Aktuelles

Herzlich Willkommen ❤️

Tausche Dich mit Betroffenen, Angehörigen und Experten aus. ✍ Stelle Fragen und teile Erfahrungen — bei uns wirst Du ernst genommen und unterstützt!

Registriere Dich und nutze:

Wir freuen uns darauf, Dich in unserer Community zu begrüßen! ✨

Psychose - was habt ihr erlebt?

  • Ersteller Ersteller Findus
  • Erstellt am Erstellt am
F

Findus

Guest
Ich bin daran interessiert, was ihr während eurer Psychose erlebt habt.

Bei mir war es so, dass es mit einem Klingeln in meinem Ohr angefangen hat. Ich stand extrem unter Stress, weil mein Chef (Nebenjob) mich sehr unter Druck gesetzt hat. Ich dachte, es ist ein Tinnitus. Dann kamen merkwürdige Kälteschauer und ich saß wie eingefroren auf meinem Bett und habe meinen Perserteppich betrachtet, auf dem ich überall merkwürdige Muster gesehen habe. Nachts konnte ich aus Angst nicht schlafen. Es war bald Vollmond und draußen sehr hell und ich dachte, dass ich von einer höheren Macht (Aliens?) verfolgt werde. Das Klingeln war nun eine Art Signal von dieser höheren Macht. Also musste ich dem Licht, das durch den Mond und die Sterne in die Wohnung fiel, ausweichen oder zumindest wach bleiben, weil ich im Schlaf hilflos ausgeliefert gewesen wäre. Ich dachte, draußen in meiner Straße werden die Wohnungen geräumt und die Nachbarn in Home-office-Konzentrationslager abtransportiert oder in LKWs vergast. Es war furchtbar. Ich dachte, es kommt ein Krieg zwischen Männern und Frauen und einer neuen Generation Mensch, die durch CrispR modifiziert ist. Ich habe zudem überall Zahlenverhältnisse gesehen, die eine Art universellen Code der Existenz wiederspiegeln und diese Muster habe ich z.B. in der Art, wie Bilder an meiner Wand hängen, gesehen. Dann dachte ich, dass mein PC und mein Handy gehackt sind und mein Feuermelder Kameras hat. Schließlich war ich überzeugt, dass ich mit dem Internet verbunden bin und jemand auf meine Gedanken zugreifen kann. Das Ganze war auch religiös untermauert und zwar auf eine sehr unheimliche Art. Ich habe mich vorher mir der Apokalypse des Johannes befasst und verschiedene Interpretationen gelesen. Auf Instagram habe ich dann überall Schlangenmotive gesehen, die Busse draußen waren abgedunkelt, überall waren zwielichtige, glatzköpfige Gestalten. Ich war überzeugt, dass eine Macht den Menschen, die "das dritte Auge" haben, dieses ausstechen oder rauben will und dass ägyptische Mumien eigentlich außerirdische Leichname enthalten, denen das dritte Auge gestohlen wurde.

Das ist nur eine kurzer Abriss meiner sehr kurzen, aber sehr inhaltsreichen Psychose. Das Ganze war geprägt von Angst bis hin zu der Überzeugung, dass ich sterben müsse, dabei hatte ich extreme Angst vor meinem damaligen Freund, weil ich überzeugt war, dass er irgendwie in die Sache verwickelt war bzw. versucht hat, meine Gedanken zu lesen.

Wie war es bei euch? Ein paar Beiträge, z.B. von @Tesmeralda und @Minimi habe ich schon gelesen.
 
Ich finde es super interessant, was andere für Wahngedanken hatten in ihrer Psychose und dass es da oft Zusammenhänge gibt, zwischen dem, wovon man dann im Wahn überzeugt ist und womit man sich vorher beschäftigt hat.

