Bupropion ist an sich ein Antidepressiva 2. Wahl, weil man bei den ADs jene bevorzugt behandelt die auf das Serotonin wirken. Dieses wirkt auf Noradrenalin und Dopamin ist aber auch ein Nikotinentwöhnungsmittel. 80% der Schizophrenen sind Raucher, also würde es ja nahe liegen das zu verordnen, aber was läuft schon in der Psychiatrie richtig?
Wenn du dir die DGPPN Leitlinien zu Schizophrenie anschaust, findest du in Empfehlung 109 auch eine Empfehlung für Bupropion, wenn man Nikotinabhängig ist sollte einen das demnach sogar angeboten werden.
Ich bin jetzt 34 Jahre und ungefähr seid ich 18 bin nehme ich Psychopharmaka. Erst Antidepressiva gegen Depressionen, später wurde das dann komplett auf Neuroleptika wegen der Psychose umgestellt. Da Schizphrenie unheilbar ist und mir das so auch gesagt worden ist das ich ein leben lang diese Medikamente einnehmen muss, hab ich mich selbst über Jahre hinweg mit viel ausprobieren schlau gemacht. Ärzte sind im Grunde mit ihrem Latein bei dieser Erkrankung am Ende und es gibt trotz der ach so wirkungsvollen Neuroleptika keine Heilung für diese Erkrankung zum Teil erschweren die Neuroleptika die vollständige Genesung weil Betroffene die keine oder nur sehr kurzfristig welche bekommen bessere Chancen auf einen positiven Erkrankungsverlauf haben. Dazu gibt es in den Skandinavischen Therapieansätze die mit möglichst wenig Neuroleptika arbeiten, was sich "Offener Dialog" nennt.
http://www.offener-dialog.de/downloads/schwerpunktthema-2011.pdf
Da wird von dem was ich gehört habe von deutlich höheren Heilungsraten gesprochen, wobei man da womöglich erstmal länger in Behandlung ist, statt den 8 Wochen wo man sonnst in der Klinik ist.
Es gibt einen Artikel vom psychiatriekritischen Psychiater Volkmar Aderhold der beleuchtet die Psychiatrie früher (vor den Neuroleptika) und heute. Demnach ist die Erstbehandlung durch die Neuroleptika zwar extrem verkürzt worden, statt ein ca. Halbjahr(vor den Neuroleptika) auf 6-8 Wochen (durch die Neuroleptika), aber insgesamt haben sich die Krankheitsverläufe durch die Gabe von Neuroleptika verschlechtert, so das die Aufenthalte in der Klinik zwar verkürzt wurden, aber viele Betroffene immer wieder Rückfällig werden.
Leider habe ich den Artikel nicht mehr gefunden im Netz der damals veröffentlicht worden ist. Da wurde auch das Thema Substanzabbau des Gehirns thematisiert durch die Neuroleptika, weil sich im Jahr das Gehirn um etwa 0,5-1% abbaut, bei älteren Präperaten wie Haldol etwa doppelt so stark wie bei Atypischen(Olanzapin).
Ich kann dir aber die wissenschaftliche Arbeit von Volkmar Aderhold so mal verlinken und empfehlen, welche die Medikamente und zu hohen Dosierungen selbst beleuchtet:
https://fokus-fortbildung.de/wp-content/uploads/2018/06/Aderhold-Neuroleptika-minimal-5.5.HB_.pdf
https://www.dgsp-ev.de/fileadmin/user_files/dgsp/pdfs/Wissenschaftliche_Artikel/Aderhold_Neuroleptika_minimal_12-2014.-Januar.pdf
Auch das ist sehr lesenswert mal abgesehen davon das die Dosisangabe beim Aripiprazol falsch angegeben ist, kann man es sich ja mal als kritische Information anschauen:
https://www.lpen-online.de/pdf/basiswissen_psychopharmaka.pdf
Hier findest du Angaben zur Gewichtszunahme durch Psychopharmaka insbesondere Neuroleptika:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-372011/medikamente-als-dickmacher/
Die Pharmazeutische-Zeitung ist eines der seriösesten Blätter im Netz. In der Grafik/Tabelle findest du auch die Information das man von Aripiprazol und Ziprasidon verglichen mit anderen gängigen Neuroleptika noch am wenigsten zunimmt.
Das beim Aripiprazol zwar der Appetit gesteigert ist(Heißhunger) aber die Verstoffwechslung höher ist, kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich hatte vorher Risperidon/Xeplion etc. wo ich zwar keinen starken Heißhunger hatte aber eben trotzdem stark zugenommen habe grade in der Klinik wo man da zum Teil von den Dosierungen abgeschossen wird ist das ausgeprägt und schwer dieses zusätzliche Gewicht wieder loszubringen.
Die letzten 8 Jahre habe ich sehr vieles ausprobiert und mich über viele Foren im Netz informiert. Normale übliche Antidepressiva die auf das Serotonin wirken wie Citalopram haben keine echte antipsychotische Wirkung, da mag das stimmen das die meisten dieser Wirkstoffe sogesehen kaum oder nur geringen Nutzen bei Schizophrenie haben, aber Bupropion ist einer der Ausnahmen weil es eben ein Atypisches Antidepressivum ist, welches sich von den Anderen grundlegend unterscheidet. Eine Noradrenlinwirkung die beim Bupropion sehr stark ausfällt haben zwar auch andere Antidepressiva, aber die Dopaminwirkung hat meines Wissens nur das Bupropion, was gerade bei den Negativsympomen sehr hilft. Insofern hat man zum Bupropion außer der ADHS Medikamente nur wenige Alternativwirkstoffe. Tri- und Tetrazyklische ältere Antidepressiva eignen sich wegen der Wechselwirkungen mit den Neuroleptika auch schlecht, von daher eignet sich etwa nur der Teil der Antidepressiva mit selektiver Wirkung(z.B SSRI(Citalporam), SNDRI(Bupropion), SSNRI(Venlafaxin).
