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Schizophrenie oder dissoziative Identitätsstörung?

RheinLady

New Member
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29 Apr. 2016
Beiträge
11

Hallo allerseits,

bei mir wurde auch eine Schizophrenie diagnostiziert. Allerdings habe ich auch einen mehrfachen Trauma-Hintergrund
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.

Ich habe vor kurzem eine Ärztin kennengelernt, die meinte, dass der Übergang zwischen einer Schizophrenie / Psychose und einer schweren Traumafolgestörung fließend sein kann.

Diese Ärztin fand ich richtig klasse. Sie hat mich ermutigt, dass ich unbedingt eine Traumatherapie bräuchte.

Was meint ihr dazu?

Kennt sich hier jemand mit Traumatherapie aus? (Aus eigener Erfahrung)

Über dieses Thema würde ich mich hier sehr gerne austauschen. Ich habe den Eindruck, dass einige Ärzte einen gerne in ein vorgegebenes Raster drängen wollen.

Diese Ärztin, die ich kennengelernt habe, fand ich aber richtig positiv.
 

Hallo Rheinlady,

ich dachte auch anfangs, als ich in die Psychose angerutscht bin, dass ich eine dissoziative Identitätsstörung habe. Meine Freundin hat tatsächlich eine und jetzt, wo ich wieder bei klarem Verstand bin, kann ich sagen, dass unsere Symptome sehr unterschiedlich sind. Ich habe mich letztes Jahr sehr viel auf eigene Faust mit Trauma beschäftigt, wovon ich dir dringend abraten möchte. Das kann schwerwiegende Folgen haben, wie eben psychotische Episoden, dissoziative Zustände usw

Eine explizite Traumatherapie mache ich nicht, allerdings geht es in meiner Schematherapie auch oft um Traumabewältigung und soweit ich das Erklärungsmodel meiner Therapeutin für Wahn verstanden habe, spielt auch Trauma eine große Rolle darin. So sagt sie zum Beispiel, dass bei vielen Menschen mit psychotischen Symptomen ein grundlegendes Misstrauen in ihre Umwelt besteht, weil sie traumatische Erfahrungen gemacht haben oder zum Beispiel wie in meinem Fall in einem kaputten Elternhaus aufgewachsen sind, das von Missbrauch geprägt war und sie so nicht lernen konnten, andere Menschen einzuschätzen, weil sich die missbrauchenden Menschen in ihrem Umfeld immer unberechenbar verhalten haben. Das ist nur eine Seite des Erklärungsmodels, aber sie macht für mich sehr viel Sinn.

Außerdem ging es in meiner Therapie um Trauma und Negativsymptome, meine Therapeutin ist der Meinung, dass die Psychose an sich eine traumatische Erfahrung ist und Negativsymptome in Wirklichkeit Traumafolge-Symptome, also eine Form von PTSD. Das finde ich auch plausibel und es schafft Hoffnung, weil PTSD behandelbar ist, im Gegensatz zu den sogenannten Negativsymptomen. Sie meinte auch es gäbe momentan einen Diskurs ob es diese eben überhaupt gibt, oder ob es sich um PTSD handelt.

Ich hoffe das hat dir ein bisschen geholfen, wie gesagt, ich rate dir dringend von Internetrecherchen und Selbstdiagnostizierung in Richtung dissoziativer Störungen ab. Starke Beschäftigung mit einem Thema kann auch zu Wahn führen und ich denke in Verbindung mit eventuellen Traumaerinnerungen, die dann hochkommen könnten, ist das wirklich gefährlich, die Erfahrung habe ich zumindest gemacht. Sprich besser mit einer/m Therapeut*in darüber, ein/e erfahrene/r Traumatherapeut*in hat das nötige Fachwissen und die Feinfühligkeit, um dir die richtige Diagnose zu stellen und dich dann möglichst sicher durch die Bewältigung von Trauma zu begleiten.
 

Hallo maxi,

vielen Dank für deine lange Antwort.

Du schreibst, dass du den Eindruck hast, dass die Symptome einer Psychose und einer dissoziativen Identitätsstörung sehr unterschiedlichen seien. Das interessiert mich. Bitte schreibe mehr darüber.