Meine Psychose hat sich langsam angebahnt, ich hab mich vorher viel mit multipler Persönlichkeitsstörung beschäftigt, weil meine Freundin davon betroffen ist, dachte dann für ungefähr zwei Wochen, dass ich sie auch habe, habe mir wahnsinnig abgedrehte Hintergrundgeschichten zu diesen Persönlichkeiten ausgedacht und irgendwann angefangen mit ihnen (sprich mir selbst) zu reden, wenn ich allein war. Zur selben Zeit hat es auch angefangen, dass ich kaum noch schlafen konnte, oft gegen 2 oder 3 Uhr nachts aufgestanden bin und total wilde Tagebucheinträge geschrieben habe. Irgendwann ist es dann alles sehr plötzlich eskaliert, ich bin aufgestanden und hab plötzlich alles viel intensiver wahrgenommen, Farben kamen mir kräftiger vor, Konturen schärfer und ich hatte diese richtig heftigen Wärmeschauer über den ganzen Körper, die so stark waren, dass ich angefangen habe zu glauben irgendetwas Übernatürliches passiert gerade. Das war dann der Punkt, wo alles gekippt ist und ich angefangen habe zu glauben ich wäre Jesus, obwohl ich eigentlich überhaupt nicht religiös bin. Als meine Freundin darauf verständlicher Weise erst mal sehr verstört und ängstlich reagiert hat, sind meine Wahngedanken schnell ins Negative umgeschlagen, weil ich trotz der Psychose irgendwo noch gespürt habe, dass gerade irgendetwas gewaltig schief läuft. Sie hat mich dann in die Klinik gebracht und meine Wahngedanken haben sich ab da eigentlich stundenweise immer wieder geändert, weil ich irgendwann gemerkt habe, dass nicht passiert, wovor ich Angst habe und mir dann neue Hirngespinnste gekommen sind. In der Klinik dachte ich kurzzeitig ich wäre im Todestrakt eines Gefägnisses und müsste ausbrechen, habe teilweise auch versucht den Pflegern Schlüssel wegzunehmen oder bin ziellos mit meinem Koffer in dem kleinen eingezäunten Außenbereich rumgelaufen.

Ich hab dann den Fehler gemacht, mich selbst zu entlassen, bevor meine Wahngedanken vollständig verschwunden waren und die Medikamente viel zu schnell abzusetzen, von einem Tag auf den anderen. Das Ganze hab ich zwei mal durchgemacht, beim zweiten Mal bin ich aus dem Fenster im ersten Stock gesprungen, weil ich dachte eine satanistische Sekte verfolgt mich und dass meine Freundin da irgendwie mit drinsteckt. Ich hatte sehr viel Glück, dass ich mich dabei nicht ernsthaft verletzt habe und wurde dann mit richterlichem Beschluss in der Klinik untergebracht für zwei Wochen. Da stand ich dann stundenlang auf dem Flur und dachte, ich dürfte mich nicht bewegen, weil sonst irgendetwas Schlimmes passieren würde. Das hat sich eigentlich durch alle psychotischen Episoden gezogen, dieses Gefühl ich müsste irgendetwas besonderes tun, damit nichts Schlimmes passiert, konnte aber nie herausfinden was, weil die Wahngedanken natürlich keinen Sinn gemacht haben. Leider kann ich mich nicht mehr genau an alles erinnern, die ganze Erfahrung war einfach so wild und es ist in meiner Wahrnehmung so viel passiert innerhalb weniger Minuten, selbst wenn realistisch betrachtet eigentlich gar nichts Außergewöhnliches geschehen ist, deswegen nur ein grober Abriss.
 
Hi,

bei mir war der Beginn sehr abrupt. Ich hab LSD kombiniert mit Cannabis genommen.

Während des Tripps hab ich gut Optics geschoben. So guckte ich über meine Kleinstadt und alles verfloss zu einem riesigen Kunstwerk. Meine Gedanken waren ungefähr:" Wow, jetzt verstehe ich endlich, wie die großen Künstler wie z.B. Van Gogh so tolle Bilder malen konnten. Denn würde ich das malen können, was ich grad sehe, dann wäre das auf nen ähnlichem Level. Aber diese Künstler waren immer in diesem Zustand, was wenn mir das auch passiert und ich hängen bleibe". Ich hab dann nen totalen Horrortrip bekommen.

Meine Kumpels sind dann langsam runter gekommen vom LSD, während bei mir die Wirkung immer stärker wurde. So haben meine Beine unkontrolliert gezittert und mein ganzer Körper hat sich angefühlt, als hätte ich ne chronische Panikattacke. Nachdem ich dann die Nacht nicht eine Sekunde schlafen konnte, hab ich mich am nächsten Tag mit Selbstmordfantasien im Krankenhaus gemeldet. Die haben mich in die Psychiatrie gefahren.

