen, dass die Krankheit bei Frauen später ausbricht. Allerdings glaube ich, dass ich mittlerweile schon positive Symptome gehabt haben müsste. Bisher war’s nicht der Fall und die depressiven Phasen sind ja auch immer wieder abgeklungen. Dennoch bin ich mir nicht sicher und es kann natürlich immer sein, dass es noch dazu kommt. Ich sollte mir darüber aber noch keine Sorgen machen, das stimmt.

Aktuell belastet mich einfach, dass ich diese vielen Einschränkungen durch die Symptomatik erlebe und ich im Zuge meiner Internetrecherchen nie einen Beitrag zu Sprachverarmung in Verbindung mit Depressionen gefunden habe. In den Foren der Schizophrenie allerdings häufig. Daher verstehe ich nicht so ganz, warum meine Ärzte so an der Diagnose “Depression” festhalten. Es gibt natürlich auch die Gedankenleere und Denkhemmung im Zuge der Depression, aber ich hab keine Ahnung, ob sich das in einer Sprachverarmung äußern kann.

Ich werde das mit dem Bupropion mal ansprechen, vielen Dank :)
 
Ich habe versucht,mit den Momenten,die erträglicher waren,zu "arbeiten".Habe sie mir in Erinnerung gerufen,bin sie im Kopf nochmal durchgegangen.Habe versucht,sie nachzufühlen.
Ist mir allerdings nicht allzu oft gelungen🥴
Rückblickend würde ich sagen,am besten ging es mir eigentlich immer,nachdem ich sozialen Kontakt hatte.Auch wenn das Erleben emotional und geistig eingeschränkt war,und alles mega anstrengend-ich habe mich danach immer ein bisschen lebendiger und stärker gefühlt als vorher.
Und es hat gut getan-wenn ich es geschafft habe-meinen Körper zu bewegen.Am besten an der frischen Luft.
Aber wir reden hier von wenig Kontakt und wenig Bewegung im Vergleich zu jetzt bzw. gesunden Zeiten.Mehr ging dann eben nicht.
Und:jeden Abend,wirklich jeden,habe ich eine Rückenmassage von meinem Mann bekommen.
Das hat mir unheimlich gutgetan.Tat und tut es zwar immer,aber nie so sehr wie in dieser Zet.
 
Oh ja, es ist so kräftezehrend! Ich habe vorgestern mit meiner besten Freundin ca. 45 Minuten telefoniert und kam mir so dumm dabei vor. Das Problem ist, dass ich mich aktuell auch für gar nichts interessiere, emotional auch nicht mitfühlen kann & dann ist es doppelt so schwer auf das einzugehen, was meine Freundinnen mir erzählen, vor allem weil sie alle sehr eloquent sind :/ Ich muss tatsächlich auch gefühlt um jedes Wort kämpfen - das merke ich auch während ich hier die Beiträge schreibe, ich brauche viel viel länger als sonst :/

Wie alt bist du eigentlich? :)
Ziemlich alt-46 schon😵‍💫
 
Ich habe versucht,mit den Momenten,die erträglicher waren,zu "arbeiten".Habe sie mir in Erinnerung gerufen,bin sie im Kopf nochmal durchgegangen.Habe versucht,sie nachzufühlen.
Ist mir allerdings nicht allzu oft gelungen🥴
Rückblickend würde ich sagen,am besten ging es mir eigentlich immer,nachdem ich sozialen Kontakt hatte.Auch wenn das Erleben emotional und geistig eingeschränkt war,und alles mega anstrengend-ich habe mich danach immer ein bisschen lebendiger und stärker gefühlt als vorher.
Und es hat gut getan-wenn ich es geschafft habe-meinen Körper zu bewegen.Am besten an der frischen Luft.
Aber wir reden hier von wenig Kontakt und wenig Bewegung im Vergleich zu jetzt bzw. gesunden Zeiten.Mehr ging dann eben nicht.
Und:jeden Abend,wirklich jeden,habe ich eine Rückenmassage von meinem Mann bekommen.
Das hat mir unheimlich gutgetan.Tat und tut es zwar immer,aber nie so sehr wie in dieser Zet.
Das, was du schreibst, macht mir wirklich Mut! 🍀
Wenn du dich mit Freunden getroffen hast, habt ihr dann eher etwas unternommen, bei dem man nicht so viel reden musste? Dass dein Mann so liebevoll für dich da war/ist, finde ich wirklich sehr schön. Kuscheln und Berührungen sind in der Zeit auch wirklich sehr wichtig.

