Wenn der Psychiater in der Klinik von früheren Halluzinationen erfährt, wird er einem raten, den Führerschein ruhen zu lassen. Wenn eine andere Stelle davon erfährt, versucht sie vielleicht, einem den Führerschein wegzunehmen. Mehr dazu unten.
Ich bitte also um mehr Respekt beim Besprechen von Krankheitssymptomen, für die in der Regel Medikamente empfohlen werden (die man anschließend ausprobieren muss, erst dann ist man schlauer und vermeidet den Schaden Verlust der Fahrerlaubnis).
Ich höre nur noch selten eine Stimme, die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Dass die Gedanken rasen, ist mir gar nicht so unangenehm, ist aber eine Vorstufe akustischer Halluzinationen (das "Gedankenlautwerden"). Beides drängt sich mir (bin unter Aripiprazol 10 mg/Tag, bis vor kurzem unter Cariprazin 1,5 mg/Tag) nicht mehr auf. Die lauten Gedanken sind integrierter Teil meiner Fantasie und nicht mehr etwas, das sich wie von außen aufdrängt. Was geblieben ist oder sogar stärker auftritt als früher unter der "antipsychotischen" Medikation, ist das Verkennen eines Bildes über die Augen. Dabei sehe ich teilweise Farben etwas falsch bzw. vor allem ein Licht, während z. B. die Taste des Handsets gar nicht blinkt. Ich gucke dann nochmal hin und korrigiere meine Wahrnehmung. Wäre dieser Ablauf nicht vollständig vorhanden, müsste ich tatsächlich an Spuk und gleich gelagertes glauben, um mein Weltbild konsistent zu halten. Man kann ja Witze machen mit Wahn, zum Beispiel deja-vu / "bereits gehört/gesehen" bedeutet, "ich bin ein Prophet (also vorhergesehen)", aber auch oder gerade hier sollte man aufpassen, weil die Umgebung einem solche Witze möglicherweise übel nimmt, sie als verschroben abtut und die Krankheit fehldiagnostiziert. Es sind halt Sachen, mit denen man leben muss, auch mit Medikamenten (aber mit den Medikamenten werden sie bei mir besser, deshalb bleibe ich therapietreu), die Welt wird nicht perfekt / nobody is perfect - sagte einer mal im Smalltalk in einem Zug: "~, my name is nobody".
Ich habe den Führerschein damals vor 13 Jahren übrigens nach 20 Jahren nicht mehr versucht zurückzubekommen. Es war mir einfach zu blöd (habe relativ dicke Brillengläser und
deshalb noch nie wirklich Spaß am Autofahren gehabt - wegen dem Risiko und natürlich auch der Angst, dass mir jemand dann doch die Schuld zuweisen könnte, justament, und das war dann meine letzte Fahrt, weil ich dann keine Widerlegung beisteuern kann und eventuell seiner_reiner Boshaftigkeit ausgesetzt bin).