Mir hat die Beschäftigung mit dem Thema "Heilung komplexer Traumata" bisher immer sehr gut getan. Ich habe mir u.a. Bücher von Luise Reddemann gekauft und meiner Meinung nach steht in diesen viel wertvolles drin.

Aber wenn man den Eindruck hat, dass einem die Beschäftigung damit nicht gut tut (vielleicht weil es einen triggert oder schlimmeres), dann lässt man das natürlich sein.

Ich leide generell unter Antriebsschwäche. Aus Sicht der Schizophrenie betrachtet wäre das ein Negativsymptom. Aber aus Sicht der Traumatherapie ist das ein klassisches Traumafolge-Symptom. Mir ist es schon sehr wichtig, dass ich dieses Traumatherapie-Wissen habe.

Du schreibst, dass man gegen Negativsymptome nichts tun kann. Ich denke, dass das auch nicht stimmt. Einerseits ist sicherlich die Wahl des richtigen Neuroleptikums wichtig. Andererseits gibt es gute wissenschaftliche Erkenntnisse, dass zum Beispiel Ausdauersport (ggf. mit Unterstützung) viel bringt.

Es gibt leider zu viele Psychiater, die der Pharmaindustrie gegenüber hörig sind und meinen, dass bei einer Psychose/Schizophrenie nur Medikamente helfen. Diese Meinung halte ich für gefährlich, denn sie blockiert total die weiteren Möglichkeiten, die es zur Verbesserung der Lebensqualität des Patienten gibt.

Viele Grüße

RheinLady

P.S.: Heute Nachmittag gehe ich bowlen.
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Gewählt habe ich schon.
 

Auf den ersten Blick sind manche Symptome vielleicht ähnlich, wie zum Beispiel Stimmenhören, aber wenn man sich genauer damit beschäftigt, erleben meine Freundin und ich das sehr unterschiedlich. Ich hatte während meiner Psychose akustische Halluzinationen, die von "außen" kamen, sie hört die Stimmen ihrer anderen Persönlichkeiten von "innen", in ihren Gedanken. Auch hat sie keine Wahngedanken, sondern dissoziative Zustände, in denen sie das Gefühl hat, nicht die komplette Kontrolle über ihren Körper zu haben oder komplett neben sich zu stehen. Sie hat Amnesie, das heißt die unterschiedlichen Persönlichkeiten wissen oft nur, was sie selbst erlebt haben und so gehen manchmal ganze Tage für sie "verloren".

Ich kenne zwar dissoziative Zustände, als Folge von Triggern, aber nicht in diesem Ausmaß. Mein Problem sind eher Wahngedanken, also Verfolgungsgedanken und Zufälle als Muster wahrnehmen, wo keine sind. Die bekomme ich aber durch Medikamente und Therapie in den Griff. Wie uns unsere Krankheit im Alltag beeinträchtigt ist also sehr unterschiedlich. Ich muss Stress vermeiden, um nicht psychotisch zu werden, sie muss einen Weg finden, mit Gedächtnislücken zu leben. Dafür gibt es leider keine Medikamente, auch wenn man mit Therapie viel machen kann. Ich würde aber auch nicht sagen, dass sie besonders unglücklich ist mit ihrer Krankheit, Depressionen sind ein größeres Problem, die ja Begleiterscheinungen von beiden Krankheiten sein können.

Was die Negativsymptome betrifft, hast du mich falsch verstanden. Ich finde es auch schlimm, dass es die Diagnose Negativsymptom überhaupt gibt, weil man dadurch von Ärzten quasi als unbehandelbar eingestuft wird. Was ich sagen wollte ist, dass ich meiner Therapeutin da glauben schenke und auch denke, dass es sich eher um eine Depression oder Traumafolge-Symptome handelt, die einfach unbehandelt bleiben, weil es sehr schwer ist mit einer Krankheit aus dem schizophrenen Formenkreis einen Therapieplatz zu finden und so über sehr lange Zeit bestehen bleiben können. Natürlich spielt Überdosierung von Neuroleptika auch eine Rolle und ich bin froh ein Medikament gefunden zu haben, das ich gut vertrage, ohne dass es mich komplett antriebs- und freudlos macht. Ich glaube aber auch, dass Therapie eine große Rolle dabei gespielt hat, dass ich mich kaum noch depressiv fühle, ich würde dir eine Traumatherapie also auf jeden Fall empfehlen.
 