Vielleicht sagen dir statt Bupropion ja die Markennamen des Medikaments etwas(Wellbutrin, Zyban oder in Deutschland das Elontril)
Damals ging es mir mit dem Aripiprazol schonmal viel besser statt dem vorherigen Risperidon(Risperdal Consta) oder danach Paliperidon(Xeplion). Unter Aripiprazol(Abilify) hatte ich aber auch Restsymptome und Unruhesymptome, da hilft das Bupropion schon sehr. Auch nützt es sehr bei Stimmungsschwankungen und Wutausbrüchen, die grade bei Absetzversuchen des Abilifys verstärkt auftreten können. Das hat etwas mit der starken Noradrenalinwirkung des Bupropions zu tun. Die zusätzliche Dopaminwirkung erhöht das Dopamin im vorderen Gehirnbereich wo ein Mangel/Unterfunktion bei der Psychose da sein soll un damit können sich die Negativsymptome deutlich verbessern. Das setzt aber auch voraus das man nur wenig vom Aripiprazol oder eine Bedarfs-/Intervalleinnahme davon hat, weil dann die Antidepressiva wie Bupropion besser wirken können.
Nachteil des Bupropions können Miktionsstörungen(schwache Blase) und Verstopfung sein, wes wegen der starken Noradrenalinwirkung und weil es keine zusätzliche Serotoninwirkung hat keine seltene Nebenwirkung ist. Von daher sollte man auch begleitend ein SSRI am besten Citalopram dazu einnehmen um diese Nebenwirkungen auszuschließen oder zu minimieren.
Citalopram eignet sich besonders gut weil es eine andere Verstoffwechslung im Körper wie das Aripiprazol(Abilify) hat und somit sich der Blutspiegel des Abilifys kaum verändert. Bei fast allen anderen SSRI Antidepressiva liegt eine andere Verstoffwechslung (Abbau des Medikaments im Körper) vor die eben den Aripiprazolspiegel im Blut steigen können, da wären dann womöglich zusätzliche Dosisanpassungen notwendig.
Naja ich finde das Bupropion(Elontril) ist das geringste Übel und ist das einzige Medikament das den Verlauf der Erkrankung soweit verbessern kann das man das Aripiprazol überhaupt erst Bedarfsweise in Intervallen einnehmen kann ohne das frühzeitig Symptomatik oder Stimmungsschwankungen auftreten. Das wäre insofern eine Notwendigkeit, aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen das ich vorher zig Absetzversuche des Aripiprazols gemacht habe wo die ersten 2 Wochen meist die positive Wirkung durch das Absetze überwogen hat und das dann meistens sehr schnell ins Negative mit Positiv- und Negativsymptomatik gekippt ist.
Durch das Bupropion kann man diesen positiven Zustand von diesen 2 Wochen auf 4-6 Wochen verlängern und gleichzeitig hält das Bupropion so Positivsymptome besser zurück als das Neuroleptikum(Aripiprazol) selbst, es hilft gegen die Unruhe/Stimmungsschwankungen die das Aripiprazol macht(in diesem Zeitraum). Die Wirkung des Bupropions ist aber auf etwa 1-2 Monate nach dem Absetzen des Aripiprazols beschränkt, nach etwa einem Monat kommen dann trotzdem Positiv- und Negativsymptome wieder durch und das Bupropion wäre zu schwach, dann muss man mit Aripiprazol(Bedarfseinnahme) entgegensteuern.
Grade die Negativsymptome verbessern sich extrem durch diese Einnahmeform(Intervalltherapie) wo die Antidepressiva (Bupropion 300mg+Citalopram) durchgängig eingenommen werden.
Das Citalopram reduziert dabei die Nebenwirkungen des Bupropions (Miktionsstörungen und Verstopfung) so das da keine Probleme mehr zu erwarten sind.
Da beim Aripiprazol grade wenn es niedrig dosiert 5mg oder nur Bedarfsweise in einer Intervalltherapie eingenommen wird, die Libido und die emotionale Wahrnehmung gesteigert sein kann, wirkt sich da das Citalopram auch positiv dämpfend aus. Andere Neuroleptika haben ja meistens diese Abflachung und Dämpfung der Libido mit im Wirkstoff drin, aber beim Aripiprazol fällt das relativ schwach aus.
Citalopram sollte man aber erst im 2. Schritt zum Bupropion einnehmen weil Aripiprazol und Citalopram die Unruhe und Nervösität begünstigen. Wenn man also Bupropion vorher einnimmt was die Unruhesymptome des Aripirazols lindert(aufgrund der Noradrenalinwirkung), dann kann man im 2. Schritt das Citalopram zusätzlich einnehmen. Citalopram erleichtert so auch das man das Bupropion in einer wirkungsvollen Dosis ca. 300mg einnehmen kann.
Gut viele diese Dinge habe ich durch die eigenen Erfahrungen und die Anderer selbst erarbeitet, von daher lässt sich das schwer 100% belegen. Ich kann dir aber entsprechende hinweise in der Literatur oder Studien, Internet heraussuchen wenn es dir um bestimmte Zusammehänge geht die du hinterfragst oder genauer beleuchten möchtest. Für Viele dieser annahmen bezüglich der Wechselwirkungen und so liegen hinweise und Quellen vor.