Dort angekommen wurde ich in die Traumatastation gesteckt und hab jeden Tag Tavor bekommen. Bin jeden Tag ausgebüchst aus der Psychiatrie und hab nach Orten gesucht, wo ich mich umbringen könnte. Das war glaube ich auch mein Wahn. Ich hatte ne Art gegen mich selbst gerichteten Selbstmordwahn gemischt mit ner Manie und nur ganz leichten Optics. Ich dachte ständig: "Wenn der Zustand nicht weg geht, dann bringe ich mich um.".

Dann hab ich nen Schub bekommen und es war wie als wäre ich übernommen worden. Ich wollte mir Rasierklingen zum selbst töten kaufen und hab Angst gehabt, dass die Verkäufer anhand meines Mundschutz erkennen könnten, dass ich aus der Psychiatrie komme (alle Patienten in der Psychiatrie haben die gleiche FFP2 Maske getragen). Der Verkäufer hat es natürlich nicht erkannt. Dann hab ich begonnen nen Abschiedsbrief zu schreiben.

Glücklicherweise kam bei mir dieser selbstmordhungrige Zustand nur Schubweise. Beim Schreiben ist mir dann aufgefallen, wie Geisteskrank mein Plan des Selbstmords ist und was ich meinen Eltern damit antun würde.

Hab mich dann selbst aus der Psychiatrie ausweisen lassen unter der Behauptung gesund zu sein. Die wollten mich überreden da zu bleiben, was mir noch mehr Angst vor der Psychiatrie gemacht hat, als ich sowieso schon hatte.

Zuhause hab ich dann meine Eltern angerufen und denen gesagt, dass ich ne Psychose habe. Bin dann zu denen. Die Stimmen meiner Eltern haben teils im Kopf nachgehallt und ich hatte leichte Vergiftungsängste. Aber ich konnte mir durchgängig klar machen, dass das alles nur wegen der Psychose ist und nicht real. Hab die Nacht dann wieder nicht eine Sekunde schlafen können.

Am nächsten Tag dann zum Hausarzt und als Notfall zu ner Psychiaterin. Die hat mir Olanzapin verschrieben wodurch es mir jeden Tag ein bisschen besser geht. Das Olanzapin 5mg nehme ich jetzt seit dem 13.04.

Die schlimmsten Symptome waren für mich die Manie mit Panikattacken und verengter Brust folgend von den kognitiven Symptomen. Konnte zur Zeit als die kognitiven Symptome am Stärksten waren nicht mal ein normales Gespräch führen. Negativsymptome hatte ich bisher nicht oder nur vereinzelnd ein paar Tage.

Noch etwas im Nachhinein recht lustiges was ich Wahrgenommen habe war, dass jede ältere Frau die mir entgegen kam einfach zu meiner Oma gemorpht ist. Ich hatte nämlich Angst meine Oma zu treffen und ihr erklären zu müssen hängen geblieben zu sein.
 
Danke für eure Antworten, @maxi und @Kuehnibert.

Mir ist gerade noch eingefallen, dass ich davon überzeugt war, dass die Psychiatrie, in die ich gebracht worden bin, keine Klinik ist, sondern eine Art Versuchslabor, und dass meine Psychiaterin nur irgendeine random Studentin wäre (sie ist recht jung und hat nur Jeans und Pulli getragen an dem Tag). Deswegen habe ich mehrere Anläufe gebraucht, um die erste Tablette Tavor anzunehmen und den Covid-Aufnahmetest zu machen. Bei dem Test dachte ich, dass meine DNA entnommen wird.

Und dann ging alles ganz schnell und die Plussymptome waren weg.
 