Hallo RheinLady,

ich kenne es sehr gut, dass viele Ärzte gleich bei der Diagnose Schizophrenie sind. Vor 13 Jahren wurde auch bei mir eine Paranoide Schizophrenie diagnostiziert, weil ein Gutachter meinte, dass ich ihm Wahnvorstellungen und Halluzinationen einfach verschwiegen hätte. Ich hatte aber nie Positiv-Symptome einer Schizophrenie.

Mittlerweile wurde die Diagnose Paranoide Schizophrenie bei mir zwar in undifferenzierte Schizophrenie umgewandelt, aber es ist sehr schwer von der Diagnose Schizophrenie wegzukommen. Denn auch ich denke, dass ich eher eine Traumafolgestörung habe, wohl eine Komplexe PTBS. Zwar kann auch eine Psychose eine Traumafolgestörung sein und sich aus einer Psychose ein Trauma entwickeln, aber bei mir fehlen halt die Positiv-Symptome.

Ich kann Dich nur ermutigen weiterhin Deiner eigenen Sicht der Dinge nachzugehen, wenn Du statt an eine Psychose an eine Traumafolgestörung glaubst. Nicht nur im Internet kann man recherchieren, es gibt auch viele gute Bücher zu dem Thema Trauma und PTBS. Das beste fand ich dazu von Bessel van der Kolk "Verkörperter Schrecken".

Du kannst auch im Internet mal nach dem Begriff "Poyvagal-Theorie" googeln. Damit lassen sich meiner Meinung nach auch gut Dissoziationen erklären. Um dies jetzt selbst zu tun fehlt mir allerdings der Antrieb, da das sehr komplex ist.

Herzliche Grüße

Jens.
 

Hallo maxi,

also, ich habe noch nie gehört, dass Stimmenhören Teil einer d. Identitätsstörung ist. Aber diese unterschiedlichen, inneren "Stimmen" gibt es natürlich. Ich denke, es sind eher innere Anteile.

Stimmen habe ich nie gehört.

Ich war mehrere Monate lang in einer Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Parallel zu meiner Zeit dort als Patientin war eine andere Patientin dort, die die Diagnose d. Identitätsstörung hatte. Die Ärzte haben ihr aufgrund der Schwere ihres Traumas Neuroleptika verschrieben (in einer so hohen Dosis, wie dies auch bei akuten Psychosen verabreicht wird).

Ich finde es wie gesagt auch schlimm, dass es diese sogenannten Negativsymptome gibt.

Deine Therapeutin hört sich für mich da sehr, sehr gut an: Die "Negativsymptome" in Wahrheit als Depression bzw. als Traumafolge-Symptome anzusehen, finde ich klasse. Das hört sich für mich sehr realistisch an.
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Ach, das ist doch schlimm, dass viele Neuroleptika nur die sogenannten Positivsymptome eindämmen. So wie es schreibst, scheinen viele Neuroleptika die Negativsymptome (oder wie man diese auch bezeichnet) noch zu verstärken. Das hört sich gar nicht gut an!

Danke, dass du mir auf jeden Fall eine Traumatherapie empfiehlst.
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So, ich wünsche dir noch einen schönen Abend.

Viele Grüße

RheinLady
 

Hallo zusammen,

allen die unter dem Verdacht der Schizophrenie und unter entsprechenden Symptomen leiden empfehle ich Gisela Roggendorf - Schizophrenie, ein Denkausbruch mit Folgen - zu lesen. Hier geht es insbesondere um ein schwaches Ich-Bewusstsein als Ursache für diese Krankheit und die Autorin ist selbt Psychiaterin, nicht Betroffene.

