Ist nicht das geeignetste Medikament, aber möglicherweise kann das funktionieren. Wenn du Quetiapin schon kennst und gut verträgst, würde ich es erstmals damit probieren. Wenn sich dein Zustand nicht verbessert ev. auf Olanzapin oder Abilify umsteigen.
Olanzapin macht sehr dick und bei mir hat es innerlich so ein ausgebranntes leeres Gefühl gemacht. Es gilt als sehr stark, bei mir hat es aber auch nur ganz zu beginn relativ gut gewirkt, dann sind aber auch wieder Symptome durchgekommen.
Ich würde Aripiprazol(Abilify) und eventuell Ziprasidon (Zeldox) empfehlen. Zeldox soll etwas schwächer als andere NLs sein, aber ähnlich wie das Abilify recht gut verträglich sein. Das Problem dieser Wirkstoffe ist finde ich die Unruhe und Akathisie in höherer Dosis, aber das würde man mit dem Bupropion zusätzlich oder alternativ ADs die aufs Noradrenalin wirken hinbekommen. Gegen Akathisie(Sitzunruhe) hilft einfach nur eine kleine Dosis einzunehmen, was auch insgesamt für den Verlauf der Erkrankung besser sein soll.
Das Quetiapin hat ein ähnliches Nebenwirkungsspektrum wie das Risperdal, es scheint einen besseren Ruf zu haben. Denkstörungen hatte ich mit Risperdal schon sehr aber keine Unruhe, wobei man diese Nebenwirkungen eben umgehen kann wie oben beschrieben.
Im Vergleich zu anderen Antipsychotikas halte ich es auch für ein gutes Medikament, darum möchte ich es auch in höherer Dosierung nehmen, falls ich doch in eine akute Phase reinrutschen sollte.
Laut Volkmar Aderhold und anderen psychiatriekritischen Experten, sind zu hohe Dosierungen eher ein Nachteil und führen zu keinen besseren Verlauf. Bei den Neuroleptika braucht man eine bestimmte Mindestdosis und an deiner Stelle würde ich die Dosis eher abhängig vom Stress steigern. Ich habe beim Aripiprazol gemerkt, das die Psychose wenn man sehr wenig einnimmt in Schüben und je nach Stress auftritt und irgendwann der Pegel an Neuroleptika zuviel ist, also man kann da eben auch mal wieder weniger einnehmen wenn man ein Gefühl für seine Symptome hat und dem rechtzeitig entgegensteuern kann ist das kein Problem.
Nachteilig am Risperdal habe ich empfunden, das die Akutwirkung weit hinter dem was versprochen wird zurück liegt, also das eventuell kein Wirkstoff ist den man mal kurz reduzieren und dann wieder erhöhen kann, die Denkstörungen waren da am Schlimmsten bei mir. Mit dem Aripiprazol die besten Erfahrungen, es hat verglichen zu anderen Atypischen NLs wirklich sehr wenig Nebenwirkungen und eine sehr gute Akutwirkung.
Nachteil des Aripiprazols fand ich das Schwitzen, weil ich da einen stärkeren Schweisgeruch hatte, gerade auch in Stresssituationen. Das ging mit den zusätzlichen Antidepressiva aber auch weg.
Ich nehme inzwischen 300mg Retard. Habe auch keine Nebenwirkungen. Psychotische Symptome habe ich zurzeit auch keine...vielleicht manchmal leicht desorganisiertes Denken (bezw. es kommt mir so vor.)
Du wirkst auch so recht stabil und gesund auf mich, was deine Texte angeht ist das sehr geordnet. Eventuell hängt die schwere der Nebenwirkungen was formale Denkstörungen und so angeht auch sehr von der Erkrankung selbst ab. Hattest du mal im Vergleich zum Quetiapin das Risperdal und kannst den Unterschied beschreiben?
Schau dir mal von Volkmar Aderhold die Tabelle auf Seite 6 an, da stehen die Dosierungen die er ausgearbeitet hat, die am besten wirken:
https://www.dgsf.org/service/wissen...datei/neuroleptika-minimal-warum-und-wie-2014
Hier auf S7 steht auch die höher Empfehlung der DDGPN im Vergleich, nachdem sich die Psychiater häufig richten:
https://www.dgsp-ev.de/fileadmin/us...hold_Neuroleptika_minimal_12-2014.-Januar.pdf
Das gibt von den Dosierungen eine gute Orientierung und da steht beim Quetiapin 150-600mg und das bei einen Teil der Patienten schon bei 150mg das effektive Wirkmaximum erreicht ist. Da sind 300mg die du hast im Rahmen.
Hier noch eine Nebenwirkungs-Vergleichstabelle der Neuroleptika:
https://www.ksa.ch/sites/default/fi...ika_vergleichstabelle-spitalpharmazie-ksa.pdf
______________
Fazit und Einordnung der Wirkstoffe:
alle Medikamente haben Vor- und Nachteile. Bei einer schwerwiegenderen Psychose mit viel Negativsymptomen finde ich das Nebenwirkungen eine größere Rolle spielen, also das Negativsymptome eng mit den Nebenwirkungen zusammenhängen.
Aripiprazol und Ziprasidon sind sehr verträglich, können aber
Unruhe erzeugen und haben keine so dämpfende Wirkung was Emotionen und Libido angeht. Ziprasidon kann etwas stärkere
QT-Verlängerungen(Herz) machen. Die Unruhe lässt sich mit zusätzlichen Bupropion reduzieren(Antidepressiva mit Wirkung aufs Noradrenalin).
Quetiapin und Risperidon sind so Mitteldinger die zumindest ein
ähnliches Nebenwirkungsspektrum haben. Dabei sollte kaum Unruhe auftreten aber
Denkstörungen und Negativsymptome können bei schweren Verläufen deutlich gravierender sein.
Olanzapin ist ähnlich dem Quetiapin und Risperidon, soll etwas stärker sein aber kann zu
Gewichtszunahme oder sogar
Diabetes führen.
Amisulprid hat eine stärkere
Prolaktinerhöhung und dämpft von daher die Emotionen und Libido am stärksten. Quetiapin und Olanzapin sind da Mitteldinger. Ansonsten sollte es Ähnlichkeiten geben.
Sertindol(starke QT-Verlängerungen) und
Clozapin(bei Therapieressistenten Psychosen) sind Reservemedikamente.
Quetiapin würde ich von daher als Mittelding beschreiben, was einen relativ guten Ruf bei den Psychiatern hat.