Also bei mir war es wie folgt

Ich habe während meiner Studien und Arbeitszeit, was sehr stressig für mich war, immer wenn ich nach Hause gekommen bin ein stöhnen gehört. Ich habe es nur gehört wenn ich zuhause war und auch nicht durchgehend, aber ca für 2-3 Std. Ich dachte es wäre eine Nachbarin, wohnte im Studentenwohnheim. Ca. 3 Wochen später habe ich mich mit meiner ex gestritten, da sie immer wenn ich auf der Arbeit war mit einem Typen geschrieben hat, aber auch nur dann. Sie meinte sie kennt ihn nicht und weiß nciht wo er wohnt, 2 Tage später meinte sie er wohnt im selben Haus und ich kannte ihn auch vom sehen her. Der Streit ging sehr weit und ich war extrem gestresst. Sie übernachtete bei ihrer Schwester nach dem Streit, und dann ging bei mir das Karussell los. Am Abend hörte ich die Stimme meiner ex vor der Haustür am stöhnen und war überzeugt dass sie mich mobben will mit dem. Kam gar nicht mehr klar, nach dem ersten Tag wo das passierte glaubte ich am 2. Dass die iwie übers darknet Menschen wie mich für Geld psychisch zerstören wollen. Dann kam die Idee dass meine Wohnung verwanzt ist und ich habe ne Decke über den Spiegel gehangen, meine gitarre auseinander genommen meinen Laptop auseinander genommen
1f606.png
einfach alles selbst die luftabzugs Schächte hab ich abgecheckt. Naja, 3 Tage ging das ganze und ich war wirklich am Ende, geweint, Hass, Stress. Meine Mutter hatte mich zufällig angerufen am 3. Abend und fragte wie es mir geht. Ich meinte gut, sie hats aber erkannt und fragte ob die mich abholen sollen, 300km ca. Entfernt.

Ich hab denen alles erzählt, kam später auf die Idee sie sei beim russischen Militär und würde die Akademiker bewusst in Deutschland zerstören, danach geglaubt sie wäre beim bnd. Wollte dann in meiner Heimatstadt neu anfangen und fing an einer Tankstelle zu arbeiten, und glaubte dass die Kunden teilweise Spione sind die bei mir trainiert werden. Wieder viel Stress für mich, also entschied ich mich alles hinter mir zu lassen und bin ohne Handy ohne alles mit dem Auto in eine neue Stadt gefahren. Auf der Raststätte träumte ich von einem Mann, der nen parkour vor mir mit mir durchlief, bei ihm war alles federleicht und easy und ich hatte Probleme. Ich fragte ihn im Traum wer er ist und er antwortete mit "ich bin sowas wie der Boss hier, du hast die erste Prüfung bestanden". Ich wachte auf, und seit Monaten wieder das erste Mal mit einer morgen latte
1f606.png
in der Stadt angekommen, glaubte ich ich wäre in einem trauma und müsse das Eis zerbrechen, also meine Ängste überwinden, um aufzuwachen. Ich fand eine Jugendherberge in der ich ein zimmer mietete, im Zimmer überlegte ich aus dem Fenster zu springen da ich ja quasi durch den Tod aufwachen könnte.

Naja, will das nicht zu lang hier machen

Nach der Stadt fuhr ich wieder heim und dachte so einen Plan kann nur Gott haben für mich. Ich war auf einmal überglücklich und das ging paar Monate so, hab auf Zeichen geachtet und danach gehandelt, also Geräusche Kennzeichen die Natur Menschen einfach alles als Zeichen für mich bezogen. Irgendwann war ich in meiner Fantasie im Bett, wie immer jeden Abend, an dem abend aber hatte ich keine Kontrolle über das was da ablief und dieser Mann aus meinem Traum erscheinte wieder. Plötzlich konnte ich einen Dialog in meinem Kopf führen, wo seine Antworten immer unberechenbar für mich waren, erstmal ging es um Gott und die Welt und später hat er mich für meine Sünden bestraft, konnte meinen Körper nicht mehr bewegen und vieles mehr, auch dass er meinen Körper kontrolliert hat. Das und einiges mehr ging so 6 monate, bis er nach mehrmaligen besuchen in der Psychiatrie alles erzählt hat um seine Macht zu dokumentieren. Er meinte auch dass die Tabletten helfen werden obwohl ich sagte das geht nie weg und Naja, nach der ersten Tabletten Einnahme am Abend in der geschlossenen war er weg.

Was soll ich sagen, so war das bei mir und seitdem glaube ich iwie schon an eine höhere macht. Ich glaube nciht dass ich iwie ein auserwählter bin oder gottes Geist oder sonst was in mich gedrungen ist aber ich muss sagen, dass das was abging, einfach von der Kreativität und einfach allem in sich, also nur auf den in mir bezogen, mega krass war. Es kann natürlich sein dass das nur ich war.