LG
 

@RheinLady , bezogen auf deinen Ausgangsthema:

Schwer zu sagen, aber Schizophrenie ist ja schonmal eine relativ klare Diagnose.

Das mit der Traumatherapie klingt auch an sich sehr gut, ich finde es immer gut sich auch mit wahnhaften Dingen auseinanderzusetzen und zumindest zu klären was Krankheit und was vielleicht wirklich ein Traumata ist.

Schizophrenie bedeutet ja im Grunde das du eine feste Diagnose hast, also die chronische Form einer Psychose vorliegt. Das heißt für mich das diese Kindertraumatas eventuell noch heute von dir verarbeitet werden müssen, wobei man da wirklich sorgsam abgrenzen muss was wirklich Traumata ist und was man sich eventuell nur Einbildet.

Früher gab es mal so eine Theorie das Schizophrene krank werden weil die das von der Mutter haben, also so etwas von der gestörten Mutter.
Das hat dazu geführt das viele Mütter von schizophrenen Patienten sich ihr Leben genommen haben, weil sie das kaum ertragen konnten.

Nur als Hinweis das ein Traumata ebenso ein gesponnener Wahn sein kann, weil als Betroffene/r sucht man ja nach einer Ursache und steigert sich dann womöglich in etwas völlig falsches oder zutiefst menschliches hinein, was dann in der Familie zu zusätzliichen Streit und Problemen führt.
Also bei aller Traumatatherapie und Vergangenheitsbewältigung sollte der Fokus auf die Zukunft gerichtet sein und wenn man seinen Eltern etwa in der Erziehung etwas bestimmtes vorwirft, dann kann man das ja bei sich selbst besser machen oder etwa wenn man selbst mal eine Familie hat.

Zumindest ist das für mich was die Psychologie angeht ein recht unbekanntes Gebiet und da ist der Bauer eben vorsichtig, der lieber seine eigenen Kartoffeln isst.

Was ich dir aber vorschlagen kann ist das du medikamentös dich erstmal gut einstellen lässt, damit du überhaupt therapeutische Perspektiven bekommst, was bei schlechten Medikamenten eben ein Teufelskreis sein kann.
Hier im Forum findest du diese Informationen wo ich gerne per Mail oder so auch weiterhelfe, damit dich dabei vielleicht dein Arzt/Psychiater unterstützt:
Medikamente-Empfehlung für Psychose

Ich kann hier aus der Perspektive des Betroffenen dir eben auch nur so einen Vorschlag unterbreiten und finde das mit der Traumatatherapie sehr interessant und spannend, wobei du aber bitte vorsichtig sein solltest wenn es darum geht andere Menschen die du vielleicht liebst zu verurteilen, weil du krank bist. Denn die Psychose selbst zeugt eher insgesammt von tieferliegenden gesellschaftlichen Problemen und beschränkt sich auf keine Familienaufstellung.

Liebe Grüße
 

Beispiel eines Wahns:

Wenn 20.000 Menschen dich in deinem Wahn bestätigen und eventuell ein Psychologe sich ernsthaft mit einem Traumata auseinandersetzt, aber die Realität sich anders oder für dich unerklärlich dargestellt hat, dann macht es deinen Wahn zu keiner Wahrheit, also häufig ist es so das man da auch Bestätigung findet und du solltest wenn du so frühere Dinge aufarbeiten möchtest in keinen Angstwahn verfallen und andere dafür die Schuld zuweisen das du diese Erkrankung hast.
Im Grunde ist Schizophrenie eine genetische Besonderheit oder Eigenheit, wobei ich von keinen Genfehler sprechen würde, sondern eine Art seelisches Erwachen in folge von wiedriger umstände, die teils über das Menschenmögliche oder Denkbare hinausgehen.
Wenn man gut medikamentös Therapiert wird und da entsprechend gute Unterstützung bekommt, dann kann man auch dran wachsen und man sollte auch die staatliche Hilfe und Unterstützung annehmen, sich die Erkrankung eingestehen und vielleicht die eigenen Bedürfnisse etwas zurücknehmen.
 

