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Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

Klippschliefer

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8 Mai 2021
Beiträge
876

Moin,

treten bei einer Schizophrenie zwangsläufig Negativsymptome auf? Und wenn ja, wann treten diese auf?

Grüße
 

Gute Frage. Ich würde sagen zwangsläufig schon, aber von der schwere her unterschiedlich. Bei mir waren die Negativsymptome sehr ausgeprägt beispielsweise.

Die Negativsymptome kommen einerseits von der Psychose selbst und werden mit den Neuroleptika zum Teil sogar verstärkt. Motivationsstörungen, Antriebsmangel etc.

Meiner Meinung nach kommen die Positivsymptome vom Dopaminüberschuss, gleichzeitig gibt es aber im vorderen Gehirnbereich einen Mangel oder Unterfunktion die mit den üblichen Neuroleptika kaum behandelt werden kann oder sich vergrößert, darauf führe ich die Negativsymptome zu einen großen Teil zurück.
 

Ich bin da nicht ganz Admins Meinung.

Es gibt die 1/3-Regel: 1/3 haben nach einmaliger Psychose überhaupt keine Negativsymptome

1/3 haben mittelschwere Negativsymptome

1/3 haben andauernde Schwere Negativsymptome

Gerade bei drogeninduzierten Psychosen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, keine oder kaum Negativsymptome zu entwickeln. Du bist also nicht allein damit und kannst dich glücklich schätzen, keine Negativsymptomatik entwickelt zu haben. Aber auch ohne Negativsymptomatik ist eine Psychose trotzdem eine schwere Krankheit.
 

Ja, es war die heftigste Zeit meines Lebens... ohne Eltern hätte ich mir das Leben genommen, oder es zumindest versucht. Ich hoffe es kommt nie wieder. Aber ich sehe mich auch noch lange nicht als geheilt an. Schlucke ja auch noch Tabletten. Wer weiß was die Zukunft bringt.

Dennoch denke ich, dass man die Zeit und Intesität der Negativsymptome durch Selbstquälerei in Form von: Rauchen aufhören und Sport, auch wenns nur kleine Spaziergänge sind, verringern kann.
 

@Niggo die 1/3 Regel ist eigentlich als veraltete Regel aus den 90ern für die Prognose von schweren Verläufen bekannt.

Kannst du mit einer Quelle belegen, dass sie auf das Entwickeln einer Negativsymptomatik zutrifft?

Hinter folgendem Link findet man die Zahl 50 bis 90% der Schizophreniepatienten entwickeln Negativsymptome

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4627386/
 
Niggo schrieb:
Ich bin da nicht ganz Admins Meinung.

Es gibt die 1/3-Regel: 1/3 haben nach einmaliger Psychose überhaupt keine Negativsymptome

1/3 haben mittelschwere Negativsymptome

1/3 haben andauernde Schwere Negativsymptome

Gerade bei drogeninduzierten Psychosen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, keine oder kaum Negativsymptome zu entwickeln. Du bist also nicht allein damit und kannst dich glücklich schätzen, keine Negativsymptomatik entwickelt zu haben. Aber auch ohne Negativsymptomatik ist eine Psychose trotzdem eine schwere Krankheit.
Ok, Drogenpsychose wäre keine Schizophrenie an sich, also das scheint sich von der echten Psychose zu unterscheiden. Zumindest ist das mit den Negativsymptomen eine gute Erklärung. Wäre so mal interessant welche Studie sich hinter dieser "Regel" verbirgt. Also wenn man eine richtige Psychose hat die eben von keiner Droge oder so ausgelöst wird, ist es zumindest unwahrscheinlicher das man es ohne Medikamente schafft und Negativsymptome treten da wohl auch meistens auf.

Insofern sprechen wir ja meistens von der schizophrenen oder paranoiden Psychose ohne direkten Drogeneinfluss, da würde das mit den 7% Genesungsrate wohl eher hinkommen.