Ich habe dadurch auf jedenfall gelernt keine Angst mehr vor dem Tod zu haben. Entweder es gibt einen oder mehrere Götter, der / die uns ein Leben nach dem Tod anbieten, sei es Wiedergeburt, Paradies oder irgendwas anderes, oder es gibt nichts und wir verschwinden im Nichts, was auch nicht so schlimm ist denn es wird ja keine ewige Dunkelheit sein sondern einfach nichts.
 
Danke für deinen Beitrag, @Twixx! Wow, das klingt ja nach einer ziemlich langen psychotischen Phase. Bei mir waren es nur ein paar Tage, maximal eine Woche, aber dafür extrem komprimiert.

Mir fiel gerade ein, dass ich mich zwischenzeitlich wie ferngesteuert gefühlt habe. Ich bin eine Straße entlanggegangen und konnte nur schnurstracks geradeaus gehen. Als wenn ich auf einem Gleis wäre. Dann kam mir eine junge Fahrradfahrerin entgegen und sie hatte die Augen geschlossen, die Personen in den vorbeifahrenden Autos waren wie eingefroren und in dem Bus, mit dem ich dann gefahren bin, war ein sehr lautes Summen, das ich kaum aushalten konnte. Da ging es also los bei mir mit den Halluzinationen. In meiner Wohnung musste ich teilweise bei Minusgraden an der offenen Balkontür bzw. am geöffneten Fenster stehen, weil ich dachte, dass aus den Feuermeldern Giftgas kommt.
 
Twixx schrieb:
im Zimmer überlegte ich aus dem Fenster zu springen da ich ja quasi durch den Tod aufwachen könnte.
Solche Gedanken hatte ich in der Psychose auch oft! Auch, dass ich irgendeine Art von "Prüfung" bestehen müsste, um in eine andere Welt zu kommen. Ich finde es super interessant, dass bei aller Abgedrehtheit solcher Wahngedanken da immer noch "Überthemen" gibt, die häufig auftauchen. Das macht es für mich leichter zu erklären, dass auch wenn es sich irgendwie übernatürlich anfühlt, es eben doch noch eine menschliche Reaktion auf Krisen ist.
 
Ich bin auch überrascht, wie sich die Geschichten teilweise überschneiden. Beispielsweise das mit den Feuermeldern, oder dass die Wohnung verwanzt ist. Letzteres habe ich zwar so nicht erlebt, dafür aber habe ich alle Antennen an den Nachbarhäusern sowie bestimmte Anordnungen von Fenstern auf mich bezogen, also, dass sie mich überwachen.

Außerdem, und das war horrormäßig, dachte ich, dass in den Wohnungen um mich herum Frauen mit Folterinstrumenten gefoltert werden.
 
Ich dachte auch, dass in der Wohnung über mir Kinder gefoltert werden, weil sie eben ab und zu mal gespielt haben und dabei laut waren und geschrieen haben. Und in der Klinik dachte ich auch, dass mein Zimmer videoüberwacht wird, weil da ein Rauchmelder an der Decke war, der sehr anders aussah als die, die ich aus meiner Wohnung kannte.
 
So schlimm eine Psychose auch ist, befreit sie einen auch von den stressoren aus dem alltäglichen Leben. Habe in kürzester Zeit ein Leben zurückgelassen, dass ich mir 7 Jahre lang aufgebaut hatte, welches aber nicht wirklich glücklich gemacht hatte. Ich bin jetzt wieder bei meinen richtigen Freunden, bei meiner Familie, ohne eine Frau die nicht für mich da war und und und.

Das einzige was ich bereue, ist dass ich mein altes Studium hier nicht fortführen kann sondern ein neues anfangen muss. Da sind effektiv 2 Jahre Bildung und Qualifikation fürn Arsch, aber was sind schon 2 Jahre
1f606.png

 
@maxi Bei mir wurden in der WG nebenan wohl Nägel in die Wand gehauen etc. Das waren für mich Männer, die mit Äxten Gliedmaßen von Menschen abgehackt haben.
 
Ich muss auch sagen, dass mir alles während die Psychose stark war wie ein Traum vor kam und ich teilweise wie ferngesteuert war.
 
Zwei Jahre sind im Endeffekt gar nicht so viel und ich finds toll, auch mal von jemandem zu hören, für den die Psychose auch positive Auswirkungen hatte. Es ist immer gut Krisen auch als Chance zu begreifen und ich glaube auch, dass Menschen aus Krisen gestärkt hervorgehen, auch wenn es sich für eine Weile danach erst mal nicht so anfühlt, weil es natürlich auch unheimlich anstrengend ist, sich da wieder rauszuholen.
 