Hallo Admin,

also, bei mir bestehen nicht nur vielleicht mehrere Traumata. Das ist tatsächlich so. Ich weiß ja, was ich erlebt habe.

Weißt du, den Satz "Das bildest du dir nur ein" kann ein traumatisierter Mensch gar nicht gebrauchen. Das ist das letzte, was man gebrauchen kann.

Es gibt auch "Eltern", die ihre eigenen Kinder so schlecht behandeln, dass diese Kinder niemals eine eigene Familie gründen können.

Medikamentös bin ich übrigens gut eingestellt. Da wäre ich sehr, sehr vorsichtig, etwas daran zu verändern.

Ich habe ja in meinem ersten Beitrag von einer Ärztin erzählt. Diese war sehr unzufrieden, als sie hörte, dass ich mit meinem Traumata-Hintergrund nur Medikamente einnehme. Ich bräuchte dringend traumatherapeutische Unterstützung (seit Jahren).

Übrigens ist eine dissoziative Identitätsstörung die schwerste Traumafolgestörung, die es gibt. Sie ist aufgrund der Schwere einer Psychose ähnlich - das heißt, es gibt Überschneidungen.

Viele Grüße

RheinLady
 

Nur wenn du eine Schizophrenie hast, dann bewertest du das mit der Traumafolgestörung sicher so sehr über, das du dieser quasi die Schuld dafür gibst, das du in dieser Situation jetzt bist.
Die Medikamente sind das A und O und da möchte ich wetten das mit der empfohlenen Kombi von mir deutlich mehr geht und du später vieles anders siehst wenn du aus dieser krankheitlichen Angstschiene raus bist.

Da kann ich dir sagen das ich als Betroffener mehr Ahnung habe wie die meisten Psychiater und ich würde dir diese Unterstützung anbieten eine Umstellung zu begleiten(online).

Du hörst dich fast etwas an wie Britney Spears muss ich dir sagen, weil diese in einer sehr ähnlichen Situation ist und selbst wenn der Psychiater 10000€ im Monat kostet, so kann das trotzdem ein Vollidiot sein und man wird auch medikamentös gezüchtigt!

Das mit den Medikamenten kann ein Gefängnis für die Seele sein und diese Kombi hilft da Schritt für Schritt herauszukommen.
Ob du eine Familie später gründen kannst, hängt vermutlich von dir ab, also ich bezweifle das so etwas in Stein gemeißelt ist und du solltest deine Erkrankung bewältigen ohne Andere die Schuld zu geben, denn das bringt keinem was und wird dich selbst dann eventuell irgenwann zu einen gebrochenen Menschen machen.
Das psychiatrische System ist sehr fagwürdig und zumindest sollte man sich viele Meinungen anhören und ich denke ein Versuch(Umstellung) wäre möglich wenn man das bedacht und mit äußester Vorsicht angeht.

Was für Medikamente bekommst du zur Zeit, würdest du mir das verraten? Dann kann ich dir ja sagen was ich von diesen Merdikamenten weis...

 

Hi Admin,

die Schuld trägt bei einem Trauma der Täter. Bei mir handelt es sich um mehrere Täter.

Anscheinend hast du von Traumafolgestörungen überhaupt keine Ahnung.

Ich nehme das Medikament Abilify ein. Damit komme ich gut zurecht.

Also, ich kenne mehrere Frauen, die sexuell missbraucht worden sind. Wie willst du bitte schön nach so einer Erfahrung eine gute Partnerschaft führen? Das ist so gut wie unmöglich. Höchstens du findest einen exzellenten Psychotherapeuten, der dir weiterhilft. Aber das ist sowieso die Ausnahme (leider).

Viele Grüße

RheinLady

P.S.: Ich finde das psychiatrische System auch sehr fragwürdig.
 

@RheinLady ,
es lässt sich aufgrund der wenigen Texte ja schwer einschätzen wo deine Probleme liegen und mir fällt das wohl aufgrund der eigenen Erkrankung auch sehr schwer, so das ich da auch völlig daneben liegen kann.