Ich weis nicht was ich von der 1/3 Regel halten soll, persönlich gehörte ich zu den letzten 2/3 und mir sind wenige Schizophrene begegnet die es dauerhaft ohne NLs geschafft haben. Also dorgeninduzierte Psychosen sind finde ich eben was Anderes.
 
@Kuehnibert du verwechselst da etwas!

Kuehnibert schrieb:
Eine Psychose ist nicht zwangsläufig eine Schizophrenie. Unterscheiden tut es sich vor allem durch Negativsymptome und Parkinson-ähnliche Symptome.
Also Psychose ist der Oberbegriff und schließt die Schizophrenie also (schizophrene Psychose) mit ein aber auch drogeninduzierte Psychosen.
Insofern kann man Psychose oder Schizophrenie sagen, heute verwendet man eher den Begriff Psychose, etwa wäre eine paranoide Psychose (F20) fast das selbe wie schizophrene Psychose. Also wo genau die Trennlinie zwischen den einzelnen Diagnosen liegt müsste man wirklich aus den ICD Diagnosekatalog herausarbeiten.

Es gibt aber in der USA ein eigenes Diagnoseverfahren da nennt sich der Diagnosekatalog DSM. Es kann gut sein das da Psychose von Schizophrenie so oder anders unterschieden wird, aber ist für uns in Deutschland irrelevant da man hier den ICD nutzt.
Kannst ja mal Googeln und dir F20-F29 anschauen da sind praktisch alle Formen der Psychose aufgeführt und bei der chronischen Variante spricht man von schizophrener Psychose (Schizophrenie), wobei die paranoide Psychose auch F20 und damit chronisch wäre. Wie gesagt da müsste man nachschauen.

Auf solche Artikel im Netz ist da wenig verlass. Wikipedia hat da relativ gute Artikel dazu. Du kannst dir auch bei Psychenet das mal anschauen, da ist gut erklärt was eine Psychose ist und wie oft diese auftritt, bei uns sind das auch nur etwa 1% oder 1,5% und keine 3% wie in dem Artikel angegeben wird (in den USA) https://psychenet.de/de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Schizophrenie
demnach wären folgende Diagnosen alles Schizophrenie:

F20.0paranoide Schizophrenie
F20.1Hebephrenie
F20.2katatone Schizophrenie
F20.3undifferenzierte Schizophrenie
F20.4Postschizophrene Depression
F20.5Schizophrenes Residuum
F20.6Schizophrenia simplex
<tbody> </tbody>

https://www.dimdi.de/static/de/klas...m/kode-suche/htmlgm2020/block-f20-f29.htm#F20

Anscheinend wird da der Begriff Schizophrenie wieder häufiger benutzt, es gab da wohl auch in den letzten Jahren den Streit ob das Wort was eine Art Gespaltenheit ausdrückt der richtige Begriff ist, meiner Meinung kann man Schizophrenie und Psychose gleichermaßen verwende z.B. paranoide Schizophrenie oder paranoide Psychose ist das gleiche.

Hier siehst du das unter dem Wort Psychose die Schizophrenie aber auch andere psychotische Diagnosen eingeschlossen sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Psychose

F06.0Organische Halluzinose
F06.2Organische wahnhafte (schizophreniforme) Störung
F20.–Schizophrenie
F21Schizotype Störung
F22.–Anhaltende wahnhafte Störungen
F23.–Akute vorübergehende psychotische Störungen
F24Induzierte wahnhafte Störung
F25.–Schizoaffektive Störungen
F28Sonstige nichtorganische psychotische Störungen
F29Nicht näher bezeichnete nichtorganische Psychose
F30.2Manie mit psychotischen Symptomen
F31.2Bipolare affektive Störung, gegenwärtig manische Episode mit psychotischen Symptomen
F31.5Bipolare affektive Störung, gegenwärtig schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen
F32.3Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen
F33.3Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode mit psychotischen Symptomen
F53.1Schwere psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett, anderenorts nicht klassifiziert
 
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