bin schon jahrelang beim selben Arzt. Fühle mich aber, sobald ich meine eigene Meinung kundtun möchte, zB Medikament etwas reduzieren, nicht ernstgenommen.
Da du schon lange bei diesem Arzt bist, könnte ein Arztwechsel vielleicht etwas vorschnell sein, da du normal auch so einen Bonus bei ihm hast. Alternativ könntest du dir auch parallel bei einem anderen Psychiater einen Termin machen und erstmal schauen, ob du dich dort wohler und ernst genommen fühlst.
Es kommt womöglich stark auf dein Auftreten an, wie dein Psychiater reagiert. Wobei das persönliche Auftreten ja auch von den Emotionen im Raum abhängen kann, zumindest habe ich in manchen Situationen viel Selbstbewusstsein, in anderen weniger, entsprechend schwieriger ist es jemanden zu überzeugen.
Vielleicht bist du bisher zu fragend auf deinen Psychiater zugegangen und weniger selbstbewusst fordernd. Du könntest die Dosisreduktion etwa gleich am Anfang und bittend ansprechen, ob du etwa doch die 10mg ausprobieren darfst, um zu sehen ob diese Dosis vielleicht ausreicht oder besser ist. Da du unter Cariprazin von Akathisie (Sitzunruhe) glaube ich berichtet hast, könntest du das als Argument anführen, dass du etwa unter den 15mg Aripiprazol noch leichte Akathisie hast und da diese Nebenwirkung Dosisabhängig auftritt, es gern mit 10mg probieren würdest. Gleichzeitig kannst du dann vorwegnehmen, dass du auf 15mg wieder erhöhst, falls irgendwelche Symptome auftreten. Das würde deinen Psychiater signalisieren, dass du wirklich nur achtsam reduzieren möchtest und keinen Absetzversuch oder so starten willst.
Vielleicht macht dein Arzt sich einfach zu große Sorgen, dass du bei 10mg vielleicht weiterreduzierst und einen Rückfall bekommen könntest. So etwas ist meist auch der Grund, warum viele Nebenwirkungen der Erkrankung zugeschrieben werden, weil ansonsten keiner die Medikamente mehr nehmen würde. Im Grunde ist es beides, da die Negativsymptome tatsächlich von der Erkrankung kommen, aber die Antipsychotika diese teils etwas begünstigen und nur Positivsymptome gut behandelbar sind.
Akathisie wäre eine Nebenwirkung, die klar vom Antipsychotikum kommt und Dosisabhängig ist, von daher wäre das eine überzeugendere Nebenwirkung als etwa Motivationslosigkeit oder so, da Negativsymptome auch ohne Antipsychotika weiter auftreten.
Wichtiger als die Reduktion wäre vielleicht ihn auf das Bupropion (SNDRI Antidepressivum) zusätzlich anzusprechen, da dieses die Negativsymptome effektiver lindern kann, aber auch da eine Dosisreduktion von Bupropion wünschenswert ist. Da Bupropion dazu führen kann, dass sich der Medikamentespiegel vom Aripiprazol im Blut womöglich etwas erhöhen kann.
An sich wirkt Aripiprazol in einem Dosisbereich von 5-30mg. 15mg ist die Mittlere Dosis und relativ viel.
Dieser Artikel kann dir helfen zu verstehen wie das aus Arztsicht von den Dosierungen ist:
Aripiprazol
- 7,5 mg: Meist gut verträglich und gut einsetzbar in der langfristigen Rezidivprophylaxe. Allerdings beschränkte prophylaktische Wirkstärke.
- 10 mg: Sicherere rezidivprophylaktische Wirkung, manchmal aber schon Unruhe oder Akathisie. Beginnend wirksam auch gegen akut psychotische Symptome, oft noch gut verträglich.
- 15 mg: Akzeptable Wirkung gegen akut psychotische Symptome, Nebenwirkungen sind aber nicht selten.
- 20 mg: Gute und recht sichere Wirkung gegen akut psychotische Symptome, aber leider auch öfter Unruhe und Akathisie.
Bei mir haben etwa 5mg Aripiprazol auch im Akutfall immer verlässlich gewirkt. Es werden also meistens Dosierungen von 5-15mg eingesetzt, wobei die 10mg wie aus dem Artikel hervorgeht noch sichere Rückfallprophylaxe bieten sollte.
Bupropion fände ich wichtiger oder ebenso wichtig, da du die Dosis vom Aripiprazol im Ernstfall ohne Einverständnis auch so eigenständig reduzieren kannst und dann hinterher das immer noch abklären könntest. Bei einem zusätzlichen Medikament brauchst du das Rezept und da könnte dir dein Bonus helfen, schon länger bei diesem Psychiater zu sein. Vielleicht stimmt er dem ja eher zu als einer Dosisreduktion.