Ich habe den Verdacht das du sehr verängstigt noch bist, also die Schizophrenie oder Wahn dich treiben. Also von den Ängsten getrieben zu sein kann wirklich zu Fehleinschätungen führen, so das man sich darin verfängt eine Wahnwelt aufzubauen, die irgendwo zwar für einen selbst richtig ist, aber man trotzdem diese Unruhe spürt und meint sich immer weiter reinsteigern zu müssen.

Deswegen nimmt man normal diese Neuroleptika/Antipsychotika (im Allgemeinen) um dieses Ping Pong was zum Teil mit der Außenwelt stattfindet zu reduzieren, weil das kann sich sonnst immer weiter hochschaukeln und von daher bin ich kein grundsätzlicher Medikamentegegner.
Neuroleptika sind in einer bestimmten Erkankungsphase sehr wichtig, aber meist gibt es keinen Ausweg. Manche werden dann Benzoabhängig, wobei ich bezweifle das dies der richtige Weg ist wenn man eine Sucht mit einer vielleicht schlimmeren Unterdrückt oder sich der Realität verweigert.

Die Kombi von mir ist über viele Jahre mit sehr viel Selbsteinsatz entstanden, also ich hab da wirklich viele Kombis und unterschiedliche Neuroleptika probiert bis ich irgendwann Erfolge hatte, wo sich der Erkankungszustand wirklich verbessert hat.
Meist bildet man sich ja ein, etwa wenn man absetzt das es einen besser geht, weil man vielleicht kurz weniger Negeativsymptome hat, aber meist wird man bei einer Psychose dann recht schnell instabil.

Diese Kombi von mir die ich da empfehle baut auf eine Intervalltherapie eines recht bekannten Neuroleptikums(Abilify/Aripiprazol) auf, also eine Minimalanwendung (falls möglich) in Intervallen wo man etwa 5-10 Tage das Neuroleptikum im Bedarf einnimmt und dann wieder ein paar Wochen pausieren kann und gleichzeitig eben die Erkrankung reflektiert und wie bei einer Traumabewältigung(weiß auch nicht wie genau das geht) quasi versucht aufzuarbeiten, ich meine also das man durch diese Medikamenteeinnahme stabil genug zum verarbeiten ist und gleichzeitig wenn Symptome aufkommen (vor der Bedarfseinnahme) dann sich selbst und was von der Erkrankung kommt besser reflektieren kann.

Diese Bedarfseinnahme ist noch kein Schlüssel zur Genesung weil man da instabil bleibt und starke Stimmungsschwankungen auftreten können, zumal die Negativsymptome unbehandelt bleiben.
Diesbezüglich ist vor allem das Antidepressivum (Bupropion/Elontril/Wellbutrin/Zyban) in dieser Zeit wichtig um diese Unruhe und auch Ängste zu lindern, was sonnst grade bei so minimalanwendung der Neuroleptika auftritt. Citalopram ein anderes Antidepressivum würde bestimmte Nebenwirkungen des Bupropions reduzieren. Die Antidepressiva werden also täglich eingenommen und das Neuroleptikum (Monotherapie) eben in den Intervallen, wofür sich das Aripiprazol gut eignet(da es schnell wirkt).

Du findest ja den Link zu dieser Empfehlung und könntest es dir zumindest mal durchlesen, wie du darüber denkst. Letztendlich müssen wir alle Selbstverantwortung übernehmen in vielen Dingen, weil Schizophrenie immer noch eine unheilbare Erkrankung ist.

Hoffe das ist dir jetzt weniger zu aufdringlich, soll nur die möglichkeit die du hast aufzeigen.
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Ich lese grade deinen Beitrag das du bereits Aripiprazol(Abilify) einnimmst. Hast du da eine kleine 5mg Dosis oder etwas mehr? Frauen brauchen beispielsweise zum Teil höhere Dosierungen als Männer, was den Geschlechterunterschied angeht, aber auch so gibt es viele die da 10 oder 15mg einnehmen.
Hörst du Stimmen? Ich zum Beispiel hatte nie Stimmen gehört, zumindest nix großartiges.