@Twixx Nimmst du denn noch Medikamente? Kannst du uneingeschränkt dein Leben leben?

Ich finde es immer schön, Geschichten von Leuten zu lesen, die nach der Psychose wieder ins Leben finden oder einen Neuanfang wagen. Weil ich mir für mich auch wünsche, dass ich wieder 'normal' werde.
 
Also ich nehme zurzeit 0.25mg risperidon.

Habe momentan noch zusätzlich eine soziale Phobie, die mich daran hindert meine alten Gewohnheiten, also Jobs auszuüben. Es ist alles Natürlich nicht mehr so leicht wie vor der Psychose aber ich habe gelernt in kleinen Schritten voran zu gehen.

Mein altes ich hätte sich jetzt um eine tolle Firma mit guten berufsaussichten gekümmert, egal wie stressig die Position wäre.

Jetzt ist es so, dass ich mir einen angenehmen Studiengang ausgesucht habe, dann als Werkstudent arbeiten will maximal 2 Tage die Woche und auch hoffentlich nach dem Studium einen Job bekomme, der maximal 3 Tage die Woche ist, also teilzeit.

Vorher habe ich 6 Tage die Woche gearbeitet, nach der Arbeit bis nachts gelernt, den einzigen freien Tag auch ganzen Tag gelernt und Naja, für mcih war der pure Erfolg wichtiger als alles andere.

Also wäre die soziale Phobie nicht, wäre ich wohl wirklich der alte. Die negativsymptome meiner Schizophrenie nerven zwar auch, aber dagegen kann ich mich wehren, also zwingen.
 
Ich muss auch sagen dass sehr viel von antriebslosigkeit von den Tabletten kam, als ich noch vor paar Monaten 3mg am Tag nahm, war ich ein komplett anderer Mensch, einfach zu nichts zu taugen.
 
Ok, danke für deine Antwort, @Twixx

Ich hoffe, dass die Antriebslosigkeit bzw. Interesselosigkeit bei mir auch von den Medikamenten kommt und dass es besser wird, wenn ich reduziere bzw. ausschleiche.
 