Hat sich die Sprachverarmung bei dir denn auch insofern ausgewirkt, als dass du von selbst keine Themen mehr hattest, weil dich nichts mehr beschäftigt hat oder wusstest du, was du sagen wolltest, aber du hast die Worte nicht mehr aussprechen können?

Bei mir äußert es sich insofern, als dass ich einfach nichts mehr zu sagen weiß, aber ich schon noch auf etwas antworten kann, wenn auch deutlich reduzierter und mit einem verminderten Wortschatz :/

Ich danke dir sehr für deine Antworten, das gibt mir in dieser Zeit gerade sehr viel Kraft! :)
 
Vielleicht gehen deine Ärzte von einer Depression aus, weil es eine ist. Vielleicht hast du eine Angststörung dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Alogie

Wenn du der Meinung bist es könnte Schizophrenie sein, hier ist ein Früherkennungstest: https://www.psychose-frueherkennung.de/selbsttest/
Du könntest zur Abklärung auch in ein Früherkennungszentrum gehen oder mit deinem Arzt über deine Bedenken sprechen, dann kann er dir auch sagen, warum er nicht an Schizophrenie glaubt oder es nicht in Betracht zieht.

Die Diagnose wirst du, wenn, auch nicht vor der ersten Akutphase bekommen und alles andere ausgeschlossen wurde.

-------------------
Ich brauch gefühlt Minuten zum Antworten und krieg nur ziemlich dünne Antworten raus. Ich kann aber auch reden ohne Punkt und Komma und red laufend am Thema vorbei. Hängt auch ein bisschen damit zusammen wo mein Gemütszustand gerade ist und kann sich im Minutentakt ändern.

Alternativ gäbe es noch die Schwere Depression mit psychotischen Features.(!) ... um so mehr versteif dich nicht auf Schizophrenie: https://www.oberbergkliniken.de/krankheitsbilder/psychotische-depression. Hypochondrie (damit verbunden der Wahn zum beispiel an Schizophrenie zu leiden, würde dir wohl eher, wenns so weit ist eine Diagnose Depression mit psychotischen Features einbringen. Nichts destotrotz eine Depression. Und ich glaube wenn du bereits vorbei-gegangene depressive Episoden hattest, bist du relativ safe.
----------------------------
Mach dir nicht solche Gedanken, du machst dich nur selbst verrückt
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhu,
mit meinen Freunden war es in der Zeit alles sehr gemächlich.Kochen,spazierengehen,Kaffeetrinken,einfach nur miteinander sein.
Und ja,mir fiel selten ein,was ich sagen könnte.Es fühlte sich völlig blockiert an.
Und es war ein ziemlicher Stress,mir irgendwas aus den Fingern zu saugen.

Da ich vorher im Leben nur mal eine kleine mittelgradige Depression hatte-ist schon ewig her-,wusste ich nicht,was damit alles einhergehen kann.
Konzentrationsprobleme-
ich hatte es schwer,sinngebend zu lesen
Gedächtnisprobleme-
es war wie ein Sieb
Ängste-
plötzlich hatte ich starke Angst beim Autofahren oder Segeln,ähnlich der Flugangst,die ich schon länger hatte

Depersonalisation und Derealisation-
Ich kam mir selbst fremd vor,ebenso wie meine Umwelt
Es gab ständig und willkürlich auftretende Gedanken,die immer einen stark belastenden Inhalt hatten,und im Allgemeinen stand ich unter Dauerstrom.
Was ich damit sagen möchte ist,dass zu einer Depression anscheinend alles Mögliche an Symptomatik gehören kann.
Ich verstehen deine Angst sehr gut,dass es nicht vorübergehen könnte.
Vielleicht ist die Angst auch Teil des momentanen Zustands.Das würde es zwar nicht besser machen für den Augenblick,aber nachlassen,wenn das Medikament wirkt.
Was für ein Glück,dass du mit deinem Partner etwas entspannen kannst🌞
 
Hört sich bis jetzt eher nach einer schweren Depression an. Ich hatte auch eine, ein ganzes Jahr lang. Hatte auch furchtbar spracharmut aber nur weil die Medis zu hoch dosiert waren. Mit 5 mg Abilify komme ich jetzt locker aus. Mir hat das richtige Antidepressivum geholfen aber ich habe auch gekämpft um daraus zu kommen. 3 x die Woche Sport war Pflicht (Schwimmen) und jeden Tag 10.000 Schritte laufen. Fang ein Hobby an, was die Konzentration fördert, Gitarre oder so. Dann eine gesunde Ernährung, mir hat Ketogen geholfen. Aber keine Sorge das wird alles wieder kommen, ist es bei mir auch. Obwohl ich es nicht für möglich gehalten habe.
 
Zurück
Oben