Da du bereits Abilify hast wäre diese Zusatzoption mit Bupropion+Citalopram an sich gar kein problem. Zuerst müsste das Bupropion da mit 150mg eingeschlichen werden und dann Citalopram, weil andersherum das Citalopram + Abilify eher zusätzlich unruhig macht.

Les dir den Beitrag von mir dazu einfach mal durch:
Medikamente-Empfehlung für Psychose

Ich hatte auch lange Zeit Abilify und versucht das abzusetzen, aber bin immer weider gescheitert, in der Zeit war ich auch sehr reizbar und instabil.

Erst mit dem zusätzlichen Bupropion und der begleitenden Intervalltherapie des Abilifys (5mg) hat das bei mir dann funktioniert. Citalopram ergänzt die Serotoninwirkung was sich positiv auf die Verträglichkeit des Bupropions auswirkt und bisschen das Emotionale dämpft was bei so einer Minimaleinnahme des Neuroleptikums ja gesteigert sein kann.

Ich hoffe der lange Text überfordert dich nicht und vielleicht kannst du davon ja etwas abgewinnen. Ich würde dir bei so einer Umstellung oder zusätzlichen Option eben etwas helfen. Verordnen können die Neuroleptika eh nur Psychiater also der eigene Arzt.
Das hätte sicher auch eine positive Auswirkung auf die Psychotherapie und so etwas lässt sich vorsichtig und Schritt für Schritt machen.

 

Die beiden Krankheitsbilder unterscheiden sich, trotz mancher Überschneidungen, noch sehr voneinander. Das fängt ja schon damit an, dass Wahnvorstellungen und Halluzinationen nicht zum Symptomspektrum gehören in erster Linie und man das eher als Ausschlusskriterium sieht, eben weil Personen, die an einer DIS leiden, nicht "den Bezug zur Realität verlieren". Außerdem gehen die Hauptsmptome, die erlebt werden (die verschiedenen Anteile, die dissoziative Amnesie etc.) nicht weg, wenn man mit Antipsychotika behandelt wird, im Gegensatz zu den Hauptymptomen aus dem schizophrenen Formenkreis (insbesondere die Positivsymptome). Da bleiben vielleicht Restsymptome, aber man erzielt meistens doch eine deutliche Verbesserung. Antipsychotika bei einer DIS werden dann höchstwahrscheinlich wegen ihrer dämpfenden Wirkung eingesetzt, um das Auftreten von stark emotionalen Zuständen, Flashbacks etc. etwas zu reduzieren, genauso wie das bei beispielsweise einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung passiert.

Ich glaube auch, dass traumatische Erlebnisse bei fast alles Störungen eine Rolle spielen, auch bei denen aus dem schizophrenen Formenkreis, daher halte ich Therapie auch für sehr wichtig (Traumatherapie eben dann, wenn man dafür bereit ist und man einen Nutzen erwarten kann). Da wünsche ich dir auf jeden Fall viel Kraft und Glück, dass du da den richtigen Weg für dich findest! Wenn du aber keine Symptome einer DIS hast, sondern einer Schizophrenie, dann sind das schon wichtige Unterschiede. Eine DIS ist ja auch nicht die einzige Traumafolgestörung.
 
Admin schrieb:
Beispiel eines Wahns:

Wenn 20.000 Menschen dich in deinem Wahn bestätigen und eventuell ein Psychologe sich ernsthaft mit einem Traumata auseinandersetzt, aber die Realität sich anders oder für dich unerklärlich dargestellt hat, dann macht es deinen Wahn zu keiner Wahrheit, also häufig ist es so das man da auch Bestätigung findet und du solltest wenn du so frühere Dinge aufarbeiten möchtest in keinen Angstwahn verfallen und andere dafür die Schuld zuweisen das du diese Erkrankung hast.
Im Grunde ist Schizophrenie eine genetische Besonderheit oder Eigenheit, wobei ich von keinen Genfehler sprechen würde, sondern eine Art seelisches Erwachen in folge von wiedriger umstände, die teils über das Menschenmögliche oder Denkbare hinausgehen.
Wenn man gut medikamentös Therapiert wird und da entsprechend gute Unterstützung bekommt, dann kann man auch dran wachsen und man sollte auch die staatliche Hilfe und Unterstützung annehmen, sich die Erkrankung eingestehen und vielleicht die eigenen Bedürfnisse etwas zurücknehmen.