Meine Psychose war ganz schön heftig. Und sie kam aus dem Nichts. Es fing damit an dass ich rüber auf die Insel Norderney gefahren bin und auf dem Schiff das Gefühl hatte dass mich jeder angestarrt hat das war so die vor Phase. In der Nacht hatte ich dann so Zwangsgedanken d.h. ich habe auf dem Sofa gelegen und dachte mir wäre Böses also in meiner Nase und habe dann die ganze Zeit so geschnaubt die ganze rotze ist rausgeflogen und es hat sich angefüllt wie eine Schwangerschaft weil ich nicht damit aufhören konnte . Die Psychose war auch religiös geprägt. An dem Tag wo die Psychose dann ausbrach hatte ich irgendwie das Bedürfnis frei zu sein und bin ganz alleine mit meinem Hund in den Wald fahren und hat mich dort auf diesen Aufsichtsturm gesetzt. Soweit war alles normal als ich dann aber wieder kam fing ich an mir die Klamotten vom Leib zu reißen und hab im Garten als es geregnet hat nackig getanzt und war voller Euphorie. Meine Mutter hat es beobachtet hat sich denn gedacht was ist denn mit ihr los und ist dann auf mich zu gekommen und da fing es an dass ich Eine I Mense Panik bekommen habe und so los gerannt über den Zaun gesprungen nackig und weggerannt bin in irgendeinen fremden Garten und mich da versteckt habe meine Mutter konnte mich zuerst nicht finden doch dann habe ich laut angefangen zu schreien weil ich dachte das ich ein Kind kriege ich dabei bin zu gebären also richtig abgefahren ich habWie am Spieß geschrien und dann hat man oder mich unter so einem Tisch Entdeckt. Als ich dann wieder nach Hause gebracht wurde war soweit dann wieder alles normal doch dann fing es wieder an Mama hat Papa angerufen weil sie sich Sorgen gemacht hat dann ist er von Norderney rüber gekommen mit seiner Frau als diese dann da waren hatte ich nur einen Bademantel anUnd wir waren im Wohnzimmer dort saßen wir dann und die Frau dachte dann das ich wieder weg laufe und hat dann Papa gesagt stell dich mal bitte in den Türrahmen ich hab das Gefühl dass Marie gleich wieder weg rennt und da hat’s bei mir geklingelt und ich bin sofort panisch geworden und so los gerannt oben auf dem Balkon und bin dann vom Balkon gesprungen. Ich hab überall geblutet bin aber dann trotzdem wie Wonder women Weiter gerannt in die Stadt es war aber auch schon nachts Und da hat mich Papa verfolgt und Mama hat mich mit dem Auto verfolgt. Als Papa mich dann einfangen konnte waren da ein paar Männer die dachten dass ich vergewaltigt werde da ich wieder nackig war und Papa hat mich ins Auto gebracht daraufhin habe ich gesagt Mama fahr bitte einfach weiter immer immer weiter ! Als wir dann zu Hause waren habe ich mich wieder rausgeschlichen und bin ganz weit weg gegangen und habe mich dort wieder in einem Garten versteckt für einige Stunden nackig und bin dann weiter gegangen in eine Regenbake und hat mich dort drinne versteckt. Dann wurde die Polizei losgeschickt um nach mir zu suchen doch ich bin irgendwann freiwillig wieder nach Hause gegangen. Ich hatte voll den Verfolgungswahn. Da stand ich nun nackig vor der Polizei und es wurde auch noch einen Krankenwagen gerufen da stand ich auch nackig vor da habe ich mich dann irgendwie kurz in den Sanitäter verliebt namens TomUnd hab die ganze Zeit davon geschwärmt wie schön seine Augen doch wären und so weiter. Dann wurde ich in die Psychatrie nach Aschendorff geschickt und da ging’s dann weiter ich hab mich ein gepisst und meine Haare in der Pippi gewälzt ich hab so laut in dem Beobachtungszimmer geschrieben dass mich über noch die im fünften Stock gehört haben. Dann wurde ich fixiert an einer liege d.h. fest geschnallt und dann kam der Chef Arzt rein den habe ich noch beleidigt und gebissen ich hab gesagt du hässliches Stück Scheiße du Ginger und so weiter. Dann habe ich mich geweigert meine Tabletten zu nehmen und Mama musste extra nach Aschendorff kommen um mich davon zu überzeugen ich hab sie irgendwie nicht als meine Mutter erkannt aber meine Tante komischerweise schon also bei manchen Menschen war ich sehr misstrauisch und böse und Mit manchen konnte ich ganz gut. Vorher wurde ich übrigens noch in einem Krankenhaus in Oldenburg untersucht komplett mit MRT und so weiter. Als ich dann endlich meine haloperidol Spritze bekommen habSchlief. ich war die nächsten Wochen total euphorisch hab immer gesagt das ich alle liebe und hatte richtig intensive Gefühle hatte in dieser Zeit übrigens noch zwei Rückfälle ich weiß nicht ob die dann noch zu der ersten Psychose dazugehört auf jeden Fall habe ich mich beim ersten Rückfall wieder nackig ausgezogen und hab in meinem Zimmer geschrien das ist mir jetzt ein bisschen peinlich da mich die Betreuer nackig gesehen haben zum Glück waren das aber Frauen. Dazu kommt noch das ich mich jetzt in den Stationsarzt verliebt hab wie ich das schon in einem Beitrag geschrieben hab aber egal. Falls einige verwirrt sind ich habe zwar keine Gefühle mehr im Moment aber ich weiß halt das ich in ihn verliebt bin da ich als ich noch Gefühle hatte in ihn verliebt war und das habe ich jetzt einfach so übernommen.

Das war soweit alles hier ist noch ein Bild von dieser Regenbake wo ich drinne war.
 

Anhänge

  • 43957EFA-5887-441A-88CC-3D6203C51DA8.png
    43957EFA-5887-441A-88CC-3D6203C51DA8.png
    526,3 KB · Aufrufe: 161
Krass was ihr erlebt habt .Ich frage mich gerade ob ich überhaupt eine Psychose habe oder hatte .Meine Geschichte könnte eigentlich wahr sein im gegensatz zur euren wirkt meine relativ Realistisch .Ich hoffe nicht das ich eine falsche Diagnose gestellt bekommen habe .Davor habe ich nämlich Angst sowas passiert andauernd .
 
Zurück
Oben