Es ist nicht gerade selten, dass Täter und deren Umfeld oder auch das Umfeld des Opfers Traumaopfern die Schuld zuweisen bzw. ihm sagen, dass es sich alles nur einbildet. Häufig werden so auch Fachleute hinters Licht geführt und somit die Realität von Traumata negiert. Wenn das Traumaopfer nun an der durch das Umfeld verzerrten Realität festhält handelt es sich keinesfalls um einen Wahn, sondern um eine Tatsache! Auch haben dann tatsächlich andere die Schuld!

Widrige Umstände sind es gerade auch bei Traumata. Und hier geht es oft auch über "das Menschenmögliche oder Denkbare" hinaus: Es handelt sich oft um Einzelschicksale, die von der Allgemeinheit nicht beachtet werden, weil sie so undenbar sind, dass man sich damit nicht befassen möchte.

Wie in diesem Thread beschrieben sollte psychotisches Erleben durch medikamentöse Therapie auch zurückgehen. Traumatisches jedoch nicht (obwohl es auch eine Studie gibt, wobei Abilify auch in der Traumatherapie mit Erfolg eingesetzt werden kann). Wenn sich die Symptome nun über Jahre trotz Medikamenten halten oder gar verschlechtern sollten eigentlich sogar Fachleute davon überzeugt werden, dass es sich nicht um eine Psychose handelt. Leider geschieht dies aber viel zu selten.

Staatliche Hilfe und die von Fachleuten ist aber auch bei Traumata wichtig. Natürlich kann man bei diesen nicht sagen, die eigenen Bedürfnisse gehen in jedem Fall über die Bedürfnisse von anderen. Jedoch sollte man die eigenen Bedürfnisse gerade äußern und die eigene Wahrnehmung in den Vordergrund stellen.

Was ich sagen will ist, dass ein Tunnelblick hin auf die Diagnose psychotische Störung nicht immer hilfreich ist und man auch andere Diagnosen in Betracht ziehen MUSS.
 

Dass trotz Medikamenten noch Restsymptome bestehen, heißt noch nicht automatisch, dass es sich nicht um eine psychotische Störung handelt. Die Medikamente sind leider kein Allheilmittel und manche Menschen sind auch "therapieresistent" was die Medikamente betrifft, das heißt die Symptome verbessern sich bei Einnahme nicht oder nur wenig. Vielleicht hat man dann auch noch nicht das richtige Medikament gefunden oder eben die Ursache der Störung noch nicht verarbeitet. Ich glaube nicht daran, dass Psychosen nur an einem Dopaminüberschuss liegen und laut meiner Therapeutin spielt Trauma auf jeden Fall auch bei Psychosen eine Rolle, eben die Biographie des Patienten. Psychosen können auch bei allen möglichen anderen Traumafolgestörungen auftreten als bei einer Schizophrenie und ich glaube auch bei Schizophrenie spielt es eine Rolle, was die/der Betroffene erlebt hat.

Nur weil Symptome lange persistieren, muss es sich nicht automatisch um etwas anderes handeln. Das Problem sehe ich eher darin, dass man mit einer Schizophrenie Diagnose nur sehr schwer einen Therapieplatz bekommt, weil viele sich damit nicht auskennen und man lange der Meinung war Therapie bei Schizophrenie verschlimmert Symptome. Ist natürlich völliger Schwachsinn, aber bei altmodischen Therapeuten kann man darauf immer noch stoßen. Vorurteile spielen sicher auch eine Rolle und dann, dass viele durch Tabletten so stark sediert sind, dass eine Therapie gar nicht möglich ist.

Prinzipiell würde ich aber sagen Trauma und Schizophrenie schließt sich keineswegs aus und das Vorhandensein von Trauma deutet nicht automatisch auf eine Fehldiagnose hin.
 
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